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Amtliche Tageszeitung äer NSVKP.
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Amtsblatt sämtlicher Vehöräen in 51aät unä kreis Lalw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826
Nr. 212
Calw, Montag» 13. September 1S37
112. Jahrgang
Weihestunderr des geeinten deutschen Volkes
Der Ehrentag der SA.» SS.» RSKK. und NSTK. in Nürnberg — Der Führer sprach zu seiner Alten Garde — Wuchtiger Vorbeimarsch — Erfolgreicher Abschluß der ersten NS.-Kampsspiele
E-rerriag -er Formationen
Von unserer Nürnberger Neicbspnrteilag- Lcdriktleitung
Nürnberg, 12. September. Langsam neigen sich die Nürnberger Festtage dem Ende zu. Das Stadtinnere ist jetzt mehr bevölkert denn je. In ununterbrochenen Kolonnen schieben und drängen sich hunderttausenoe Volks- genossen durch die farbenerfüllten Gassen und Winkel.
Hwei Tage sind nun wiederum vorbei, die in ihrem Geschehen und Erleben allen nnver- geßlich bleiben werden, sei es nun die frohe und lebendige Kundgebung der HI., der Vorbeimarsch der Werkscharen, der Appell der Arbeitsfront, die NS.-Kampfspielc oder das imposante Feuerwerk am Samstag, in allen großen und kleinen Kundgebungen, überall, wo die Nürnbergbesucher beisammen waren, herrschte begeisterte Hochstimmung. Das sind die Weihe stunden eines einigen Volkes, das jährlich einmal mit seinem Führer zusammentrifft und ihm dankt für die wieoererlangte Ehre und Freiheit. Die deutsche Nation ist ein Volk der Arbeit geworden. Rastlos schwingen die Räder und Hämmer. Hand- und Kopfarbeiter wetteifern im Dienst am Vaterland. Einmal im Jahre aber ruhen die Hirne und Hände, die Blicke sind nach Nürnberg ausgerichtet. Dort, wo am Parteikongreß Ueberblick und Rechenschaft gegeben wird über die erreichte Leistung, dort in dem gewaltigen gemeinsamen Erleben stärken die Millionen wieder ihre Kräfte, dort reicht der Kamerad dem andern die Hand und er weiß, daß das ganze Volk in einer Front marschiert. Das i st Nürnberg. Das sind die 'Gedanken, die diese Menschen alle bewegen.
So kam der Sonntag heran, von Hunderttausenden mit Spannung erwartet. Denn an diesem Tage standen des Führers Gefolgsmänner aus den Formationen im Luitpoldhain versammelt. Dieser Appell wurde zur guten Tradition seit jenem ersten Nürnberger Parteitag 1927. 120 000 standen am Sonntag zum großen Appell bereit und sie erlebten nun, als der Führer gekommen war, jene Minuten des Schweigens, in denen der Führer mit dem Stabschef der SA. und dem Neichsführer U zum Ehrenmal schreitet, um der gefallenen Kameraden zu gedenken-.
Hierauf sprach Adolf Hitler zu den Männern im braunen und schwarzen Ehren
rock von der Verpflichtung des deutschen Mannes dem Daterlande gegenüber.
Gegen Mittag beginnt dann jener Triumph marsch der Formationen, der jedem Parteitag sein nnvergeß- liches Gepräge gibt. Wer die nationalsozialistischen Tage seit Kobnrg 1922 oder München 1923 miterlebt hat. wer die Jahre des Niedergangs unseres Volkes verstehend mitansehen mußte, der kennt die große Kraft, die diese Marschkolonnen bewegr. der weiß, wieviel Stolz und Liebe wir alle kür diesen Aufmarsch empfinden. So zeigte auch dieser stolze Tag wieder die alten ruhmreichen Fah
nen. die soviel Opfermut und Treue symbolisieren. Stundenlang zogen die Männer aus allen Gallen Deutschlands am Führer vorbei über den prächtig geschmückten Adolf- Hitler-Platz, vorbei an endlosen jubelnden Menschenmauern.
Wir sahen in die freudigen Gesichter der Sturmmänner von der SA., vom NSKK.. vom NSFK. und der Schuhstaffel und wissen. daß sie nach diesem ihrem Marsch vor ihrem geliebten Führer wieder hinansziehen werden in die deutschen Lande und weiterhin stolz und bewußt ihre heilige Pflicht erfülle» werden. »ans nZoii
Moskau aus dem Miltelmeer abgeschoben
Her kAkrer, ltuüolk lieg uns NelebsjugeniIkUbrer valäur von Scklraeli bei Few Appell ,1er Ul.
MW her,Ariadne MMM'
auf der Deutschen Kulturwoche in Paris Paris, 12. Sept. Tie Erstaufführung für Frankreich von der Oper „Ariadne auf Naxos" von Richard Strauß, die ihre Uraufführung im Jahre 1917 in Stuttgart erlebt hat, versammelte im Rahmen der Deutschen Kulturwoche im Thsatre des Champs Elhssäes wieder eine festliche Besuchergemeinde. Das vollbesetzte Haus nahm das Werk mit begeistertem Beifall auf und feierte sowohl Generalmusikdirektor Clemens Krauß München), der den erkrankten Komponisten am Dirigentenpult vertrat, als auch die Darsteller und das Orchester der Staatsoper Berlin lebhaft.
Der Dank -es Meers
Nürnberg, 12. September. Das Führerkorps derPartei war im Sonntagabend Gast des Führers im Hotel „Deutscher Hof". Im Laufe des Abends brachte der Führer seinen Dank zum Ausdruck für die in diesem Jahre von allen Gliederungen der Bewegung so hervorragend geleistete Arbeit für den Reichsparteilag. Dieser Dank gelte über den versammelten Kreis hinaus allen Parteigenossen, die mitgeholfcn haben, daß dieses gewaltige Werk gelingen konnte.
Verdiente Abfuhr für Litwinow - England und Frankreich sichern Seeverkehr
Nyon, 12. Srpt. Die Verhandlungen in Nyon gestalteten sich sehr schwierig, da vvn sowjetrussischer Seite mehrere Fragen gestellt wunden, die aber abgelehnt wurden. Die entscheidende Wendung der Beratungen wurde dadurch herbeigeführt, daß der jugoslawische Vertreter für die Balkanentente, also auch die Türkei, einen Antrag stellte, der die Grundlage der schließlich erreichten Einigung bildete, nämlich: 1. Jeder Küstenstaat soll für die Polizei seiner eigenen Hoheitsgewässer verantwortlich sein; 2. Jeder Küstenstaat soll das Recht haben, sich mit den anderen Küstenstaaten zum Zwecke der Zusammenarbeit ins Benehmen zu setzen; 3. Auf den am meisten befahrenen Verkehrsstraßen utid nach Maßgabe noch zu vereinbarender Routen soll die See- Polizei von englisch-französischen Strcitkräf- ten ausgeübt werden. Pliritsch sprach da- ver die Hoffnung aus, daß die zur Konferenz eingeladenen Küstenstaaten des Mittelmeers lJtalien) sich den Beschlüssen der Kon- ferenz anschließen möchten. Die Vorschläge ser Balkanentente wurden vom bulgarischen Ministerpräsidenten unterstützt.
Dem auf Gruird der Vorschläge ausgear- betteten Entwurf stimmten alle Teilnehmer »u mit Ausnah me Litwinow- oinkelsteinS, der ihn lediglich „»6 rele-
renäuni" annahm. Auf Wunsch der Sowjetvertreter, die sich von der Ausübung irgendwelcher Polizeibefugnis im Mittelmeer ausgeschlossen sahen, wurde noch beschlossen, daß die Anliegerstaaten des Schwarzen Meeres das Recht haben sollten, sich über die notwendigen Schritte zu verständigen, falls die Freiheit des Verkehrs im Schwarzen Meer durch die Tätigkeit von Unterseebooten ge- I sährdet werden sollte. Das Abkommen, das offiziell „Arrangement von Nyon" heißt und nur als eine zeitweilige Vereinbarung von Regierungen, nicht als Völker- rechtlicher Vertrag gilt, solh in Kraft treten, sobald es von den beteiligten Regierungen unterzeichnet ist.
Der französische Außenminister Demos erklärte vor französischen Pressevertretern, daß nunmehr England und Frankreich für die Hochstraßen im Mittelmeer verantwortlich seien. Diese den beiden Mächten übertragene Mission bestätige ihre Solidarität und sei eine Kundgebung des Grundsatzes der kollektiven Sicherheit. Er teilte ferner mit, daß die Kontrolle durch 60 Zerstörer. 35 englische und 25 französische, werde ausqeübt werden. Für Italien, dessen Vfitarbeit er als sehr erwünscht bezeichnet«, sei das Tyrrhenische Meer vorgesehen.
Begeisterter Widerhall der Deutschen Kulkurwoche
Die Deutsche Kulturwoche in Paris hat am Sonntag mit der zweiten Aufführung von „Tristan und Isolde' ihren Abschluß gefunden. Die Sprache deutscher Kunst hat einen begeisterten Widerhall aus- gelöst. Ihre außerordentliche Wirkung spiegelt sich nicht zuletzt in den langen Berichten der französischen Presse der verschiedenen Richtungen wider. Staatssekretär Funk, unter dessen Schirmherrschaft die Veranstaltung durchgeführt wurde, äußerte sich dem Pariser DNB.-Vertr-etex gegenüber sehr be- friedigt über seine Eindrücke. Der Präsident der Republik, Lebrun, Mitglieder der Regierung und zahlreiche führende Vertreter aus Kunst und Wissenschaft hätten den Gedanken der Deutschen Kulturwoche als sehr glücklich bezeichnet. Staatssekretär Funk erklärte weiter, er sei auf größtes Interesse für die Aufgaben, die der Führer der deutschen Kunst gezollt, hat. gestoßen. Der Präsident der Republik und der Präsident des französischen Autorenvcrbandes hätten den Wunsch ausgesprochen, der d e u ts ch - fr a n z ö- sische Kulturaustausch möge wei- terhin durch sichtbare Veranstaltungen gepflegt und verstärkt werden in der Erkenntnis, daß gerade auf diesem Gebiet beide Nationen aleicke Aufgaben zu erfüllen haben.
SSste bei den WehrmachtsnianSverii
Berlin, 12. Sept. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall v. Blomberg, hat in Erwiderung der in diesem Jahre in Großbritannien, Italien und Ungarn genossenen Gastfreundschaft führende militärische Persönlichkeiten dieser Staaten zur Teilnahme an den Wehrmachtsmanövern, die in diesem Monat in Mecklenburg und Pommern stattfinden, eingeladen. Der Einladung werden folgende hohe Offiziere Folge leisten: Großbritannien: Feldmarschall Sir Cyrill Deverell, Chef des Reichsgeneralstabs, General Jronside. Kommandierender General, Lustmarschall Sir Arthur Longmore, Kommandeur der Wehr- machtsakademie. Italien: Marschall Ba- doglio, Generalstabsches der Wehrmacht, General Pariani, Unterstaatssekretär und Ches des Generalstabes des Heeres. Flottenadnn- ral Lavagnari, Unterstaatssekretär und Ches des Generalstabes der Kriegsmarine, General Valle, Unterstaatssekretär und Chef des Generalstabes der Luftwaffe, General Russo, Stabschef der faschistischen Miliz. Ungarn: General der Infanterie Röder. Honvedmini- ster, General der Infanterie Vit6z Sonyi, Oberbefehlshaber der Honved, Feldmarschatl- Leutnant Vitöz v. Naß, Chef des General- stabes der Honved.
Um einen kriegsmäßigen Verlauf sicherzu- stellen und Unfällen bei der Zivilbevölkerung und Truppe vorzubeugen, sind von der Manöverleitung umfangreiche Absperrmaßnahmen und eine scharfe Verkehrsregelung im Manövergebiet vorgesehen. Sie werden durch Manöverpolizei, aus Gendarmerie und Polizei bestehend, durchgeführt.
Eine MreunbiMelt
Ufa-Wochenschau von Nürnberg in Oesterreich verboten
ok. Wien, 12. Sept. Die Vorführung des Teiles der neuen Ufa-Wochenschau, die Ausschnitte aus der Eröffnung des Reichspartei, tages bringt, ist von der amtlichen österreichischen Filmzensurstelle ohne Begründung verboten worden. Das Publikum, das sich am Samstag und Sonntag vor allem wegen der Ufa-Wochenschau in großer Zahl in den Kinos, wo reichsdeutsche Filme gegeben werden, eingesunden hatte, war sehr enttäuscht, daß die Nürnberg-Szenen gestrichen worden waren. Die Wiener Direktion der Ufa teilt mit, daß wahrscheinlich nicht damit zu rechnen sei, daß in den nächsten Wochen Ausschnitte vom Neichsparteitag freigegeben werden. Auf den Einwand, daß die Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst in München mit der Rede des Führers in Oesterreich auf der Leinwand gebracht werden durfte, und warum Nürnberg „die öffentliche Sicherheit und Ordnung" gefährde, erklärte man in Negierungskreisen, daß der Neichsparteitag der NSDAP, keinen Staatsakt wie das Fest der Deutschen Kunst darstelle, sondern lediglich eine Angelegenheit der Partei sei. Die maßgebenden amtlichen österreichischen Stellen scheinen noch nicht begreifen zu wollen, daß Partei und Staat in Teutscli- land identisch sind.
Stellv. Gvvleiter Friedrich Schmidt
i» den Stab Alfred Nosenbergs berufen
§r. Nürnberg, 12. Sept. Wie mir erfahren, wurde dieser Tage der stellv. Gauleiter oon Württemberg, Pg. Friedrich Schmidt, in seiner Eigenschaft als Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP, in den Stab des vom Führer mit der weltanschaulichen Schulung der Partei beauftragten Ncichsleitcrs Alfred Rosenberg berufen. Dadurch erhält die Zusammenarbeit zwischen Rcichslciter Nosen- berg und dem Hauptschnlungsamt der Partei eine neue bedeutsame Unterstreichung. Wir freuen uns über diese ehrenvolle Ernennung, die unser stellv. Gauleiter durch diese Berufung erfahren hat, und beglückwünschen ihn dazu aufs herzlichste.