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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Stackl u nä kreis Lalw / Heimatblatt seit ckem Jahre 1826
Nr. 271 Calw, Montag, 22. November 1SS7 112. Jahrgang
Die ungarischen Staatsmänner in Berlin
Herzlicher Empfang des Ministerpräsidenten und Außenministers Ungarns
Berlin, 21. November. Eine herzliche Begrüßung wurde dem königlich-ungarischen Ministerpräschenten von Daranyi und Gattin und dem königlich-ungarischen Minister des Aeußern, von Kanya, bei ihrer Ankunft in der Reichshauptstadt zuteil. Als sie am Sonntagvormittag 10.18 Uhr zu ihrem mehrtägigen Staatsbesuch in Berlin eintrafen, wurde ihnen auf dem Anhalter Bahnhof ein festlicher Empfang bereitet. In Begleitung der ungarischen Staatsmänner, sie von der deutschen Grenze ab vom Chef des Protokolls, Gesandten von Bülow-Schwandte, und vom ungarischen Gesandten Sztojay mit einem Sonderzug der Reichsregierung abgeholt worden waren, befanden sich der Protokollchef des Außenministers, Legationsrat Graf Czaky, der Chef der Politischen Sektion des Außenministeriums, Lcgationsrat Baron Bakach-Bessenyi, der Leiter der Presfeabteilung im Außenministerium, Ministerialrat von Szent-Jst- vany, Ministerialrat Szep, und der Sekretär des Ministerpräsidenten, Legationssekretär Szent-Jvanyi.
Den Willkommensgruß des Führers und Reichskanzlers überbrachte der Chef der Präsidialkanzlei, Staatssekretär Dr. Meißner. Dann hieß Neichsaußenminister Freiherr von Neurath die ungarischen Staats- Männer in Berlin herzlich willkommen. Außer ihnen hatten sich auf dem Bahnsteig zahlreiche führende Persönlichkeiten des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und des öffentlichen Lebens eingefunden. Ferner sah man ans dem Bahnsteig den italienischen Botschafter Attolico, den österreichischen Gesandten Tauschitz und sämtliche Mitglieder der ungarischen Gesandtschaft. Freifrau von Neurath überreichte der Gattin des ungarischen Ministerpräsidenten ein herrliches Nosengebinde.
Auf dem Bahnhofsvorplatz war eine Ehrenkompanie des Wachregi- me nt es aufmarschiert. Unter den Kläu» gen des Präsentiermarsches schritten die bei- den ungarischen Staatsmänner, begleitet vom Neichsminister des Aeußern, Freiherrn von Neurath, dem Chef des Wehrmachtsamtcs, General der Artillerie Keitel, und dem Kom- maud»:ten von Berlin, Generalmajor Seifert, die Front ab. Eine nach Hunderten zählende Menschenmenge und fast die ganze Ungarische Kolonie in Berlin hatte sich vor dem Bahnhof eingefunden und brachten den ungarischen Gästen bei ihrer Abfahrt zum Hotel Adlon herzliche Huldigungen Har.
Der erste Weg des ungarischen Mimster- . Präsidenten von Daranyi und des Außenministers von Kanya führte zum Ehren- mal Unter den Linden, um dort in stillem Gedenken die gefallenen deutschen Waffenbrüder zu ehren. Ministerpräsident von
Daranyi legte einen großen Lorbeerkranz nieder, dessen rot-weiß-grüne Schlecke in deutscher und ungarischer Sprache die In- schrift trägt: „In treuem Gedenken — den heldenhaften deutschen Soldaten des Weltkrieges — der königlich-ungarische Ministerpräsident/ Ein Vorbeimarsch des Ehrcn- bataillons an den ungarischen Gästen un- mittelbar vor dem Ehrenmal beschließt die eindrucksvolle Totenehrung durch die ungarischen Staatsmänner. Zur gleichen Stunde legte in der Hauptstadt der Bewegung an den Ehrentempeln am Königlichen Platz der ungarische Generalkonsul Szabo von Szantmiklos Kränze nieder.
Brasilien Mi Auslandsschulden- zchkttWll ein
Rio de Janeiro, 21. November. In einer mehrstündigen Ministerratssitzung unter Vorsitz des Bundespräsidenten wurde beschlossen. daß der Vnndespräsident und der Finanzminister den Haushalt einer neuen Prüfung unterziehen. Weiter wurde beschlossen. die Anslandsschuldenzahlunqen ein. zustellen, und der Finanzminister wurde bc- auftragt, neue Verhandlungen über die Auslandsschulden, deren künf> tiac Bezahlung sich im Rahmen des lichen halten sollen, in die Wege zu
Mög-
leiten.
„Die Mr ein wenig weiter geöffnet"
Lord Halifax über seine Besprechungen — Bei Göring zu Gast
Berlin, 21. November. Ter Präsident des briiischen Staatsrates traf am Samstag in Begleitung von Nc.chsininiltcr von Neurath wieder in Berlin ein. Er weilte am Nachmittag als Gast des NeichsjägermeisterZ Göring in der Schorsh ei de. Nach einer Besichtigung gab Göring ein Früh- stück, an dem »eben dem englischen Gast auch der englische Bot'ck'-icker n, Berlin Henderson, und Neurath teilnahmcn.
In der talicnckchen und englisäzen Presie wird der Halifax-Besuch beim Führer weiter- hin in den Vordergrund gestellt. Man weist darauf hin, daß die Unterredung befriedigend für beide Teile verlaufen sei. vermutet jedoch, daß ein sofortiger Besuch Neuraths in London nicht in Aussicht genommen wird. Es sei jedoch möglich, daß ein offizieller Besuch eines britischen Staatsmannes in Deutschland nicht unmöglich sei.
Am Sonntagvormittag empfing Lord Halifax die Berliner Berichterstatter britischer' Zeitungen zu einer Unterredung, in der er. Reuter zufolge, seine Besprechungen mit dem Führer als „frei, offen und informell" bezeichnet». „Ich hoffe", so erklärte er. „daß als Ergebnis unserer Besprechungen die Tür ein wenig weiter geöffnet wurde zu dem Wege einer Klärung der Atmosphäre zwischen Großbritannien und Deutschland und zu einem besseren Verstehen. wovon so viele Tinge abhängen." Be- vor er mit dem Premierminister und dem britischen Kabinett nicht gesprochen habe, könne er über den Inhalt der Unterredungen nichts mitteilen. Lord Halifax erklärte weiter, er wünsche besonders die Herzlichkeit und Freundlichkeit hcrvorzuheben. mit der er überall in Deutschland empfangen worden sei und ganz besonders durch d»n Führer selbst. Er freue sich im übrigen sehr, einen Persönlichen Eindruck von
Die Erziehung«» und Bolksarbeit der Partei
Dr. Goebbels über die Aufgabe nationalsozialistischer Propaganda
Sonthofen, 21. November. Am Samstag vurde die Tagung der Gauamt s- and Kreisleiter der NSDAP, auf Ordensburg Sonthofen mit Vorträgen von hauptamtsleiter Dr. Wagner über Fragen der Volksgesundheit, Neichsleiter Dr. Goebbels über das Prinzip nationalsozialistischer Volksführung, Neichsleiter Fiehler über kom- munalpolitischs Fragen und Hanptamtsleiter Dr. Todt fortgesetzt.
Dr. Wagner betonte, Nassenpolitik sei dwhre Friedenspolitik der Völker und der deutsche Arzt »»volle Volksführer und nicht fetter einer Reparaturwerkstätte" sein. Neichsleiter Fiehler bezeichnete als Kern- Problem in der Verwaltung die Frage der -Persönlichkeit und stellte fest, daß wir keine 'Bürokraten und Kreaturen in der Verwaltung, sondern Charaktere wollen.
Von einer Charakteristik der politischen -Problematik ausgehend, deren Wesen es sei, daß keines der Probleme für sich stehe, kenn- idrchnete Dr. Goebbels die großen und wesentlichen Zusammenhänge der vom Ratio- ^Sozialismus bereits gelösten und angspackten Aufgaben. In seinem umfassenden Querschnitt ourch die Tagesprobleme befaßte sich Dr. Goeb-
I veis vcjonoers eingehend mit dem Einsatz des Nationalsozialismus für die Verwirklichung der sozialistischen Forderungen. Ein wahrer Sozialismus habe dafür Sorge zu tragen, daß allen wahrhaft wertvollen Kräften der Nation der Weg nach oben eröffnet würde. Und er müsse vor allem in den Erkenntnissen rassischer Bevingtheit und bei dem Prinzip von Leistung, Fähigkeit und persönlichem Willen des einzelnen begründet sein. Die großk Lehrmeisterin für die Bewältigung von alle» Problemen — Dr. Goebbels ging im einzelnen dabei auf die Verbesserung der Lebenshaltung des Arbeiters, die Tätigkeit von „Kraft durch Freude", auf die Erfordernisse des Vierjahresplans, auf die Volksernährung und die kulturelle Entwicklung in offenster Weise ein — sei stets die Partei. Ueberall wäre es die erste Aufgabe der Volksführung, an das einzelne Problem durch klare Einstellung des ganzen Volkes auf die Notwendigkeiten heran- zugehen. Darin läge schon die halbe Lösung. Die Bedeutung der Erziehungsarbeit und die Volksarbeit der Partei sei deshalb von ausschlaggebender Bedeutung. Dr. Goebbels schloß seine mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem interessanten liebe» blick über die außenvolitisch« Laar.
dem neuen Deutschland, dem deutschen Volke, den neuen Bauten usw. erhalten zu haben. Besonders erfreut sei er auch darüber gewesen, in enge Verbindung mit denjenigen zu treten, die im neue» Deutsch- land die Politik leiten, nämlich mit dem Führer, Generaloberst Göring. Tr. Goebbels, Freiherr» von Neurath und den anderen deutschen Ministern.
RMMter Walter Buch Mn Mre SSerfter MtMMer
?Nffnchen, 21. November. Am 22. November 1927 übertrug der Führer Major a. D. Walter Buch den Vorsitz des Untersuchungsund Schlichtungsansschusses bei der Reichsleitung der NSDAP. Seit 1922 ist Buch Mit- kämpfcr des Führers. Als SA.-Führer, als Journalist, als Redner und Abgeordneter hat er der Partei gedient — sein großes Werk aber ist der A u f b a u derPartc i- g e r i ch t s b a r k e i t. die er fernhielt von sturem Paragraphendünkel, und die er erfüllt hat mit der Strenge und Klarheit nationalsozialistischer Haltung.
Skr Führer hei seinen KnWsgenoffeil in Augsburg
IS-Jahrfeier der Ortsgruppe der NSDAP Dizenbericlit 0er »8-prers«
rp. Augsburg, 21. November. Vor fünfzehn Jahren wurde in Augsburg die erste Ortsgruppe der NSDAP, von dem heutigen Gauleiter Karl Wahl ins Leben gerufen. In Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis, das für die Weiterentwicklung der politischen Verhältnisse im Gau Schwaben historische Bedeutung erlangt hat, fand am Samstag und Sonntag in der Gauhauptstadt Augsburg eine große 15-Iahr-Fcier statt, die ihre Weihe duxch die Anwesenheit des Führers erhielt.
Das Festprogramm für die beiden Tage, an denen die ganze Einwohnerschaft ihre Verbundenheit niit der Bewegung durch rege Teilnahme an den Veranstaltungen bewies, wurde eingeleitet durch einen großen Fackelzugder Politischen Leiter, der Gliederungen der Partei und der Wehrmacht am Samstagabend. Vor dem Hotel „Drei Mohren" fand eine große Serenade statt, bei der Gauleiter Wahl zur Augsburger Bevölkerung sprach.
Während sich am Sonntagvormittag dis Straßen vom Hauptbahnhof zum Rathaus immer dichter mit den Menschenmassen füllten, die dein Führer den ersten Grus; der Stadt entbieten wollten, sammelten sich die 433 alten Kämpfer des Gaues im Ludwigsbau zu ihrem Marsch durch die Gauhauptstadt zum Rathaus, um hier den Führer zu erwarten. Um 12.40 Uhr traf der Fnhrer auf dem Hauptbahnhof ein. Nachdem er, von dem brausenden Jubel der Menge empfangen, die Ehrenformationen abgeschritten hatte, fuhr er in einem wahren Triumphzug durch die Feststraßen zum Rathaus.
Fefiakrk im Goldenen Saal des Rathauses
Nach dem Abschreiten der Ehrenabordnungen der Politischen Leiter begab er sich, begleitet von Gauleiter Wahl und Oberbürgermeister Mavr in den Goldenen Saal, wo sich mit den
Zwanzig ASA -Ilugzeuge für China
Sutschau eingenommen — Das „Kaiserliche Hauptquartier" in Tätigkeit
ss. Lokro, 2i. Rvvemver. Zwanzig a m e- rika nische Belanca-Flugzeuge wurden in diesen Tagen auf dem britischen Frachtdampfer „Malancha" verschifft und werden nun nach einer amtlichen amerikanischen Erklärung über Liverpool nach Schanghai gebracht. Man habe keine Handhaben, so sagt die Regierung, die Verschiffung von Kriegsmaterial mit ausländischen Schissen zu verhindern. - Man sucht wahrscheinlich auch keine, denn immerhin sind zwanzig Flugzeuge ein nettes Geschäft.
Tie japanischen Truppen haben nunmehr Sutschau vollständig besetzt. Fe» »er wurde von einer japanischen Abteilung Nanschuen (nordwestlich von Kasching) ein- genommen.
Am Samstag hat das „Kaiserliche Haupt- quartier" seine Tätigkeit ausgenommen. Das Kriegs und Marineministerium ist zu einer „Obersten Kriegsverwalt rings, behörd e". die zunächst nur für die Dauer des Krieges gedacht ist, zusammengefaßt wo» den. Tie zwei Geschwader in den Word- und südchinesischen Gewässern zur Blockade gegen chinesische Fahrzeuge stehen nunmehr unter dem einheitlichen Oberbefehl von Vizeadmiral Hasegawa.
Mit Sutschau ist eine starke chinesische Stellung in japanische Hand gefallen. Die Operationen gegen Nanking werden trotz des schlechten Wetters schnell fortgesetzt. Die Chinesen gehen rasch zurück, und man vermutet, daß zur Verteidigung von Nanking außer- gewöhnlich viele Truppen aufgeboten wer- den. Ter japanische Militärattachä in Schanghai forderte vom Stadtrat das E i n gre i f e n g c gc n! o m m u n i sti s che a n t i j a p a n i"s ch e Machenschaften chinesischer Kreise, durch die die japanischen Operationen im Dangtsegebiet gestört werden. — Nach japanischen Angaben hat Japan bis jetzt seit Beginn der Feindseligkeiten
16 048 Tote zu beklagen, während sich die Zahl der gefallenen Chinesen auf 550 000 belaufen soll.
Offiziell wird nunmehr von der chincs i- schen Negierung zugegeben, daß sie ihren Sitz nach Tschungking in der Provinz Szetschuan verlegt hat. Gleichzeitig wurde in der Regierung eine Umbildung vorgenommen: Ter Innenminister, der In- dustrieminister und sein Stellvertreter sind zurückgetreten, bisherige Provinzgouverneure haben ihre Posten eingenommen. Daß Sowjctrußland wenig an einem raschen Friedensschluß gelegen ist. ist selbstverständ- lich. Es soll von dieser Seite aus auf chine- fische Ncgicrungskreise einstarkerDruck -ausgcübt werden, um die Einstellung des Kampfes zu verhindern.
SNb in 340 Mter Zlefe
Die sechs verschütteten Bergleute verloren
lüigcnbsricvt äer H8-?re.«8e rg. Hindenburg. 21. November. Ter ver» zweifelte Kamps der NettungSmannschcckten auf der „Königin-Luise-Grube" gegen den Tod der sechs verschütteten Bergleute war vergebens. Es besteht nach dem Stande der Bergungsarbeiten keine Hoffnung mehr, die Verunglückten noch lebend cnck'.»- finden. Das außerordentlich gefährliche Vordringen im Suchstollen mußte eingestellt werden, da man an der Stelle, in 34H, Meter Tiefe, an der die Bergleute vermutet wurden, niemand gefunden hat. Die Bergungsmannschaften sind aus dem Pfeiler zu. rückgezogen worden, um weitere Menschen- opfer zu vermeiden. Zur Zeit sind Auf» rüumekolonnen damit beschäftigt, die Trüm. mer wegznräumen. unter denen ma» die Toten vermutet. Geknickte Stempel und Ge- steinsmassen bilden hier ein unübersehbares Gewirr.