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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä Ureis Lalw / Heimatblatt seit «lem Jahre l 826

Nr. 268 Calw, Donnerstag, 18. Rovember 1937 112 . Jahrgang

Einheit» LebensLeZahung und Führung

Dr. Ley über die Grundelemente nationalsozialistischen Handelns

Sonthofen, 17. November.'Mit einer gro- ßen weltanschaulichen Rede hat Reichsorgani- sationsleiter Dr. Ley die von ihm einberu- sene erste gemeinsame Tagung aller Kreis- und Gauamtsleiter der Partei aus der Ordensburg Sonthofen am Dienstag ein« geleitet. Er gab bekannt, daß, um die poli­tischen Kämpfer aus dem Alltag ihrer Pflicht zu heben, die Partei in Kraft und Größe ihre Zukunstsausgabe vor ihnen erstehen zu lassen, diese gemeinsamen Tagungen in Zukunft jährlich durchgeführt würden. Es sei für den verantwortlich Han» delnden Nationalsozialisten unerläßlich, immer wieder den Blick in gemeinsamem Er- leben über die Grenzen des eigenen Lebens» und Pflichtenbereiches hinaus in die Zukunst des Volkes, zu richten und im Erkennen der Ewigkeit der Nation die eigene ewige Ver» pslichtung zu empfinden. Drei Grundelemente nationalsozialistischen Handelns und Glau­bens stellte Dr. Ley heraus: Tie Einheit, Lcbensbejahung und die Führung. Sie be­fähigen die Partei, ihr Ziel zu erreichen, das in der Ewigkeit Deutschlands liegt, und garantieren die Reinheit unserer Weltan- schauung. Die Partei habe alle trennenden Elemente, die das Volk an den Abgrund brachten, entfernt. Weil sie das Leben be­jaht. sucht sie den Kampf und gewinnt aus ihm neue Lebensfreude und neue Lebens- kraft. Je schwerer der Kamps ist, desto schöner das Lebe.n; die Partei setzt alles dafür ein. bas ganze deutsche Volk zu aufrechten, ehrlichen und fähigen Kämp­fern für das Leben zu erziehen. Das Wesen nationalsozialistischen Führertums. dessen leuchtendes Vorbild aus ewig Adolf Hitler ist, begründet sich in der Sammlung treuer, fähiger und gläubiger Männer, die sich gegen- sseitig vertrauen und für einander einstehen.

Ter Chef der Kanzlei des Führers und Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungs­kommission zum Schutze des NS.-Schrist- tums. Reichsleiter Bo uhler, gab den Kreisleitern und Gauamtsleitern einen um­fassenden Einblick in seine verantwortungs­vollen Ausgaben. Die verschiedenen Aemter der Kanzlei des Führers gleichen sei es durch Prüfung von Beschwerden oder durch soziale Maßnahmen selbst entstan­dene Härten aus und gaben manchem un­

verschuldet in Not geratenen Partei- oder Volksgenossen wieder Mut und Zuversicht.

Bevor Reichsleiter Buch auf die besinn- menden Grundsätze in seinem Amt zu sprechen kam, setzte er sich mit den entscheidenden Dingen des uns bewegenden Lebens auseinander. Die NSDAP, kennzeichnete er als die große Sch ulederNation, aus der dem deutschen Volk dauernd Führer erstehen, die es zu seinem fortwährenden Kampf um die Ewigkeit benö- rige. Eingehend auf sein Arbeitsgebiet als Oberster Parteirichter, das Reichsleiter Buch nunmehr zehn Jahre inne hat, betonte er das Primat von Führung, Beichte! und Vorbild, das gerade der politische Führer täglich im Leben aufs neue zu beweisen habe.

Am Abend erfreuten das Streichquar­

tett von Prof. Klein mit einem Haydn- Konzert und dasOberstdorferBanern- theater mitErster Klasse" von Ludwig Thoma die Tagungsteilnehmer.

Am zweiten Vortragstag ans der Ordens- bürg Sonthofen wurden die Führerausbil- düng im Ncichsarbeitsdienst, die Bedeutung der Leibesübungen im Tritten Reich, die Schulung als entscheidender Faktor politi­scher Millensbildung sowie Aufbau und Ar- beit des NS.-Fliegerkorps behandelt. Umkas- sende Ausführungen hierüber machten Reichs- lciter H i e r l. Reichssportführer von Tschammer und Osten, der Leiter des Hauptschuliingsamtes. stellt,. Gauleiter Fric- drich Schmidt, und Korpsführer Chri­stiansen.

Amsturzorganisation in Frankreich

Bewaffneter Handstreich geplant Waffen und Sprengstofflager entdeckt

Parts, 17. November. Die Pariser Frliy- presse berichtet, daß die Polizei des Departe. ments Seine augenblicklich eine große Unter­suchung in ganz Frankreich durchführe, die sich gegen eine geheime Rechtsorganifation richte, deren Ziel ein gewaltsamer Um­sturz der republikanischen Ein­richtungen gewesen sei. Es handle sich nicht etwa um eine kleine Gruppe aufgehetz- "r jupgrr Leute, sondern um einen großen militärisch organisierten Verband, dem Zehntausende angehörea sollen und der bereits seit sechzehn Monaten einen bewaffneten Handstreich gegen die Regie­rung vorbereitet habe. Das Stillschweigen, das man in polizeilichen «nd amtlichen Kreisen fürs erste über die Nachforschungen an den Tag lege, scheine den Ernst der An­gelegenheit zu beweisen.

lieber die Bildung und die Ziele dieser Or­ganisation machen die Blätter folgende An- gaben: Nach Auflösung der nationalen Bünde hakten sich von diesen Splittergruppen abge­löst. Die stärkste bildeten frühere Anhänger der Action Francaise, die von einem angesehenen Aristokraten geführt wurden. Diesem sei es gelungen, sämtliche nebeneinander bestehendenGruppenzu einer Militär- ähnlichen Organisation zusammenzu-

Flugzeugkatastrophe vor Ostende

Großherzoginwitwe von Hessen «nd Segelflieger Martens unter den Toten

Brüssel, 17. Rovember. In der Rühe don Ostende verunglückte am Dienstagnach­mittag ein dreimotoriges belgischesVer- kehrsflugzeug. Dabei kamen acht Flug­gäste «nd die dreiköpfige Besatzung ums Lebe,,. Unter den Toten befindet sich die Witwe des Großherzogs von Hessen, der Erb» grotztzcrzog, seine Gattin, die beiden Kinder Prinz Ludwig und Prinz Alexander sowie der bekannte Segelflieger Diplom-Ingenieur MartenS. Ein Vertreter der deutschen Ge­sandtschaft in Brüssel begab sich am Diens­tagabend nach Ostende, um die Uebersührung der deutschen Opfer des Flugzeug-Unglücks nach Deutschland in die Wege zu leiten.

Die verwitwete Großherzogin von Hessen befand sich mit ihren Familienangehörigen ans dem Wege nach London, um an der iür Samstag angesetzten Hochzeit des Attaches der deutschen Botschaft. Prinz Ludwig ^c>n Hessen, mit Miß Campbell Geddes mlzunehmen. Prinz Ludwig von Hessen hat «kanntlich vor kurzem erst seinen Vater, den Sroßherzog Ernst Ludwig von Hessen, ver» wren; er traf am Mittwoch in Ostende ein. «rbgroßherzogin Cecilie von Hessen ist eine nahe Verwandte des zur Zeit in London wei­lenden Königs Georg von Griechenland und kwe Kusine der Herzogin von Kent, einer ge­borenen Prinzessin Marina von Griechen­land. Der verunglückte Erbgroßherzvg war ein Enkel der Königin von England.

Im belgischen Parlament wies <'erkehrsminister Jasper am Dienstag- abend auf daS furchtbare Flugzeugunglück Mn und sprach den Familienangehörigen der °on dem Unglück Betroffenen dag herzliche «eikld der belgischen Rechmmnq an». Der-

kehrsminister Jasper hat ferner dem deutschen Gesandten Frciherrn von Nichthofcn Persön­lich sein Beileid ausgesprochen.

In Abwesenheit des belgischen Königs hat der Graf von Flandern seinen Adjutanten nach Ostende entsandt, um Kränze an den Särgen niederzulegen. Die Königin-Mutter ließ durch ihren Oberhofmeister ihr Mitge­fühl aussprechen. Verkehrsminister I er­spar begab sich in einem Sonderflugzeug an die Unglücksstelle, um die Bergungs­arbeiten persönlich zu leiten. Die Ueber- führungderLeichennach Deutsch- kand wird voraussichtlich am Donnerstag­nachmittag erfolgen. Bis dahin ruhen die Opfer in der Kapelle des Krankenhauses in Ostende.

Das Beileid des Führers

Der Führer und Reichskanzler hat dem Prinzen Ludwig von Hessen seine aufrichtige Anteilnahme an dem tragischen Unglück, das die großherzogliche Familie be- trosfen hat. zum Ausdruck gebracht. *

Der Chef des Protokolls in Wien. Gesand­ter von Baas, besuchte am Mittwoch den deutschen Botschafter v. Papen, um ihm das Beileid des Bunüespräsidenten. Bundes­kanzlers und Staatssekretärs für Aeußeres zu dem schweren Unglück bei Ostende zu über- Mitteln.

Das furchtbare Flugzeugunglück wird von der gesamten Londoner Presse an hervor­ragender Stelle und mit großer Anteilnahme verzeichnet. Die Vermählung Lud­wigs von Hessen mit der Engländerin Margaret Campbell GeddeS fand bereits am Mittwoch statt, doch sind alle Feierlichkeiten wegen deS Unglücks abgesagt worden. <

schließen, die sich ..geheime revolutionäre Milizen" nannken.

In drei Punkten seien sich sämtliche Grup­pen einig geworden, und zwar: 1. Eine direkte Attion zur Schaffung einer faschistischen Regie, rung auf völkischer Grundlage; 2. Kampf gegen den Kommunismus; 3. Kampf gegen das Judentum.

Weiter habe sich diese Organisation gegen de la Rocque und seine französische Sozial­partei zusammengesunven. Durch Zufall sei Die Polizei in Ticppe einem früheren Feuer- kreuzler aus die Spur gekommen, der Was­te n l i e f e r u n g 8 - N u f t r ä g e sür eine Rechtsorganifation ansgeiührt habe. Bei einer Haussuchung fand man Schriftstücke, die der Polizei Fingerzeige gaben, welche nach Paris führten. Es wurde dann im Pariser Vorort Rueil eine Villa entdeckt, die u n ter- irdische Verstecke enthielt sowie Mas­ten» »nd Mnnitionskammern. Weiter ent­deckte man im Zentrum von Paris eine Garage, die durch Betonmauern die Auf­merksamkeit der Polizei aut sich gelenkt habe: sie gehörte einem Mitglied einer bekannten Rechtsorganifation namens Robert de la Motte-Saint-Pierre, Ter Wassenauskäuier in Dieppe ein Arbeiter, der die Aufträge ans- tührte. sowie Motte - Saint-Pierre seien am Tienstagnachmittag eingehend von der Poli- wi verhört und dann ins Polizeigefängnis eingeliekert worden.

DaS radikalsoziale ..Oeuvre* glaubt zu wissen, daß die Polizei am Dienstagabend in der Nähe des Bois-de-Boulogne ein großes Wasten-. Munitions- und Spreng­st o s t l a g e r gesunden habe. Das Vatt be- hauptet die Nachforschungen würden binnen kurzer Zeit sensationelle Enthüllungen drin- gen. Ter sozialdemokratische Innenminister TormoY hat am Tienstagnachmittag eine Abordnung der .Volksfront* empfangen, der ver Minister, dem ..Popnlaire* zufolge, be- friedigende Versicherungen abgegeben haben soll.

Mb WM in Vrrlln

Berlin, 17. November. Lordpräsident Hali­fax traf Mittwochfrüh mit dem Nordexprcß un. 8.43 Uhr zu einem privaten Besuch und einer Besichtigung der Iagdausstellung in Ber­lin ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich auf dem Bahnhof Friedrichstraße der englische Bot­schafter Sir Neville Henderson und der Chef des Protokolls, Gesandter v. Bülow - Sch wandte, eingefunden. Am Nachmittag stattete Lord Halifax der Internationa­len Jagdausstellung seinen ersten Be- fnch in Begleitung von Botschafter Sir Neville ,'""idcrson ab. Vor der Ehrenhalle wurde der Gast von Oberstjägermcister Scherping und dem Bauleiter der Ausstellung, Jägermeister Löbenberg, im Aufträge des Reichsjagermeisters begrüßt. Bei seinem etwa zweistündigen Rund- gang wurde Lord Halifax von den zahlreich erschienenen Besuchern herzlich begrüßt. Sein, besonderes Interesse fanden die Rekordiropyäcn in der Ehrenhalle, die prähistorische Sonder­schau in der deutschen Abteilung, die Trophäen des Botschafters Henderson in der Abteilung Jugoslawien sowie die Internationale Jagd- kuiHausstellung.

Tie Londoner Morgenblätter vom Mittwoch verzeichnen die Abreise von Lord Halifax nach Berlin, enthalte» sich aber durchweg jener Art der Sensationsmacherei, die in gewissen Londoner Blätetrn in den letzten Tagen vorherrschte. Einheitlich mel­den die Zeitungen, daß es sich lediglich um eine Informationsreise handele und daß mit keinen sensationellen Er­gebnissen zu rechnen sei.

Rener Zchachm WMnM

Englischer Richteinmischungsplan vorbehalt­los angenommen

London, 17. November. Im Anschluß an die eineinhalbstündige Sitzung des Haupt- ausschusfes des Nichteininischungsausschusscs am Dienstagnachmittag wurde eine Ver­lautbarung ausgegeben, wonach die tech­nischen Erörterunaen des enalttmen Maii->s über die Zurückziehung von Freiwilligen, die Zuerkennung von Kriegsrechtcn und die Wiederherstellung und Verstärkung des Be­obachtungsschemas fortgesetzt werden. Dein Unterausschuß ist mitgeteilt worden, daß ihm voraussichtlich in der kommenden Woche ein technischer Bericht übergeben und die drei Haupttcile des Planes zur Verfügung stehen würden. In der Aussprache gab der Vertreter der Sowjetunion eine Erklärung ab, in der er sagte, daß die Sowjet­reg i e r u n g ohne jeden Vorbehalt und als Ganzes den Plan annehme, der von dem Ausschuß in der Sitzung vom 4. Nov. angenommen und dann den zwei Parteien in Spanien zugeleitet worden ist.

AMIorrrrr-iMaßl in einem Mnl-M

Paris, 17. November. Nachts wurde der Schatz des Königs Ahmalidou von Kambodscha lIndo-China), der in dem Pariser Kolonialmuseum ausgestellt war, q c- stöhlen. Die Diebe drangen durch ein Fen- ster in das Museum ein und raubten u. a. zahlreiche goldene Schmuckstücke sowie wert­volle Waffen. Der Wert der gestohlenen Gegenstände beträgt mehrere Millionen.

Die RSunivvg Nankings in vollem Sang

Der Staatspräsident flieht Vorsichtsmaßnahmen der deutschen Botschaft

Nanking, 17. November. Angesichts des un­aufhaltsamen Vormarsches der Japaner ver. legt die Nanking-Regierung zahlreiche Behör­den aus der bedrohten Hauptstadt in ent­fernt gelegene Provinzstädte. Staatsprä­sident Lin-Sen ist bereits mit den Be­amten der Reichsämter nach Tschungking (Provinz Szechuan) unterwegs. Die Militär- behörden sollen zunächst in Nanking verblei- den. Ein Teil der Staatsakten ist bereits ab­transportiert worden. Auch die deutsche Botschaft hat Vorsichtsmaßnahmen im Interesse der Deutschen Kolonie getroffen. Die 31 deutschen Frauen und Kinder sollen am Donnerstag an Bord des Dampfers Tukwoh* abreisen. Auch für die etwa 80 männlichen Staatsangehörigen Deutschlands und Oesterreichs find bereits Maßnahmen für den Fall der Räumung getroffen worden.

Don der Schantung-Front wird der er­folgreiche Vormarsch der Japaner gemeldet, dee ap mehreren Steiles drmHuanado er.

reicht haben; die Chinesen Mußten dort mehr als 1000 Tote und viel Kriegsmaterial zurücklasscn. Der Schwerpunkt der Gesechts- tätigkeit an der Front von Schanghai lag am Dienstag bei Tschangtschu, das von den Japanern stark unter Feuer genommen wurde. Die japanischen Operationen beuvsk» ken ein Aufrollen der Linie Tschangtschu Sutschau von Notden her. Die Chinesen haben auf ihrem Rückzug 5000 Tote ver­loren.

Der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes erklärte, das sogenannte Siebcn- Punkte-Programm von General Matsui sei im Ausland falsch ausgelegt worden. Ja- pan beabsichtige nicht, die ausländi­schen Konzessionen in Schanghai zu besetzen. Bei etwaigen Unruhen in China infolge der Verlegung der Nanking- Regierung werde Japan Maßnahmen zu» Aufrechterhaltung der Ordnung tressen. ?