Frankreichs Bahnen pumpe« in Holland

Amsterdamer Iudenbarik fok Milliardendefizil vertuschen

Ligeaderickt 6er kI8-?re,,»

terbilanz vorhanden seien. Er empfahl eins Zusammenfassung der französischen Bahnen, wie sie gewisse ausländische Staaten auch schon hätten.

Das Geld der Steuerzahler wird eben in Frankreich zu sehr von den Rüstungen verschlungen. So umriß Frankreichs Marine» minister vor dem Senatsausschuß für Ma­rine sein Programm. Er verbreitete sich aus» führlich über den Stand der Kriegsmarine, über die Schiffsneubauten, über das Ent­wicklungsprogramm der Marinelufifahrt. über die Küstenverteidigung Nordafrikas und die Luftabwehr der Geschwadereinheiten. Nach den Ausführungen des Kriegsmarinemini­sters folgte ein lebhafter Meinungsaustausch. Der Vorsitzende des MarineLiislchusses brachte den Wunsch zum Ausdruck, daß das vom Parlament bewilligte Schiffsbauprogramm unverzüglich dnrchgeführt werde. Die im Nahmen der Baurate für 1938 vmge- , sehenen zwei Flugzeugträger müßten sedoch > baldmöglichst auf Kiel gelegt werden.

len. Ministerpräsident Chautemps sieht sich, obwohl er soeben erst eine Kammermehrheit erhalten hatte, zu dieser Verteidigung mit schwerstem Geschütz gezwungen angesichts der Bedrohling. die nach Ansicht des Finanzmini­sters Äonnet von den 3-Milliarden-Forderun- gen der Beamten für Finanzen und Währung ausgeht. Diese Forderungen werden aber durch dick und dünn von den Kommunisten unterstützt. Hier liegt der ernsteste Kri- se »Punkt für die Regierung Chautemps. Gelingt es, ihn zu überbrücken, so hat sie vor Weihnachten kaum noch etwas zu fürchten. Deshalb die starke Bearbeitung der öffentlichen Meinung mit dem Gespenst einerPutsch­gefahr von rechts", und deshalb die Beteuerun­gen, man wolle die Kommunisten nicht aus der Regierungskoalition vertreiben. Der 1V-- Milliarden-Kredit inH 0 lland ist inzwischen abgeschlossen. Er soll teilweise dazu dienen, die Rückzahlung des 6-Milliarden-Kredits in Lon­don zu ermöglichen.

Vas in der übrigen Welt auf 100 Millionen janwächst nicht auf die Dauer Übergän­gen oder sogar mit den Füßen getreten werden können.

Nur wenn der Besuch des englischen Gastes Mf deutschem Boden in diesem Sinne nutz­bringend war, wird man die Aussichten aus eine Positive Weiterentwicklung als günstig bezeichnen können. Schon jetzt irgendwelche, ins einzelne gehende Kombinationen an das Ergebnis der deutsch-englischen Be­sprechungen zu knüpfen, dürfte in jedem Fall verfehlt sein. Für Gespräche über kon­kret e T h e m e n stehen zunächst die übli­chen diplomatischen Wege zur Ver- sügung. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sie, wie auch schon bisher, von deutscher Seite offen gelassen werden und daß sie jederzeit cheschritten werden können, wenn auf der anderen Seite ein Verlangen danach besteht.

DeutMr Wald wird nicht,verzuckert'

Rur 50 v. H. des Einschlages werden chemisch ausgewertet

L ! 8 e n d e r i c k t 6er 148 Presse

ju. Frankfurt a. M., 20 . November. In einem Vortrag vor dem Physikalischen Ver­ein wandte sich Prof. Bergius. der Erfin­der der Kohleverflüssigung, energisch gegen alle Ansichten, die über einen Raubbau am deutschen Wald vorhanden sind. In einer ausführlichen Uebersicht über die Zuckerge­winnung aus Holz stellte er fest, daß bisher nur etwa 50 v. H. des Einschlags für diesen

Sonthofen, 22. November. Die alle Schah fensgebiet der Bewegung umfassenden Vor, träge auf der Ordensburg Sonthofen fanden ihren Abschluß und-geistigen Höhe­punkt mit einer Rede von Reichsleitev Rosenberg über die Grundlagen und die Lage des weltanschaulichen Kampfes dev Gegenwart. Reichsleiter Rosenberg ging in seiner Rede von der Wertung der geistigen Strömungen der europäischen und deutschen Vergangenheit aus und charakterisierte das Wesen und die Wandlung der Kräfte, die das heutige Zeitalter geistigen Umbruchs be- stimmten. Er entwickelte die Etappen des Ringens der nationalsozialisti. schen Weltanschauung, um dann die geschaffene Grundlage zu kennzeichnen, von der aus heute die Bewegung ihre Fordern», gen stelle und erfüllen werde.

Tie größte Aufgabe liegt jetzt in der Er­ziehung des kommenden Ge- schlechtes, damit es nicht mehr in die Verwirrungen überwundener Anschauungen zurückfällt. Wenn auch manche Vertreter einer geistigen Vergangenheit abzulehnen sind, wird die Achtung vor den Schöpfun­gen der Geschichte Grundsatz dieser Erziehung sein. Tie Burgen und Tome alter Zeit werden von uns genau so verehrt wie von früheren Generationen, weil wir in ihnen Gemeinschaftswerke deutscher Menschen er­kennen. Daneben aber entstehen die Bauten und Werke, die den Charakter und den Glauben des nationalsozialistischen Deutsch­land verkörpern und in Zukunft tragen.

Reichsleiter Rosenberg betonte, daß die Var- lei nach wie vor nicht die Absicht hat, die Kon­fessionen zu reformieren. Sie geht ihren klaren Weg nach ihren eigenen Gesetzen weiter, der Seele und Charakter des deutschen Menschen auf der Grundlage germanischer Grundwerte wieder aufrichten will.Nie dürft ihr", so führte er abschließend aus,in diesem Welt-

volkSnnrtschaftlich unerhört wichtigen Zweck verwendet worden seien. Bei der Holzver- zuckerung handelt es sich nicht allein um ein Materialproblem. Physikalische, physiolo- gische und nicht zuletzt volkswirtschaftliche Momente mußten erwogen werden, um die großtechnische Auswertung der chemisch-tech­nischen Verfahren möglich werden zu lasten.

In wirtschaftlich bedrängter Lage für Deutschland, nämlich im Kriegsjahr 1916, tauchte zum ersten Male der Gedanke auf. einen Teil der großen deutschen Waldfläche nutzbar zu machen. Wissenschaftlich, stand da­mals schon fest, daß ein Hektar Wald einen ebenso großen Gehalt an Kohlehydra­ten ausweise wie etwa ein Hektar Gerste. Es kam nun darauf an. ein Verfahren zu finden, diese Kohlehydrate im Holz verdau­lich zu machen. Etwa 12 Jahre lang war es allein der privaten Forschung überlassen, die gestellte Aufgabe zu lösen. Im Jahre 1928 hat Prof. Bergius dann erstmals vor der Oeffeutlichkeit sein Verfahren auseinander­gesetzt. 1931 waren bereits greifbare Ergeb- niste vorhanden. Seit zwei Jahren sind die letzten Hindernisse, die noch zij^überwindcn waren beseitigt und die letzten Schritte zur volkswirtschaftlich bedeutungsvollen Tat ge­tan worden, in der Erkenntnis, daß man in erheblichem Maße die Einfuhr von Kohle­hydraten, aus denen sich Eiweißstosfe für Futterzwecke und bei weiterer Veredlung rei­ner Traubenzucker gewinnen lasten, ein­schränken kann.

anschaulichen Ringen die Haltung vergessen, von der wir in der ersten Kampfzeit ausgegangen sind. Aus der charakterllchen Hal­tung der damaligen Zeit, die uns beute be­fähigt, die Zukunft nach unseren: W'llen zu gestalten, soll ein freies, mutiges, har­tes Geschlecht auswrchsen, das nach uns Deutschland in die Ewigkeit führen kann. Noch nie", so schloß Neichsleiter Nosenberg unter der brausenden Zustimmung des politischen Füh­rerkorps,ist eine Revolution zu Ende ge­gangen und besiegt worden, wenn sie hart und unnachgiebig in ihrer Haltung gewesen und kämpferisch geblieben ist wie zu Beginn."

N'.tionalloziakistische Wohl^ahrts-rbeit Der Tag wurde mit dem Vortrag, von Hauptamtsleiter Hilgenfeldt eröünet. An den Beginn seiner Ausführungen stellte er eine Charakteristik nationalsozialistischer Wohlfahrtsarbeit, die im Gegensatz zur libe- ralistischen Austastung das Ziel bat. die Be­treuten sür den Lebenskampf stark zu machen und statt Schäden im AE"r auZ>ust!cken so frühzeitig wie möalich ihre Mittel ein- setzt. um den sunaen Menleben in von Besib der besten K-sundbeit zu bringen. Deshalb widmet sich die NSV. nicht nur mit aller Kraft dem Kampf gegen di» Säuglinas. sterblichkeit mit dem Willen dem Vit^ dadurch in jedem Jahre weit über 100 009 Kinder m-hr am Leben zu erlwston sondern nimmt sich vor all-m auch d"r K ' n d e r i m v 0 r sch 11 l v f l i ch ti g e n Alter an um rechtzeitig Gesundheitssthäden verhindern zu können.

Meisterinnen der Hauswirtschaft"

Hierauf setzte Frau Scholz-Klink die Tagung fort. Tie Neichsfrauensührcrin ver- stand es. aus ihrem umfassenden und gro­ßen Arbeitsbereich wesentliche Tatsachen und große Gesichtspunkte herauszustellen. Ein­gehend erörterte sie die Zusammenarbeit von

«l. Paris, 22. November. Es verlautet hier, daß das französische Finanzministerium für die französischen Eisenbahnen eine Riesen­anleihe in Amsterdam ausgenommen hat. Ein Bankenkonsortium unter Führung des Bankhauses Medelssohn gibt zu drei­einhalb Prozent Zinsen eine Anleihe von rund 150 Millionen Gulden an die franzö­sischen Eisenbahnen.

Daß diese Anleihe sehr nötig ist, bewiesen die Worte des Berichterstatters für das Eisenbahnwesen in der französischen Kam- mer, P 0 maret. der am Donnerstag »prach. Der Fehlbetrag ist nach dessen Ausführun- gen ungeheuer. Neben dem zu erwartenden Betricbsunterschuß von rund vier Milliar­den Franken, zu dessen Deckung bei stabil bleibender Währung eine Erhöhung der Ver­kehrstarife ab 1. Januar 1938 eintreten werde, kämen, noch Anlciheverpflichtungen alter Jahrgänge und weitere Schulden dazu, so daß insgesamt 10,4 Milliarden Mark Nn-

Nslbos Nt EsWucht nach Lvndsn

kigenberictit 6er !48k>resse kst. Paris, 22. November. Vom Quai d'Orsay verlautet, daß Außenminister Delbos im Anschluß an seine Reise nach Ost- und Südost­europa zusammen mit Chautemps der britischen Negierung einen Besuch abstatten möchte, umdie enge Verbindung Frankreichs mit England erneut zu betonen". Dieser Be­such ist bereits seit Monaten beabsichtigt, wurde aber auf englischen Wunsch bisher immer wie­der zurückgestellt. Ob er nun, wie vorgesehen, Ende Dezember stattfinden wird, bleibt auch noch abznwar^n.

Ernste KrstWMN in Paris

Ligenbericlit 6er !48-?resse

k?l. Paris, 22. November. Die Regierung Chautemps wird bei der Donnerstag be­ginnenden Kammerschlacht um die Beamten­forderungen die Vertrauensfrage stel-

NLÄ. und RS.-Frauenlcyast. Sie Ipraey dann von der Heranbildung des Nachwuch- ses für die Meisterinnen der Haus­wirtschaft. In zweijährigen Abendkursen werden Hausfrauen und Hausangestellte ge- schult, um den Titel Meisterin der Haus- Wirtschaft zu erwerben. Besonderen Erfolg verspricht man sich von dem Leistungs­buch des T e u t s ch e n F r a u e n w e r k e S Die nationalsozialistische Schule Neichsminister Rust sprach über die Zielsetzung der nationalsozialistischen Schule, Seine Ausführungen waren von der Kom- Promißlosigkeit verantwortungsbewußten Handelns getragen, die sich mit halben Lö­sungen nicht bescheidet. Gerade bei der Schulerziehung unserer Jugend, die einst das Erbe der Alten Garde des'Ftthrers zu über­nehmen hat, muß in der Zeit, die den neuen deutschen Menschen prägt, der Weg klar ge­radeaus gegangen werden. Aus seiner prak- tischen Erfahrung gab der Minister einen Einblick, aus welcher Auffassung heraus heute in den Schulen Geschichtslehre, Rasten- künde und Judenfrage behandelt werden muß. Eine lebensfrohe, freie und bekennende Jugend, die das Gesetz des Kampfes im Le­ben begreifen lernt, soll auf unseren Schulen heranwachsen.

Die Rechtslage der Jetztzeit

Reichsleiter Frank nahm dann Stellung zu der grundsätzlichen aktuellen Rechts­lage der Jetztzeit. Jede Zeit formt sich die Nechtsinstitutionen. die sie braucht. So will das deutsche Volk eine Rechtsordnung, die es schützt, ein Recht der Raste, des Bo- dens, der Arbeit, des Reiches und der Kul­tur. Alle Nationalsozialisten werden in ihrer Geschlossenheit ihre Grundsätze im Kampf um die neue Rechtsgestaltung nicht aufgeben, denn das neue Recht muß so gestaltet wer­den, daß es für die Jahrhunderte Wert und Geltung behält.

Am Abend fand auf der Burg ein Großer Zapfenstreich statt. Die Feierstunde beschloß ein Vorbeimarsch vor Dr. Ley, dem Burg-! kommandanten und dem Bataillonskom­mandeur.

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Die Haltung der Kampfzeit nie vergessen!

Rosenberg, Hilgenfeldt, Frank und Rust sprachen in Sonthofen

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Die überstandenen Höllenqualen dieser Safari hatten Träger wie Boys stumpf ge­macht gegen menschliche Wutausbrüche; eud- loser Marsch durch schattenloses Gestrüpp, tiefen, glutheißen Sand, durch stinkende Sümpfe, die von ekelhasten Würmern und Larven, von heimtückisch glotzenden Kroko­dilen, von zischenden Giftschlangen wimmel­ten, in erbarmungsloser, die Kehlen dörren­der, von keinem Trunk gelöschter Glut, um­schwirrt von Myriaden kleiner schwarzer Fliegen, die in Augen, Mund und Nase eindrangen, von Bienen und Stechmücken, deren Stich die Glieder formlos anschwel­len ließ. Nur eins der Reittiere war den Strapazen, dem Stich der Tse - Tse»Fliege entkommen, aber auch dieses war dem Ver­enden nahe. Trotzdem drängte Endreß, selbst fieberkrank, unaufhaltsam weiter. Holsteins warnende Blicke, Winifreds sichtlich versa­gende Kräfte versanken unbeachtet im Tau- mel, den der Gedanke an das nahe winkende Ziel in ihm auslöste. Jetzt stand er und starrte wie gebannt auf den im zarten Tunst des Horizonts verschwimmenden, unvermit­telt aus der Ebene aufsteigenden Bergstock, der sich im rosigen Wolkengebirge eines kalt­blauen Himmels fortzusetzen schien.

Dort muß es sein. Bald haben wir eS ge­schafft! Vergleichen Sie selbst, Holstein."

Aufgeregt reichte er ihm Plan und Kom­paß. Der andere nickte, wandte jedoch ein:

Wäre es nicht bester, hier noch einmal Lager zu beziehen und den Endmarich erst morgen anzutreten? Schon allein mit Rück­sicht auf Miß Stetson."

Er blickte zu der zusammengesunken am Boden Sitzenden hinüber. Halsstarrig blieb Endreß bei seinem Entschluß, brauste aus:

Immer bis zum letzten Schwierigkeiten! So bleibt eben zurück. Ich gehe!"

Holstein begütigte den Fieberglühenden. Ueberreizten:

Wer spricht davon?! Uebrigens haben Sie recht: wir sind alle halb verdurstet und fin­den hier wohl kaum etwas Trinkbares. Also vorwärts. Kinder, ein letztesmäl, dann gibt es, Wasser, Chakulla, lange Rast!"

Mehr als die Worte wirkten der gütige Ton und Blick, das Zauberwort Wasser noch einmal belebend auf die Leute. Die elenden, lumpenbehangenen Jammergestalten taumel­ten. in der plötzlichen Kühle vor Frost zit- ternd, hoch, rafften mühsam die Lasten auf und schwankten stolpernd bergab.

Endreß stürmte ihnen wie elektrisiert vor­an, während Holstein, Winifred stützend, wie stets als letzter den Zug beschloß.

Als die Sonne unter den Horizont siel, langten sie im Zustande völliger Auflösung am Fuße des Berges an. Alles wollte sich, wie es ging und stand, niederwerfen, als ein leises Rauschen und Plätschern die ersterben­den Lebensgeister erneut wachrief: hinter einem Felsvorsprung stürzte ein kleiner Was­serfall gischend herab. Weiße und Schwarze stürzten hinzu und tranken, tranken das Gesicht tief im sprudelnden Naß. Kaum aber war der erste glühende Durst gelöscht, als Endreß den Plan herauszog und, auf die Skizze deutend, hervorhastete:

Hiernach befindet sich der Eingang zur Höhle ganz in der Nähe dieses Wasserfalls. Ich muß sofort seststellen. ob das stimmt."

Unmöglich! Bevor Sie hinkommen, ist es dunkel, Endreß."

Winifred. die in sich gekehrt auf einem Stein saß. stimmte apathisch zu:

Warten Sie bis morgen, George."

Doch er lief, ohne zu antworten, schon wei­ter. Gleich darauf aber hörte man ihn rufen:

Holstein! Winifred!"

Als sie ihn erreichten, deutete er erregt aus mehrere halbverfallene Grashütten, ein paar Feuerstellen und herumliegende Konserven­büchsen:

Hier muß Rosen gelagert haben!"

Während Winifred schweigend und finster aus diese Zeugen vergangenen Lebens starrte und Endreß mit Holstein den alten Lager­platz untersuchte, erschien Plötzlich Sendula. grau vor Entsetzen, und schrie:

Hier können wir nicht bleiben, Herr! Unter dem Baum dort sind Menschen be­graben!"

Erschrocken blickten alle zu der bezeichneten Stelle hinüber. Das Mysterium des Todes in einsamer Wildnis überschauerte sie mit heiliger Furcht. Zögernd folgten sie dem Jungen.

Es war jene Stunde kurz nach Sonnen­untergang, in der der Widerschein des Abend­rots das afrikanische Land in Purpurglanz taucht, während der große kupferrote Mond, ein Mittler zwischen Tag und Nacht, schon am Himmel emporgleitet. Alles flammte in wabernder Lohe. Der alte Kameldornbaum, der seine tiefhängenden Aeste barmherzig über zerwühlte Erdhügel, über die daneben­liegenden Reste menschlicher Knochen breitete, schien zu brennen: zu glühen schien der Stein­

kranz auf einem bester erhaltenen, wohl eines weißen Mannes Grabe.

Hier liegt der arme Rosen möge ihm die Erde leicht sein."

Holstein neigte andächtig die Stirn. Endreß murmelte bitter:

An der Schwelle des Glücks mußte ihn dis tückische Krankheit dahinraffen!"

Ja, verflucht sei das Gold!"

Winifred!"

Fassungslos starrte Endreß sie an.

Ja. ja. verflucht, tausendmal verflucht!"

Sie schrie es mit wildfunkelnden Augen, hemmungslos dem Wunsche hingegeben, sich endlich von unerträglicher Bürde zu befreien. Dann, tief erschrocken über den spontanen Verrat ihres gemarterten Herzens, wandte sie sich ab und ging schnell dem Lagerplatz zu, auf dem die Schwarzen, Geisterfurcht in den aschfarbenen Gesichtern, immer noch im taten­losen Knäuel zusammenstanden. '

Das Zelt, Feuer, schnell!"

Ihre befehlende Stimme klirrte spröde in gewaltsam erzwungener Selbstbeherrschung. Ihre stählerne Härte wie ihre sofort ein­setzende Tatkrast suggerierte Träger und Boys gleichermaßen. Trotz schwindelnder Schwäche verteilte sie die Arbeit an die ein­zelnen Leute und griff selbst zu. Als die Fin­sternis mit dem den Tropen eigenen gewalt­samen Ruck niederfiel, waren Lager. Betten und Mahlzeit gerichtet. Trotz Hungers und bleierner Müdigkeit und schlief fast nie­mand. Erbarmungslos stachen die Moskitos, senkten Todeskeime in das überhitzte Blut. Um die gewisse »Flucht der Träger zu ver­hüten, wechselten sich Endreß und Holstein, das Gewehr schußbereit, in ihrer Be­wachung ab.

(Fortsetzung folgt.)