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Freitag, 10. September 1937
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Wenn der junge Most schäumt
Was für den Bayern sein Matz Bier, was für den Pfälzer sein Schoppen Wein, ist für einen rechten Schwaben sein Krug M o st. In allen Lebenslagen und zu jeder Jahreszeit findet dieses Getränk bei uns Zuspruch und kann damit als das eigentliche Nationalgetränk des Landes angesprochen werden. Ein gutes Faß vergorenen Mostes im kühlen Keller liegen haben, ist Ehrensache für den Herrn des Hauses!
In Dorf und Stadt werben in diesen Tagen die Mostpressen in Tätigkeit gesetzt. Die stattlichen Fässer liegen vor den Häusern,- sie sind gründlich gereinigt und vorbereitet zur Aufnahme des „Neuen". Wenn der erste Wagen Obst in die Mostpressc wandert, und erstmals die Säfte spritzen, gibt es jedes Jahr wieder einen Augenblick herbstlicher Andacht. Das Obstjahr ist reich, also wird es ein großes Mostjahr sein! Ueberall liegt bald der Herbe Mostruch in der Luft- Die Küfer haben die Hände voll Werk. Der Segen schäumt ins Faß. Wir aber lieben unser herrliches Land, von dem es in Ludwig Nhlands Loblied heißt: ...Kommt nicht der Most geflossen, von tausend Hügeln her?
Gefallenenehrung am Calwer Kriegerehrenmal
Kommenden Sonntag wird eine Abordnung -er Stuttgarter Kameraden des ehem. Res.- Jnfanterie-Regiments 119 vormittags zwischen 10.59 und 11 Uhr am Kriegerdenkmal vor der Calwer Stadtkirche zu Ehren der gefallenen Regiments-Kameraden einen Kranz niederlegen. Die Calwer Kameraden nehmen an der kurzen Gedenkfeier teil. Anschließend haben die alten 119er eine Zusammenkunft mit Kameraden aus der Herrenberger und Nagolöer Gegend in Sulz am Eck-
Soldatenbesuch in Calw
SV Freiquartiere werden benötigt
Morgen, Samstag nachmittag, trifft eine technische Abteilung unserer Wehrmacht, welche auf der Reise zum Reichsparteitag begriffen ist, in Calw ein- Die Soldaten — sieben Offiziere und 43 Mann — machen in Kraftwagen einen Abstecher in den Schwarzwald und möchten bei uns in Calw für eine Nacht Quartier beziehen. Da es den Angehörigen dieser Waffe in der Regel nicht vergönnt ist, bei Manövern oder ähnlichen Anlässen Privatquartiere zu beziehen, würde eine gastliche Aufnahme unsere Besucher sehr erfreuen. Wer ein Quartier — wohlverstanden ohne Verpflegung — abgeben kann, sollte sich hiezu bereitfinden. Angehörige des Nat.-Soz.-Flieger-Korps und unsere Flieger- HI. werden heute und morgen in den einzelnen Haushalten um Quartiere bitten. Für Samstag abend 8 Uhr ist im Wciß'schen Saal ein kleiner Ball vorgesehen. Sonntag früh verlassen unsere Gäste Calw wieder, um nach einem schönen Schwarzwaldausflug von Bad Teinach aus die Reise nach Nürnberg fortzusctzen, wo sic am Montag bei den Vorführungen der Wehrmacht vor dem Führer mitznwirken haben.
NSV.-Kmder erholen sich in Pommern
154 erholungsbedürftige Kinder aus dem Kreis Calw sind zu Beginn dieser Woche nach Pommern abgereist, wo sic in Land pflegestellen vier Wochen lang Erholung finden sollen. Wir hoffen, daß ihnen ein paar schöne Herbstwochen beschteden sein mögen und sie alle gesund und gut erholt wieberkommen.
Die Empfängerinnen von Ehestandsdarlehen könne« ausnahmsweise bis z« drei Monaten jährlich arbeiten. Wie ein Nunderlatz des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung vom 20. Juli ds. Js. ausführt, hat der Reichsminister der Finanzen die Finanzämter ermächtigt, ausnahmsweise den Empfängerin
nen von Ehestandsdarlehen die Ausübung einer Arbeitnehmertätigkeit bis zur Dauer von drei Monaten innerhalb eines Jahres zu gestatten. Es muß jedoch vorher eine schriftliche Bestätigung des zuständigen Arbeitsamts darüber vorliegen, daß die ausnahmsweise Beschäftigung in der angeführten Art nach den Erfordernissen des Arbeitseinsatzes begründet ist.
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung für Württemberg, Baden und Hohenzollern bis Freitagabend: Schwache bis mäßige Winde aus Rordwest bis West. Meist stark bewölkt und zeitweise Niederschläge. Mäßig warm.
Voraussichtliche Witterung für Württemberg, Baden und Hohenzollern bis Samstagabend: Wieder langsame Wetterbesserung.
Hochbetrieb im wiirttembergischen Zeltlager
Sämtliche Reichsparteitagteilnehmer
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Heute am Donnerstag sah es im Lager schon anders aus als in den vorangegange- nen, Tagen, denn heute sind gegen Mittag die letzten drei SonVerzüge aus dem Gau Württemberg mit weiteren 3000 Poli- tischen Leitern eingetroffen. Gauleiter Neichs- statthalter Murr hatte den Stuttgarter Sonderzug persönlich am Bahnhof erwartet und weilte wiederum mehrere Stunden im württembergischen Lager. Dort hielt er auch mit seinen Kreisleitern Besprechungen ab. Auch ein Hauptamtsleiter in der Neichslei- tung der NSDAP., der die gesamte Organisation der Zeltlager unter sich hat, stattete heute dem württembergischen Lager einen Besuch ab und sprach sich sehr anerkennend über den vorbildlichen Aufbau und die Organisation unseres Lagers aus. Pg. Single, der bewährte Kommandant der drei Feldküchen, hat jetzt natürlich alle Hände voll zu tun. Aber es klappt alles wie am Schnürchen, und wohin wir blickten, sahen wir Bilder froher Kameradschaft. Am Spätnachmittag stellten sich die rund 700 Fackelzugteilnehmer unter Führung des Gauinspekteurs Maier- Ulm an der Sckitze der Musikzug- und Fahnenblocks °zum Vorbeimarsch vor dem Führer auf. und bald zogen sie unter klingendem Spiel zu dem festlich geschmückten Lagertor hinaus.
Frohsinn herrschk auch im Frauenlager
Auch das unweit der Zeltburg der Politischen Leiter gelegene Barackenlager der NS.-Frauenschast des Gaues Württemberg ist jetzt voll besetzt. Am Donnerstagnachmittag sind dort rund 400 Teilnehmerinnen von der NS.-Frauenschast, Parteigenossinnen und die Abordnungen aus der NS V.-Gauschule in Heiden heim eingetroffen und haben ihre schmucken Quartiere bezogen. Am Sonntag werden außerdem noch eine Anzahl württember» gischer Untergauführerinnen, die sich zur Zeit noch in Bamberg in einem BDM.-Schulungslager aufhalten, in Fürth eintreffen.
aus dem Gau in Fürth eingetroffen
Wir hatten allerdings insofern Pech bei unserem Besuch, als wir das Lager vollkom- men leer antrafen, denn die Frauen waren alle kurz nach ihrer Ankunft nach Nürnberg ausgeflogen. Nur Pg. Huber von der Gauamtsleitung der NS.-Frauenschast, der Heuer die Lagerleitung hat, war anwesend, führte uns bereitwilligst durch das schmucke und zweckvoll aufgebaute Lager und erzählte uns, was wir wissen wollten. Die drer fest- gebauten Holzbaracken, die Eigentum des Gaues Württemberg sind, umfassen zehn Einzelstuben, die zum Teil mit 36, zum Teil mit 45 Betten belegt sind. Freundlicher Blumenschmuck leuchtet von den Fenstern. Auch die Wasch- und Badeanlagen sind Heuer noch besser und geräumiger ausge- baut als im vorigen Jahr. Verpflegung er- halten die Frauen von den Feldküchen des Männerlagers. Auch sonst ist das Frauenlager mit allen notwendigen Einrichtungen, einer Revierstube mit zwei Krankenschwestern, einer Poststelle und einer Großlautsprecheranlage ausgerüstet, so daß sich unsere Frauen Wirklich wie zu Hause fühlen können.
Gauleiter Neichsstatthalter Murr besuchte das Frauenlager schon zweimal und überzeugte sich persönlich sehr eingehend von der guten Unterkunft und Verpflegung derLager- insaffen. Auch Ministerpräsident Mer gen» thaler und Innenminister Dr. Schmid weilten bereits als freudig begrüßte Gäste bei den Frauen. Daß es auch unseren schwäbischen Frauen gefällt, geht daraus hervor, daß manche, die erst in Privatquartieren untergebracht werden sollten, nach einem Blick in das Lager, unbedingt dorthin umziehen wollten. Eine schönere Anetten- nung kann das württembergische Frauenlager, das in seiner Art als vorbildlich und einzigartig gelten darf, kaum erfahren.
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Politische Leiter auf dem Schiehstand
Am Mittwoch wurde in Feucht bei Nürnberg ein Schießwettkampf der Politischen Leiter durch- geführt. In der Mannschaftswertung siegte Berlin mit 909 Ringen vor Ostpreußen (877 R.) und Mecklenburg (871 R.). Württemberg belegte mit 851 Ringen den achten Platz.
Verlängerung -er Settverbilllgung
Reue Bezugscheine bis Dezember
Die von der Neichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung und zur Sicherung des Bezugs von Konsummargarine getroffenen Maß. nahmen werden, wie aus einem Nunderlaß des Neichsarbeitsministers vom 1. September 1937 hervorgeht, auch für die Monate Oktober, November und Dezember 1937 fortgeführt. Es werden wie bisher Fettverbilligungsscheine, Margarinebezugsscheine und Zusatzscheine zur Ausgabe gelangen. Die Scheine werden den Bezirksfürsorgeverbänden im Nahmen der verfügbaren Menge unter Zugrundelegung der Bedarfsanmeldungen in der bisherigen Weise übersandt. Für die Durchführung der Maßnahmen ist ab- weichend von der bisherigen Regelung be- stimmt, daß vom 1. Oktober an die Neichs- verbilligungsscheine auch beim Einkauf von Seefis ch-oderFischräucherwaren in Zahlung gegeben werden.
Das Ausland im Spiegel schwäbischer Malerei
K«rt Weinhold, Calw stellt i« Stuttgart aus
„Das Ausland im Spiegel schwäbischer Malerei" ist eine sehr beachtliche Ausstellung württembergischer Künstler betitelt, die gegenwärtig im Stuttgarter Kunstgebäude zu sehen ist. Für uns in Calw gewinnt sie besondere Bedeutung durch die Anerkennung, welche eine Anzahl Werke des Calwer Kunstmalers Kurt Weinhold innerhalb dieser Aus- stellung gefunden hat. So schreibt der Kunstbetrachter des „Stuttgarter NS-Ku- rier" Hermann Dannecker:
„Den großen Oberlichtsaal beherrschen die großformatigen, eindringlichen Arbeiten von Kurt Weinhold. Die Bilder Weinholds sind nicht eigentlich malerisch. Die Form und damit die eindringliche, suggestive Wirkung schafft die Linie. Sie wird bei Weinhold wieder zum entstehenden Formelemcnt. Aber Weinhold kann mehr als nur ein mehr oder weniger zufälliges Motiv geben, mehr auch als Atmosphäre, er vermag wirklich ein Abbild einer Welt zu schaffen. Er stößt über das Augen- blickserlebnis der Augen zur geistigen Konzeption einer Landschaft und damit zu ihrer Gestaltung vor. Das geschieht in der großen, von uns bereits veröffentlichten „Vulkanische« Landschaft", und das wird auch in dem -a- nebenhängenben Bild eines alten, eines vergehenden Palastes erreicht, auch wenn scheinbar nur ein Ausschnitt gegeben ist. Denn auS dem Ausschnitt wächst bei Weinhold bas Ganze. Hier steigt aus den geborstenen Säulen ein« ganze, vergangene Welt auf."
Auch in der nichtwürttembergischen Presse werden die ausgestellten Arbeiten WeinholdS ausgezeichnet begutachtet. Vielfach haben die großen Tageszeitungen sogar Vildveröffent- lichungen der Gemälde vorgenommen.
Kraftfahrer, Achtung! Lanüstr. 1.0. Nr 345: Zwischen Jselshausen und Hochdorf gesperrt. Umleitung: über Vollmaringen. — Landstr. 1. O. Nr. 183: Ortsdurchfahrt Dätzingen gesperrt. Umleitung: über Bahnhof Schafhausen.
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„Nein", sagt Inge leise, aber entschieden, daß die Jungens sie groß ansehen, „nein.
Es ist gut gemeint von euch-aber das
ist eine Sache, die ihr mir überlassen müßt.
Ihr müßt mich verstehen-" Sie bricht
ab. „Wenn einer von euch vielleicht eine Stulle bei sich hat, die inan ihm geben kann, daß er bis zu Hause durchhält —?'
„Ich habe zwei Paar im Koffer. Warte, ich hole sie gleich', nickt Jolli und läuft davon.
„Na. na', brummt Heini. „Unrecht hast du >a nicht, Inge. Muß ja gerade kein äuge- rwhrnes Gefühl sein, so vor allen anderen abgefüttert zu werden . . .'
Inge nickt ihm dankbar zu.
Jolli kommt zurück, ein kleines Paket in der Hand. Er gibt es Inge. „Geh man gleich rem zu ihm. wir passen hier auf, daß ihn reiner stört.'
„Ich will nur rasch einen Trainingsanzug holen, damit er nicht friert", ruft Inge und lauft davon durch den Jnnenraum, zur anderen Seite der Bahn, wo Hans vorhin lernen Trainingsanzug niedergelegt hat.
Beim hastigen Aufheben rutscht die Brief. Me heraus, die in der Hose steckt. Inge noch zugreifen, aber sie wird durch das Zäckchen. daS sie in der Land hält, bebin.
dert; offen fällt die alte und längst aus den Nähten gegangene Brieftasche ins Gras und streut ihren Inhalt bunt umher.
Eilig sammelt Inge alles wieder ein, eine polizeiliche Anmeldung, den Vereinsausweis, ihr-eigenes Bild, eine Postquittung-
Ihr Blick, zufällig darauf gerichtet, wird festgehalten. Ohne es zu wollen, wie von einer stärkeren Macht getrieben, liest sie den Inhalt des schmalen Formulars mit dem runden postalischen Stempel, der ein Aprildatum dieses Jahres zeigt. Aber sie muß noch ein zweitesmal lesen, bevor ihr die ganze Bedeutung ihres Fundes klar wird:
Was sie in der Hand hält, ist die Einlieferungsquittung über einen Wertbrief von zweitausendfünfhundert Mark, gerichtet an den Verein für Leichtathletik „Südstern 04"!
Punkt fünf Uhr öffnet Heini die Tür der „Auto-Expreß", um Inge, die ihn telepho- nisch darum gebeten hat, abzuholen. „Es handelt sich um etwas sehr Wichtiges, du kannst es mir glauben, Heini!" Sie hat heute Frühschluß, während Luzie Schmalfuß bis sieben bleiben muß. Anderntags ist es umgekehrt. Hebestreit hat diese Arbeitseinteilung vorgeschlagen und die beiden Mädchen sind damit sehr zufrieden, kommt doch so jede von ihnen dreimal in der Woche zu einem früheren Feierabend.
Während Inge sich rasch die Hände wäscht und anzieht, unterhält sich Heini mit Luzie Schmalfuß. Auch ihr Gesicht zeigt jetzt schon eine leichte Bräune und nur die Augen- brauen sind ein ganz klein wenig nach- zogen — „Nur so lange, bis sie wieder gewachsen sind!' hat Luzie ihrem Betreuer Jolli versprochen — alles übrige ist unverfälschte Natur. Und sie ist nicht übel, diese Natur, wie Leint bekriediat keltsiellt.
Er hat gleich Gelegenheit, dieselbe Fest- stellung noch einmal zu treffen, diesmal allerdings bei Inge. „Donnerwetter, hast du dich feingemacht', sagt er erstaunt, als er sie vor sich sieht in dem knappen grauen Kostüm, eine blaue Kappe schräg auf dem dunklen Haar, das Gesicht leuchtend vor verhaltener, freudiger Spannung. Fröhlich nimmt sie seinen Arm, sie verabschieden sich von Luzie, dann klappt die Tür hinter ihnen zu.
„Und nun?' fragt Heini, als sie auf der Straße stehen.
„Nun wäre ich dir dankbar. Heini, wenn du mit mir irgendwo eine Tasse Kaffee trin- ken würdest und mir ein großes Stück Torte mit Schlagsahne dazu spendiertest', schlägt Inge vor. „Ich habe nämlich Hunger, und Lust, zu naschen.'
„Eigentlich dachte ich ja. wir würden zum Platz hinausfahren.'
„Später vielleicht, Heini, wenn du dann noch Lust hast. Aber zuerst mußt du dich als Kavalier zeigen — wenn es dir', sie lächelt verstohlen, „wenn es dir nicht zu schwerfällt, mit mir zusammen Kaffee trinken zu gehenl'
Heini kneift ein Auge zu und mustert mit dem anderen ihre straffe schlanke Figur, das junge schöne Gesicht mit den grauen Augen: „Schwerfallen? Man wird mich beneiden! Gehen wir ins Caföl' —
. . . ..So', sagt er. als sie eine halbe Stunde später in bequemen Ledersesseln sitzen und Inge ihren geleerten Kuchenteller zurückschiebt. „nachdem dein Hunger hoffentlich gestillt ist. möchte ich gern erfahren, was du mir Wichtiges mitzuteilen hast. Denn daß du nur mit mir hierhergehen wolltest, um Kuchen zu essen, kann ich mir wirklich nicht denken."
„Ja', sagte Inge, „es ist eine wichtige Angelegenheit, und eigentlich ist sie recht ernst und ziemlich verzwickt, aber ich bin trotzdem so froh. Es handelt sich nämlich um deine Hilfe . . .'
„Sehr durchsichtig drückst du dich gerade nicht aus'» brummt Heini und zuckt die Achseln.
„Du wirst gleich mehr verstehen.' Inge zieht aus ihrer Handtasche ein weißes Papier und legt es vor Heini auf den Tisch. „Sieh dir erst mal das an.'
Sie beobachtet Heinis Miene, die erst Verständnislosigkeit, dann unsägliche Verblüffung zeigt. Er stottert: ..Hör' mal. Inge, ist das nun ein schlechter Scherz?' — um gleich darauf, nach erneuter Prüfung des Papiers, diese Frage selbst zu verneinen: „Aber das ist doch wirklich die Quittung über den Wertbrief von zweitausendfünfhundert Mark, den wir damals-'
„-zur Erneuerung unserer Laufbahn
von einem .unbekannten Sportfreund' erhalten haben', beendet Inge.
Heini bekommt einen roten Kopf vor Erregung: „Und wie kommst du dazu?' Er schnappt nach Luft. ..Tu' mir den einzigen Gefallen und rede!'
„Du mußt jetzt eine kleine Weile Geduld haben. Heini', sagt Inge ernst. „Ich muß dir
eine Geschichte erzählen, die-du kannst
nachher sagen, es sei eine verdammt ernste und dumme Geschichte, aber ..
„Fang' an!' nickt Heini.
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