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Amtsblatt sämtlicher Behörden in Ztaät unä Rreis Lalw / Heimatblatt seit äem Jahre l826
Nr. 176
Lalw, Montag, 2. August 1937
112. Jahrgang
Deutsche aus der ganzen Welt umjubeln den Führer
Der Festzug des Sängerfestes - eine einzigartige Kundgebung des Jubels um Adolf Hitler
Der SesWg -er Himderilaesead
, Unser Breslauer Sonderberichterstatter berichtet uns vom Festzug am Sonntagvo» mittag:
Schon am frühen Morgen ist das Hotel des Führers von dichten Menschenmassen umlagert. Draußen in den Vororten der Feststadt strömen die Sänger zusammen, um sich zum Festzug zu formieren. Der große langgestreckte Platz ist von beiden Seiten von großen, schönen Tribünen umgeben. Hakenkreuzfahnen flattern von allen Häusern und Masten. Schon seit Stunden ist der letzte Platz auf den Tribünen besetzt. Als der Führer im Wagen stehend langsam die Menschenmafsen entlang fährt und Punkt 10.30 Uhr seinen Platz auf der Ehrentribüne einnimmt, brausen donnernde Heilrufe zu ihm herauf. Noch in die Marschmusik der beiden Arbeitsdienstkapellen hinein, die jetzt vor dem Schloß entlang einschwenkt, flingen die jubelnden Heilruse.
80 000 Sängerbundsfahnen ziehen vorüber. Dann kommen berittene Berslauer Polizisten in Paradeuniform, in breiter Front marschierende Mufikzüge der Infanterie und der Luftwaffe. Die beiden gestaffelten Formationen biegen nun die Spitze des Zuges auf den Schloßplatz ein. Mit leuchtenden Augen marschieren nun die Träger der 80 000 Sängerbundsfahnen am Führer vorüber. Die Masten erwiesen den Fahnen und Standarten der Sänger den Deutschen Gruß. Eine Gruppe Fanfarenbläser mit zwei schneidigen Kestelpau- kern biegt ein, dann folgen Reiter in gold- funkelnde Gewänder gehüllt. Und nun rollt der Wagen des Sängerbundes über den Platz, besten breite weiße Seidenschärpen von Ehrenjungfrauen getragen werden, die den Wagen an beiden Seiten begleiten.
Auf die ersten Sängerabordnungen des Gaues Baden und Sachsen folgt nun Schlesien, in ihrer Mtte Bergleute in Arbeitskleiduna, 80 000 peickisdeutsche Sänger aus allen Gauen defilieren nun mit erhobenem Arm am Führer vorbei. Tie Reihe der Gauwagen wird eröffnet durch Ostpreußen, Pommern und Berlin. Nunmehr folgen Sachsen, Anhalt. Baden, Bayern, Schwaben. Franken, Rheinland Nord und Süd, Hessen und Nassau. Jeder Wagen trägt eine Präch- tige Fahnengruppe, aus deren Mitte das Landeswappen hervorragt. Farbenprächtig leuchtet das Bild, das sich der Menge auf dem Schloßplatz darbietet. Auf den Mozart- Wagen, der erstmalig am Tage der Deutschen Kunst in München gezeigt wurde, folgen For- mat-ionen in historischen Uniformen, Ziethen- Husaren mit steifgezwirbelten Schnurrbär. ten, die langen Kerls, die neue Beifallskundgebungen Hervorrufen. Ein Musikkorps der Wehrmacht marschiert auf dem Schloßplatz auf, und nun schwenkt die Wehrmacht-Ehrenformation im Paradeschritt unter dem Jubel der Masten ein und zieht an der Ehrentribüne des Führers vorüber. Vieltausend Arme recken sich zum Gruß empor. Es folgen Abordnungen der SA., der Politischen Leiter, des Arbeitsdienstes, der HI. und der ff.
Die Erwartung der gewaltigen Menschen- Massen erreicht nun ihren Höhepunkt. ES folgen 30 000 Ausländsdeutsche, die ans allen Teilen der Welt herbeigeströmt sind, um ein Bekenntnis zu ihrem Volkstum und zum Reich abzulegcn, wie es Deutsch, land noch niemals erlebte. Weithin leuchtet das Schild mit der Inschrift „Kärnten", hinter dem die erste Gruppe der zehntausend Oesterreicher hcranrückt. Spontan stehen die Menschen von den Tribünenplätzen auf und grüßen die Kolonnen der österreichischen Volksgenossen mit donnernden Jubelrufen. Als die Kärntner an der Ehrentribüne vorbeikommen, lösen sich ihre Kolonnen plötzlich auf. Ein einziger Schrei der Begeisterung hallt über den Platz, alles stürzt auf den Fü hierzu — es gibtkeinHal- ten mehr. Die Hinteren Gruppen drängen Hach und in wenig en M inuten i st der Platz
L i g eo b e r i c b t cker >18 kresre
8X. Breslau, 1. August.
Was keiner der 13V ÜVO Sänger und Sängerinnen, die in Breslau zum 12. Deutschen Sängerbundesfest zufammengekommen waren, jemals erwartet und erhofft hätten, wurde strahlende Wirklichkeit: Zum ersten Male in der Geschichte des Bundes erschien das Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches zu einem Fest deS Bundes, der die Aufgabe übernommen hat, deutsche Kunst und deutsches Gefühlsleben zu hüten und zu betreuen. Das Sängerbundesfest wurde damit zu einer in ihrer Gewaltigkeit bis heute nicht dagewesenen Kundgebung des Gesamt-Deutschtums. Gerade die
sanger und Sängerinnen, die als Träger des deutschen Liedes aus weiter Ferne her- beigecilt waren, aus Oesterreich und dem Sudetenland» aus dem Südosten Europas und aus Uebersee, bekannten ihre Verbundenheit mit der deutschen Kulturgemeinschaft in jubelnden Kundgebungen, die der nach jahrhundertelangem Kamps endlich hergestellten Gemeinschaft aller Deutschen und dem Führer ihrer Urheimat galten. Es war zum ersten Male in der Geschichte einer von Nationalsozialisten durchgesührten Veranstaltung, daß der Vorbeimarsch länger dauerte als vorgesehen. Was nützen aber Absperrungsmatznahmen gegen den Willen von Zehntausenden, zu bekennen: Wir sind Deutsche und bleiben es in alle Ewigkeit!
Ter Höhepunkt des 12. Deutschen Sängerbundesfestes in Breslau war Samstag abend die deutsche Weihestunde auf der Friesenwiese, an der etwa 500 000 Volksgenossen aus allen Gauen des Reiches, aus den Grenzlän- I dern und ans Uebersee teilnahmen, mit den Ansprachen des Reichsministers Dr. Goebbels und des Führers, sein festlicher Ausklang aber der Festzug der mehr als 100 000 Sänger am Sonntagvormittag.
Als Samstag vormittag bekannt wurde, daß auch der Führer zum Sängerbundesfest erscheinen werde, da erfaßte die Hunderttausende ein Fieber. Man muß die deutschen Männer und Frauen, die von jenseits der Grenzen kamen, gesehen haben, wie sie sich freuten, Adolf Hitler sehen und hören zu können; zu beschreiben ist Diese Freude nicht. Ein acht Kilometer langes Spalier bereitete dem Führer einen Empfang sondergleichen; der jubelnden Begeisterung war hier so wenig ein Ende wie am Abend auf der Friesenwiese, als die Wagenkolonne des Führers den Festplatz erreichte. ? s '
Nach Grußworten des Gauleiters Josef Wagner meldete der Bundesführer des Deutschen Sängerbundes, Oberbürgermeister Meister, dem Führer 8000 Banner und Fahnen, sowie 130 000 Sänger und Sängerinnen aus dem Reich, den Grenzländern und aus Uebersee und sagte ihm Dank für seine Teilnahme an dem Fest. Wieder stimmten die 40 000 Sänger aus sieben deutschen Gauen und aus dem Ausland das alte Geusenlied an: „Du großer Gott, wie gefährlich ist unser Leben". Als dann Dr. Goebbels zum Rednerpult trat, wollte der Beifall nicht mehr aufhören. Sprechchöre, die die Verbundenheit aller Deutschen zum Ausdruck bringen, erfüllten das weite Feld.
Die Rede
des Reichsmimfiers Dr. Goebbels
Der Schirmherr deS 12. Deutschen Sänget bundesfestes ging in seiner Ansprache davon aus, daß diese Feierstunde nicht eine Angelegenheit der deutschen Sänger allein sei, sondern ein großes nationalpolitisches Ereignis, das in diesen Tagen die Deutschen im Reich mit Zehntausenden ihrer Brüder jenseits unserer Grenzen verbindet: „Es ist deshalb mehr als eine äußere Geste, wenn Sie, mein Führer, in dieser festlichen Stunde mitten unter Ihrem Volk stehen. Hier find Zehntausende um Sie versammelt, die Sie noch niemals gesehen hatten, aber die Aethcr- wellen haben oft und oft in den vergangenen Jahren Ihre geliebte Stimme zu ihnen getragen. Auch die Deutschen jenseits unserer Grenzen ha>cn Ihre Ideale in ihre Herzen ausgenommen. Man kann an den Grenzen zwar hölzerne oder steinerne Barrieren aufrichten, aber was deutsch ist.wirdsichinalleEwigkeitzusam- mengehörigsühlen." (Begeisterte Heilrufe.)
Dr. Goebbels erinnerte dann an die Zeit vor der nationalsozialistischen Machtergreifung, in der das Reich und mit ihm die deutsche Kunst am Boden lagen, um dann unter stürmischem Beifall ein Bild der großen Wende zu geben: Dis Kunst steht wieder in voller Blüte. Deutsche füh4 ren statt Juden und das Wort Richard Wagners: „Ehrt eure deutschen Meister!' ist im Dritten Reich wieder wahrgemacht worden. Kraft durch Freude sind die Zeichen der Zeit und man kann ohne Ueberheblichkeit sagen: Das deutsche Volk ist in den letzten vier Jahren glücklicher geworden. „Niemand von euch', rief Dr. Goebbels den Volksgenossen von jenseits der Grenzen zu, „braucht sich heute seines Volkes und seines Reiches noch zu schämen!' (Stürmische Heilrufe.)
Der Reichsminister schloß: „So gilt denn in dieser festlichen Abendstunde unser Gruß den deutschen Sängern als den Trägern des deutschen Liedes, jenes deutschen Liedes, das wieder m einem einigen Volk erklingt, in einem Deutschland, das wieder geachtet steht unter den anderen Nationen. Und das gibt eigentlich dem diesjährigen Sängerfest eine besondere Weihe. Die deutschen Sänger sind glücklich und dankbar dafür, am heutigen Abend dem Führer Auge in Auge danken zu können. (Leidenschaftliche Zustimmung.) Ihm gilt deshalb unser Gruß und unsere Treue. Aus allen unseren Herzen steigt der Wunsch und die Bitte an das Schicksal, daß er noch viele Jahrzehnte seine schützende Hand halten möge über dem Deutschen Reich, dem deutschen Volk und der deutschen Kunstl'
Deutschen LänAe,/est in Dieskau. Lliek in ciie -laki'IiiiiiiZerldaHs.
Weltbild, Lancker-K.)
mit Tausenden augesiUlt, die dem Führer ergreifende Ovationen darbringen.
Nur langsam schiebt sich der Festzug weiter, und die Deutsch-Amerikaner ziehen unter dem Jubel der Menschen mit Fahnen, Wimpeln und Hakenkreuzbannern am Führer vorüber. Erst der Gesangverein „Orion' aus Neuyork, dann die Deutschen ans Cliikago und aus vielen anderen Bundesstaaten. Nun kommen wieder die Kärntner. Unbeschreiblich ist der Jubel, mit dem sie zur Tribüne des Führers stürmen. Die Kapelle muß aussetzcn und machtvoll hallt der Gesang des Kärntner- Liedes über den Platz. Die Menge ist ganz still geworden, ergriffen hört sie das Lied und fühlt die Größe dieser Stunde. Und nun, da dis letzte Strophe verhallt ist, setzt der Jubel von neuem ein, ein Jubel, der mit Worten nicht beschrieben werden kann.
Es folgen die Ban ater, die Siebenbürger, Deutsche aus Polen, Rumänien, Jugoslawien und Dänemark. Der Strom der Sänger reißt nicht ab, jedes Städtchen, jedes Dorf ist vertreten. Plötzlich ein Schild, getragen von einem baumlangen Kerl: „Braunau". Aller Jubel, der den Führer bisher umbrauste, wird nun überboten durch das, was sich nun abspielt. Wieder stürmen Tausende von Oesterreichern zum Führer, einer erklettert den Rücken des anderen, Hände strecken sich dem Führer entgegen. Der Führer ergreift eine nach der andern in sichtlicher Ergriffen
heit. Langsam wird das Schild „Braunau" sortgetragen.
Immer wieder grüßt der Führer mit Bewegung zu den jubelnden, tobenden Massen herab. Plötzlich stürmen die Deutschen aus Polen und die Siebenbürger mitten Meter die Oestcrreicher, Tausende von Häm den recken sich dem Führer entgegen, der mal nach rechts und mal nach links geht und sich herunterbeugt, um alle die Hände zu erfassen. Unten im Gedränge steht eine alte Frau mit weißem Haar. Sie istSudeten> deutsche. „Ich habe ihn gesehen, den Führer", sagte sie. „Höchsteigen kann ich nicht zu ihm, das hält das Herz nicht mehr aus. Aber ich will nur noch in seiner Nähe bleiben."
Der Jubel und die unbeschreibliche Begeisterung übersteigt alles bisher Dagewesene. Obergruppenführer Brückner springt vor der Tribüne herab und versucht mit g- Männern den Zug wieder in Fluß zu bringen. Mit äußerster Mühe gelingt es. Bis kurz vor V-3 Uhr dauert der Vorbeimarsch.
Nachdem Adolf Hitler den Schloßplatz ver- lasten hatte, strömten die Tausende durch die Feststraben in die Innenstadt. Die Mafien stehen noch ganz unter dem Eindruck dessen, was sie erlebt haben. Niemand von all denen aus deutschen Gauen, aus Oesterreich, aus den anderen Ländern und Kon- iingenten, von Uebersee, die diesen Festzug niterleben durften, werden diesen Tag jemals veraeften können.
Die Führerrede beim deutschen Sängerfest am Samstagabend siehe Seite 2