Der hierfür bereits eingesetzte Ausschuß soll beauftragt werde», in kürzester Zeit hierüber zu einer Einigung zu gelangen.
4. Deutschland ist bereit, der sofortigen Entsendung eines Ausschusses nach Spanien zn- znstimmen, der an Ort und Stelle die erforderlichen Vorarbeiten für eine weitere Verfolgung der Freiwilligenfrage treffen soll.
Dr. Woermann gab anschließend der Hoffnung Ausdruck, daß die anderen Staaten ein gleiches Entgegenkommen zeigen würben. Der englische Außenminister Eden stellte hierauf fest, daß diese Erklärungen einen sehr guten Fortschritt bedeuten. Die gleichen Feststellungen traf der französische Botschafter Corbin, während der sowjetrussische Botschafter Maisky sich jeder Stellungnahme enthielt.
Der Sowjetbotschafter Maisky ergriff zum Schluß der Debatte noch einmal die Gelegenheit, seine „grundsätzliche Meinung allen anderen Staaten gegenüber" zu äußern. Maisky erklärte, die Sowjetregierung stimme keinesfalls mit dem britischen Plan überein. Er behielt sich vor, später noch Einwendungen zu formulieren. — Wie ans gut unterrichteter englischer Quelle verlautet, wird auf der Freitagssitzung des Nichtcin- mischungsausschusses die Zahl der symbolhaft zurückzuziehenden Freiwilligen aus Spanien erörtert werden.
Stallen begrüßt Rubels Keß
kN g e n d e r i c b t 6er k<8-Presse
gl. Rom, 21. Oktober. Die Nachricht, daß der Stellvertreter des Führers, Neichsmini- ster Rudolf Heß, als Vertreter der NSDAP, am höchsten Festtag des Faschismus, dem 15. Jahrestag des Marsches auf Nom, teilnehmen wird, hat in der italienischen Öffentlichkeit und Presse aufrichtige Freude ausgelöst. „Wir sind uns mit Stolz und Freude dessen bewußt, beim Marfchtritt des Faschismus den Gleichschritt der befreundeten deutschen Nation zu fühlen," schreibt „Popolo d'Jtalia". Auch in anderen Blättern wird hervoraekwben. daß
der Besuch Rudolf Heß' eine deutliche Manifestation der inneren Verbundenheit der bei- den Revolutionen und der deutsch-italienischen Freundschaft bekunde.
Simmler hat Rom verlassen
Rom, 20. Okt. Reichsführer und Chef der deutschen Polizei Himmler hat am Mittwochvormittag zusammen mit dem Ches des Hauptamtes Sicherheitspolizei U-Grup- penführer Hehdrich, die italienische Hauptstadt verlassen, während sich der Chef des Hauptamtes Ordnungspolizei, ^'Obergruppenführer General Daluege, und der Chef des persönlichen Stabes des Reichsführers ' Gruppenführer Wolfs, zusammen mit den übrigen Herren der Begleitung noch nach Littoria, Sabaudia sowie nach Neapel und Sorrent begeben.
Vs 8 bleuere in Kürre
In Brüssel fand am Mittwoch nachmittag über die deutsche Erklärung vom 13. Oktober im Senat eine Aussprache statt, aus deren Verlauf sich ergab, daß der belgische Senat nahezu einmütig de» deutsch-belgischen Notenwechsel über die Unverletzlichkeit begrüßt und billigt.
In Wien wurde der Journalist Georg I« der Ma«r «nter dem Verdacht illegaler Parteitätigkeit, begangen durch Abgabe von Erklärungen an ansländische Zeitungen, in Untersuchung gezogen «nd in Haft genommen. In der Manr ist österreichischer Staatsbürger und vertritt anch verschiedene reichsdent- sche Zeitungen.
Ans der höchsten Gebirgs-Straße Irans, der Tschalns-Straße. stürzte ein vollbesetzter Omnibus in den Abgrnnd. Von 37 Fahrgästen wurde» 21 getötet, während 16 schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde».
Im Rahmen der „Ansränmnngsarveiten", die die englischen Trnppen in Waziristan durchführen, wurde eine ganze Anzahl befestigter Häuser, die von den Aufständischen angelegt worden waren, in die Luft gesprengt.
Interessantes Deutschland
zum Abschluß der Reise faßte ein Engländer die Eindrücke der Prominenten Besucher so zusammen, daß sie als Fremde gekommen seien und als Freunde vom neuen Deutschland Abschied nähmen.
Durch nichts können die Wirkungen der Greuelprovaganda der Juden und Emioran- ten so sehr in ihr Gegenteil verkehrt werden als durch den direkten und unge- hemmten Augenschein. Unter diesen Gesichtspunkten würdigen wir auch den Be- such des Herzogs von Wjndsor. der, wenn er auch nicht mehr in amtlicher Stellung ist. doch nach wie vor über so weitreichende gesellschaftliche Beziehungen mit politisch maß- geblichen Kreisen Englands verfügt, so daß die Eindrücke, die er auf seiner Studienreise empfangen wird, in der Wirkung auch nicht auf ihn persönlich beschränkt bleiben dürften. Den Herzog von Windsor interessiert es vor allem, festzustellen, mit welcher Energie und welchem Erfolg das nationalsozialistische Deutschland das soziale Problem angefaßt hat, wie sich die sozialistische Gestal- tungskraft im Betrieb, in der Freizeit- gestaltung und auf dem Wohnungsgebiet auZbewirkt hat. Gerade auf dem letzteren Gebiete hat die Einweihung der Vier-Jah- res-Plan-Siedlung im Harzer Bergland erneut gezeigt, wie wir hier in ständigem Fortschreiten sind. Ter Herzog von Windsor hat
als König von England den Londoner Slums und den Elendsgebieten in Wales seine größte Aufmerksamkeit gewidmet. Er wird es in besonderer Weise zu würdigen wissen, was das nationalsozialistische Deutschland auf dem Gebiet der Arbeitersiedlungen geleistet hat.
Kds-slone von MMlra-RM znrükk
Bremen, 20. Okt. Die „KdF."-Flotte ist am Mittwoch von der ersten Auslandsreise ihres großen Winterprogramms 1937/38 zurückgekehrt. Am Kolumbvs-Kai in Bremerhaven machten in den frühen Morgenstunden die „KdF." - Dampfer „Der Deutsche" und „Sierra Cordoba" nacki einer glücklich verlaufenen Fahrt fest. An Bord war alles wohl. Die „Oceana" trifft am 22. Oktober in ihrem Heimathafen Hamburg ein.
Eine vom Wetter außerordentlich begünstigte Hochseefahrt ließ den 2500 Arbeiterinnen und Arbeitern aus allen Gauen Deutschlands die Reise zu einem unvergeßlichen Erlebnis werden. Ueberaus herzlich war der Empfang in Lissabon und Ma- deira. Insbesondere ließ es sich die Portugie- fische Freizeitorganisation „Freude und Arbeit" angelegen sein, die „KdF." - Urlauber durch Führungen und Veranstaltungen zu erfreuen und mit dem portugiesischen Volksleben bekanntzumachen. Dadurch wurde die Freundschaft zwischen Deutschen und Portugiesen auch diesmal wieder erhärtet.
Aas SermsvlM von Mtibsor in Stuttgart eiimtroAn
Stuttgart, 20. Oktober. Kurz nach 19 Uhr traf am Mittwoch der Herzog und die Herzogin von Windsor, von Nürnberg kommend, in Stuttgart ein. Das Herzogspaar wurde auf dem Hauptbahnhos von Gauleiter Neichsstatthalter Murr und leinen Mitarbeitern begrüßt. Auf dem Wege vom Bahnhof zum Hotel Graf Zeppelin kam cs zu herzlichen Kundgebungen der Bevölke- rung. Am Abend fand in der Villa Reihenstein ein Empfang durch den Gauleitei Neichsstatthalter Murr statt,
Vorsicht
Sri Rmgmmg mit LmWoWagen
Ningingen (Hohenzollern), 20. Oktober. Ein hier zu Besuch weilender Gendarmerie- Wachtmeister, der in dem mit seinen Fami- Uenangehörigen besetzten Kraftwagen wieder nach Hause zurückfahren wollte, fuhr an einer unübersichtlichen Stelle der Straße gegen ein vor ihm fahrendes Langholzfuhr, werk. Dabei stieß ein Baumstamm durch die Windschutzscheibe mitten durch den Wagen hindurch, so daß der Stamm am Ende des Fahrzeugs wieder herausragte. Der Lenker des Wagens wurde durch Glassplitter nur leicht verletzt während die übrigen Insassen mit dem Säirecken davon kamen.
Neri Patienten fahrlässig vehaMk
Rottweil, 20. Okt. Die Große Strafkammer verurteilte ven in Lauterbach. Kreis Obern- darf, wohnhaften praktischen Arzt Dr. med. K. wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis. K. war am 25. Marz ds. Js. zu
einem i/zayrigen goriyen worden, der an Inner- krankheit litt. Dieser hatte sich selbst Jnsulinein- spritzungen gemacht. Der Arzt behandelte den Kranken als einen Jnsulinvergifteten, obwohl diese Behandlung für den Patienten mit Lebens- gesahr verbunden und der Arzt nach eigener Aussage, der Behandlung nicht gewachsen war. Außer, dem hatte der Arzt den Patienten während einer Zeit von 18 Stunden nicht besucht. Im Kranken- Haus, wohin der junge Mann übergeführt worden war. trat nach kur-er Zeit der Tod ein.
Eebskmord eines 13 jährigen Schälers
wegen eines Verweises
Miinsingen, 20. Oktober. Ein 13jähriger Schüler aus Stuttgart, der in Nietheim bei Verwandten zu Besuch war, wurde am Sonntag an der Straße nach Urach an einem Schuppen erhängt aufgefunden. Nach einem hinterlassenen Brief ist der Junge wegen e>es Verweises, den ihm die Verwandten erteilt hatten, aus gekränktem Ehr- qefühl in den Tod gegangen.
Schlimmes Ende einer Feuerwehrübung
Ochsenhauscn, 20. Oktober. Die Freiwillig« Feuerwehr bediente sich dieser Tage bei ihrer Hauptübung n. a. auch einer mechani- schen Leiter, die von einem Pferdcge- spann gezogen wurde. Plötzlich scheuten die Pferde und rasten davon. Dabei kam einer der Feuerwehrmänner unter die Näder des Wagens, die ihm über die Beine gingen. Nur dem Umstand, daß ein Kamerad des Verletzten die vollständig aufgerisiem Hauptschlagader am Fuße des Bedauernswerten mit den Händen abpreßte, ist es zu Verdanken, daß der Feuerwehrmann nicht verblutete.
KmliilttiliistW Zellen ln der Sleierniikk
Lligevbericlit 6er dI8-?resse
ek. Wien, 20. Oktober. Vor dem Schwurgericht inLeoben begann ein großer Hochverratsprozeß, in dem 24 Kommunisten auf der Anklagebank sitzen. Mit finanzieller Unterstützung Moskaus hatten diese in Leoben, Göß und Donwitz kommunistische Zellen gebildet, deren zentrale Leitung der Kommunist Freimann in Leoben innehatte. Dessen Aufgabe bestand darin, die in Oesterreich verbotene kommu- nistische Partei wieder aufznbauen.
Auch die Ehrenlegion muß „bluten"!
Eine weitere Folg« der Preiserhöhungen in Frankreich
Paris, 20. Oktober. Die Steigerung der Lebenshaltungskosten in Frankreich und ihr« Folgen wirken sich nun auch auf die Besitzer von Ordensauszeichnungen besonders aus. Um wenigstens einigermaßen das durch die notwendigen Angleichungen an die erhöhten Preise und Tarife entstandene Loch im -Staatshaushalt zu stopfen, sucht die Regierung nach weiteren Einnahmequellen. Dabei verfiel sie jetzt auf die Träger der Ehrenlegion. die für besondere Verdienste um, wie die Inschrift des Ordens besagt, Honneur et Patrie (Ehre und Vaterland) verliehen wird.
Ihre besonderen Leistungen für das Vaterland haben die Besitzer nun auch besonders "i bc^blen. müst->n in Zukunft an den
Staat entrichten: die Ritter der Ehrenlegion 150 Franken, die Kommandeure der Ehrenlegion 500 Franken, die Großoffiziere 750 Franken und die Inhaber des Großkreuzes der Ehrenlegion 1000 Franken. Die Abgaben für die Träger ausländischer Orden sind entsprechend hinaufgeseht werden. Sie bewegen sich zwischen 40 und 400 Franken.
" Letztere Gebühr haben die Träger von Orden am Schärpenband zu entrichten.
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Sowjetspanische Oberhauptlinge nach Frankreich geflüchtet
St. Jean de Luz, 20. Oktober. Am Mitt- wochnachmittag trafen auf dem französischen Flugplatz Parme bei Biarritz vier mit Ma- schinengewehren ausgerüstete Flugzeug, aus Gijon ein. An Bord befanden sich geflüchtete bolschewistische Oberhäuptlinge. Die unter Polizeiaufsicht gestellten Flieger er- klärten, ihre asturischen Genossen hätten Gijon in Brand gesteckt. Ein Appa- rat erlitt bei der Landung Schaden. Zwei andere sowjetspanische Flugzeuge gingen bei Cap Breton in der Nähe des Strandes nieder. Auch eine dieser Maschinen wurde beschädigt.
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Durch die geöffneten Fenster vernahm Hasne >ede Silbe des Gesprächs. Wie ebenso viele Dolchstiche trasen sie Korffs zärtliche Worte, die einer anderen galten, sie erlrug es nicht lange. Aufspringend, lief sie an dem Boy vorbei in das Haus, stieß die Zimmer- tür aus. stürzte aus Korff zu. riß ihm den Hörer aus der Hand und schrie:
„Hör auf!"
Entsetzi starrte er sie an. Dann trat er rasch zu dem Apparat und sagte em paar das Gespräch abschließende Worte, entwand Hasnes Fingern den Hörer und hängte ab. Sie zitterte vor Wut: „Ich — ich will dicke blasse Kröte sprechen, ihr sagen . . ."
„Nichts — Sie werden nichts sagen. Hasne. Setzen Sie sich. Boy. schließe die Tür und «eh."
Er faßte Hasnes Arm und drückte sie in einen Sessel nieder.
„Wir wollen vernünftig miteinander reden. Hasne."
Seine Stimme war voll ruhiger Güte. Sie starrte ihm sphinxhaft-düster ins Gesicht. Schonend, doch mit voller Offenheit machte er ihr die Unerfüllbarkeit ihrer Wünsche klar.
„Ich werde immer Ihr hilfsbereiter Freund bleiben, Hasne . . ."
Sie unterbrach ihn. plötzlich eisig-ruhig:
„Hören Sie. Mister Becker. Sie werden heute noch Ihre Verlobung mit diesem Mädchen Evelyn O'Connor lösen die Farm hier zum Verkauf aufgeben und mit mir nach Johannesburg zurückkehren, oder Sie werden es bitter bereuen!"
Ihre Augen stammten wilde Drohung. Im geheimen über Hasnes Kenntnis von Evelyns Namen lies erschrocken, zuckte Korss, ausstehend. die Achseln:
„Sie werden kaum ernstlich annehmen, daß ich Ihre unmögliche Forderung auch nur in Erwägung ziehe. Zur Vermeidung unangenehmer Konsequenzen rate ich Ihnen drin- gend. Salisbury schnellstens zu verlassen. Ich glaube, wir haben uns nichts mehr zu sagen."
Er ging zur Tür. öffnete sie und verbeugte sich verabschiedend. Stumm blickte sie zu ihm hinüber. Die dunkle Tiefe ihrer rätselvollen Augen wurde starr, kaltstechend wie Schlangenblick. so daß es Korff fröstelnd durchschauerte. Und plötzlich, in säst hellseherischer Erkenntnis, sah er das ganze Gesicht in seiner wahren Gestaltung: diese breit aufgesetzten Nasenflügel, die leichtwulstigen Lippen — trotz schmalem Nasenrücken, blondem Haar und Heller Hautfarbe ein — Negergesicht!
Hasne erhob sich und kam langsam, ihn mit ihrem starren Blick gleichsam hypnotisierend. auf ihn zu. Dicht vor ihm. Auge in Auge mit ihm. blieb sie schweigend stehen. Minuten vergingen. Immer noch bohrte sich der bewegungslose Gorgonenblick in den seinen. Korff ertrug es nicht länger. Er wandte den Kopf zur Seite und murmelte heiser:
„Gehen Siel"
Dann fuhr er zurück, denn Hasnes Arme glitten wie Platte Schlangen um seinen Hals, umpreßten rhn.
„Staub zu meinen Füßen, zitternd sollst du meinen Namen rusen!"
Ihr Mund raunte es an seinem Ohr. Die Umschlingung löste sich. Hastige Schritte — er war allein, starrte verstört ins Leere. Von draußen drang das Geräusch eines anfahrenden Autos herein. Schlaff ließ sich Korff in einen Sessel fallen. Vor sich hinbrütend, suchte er nach Vorbeugungsmitteln gegen die unbedingt drohende Gefahr. Evelyn! Sie mußte geschützt werden!
Er stürzte zum Telephon. Doch statt Lilys warmer Stimme meldete sich die eines Boys: die Miß war mit dem Master Colonel und der alten Herrin sortgegangen.
Korff überlegte. Dann fuhr er zur Stadt, fragte in sämtlichen Hotels nach Hasne, bis er im „Gloucester" ihr Logis ermittelte und hörte, sie sei bereits zum Bahnhof gefahren. Er atmete auf. Vorsichtshalber beschloß er. sich über ihre Abreise Gewißheit zu verschaffen. Als er den Bahnhof betrat, verließ der Zug nach dem Süden gerade die Halle. An keinem der vorübergleitenden Fenster vermochte er Hasnes Gesicht zu erspähen, konnte sie weder auf dem Bahnsteig noch im Wartesaal entdecken, mußte also annehmen, daß sie Salisbury tatsächlich verlassen hatte.
Befreiten Herzens kehrte er in die Stadt zurück und sprach im Vorbeifahren bei Oberst O'Connor vor. Er sand Evelyn allein im Garten.
„Fred!"
Freudig überrascht eilte sie ihm entgegen. Letzte Sonnenstrahlen umspielten ihre zarte Gestalt, ihr reines junges Gesicht. Korff zog sie an sich und lehnte seine Wange an ihr weiches Helles Haar: hier war das Glück, der Frieden. Nach der erregenden Wirrnis der letzten Stunden empfand er dies doppelt tief und dankerfüllt.
„Litt, ..."
Er flüsterte es bewegt. Besorgt sah sie zu ihm auf:
„Was ist geschehen, Fred?"
Er zögerte, scheute sich, sie zu beunruhigen, und lächelte:
„Nichts. Liebling. Wo sind die Eltern?"
„Fort, nach den Victoria - Fällen gereist. Hast du das ganz vergessen? Ich brachte sie heute nachmittag zur Bahn. Pa war ein wenig erstaunt, dich nicht am Zuge zu sehen; ich erklärte es ihm aber mit dem unerwarteten Geschästsbesuch. von dem du am Telephon sprachst."
Korfs nickte schweigend. Er hatte das wirklich ganz vergessen, und nun erweckte diese Tatsache eine erneute undefinierbare Sorge in ihm. Der Gedanke, daß Evelyn gerade heute allein im Hause bleiben sollte, störte ihn.
„Kein so finsteres Gesicht, Fred!"
Mit leichten Fingern strich sie über seine gerunzelte Stirn.
„Hast du den Wagen draußen? Dann laß uns jetzt noch ein wenig ins Freie fahren, damit die frische Luft alle Geschäftsgedanken fortweht, denn mit deinem Besuch hängt deine Verstimmung doch wohl zusammen!"
Er nickte abermals und lenkte ab:
„Eine gute Idee. Lily: Wir fahren nach Hopewell hinaus, und ich zeige dir die Fortschritte, die alles in diesen Tagen gemacht hat."
Sie stimmte freudig zu.
Es war Abend, als Korffs Wagen wieder vor Oberst O'Connors Haus hielt. Langsam stieg er neben Evelyn die Stufen zum Vorplatz empor. Ihm war seltsam schwer zumute. .
(Fortsetzung folgt) F