Dann hielt Professor Dr. Rein»rth einen Dortrag über die vorgeschichtlichen Kulturstätten -es Federseemoores in ihrer wissenschaftlichen und weltanschaulichen Bedeutung. Das Schlußwort sprach Kreisleiter Waizenegger. Am Nach­mittag wurden die Ausgrabungen besickitigt.

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Berlin, 15. Oktober. Tie Reichsbcwcgung Deutsche Christen" hat aus einer Reich?- arbeitstagung ihrer Pfarrer u. a. folgendes festgestellt:Unlösbar verwurzelt im deut- scheu Volk muß die Deutsche Evangelische Kirche christliche Anliegen in deutscher Sicht mit aller Kraft zur Geltung bringen. Wir w'sscn uns in einer ökumenischen Gemein­schaft mit Männern wie dem freikirchlichen Metlwdistenbizchnf Melle, dem Abaelandten

oer aluargoinmen Kirche und dem greisen Vertreter der Marthriumskirche des Osten?. Wir wenden uns gegen das ungualifizier- bare Verhalten einer deutschen Kirchen- behörds die es wagt, gegen den tapferen Bischof Melle im Namen der sogenannten ..Bekennenden Kirche" mit Repressalien vor- gugelsen. Wir werden nicht ruhen bis eine solche Haltung innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche unmöglich geworden ist."

Dieser Erklärung der Reichsbewegung Deutschs Christen" «Reformatorisch? Reichs- kirche) hat sich der steile? der Reichsarbcits- gemeinschalt Deutsche Evangelische Volks- kirche Dr. Stahn. ausdrücklich äuge- schlossen.

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an der Nnglücksstätte von Gelsenkirchen-Horst

Gelsenkirchen.. Oktober. Das schwere Unglück auf der SchachtanlageNordstern" in Gelsenkirchen-Horst, dem sieben Menschen­leben durch die Unbedachtsamkeit eines Arbeits- kameraden zum Opfer gefallen sind, der« anlaßte Reichsleiter Dr. Ley am Freitag­vormittag zu einem Besuch der Unglücksstätte. Unmittelbar nach seiner Ankunft mit dem Herzogspaarvon Windsor in Kanp- Lintfort am Niederrhein, wo auf der Zeche Friedrich Heinrich die erste der während des zweitägigen Aufenthalts des Herzogs in Esten vorgesehenen Besichtigungen im rheinisch-west­fälischen Industriegebiet stattfand, verabschie­dete sich Dr. Ley. Er nahm die herzliche Anteilnahme seiner Gäste mit nach Gel­senkirchen-Horst. Hier nahm er auf der Schacht­anlage zunächst sehr aktiv an einer Bespre- chung teil, die der völligen Aufklärung der Unglucksursache diente. Im Anschluß begab sich der Führer der Deutschen Arbeitsfront mit dem Gauobmann der DAF., Schuermann, in die beiden Krankenhäuser, in denen die Toten aufgebahrt sind und auch die Verletzten Unterkunft gefunden haben. Mit den Ver­letzten unterhielt er sich eingehend und über- brachte ihnen die Grütze des Führers. Auch mit den Aerzten batte Dr. Lev eine Rück­

sprache und versicherte die Angehörigen der Opfer seines uno der DAF. Mitgefühl und tätiger Unterstützung.

Der EhrenauSschuß derStiftung für Opfer der Arbeit" hat sofort nach Bekannt­werden der Schlagwetterexplosion auf Zeche Nordstern" in Horst für die Hinterbliebenen der Todesopfer und für die Schwerverletzten 5000 RM. zur Verfügung gestellt. Der Leiter des Reichspropagandaamtes in Esten. Pg. Fischer, ist beauftragt worden, alle erfor­derlichen Maßnahmen einzuleiten und durch vorläufige Auszahlung von Unterstützungs» betrügen die erste Not der Betroffenen zu lindern.

Nauen aal dm Wese m Arttarkle

L i z e n d e r i c k t der t18-?re>is

gs. Rom, 15. Oktober. Die am Montag von Mussolini angeordnete Ausarbeitung des italienischen Autarkieprogramms befindet sich bereits in vollem Gange. So wurde u. a. in einer ausführlichen Besprechung, der Mussolini wiederum beiwohnte, vor allem die Erzeugungs krast Italiens erörtert. In dieser Frage verfügt Italien immerhin seit der Sanktionszeit über weit­gehende praktische Erfahrungen, die setzt in vollem Umfange berücksichtigt werden.

Eines der wichtigsten Probleme ist hierbei vor allem, die Getreidevroduktion

Sie werden «ns in der Wett vertrete«

Das Außenpolitische Schulungshaus der NSDAP, nimmt die Arbeit auf

Berlin, 15. Oktober. Am 1. November wird das im Jahre 1935 gegründete Außen- politische Schulungshaus der NSDAP, auf neuer Grundlage seine Ar­beit ausnehmen. Die Möglichkeit dazu wurde durch die schon erwähnte Vereinbarung mit dem Reichsjustizministerium und dem NS.» Nechtswahrerbund geschaffen, wonach in sechsmonatigen Lehrgängen jeweils vierzig Referendare, Volkswirte usw. im Außenpoli- schen Schulungshaus für ihre Auslandsaus­gabe vorbereitet werden sollen. Es soll eine Auslese von Menschen gefunden werden, die geeignet sind, Deutschland künf- tigiu der Welt zu vertrete», wobei man davon ausgeht, daß Deutschland nicht nur von seinen Diplomaten vertreten wird, sondern genau so von seinen Wissen­schaftlern, von seinen Pionieren des Handels und der Industrie und von seinen Künstlern. Ten Männern, die durch diese Schulung gehen, soll jene weltanschauliche und geistige Ausrichtung gesichert werden, welche die Partei von jedem fordern muß, der sich als Berufsziel die Auslandsarbeit gewählt hat. Sie sollen damit zugleich auf jene Fragen vorbereitet werden, die jedem Deutschen heute draußen in der Welt über Las :ie»e Deutschland gestellt werden.

Die Zulassung ist an strenge Be­dingungen geknüpft. Außer einem Höchst­

maß von Mcywipen wtro u. a. verlangt, datz der Anwärter die englische und französische Sprache beherrscht. Er muß Mitglied der NSDAP, sein. Die fachlichen Vorschlagsstelleirr sind das Reichsjustizministerium und der NS.- Rechtswahrerbund; die Einberufung erfolgt aber erst nach der Entscheidung des Answahl- ausschusses, in dem alle maßgebenden Staats­und Parteistellen vertreten sind, die auch den Lehrkörper stellen. Der Lehrplan umfaßt' zehn Fakultäten, an der Spitze die Weltanschauung, dann Außenpolitik. Ost­europa, Bolschewismus. Auslanosdcutschtum, Wirtschaft, Staats- und Völkerrecht, Verkehrs- Wissenschaft, Raffe. Presse und Sprachen.

Zu der theoretischen treten diepraktische Ausbildung, die gesellschaftliche Erzie­hung und der Sport. Das Diplom des Schu- lungshanses berechtigt zur Attacheprüfung im Auswärtigen Amt sowie zum praktischen Ein­satz bei den Dienststellen der Selbstverwaltung der Wirtschaft und in der Wirtschaft selbst. Die Abteilung Berufsbetreunng bereitet diesen Einsatz vor.

Die Lehrgangsteilnehmer werden in ge­schlossener Kameradschaft unter­gebracht. Das neue Heim des Außenpoliti­schen Schulungshauses in Dahlem ist soeben durch Ilm- und Anbau sür seinen Zweck ser- tiggestellt worden.

Türkei «nterbindet Waffenschiebungen

Der Durchgangsverkehr znm Mitlelmeer wird kontrolliert

Istanbul,. Oktober. Die türkische See- Handelsdirektion hat am Freitag die Bevolb mächtigten der in Istanbul vertretenen aus- ländischen Schiffahrtsgesellschaften zu einer Besprechung zusammengerufen mnd bekannt­gegeben, daß mit sofortiger Wirkung eine be­sondere Kontrolle der Transite schiffe eingeführt wird, die vom Schwarzen Meer nach dem Mittelländischen Meer reisen. Die Transitschiffe, die aus dem Schwarzen Meer kommen, müssen beim Einlaufen in den Bosporus angeben, in welcher Zeit sie die Dar- I danellen passieren werden. Sie müssen das Marmara-Meer auf einer vorgeschrie­benen Route durchfahren. Es bleibt dem Ermessen der türkischen Behörden Vorbehalten, die Einhaltung dieser Route durch Kontroll- boote zu überwachen.

Hier verlautet zu dieser Kontrolle der See- iabrt in den türkischen Meerenaen, daß gewisse

Transitschisfe bei Passieren des Mcwmara- Meeres halt gemacht haben und Teile ihrer Ladung auf andere Schiffe über» gesurrt haben. Man zweifelt nicht daran, daß es sich dabei um Kriegsmaterial für Sowjetspanien gehandelt hat. das Während dri Reise von sowjetrussischen Schif­fen auf Schiffe unter anderer Flagge >:»»gelade'.c worden ist.

Da das Marmara-Meer ein türkisches Ge­wässer ist, will di« Türkei offenbar verhindern, daß innerhalb ihrer Hoheitsgewässer derartige Schiebungen vorgenommen werden, die der besseren Tarnung des für die spanischen Bolschewisten bestimmten Kriegsmaterials dienen. Es war im Transitverkehr rin starkes Anwachsen des Verkehrs von Frachtschiffen unterenglischer" Flagge nach und vom Schwarzen Meer zu beobachten.

zu steigern, auf der anderen Seite aber auch, der durch eine Erweiterung der Ge­treideanbaufläche sich ergebenden Verrin^- rung der Erzeugung anderer Bodenfrücht« Rechnung zu tragen..

Franko verkA sein Sauvrynn-M

kUgeNderlclit der H8-?re»s«

ps. Bilbao, 15. Oktober. General Franco beabsichtigt, sein Hauptquartier andieAra- gon-Front zu verlegen, da im Norden keine bedeutenden militärischen Operationen mehr zu erwarten sind; mit der Eroberung des letzten bolschewistischen Stützpunktes dort Gijon dürfte für bald zu rechnen sein.

Außerdem verlautet, daß die deutsche und die italienische Botschaft im Einverneh- men mit der nationalspanischen Regierung mich SanSebapian übersiedeln werden.

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88 Moskau. 15. Oktober. Schweigen herrscht im sowjetrussischen Blätterwald über eine furchtbare Katastrophe, die sich auf der transsibirischen Bahn zwischen Irkutsk und Krasnojarsk abgespielt und außer mehr als 15V Toten über IVO Schwerverletzt« gefordert hat. Ein nicht angemeldeter Mun,. tionszug prallte auf eine, kleinen Station mit einem voll besetzten Personen»»« zu. sammen und flog in die Lust. Der Personen» zug, der Bahnhof und viele benachbarte Hau. ser wurden zertrümmert.

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Zu Endreß' unverhohlener Enttäuschung hatte sie nur Interesse sür die sie er­wartenden Bekannten, einem sehr ele­ganten Paar, mit dem sie vom Fen­ster lebhafte Begrüßung austauschte, um nach kurzem Abschied von ihren bisherigen Reisegefährten, mit ihm zu verschwinden. Nicht einmal eine Verabredung für ein Zu­sammensein hatte sie mit Endreß und Hol­stein getroffen. Während dieser befreit auf- atmete, zeigte sich Endreß tief enttäuscht. Fast wäre es zu einer ersten Mißstimmigkeit zwi­schen den beiden Expeditionskameraden ge- kommen, denn Endreß wollte die Schuld für Miß Ste.tsons veränderte Haltung Holsteins ablehnender Reserviertheit zuschieben, was dieser energisch und in Miß Stetsons nicht gerade schmeichelnder Weise bestritt. Unter dieser Verstimmung litten auch die beiden ersten Tage des Johannesburger Aufenthalts, die Expeditions - Vorbereitungen gewidmet waren, wie dem Kauf eines Personen- und eines Lastautos, der Besorgung von Zelten, Proviant und vielen anderen Notwendigkeiten, der Erlangung verschiedener Visa und Lizen­zen. Außerdem suchte Endreß einen weißen oder farbigen Diener und Chauffeur für den Lastwagen. Als er am Morgen des dritten Tages nach einem mit Bekannten verbrachten Abend mit ziemlich schwerem Whiskhschädel gerade aus dem Bade gekommen war, schrillte

das Telephon. Mißmutig trat er zum Appa­rat und meldete sich barsch.

Morning! Störe ich zu früh?"

Miß Stetson!"

Glückliche Ueberraschung trieb Endreß das Blut ins Gesicht. Seine Stimme war weich und ein wenig unsicher, als er sagte:

Sie stören niel

.Sie lachte gedämpft:

Sagen Sie das nicht. Mister Holstein ist sicher anderer Meinung. Offen gestanden war ich etwas verstimmt über seine, gelinde ge­sagt. recht zurückhaltende Art mir gegenüber in Lourenzo Marquez. Ich schalt mich aber dann selbst zu empfindlich und fand, daß eine so nette Kameradschaft wie die untere, Mister Endreß, daran nicht scheitern sollte."

Er dankte bewegt. Miß Stetson fuhr lie­benswürdig bittend fort:

Ich würde Sie gern mit meinen Gast- freunden bekannt machen. Haben Sie Zeit und Lust, um ein Uhr mit uns im Countrh- KlW zu speisen?"

Lebhaft versicherte er sie seiner Bersitwil- ligkeit.

Mt dem größten Vergnügen! Ich freue mich auf unser Zusammensein!"

Ich gleichfalls."

Sie sagte es freimütig, mit einem warmen Schwingen in der Stimme.

Auf Wiedersehen denn, Mister Endreß."

Sie war fort. In glücklichem Sinnen hing Endreß ab. Als er sich angekleidet hatte, klopfte er an die Neben tür und trat in Hol­steins Zimmer, der. Briefe schreibend, an seiner Maschine saß.

Guten Morgen, Holstein. Sie müssen mich heute mittag entschuldigen. Miß Stetson rief mich soeben an und bat mich zum Lunch

in den Country-Klub. Ich hatte doch recht. Ihre mehr als kühle Reserve hatte sie ver­letzt."

Endreß sagte es im Tone des Borwurfs. Holstein zuckte gelassen die Achseln:

Tut mir leid, kann es aber nicht ändern. Vergessen Sie übrigens nicht, daß wir unS gestern mit Mamroths und ein Paar anderen Bekannten verabredeten, heute nachmittag nach Pretoria zur Besichtigung der .Premier Mine' zu fahren."

Endreß nickte, schon im Fortgehen begrif­fen. zerstreut:

Ich werde Pünktlich sein. Auf Wieder­sehen."

Bis zum Nachmittag. Empfehlen Sie mich Miß Stetson."

Versöhnlich rief es Holstein dem Fort- eilenden nach. Dann beugte er sich kopfschüt­telnd über die Maschine. Wenn das nur ein gutes Ende nahm!

Auf der Terrasse des feudalen, mit allem Luxus der Neuzeit ausgestatteten Sportklubs winkte die Engländerin, bezaubernd lächelnd, Endreß entgegen.

Da sind Sie ja! Me geht's?" -

Glänzend, daß ich Sie sehe!"

Er küßte andächtig ihre Hand. Sie deutete lächelnd auf einen Stuhl:

Plaudern wir noch ein wenig, bevor wir die anderen im Restaurant aufsuchen."

Er zog sich einen Stuhl an ihre Seite und betrachtete sie entzückt. In ihrem duftigen Kleid erschien sie ihm bestrickender als je zu- vor. Der Eindruck, den sie auf ihn machte, entging ihr nicht, und sie lächelte vorwurfs­voll:

Warum überließen Sie es eigentlich mir. die Verbindung zwischen uns wiederherzu­

stellen? Es kostete mich immerhin einige Ueberwindung, Sie, aller Konvention zum Trotz, anzurufen."

Er nahm erneut ihre Hand und drückt« sie an die Lippen.

Verzeihen Sie! Ich besaß ja nicht einmal Ihre Adresse, hatte außerdem das Empfin­den, daß Sie nicht gestört zu sein wünschten." -

Sie schüttelte traurig den Kopf:

Nichts als Mißverständnisse! Ziehen wir ' daraus für unsere Freundschaft die Lehre, in Zukunft immer offen und ehrlich gegen- , einander zu sein. Damit will ich auch sofort den Anfang machen, indem ich Ihnen den . eigentlichen Grund für die Aenderung meines ' Neiseplanes nenne. Kommen Sie, bitte, etwas , näher." *

Sie beugte sich vor und dämpfte geheim- . nisvoll die Stimme. ^

Ein Freund von mir hat in Rhodesien Gold gefunden, mehr Gold als im ganzen .Rand'!" ,

Etwas enttäuscht über die unerwartet un­persönliche Art dieser vertraulichen Mittei­lung, fragte er gleichgültig:

Und welches Interesse haben daran Sie, Miß Stetson?"

O, ein großes, Mister Endreß! Mister Murton und ich wollen eine Gesellschaft zur Ausbeutung dieser Goldader gründen."

,AH, so."

Seine Antwort kam gedehnt. Er war er­nüchtert. doch Miß Stetson sprach unbeirrt, zärtlich lächelnd, weiter:

Ich bin nicht selbstsüchtig, ich möchte meine Freunde an dieser Ricsenchance teil­nehmen lasten, und Sie sollen der erste sein! Wollen Sie!"

Er schüttelte fkpetisch den Kopf.

(Fortsetzung solgü . "