Schwarzwald-Wacht, Nr. 174

Stadt und

Ealro

Freitag. 30. Juli IZgf

Ferienglück

Seit Tagen schon saßen die Ki> der unruhig in den Bänken der Schule, es pupperte und kribbelte in allen Gliedern, und die Jungen und Mädel waren kaum mehr zu bändigen, ganz zu schweigen davon, baß sie nicht mehr so recht bei der Sache waren. Die großen Fe­rien, die winkten, das ist immerhin etwas, bas die jugendlichen Gemüter schon ein wenig burcheinanderbringen kann in der Vorfreude ans di« freien Tage. Nun ist der Tag gekom­men, der langersehnte. Für sechs Wochen sind die Schnlsorgen abgeschüttelt. Froh und frei geht cs nach Hause nach der letzten Schul­stunde. Nun leben die Jungen und Mädel ganz in ihrer jugendlichen Gedankenwelt, bei schönem Spiel, in herrlichem Tummeln. Schon lange wurden Pläne entworfen, große und kleine. Ein herrliches Ferien-Erlebnis wer­den besonders die Tage im Freizeitlager wer­den. Im Kreise der Kameraden wird der Junge all das finden, was ein richtiger Kerl in seinem jugendlichen Sturm und Drang sucht. In treuester Kameradschaft sind dort die Jungen beisammen. Und auch das Mädel wirb im Freizeitlager unvergeßliche Stun­den erleben Ferien ohne Freizeitlager, das iväre etwas Halbes Ein sinnvoller, mut­bringender Aufenthalt für die Jugend. Voll reichen Erlebens wird die Schuljugend nach den Ferien wieder den Schulweg antre­te«, doch Saran darf ja noch gar nicht wieder gedacht werden! Jetzt gehen die schönen Tage ja erst an.

Achtet den Pfennig!

In letzter Zeit hat es sich wieder eingebür­gert, bei Rechnungsbeträgen aus 5 oder 10 Rpfg. aufzurunüen. Dies wirkt sich leicht als Belastung gerade der minderbemittelten Volksgenossen aus und sollte deshalb vermie­den werden. Darüber hinaus aber verrät diese Gepflogenheit eine mangelnde Achtung vor dem Pfennig. Gewiß kommt es in vielen Fällen nicht darauf an, ob eine Summe um einen Pfennig erhöht oder ermäßigt wird. Wichtig ist es aber, daß sich Jeder und gerade die Heranwachsende Jugend der Bedeutung der kleinsten Einheit unseres Gelbsystems be­wußt ist. Nur wer mit dem Pfennig umzu­gehen weiß, vermag die Mark richtig zu schät­zen. Wer ein Sparkassenbuch sein eigen nennt, wird bei der alljährlichen Zinsgutschrift fast regelmäßig Pfennigbeträge finden. Diese Zins­

gutschrift zeigt die dem Pfennig innewohnende Kraft zur Mehrung von Sparkapital. Auch die Schulsparkaffen, die heute überall bestehen, pflanzen schon dem Kinde di« Achtung vor dem Pfennig ein. Niemand soll deshalb an dem Pfennig und an der Pfennigrechnung achtlos vorübergehen.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung bis Freitagabend. Zeitweise bewölkt, teilweise aber auch stärker ausheiternd, später vereinzelt leicht gewitterige Niederschläge möglich. Temperaturen langsam ansteigend.

Voraussichtlich« Witterung bis Samstag­abend. Weiterhin leicht unbeständig, etwas wärmer.

Höhenfreibad Stammheim: Wasser 21 Grad.

Lomersheim, Kreis Maulbronn. 29. Juli. (Knabe von einer Mähmaschine verletzt.) Am Mittwochabend wurde der dreijährige Knabe Alfred Aichele. den seine Eltern mit aus das Feld genommen hatten, von der Mähmaschine erfaßt und übel zu gerichtet. Die Messer der Ma- fchine durchschnitten das rechte Bein des un- glücklichen Kindes bis auf die Knochen. Im Krankenhaus Mühlacker mußte sofort eine Operation vorgenommen werden.

Benzenzimmern, Kr. Ellwangen, 29. Juli. (Beim Getreide mähen verun- glückt.) Als am Mittwochvormittag der 15 Jahre alte Jungknecht Hans Gittin- g e r, der mit dem Mähen des Getreides be- schaftlgt war, an der Getreidemähmaschine das Messer reinigen wollte, zogen plötzlich die Pferde an, wodurch dem jungen Mann beide Beine bis auf die Knochen durchgeschnitten wurden. Bei dem Verunglückten, der ins Nördlinger Kranken- Haus gebracht wurde, besteht die Gefahr dauernder Lähmung.

Ulm, 29. Juli. (Rohe Tat führt zum Tode.) Im Verlauf von Wirtshaushändeln wurde in Ludwigsfeld bei Neu-Ulm der Hilfs­arbeiter Josef Glöggler aus Witzig» Hausen, der selbst an den Streitereien in keiner Weise beteiligt war, von einem jungen Burschen aus Thalfingen so zugerichtet, daß er an den erlittenen Verletzungen sta r b. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und vier unmündige Kinder.

Als Unteroffizier auf der Schulbank

Aus der Tätigkeit der Heeresfachschulen

Dieser Tage fanden in der Heeressachschule für Verwaltung in Stuttgart die Ab­schlußprüfungen für Unteroffiziere, die nach zwölfjähriger und längerer Dienstzeit aus dem Heere ausscheiben und in einen Zivilberuf übertreten. Das Generalkom­mando gab Gelegenheit, der Prüfung einer Gruppe beizuwohnen und dadurch eine Einrichtung kennen z» lernen, deren schöne Aufgabe es ist, dem treugcdienten Unter­offizier die Brücken zu einer angemessenen Stellung im Zivilleben zu schlagen und die notwendigen bildungsmäßjgcn Voraussetzungen zur Ergreifung der Beam­tenlaufbahn zu schaffen.

Welcher Junge möchte nicht in ein Freizeitlager am Bodensee

Die ersten beiden Lagcrzeiten des Freizeit­lagers Markelfingen sind nahezu vorbei und die Jungen, die zurückkommen, sind begeistert und bedauern immer nur das eine, daß die schöne Zeit der Freizeit am Boüensee so rasch vergangen ist. In den beiden bevorstehenden Lagerabschnitten

vom 1. bis 14 .August und 15. bis 28. August ist also noch Gelegenheit, das herrliche Lager am See kennenzulernen, und es wird erwar­tet, daß möglichst viele Kameraden ihre Frei­zeit dort verbringen.

Am 28. Juli ziehen nun auch die Pimpfe aus, deren Lager nur wenige Minuten vom Lager der Hitler-Mgend entfernt ist und dieselben landschaftlichen Schönheiten aufweist. Der La- gcrabschnitt der Pimpf« dauert, im Gegensatz zur HI., jeweils nur acht Tage, die Lagerzeit beginnt am 28. Juli und endet am 1. Sep­tember.

Also. Kameraden! Auf ins Freizeitlager am Bodensee! Dort winkt Erholung, Sport, Kameradschaft und das Erlebnis herrlichster beutscher Heimat!

Aus Bad Teinach

Vom Schießsport

Um den nur noch kurze Zeit hier weilenden KdF.-Urlaubern aus dem Gau Düsseldorf Un­terhaltung am hiesigen Platz selbst zu ver­schaffen, veranstaltete Sie K(,rtegerkam«rad- schaft Bad Teinach am Mittwoch auf ihrer Kleinkaliberschießbahn, kein Preisschießen, sondern ein Übungsschießen für Könner und Nichtkönner. Erfreulich war, daß gerade die KdF.-Urlauber Männlein, wie auch Weib­lein sich sehr zahlreich beteiligten und mit großem Fleiß dem Schießsport oblagen. Das bewog die Kriegerkameradschaft, Ehrenschei­ben aufzustellen. An diesem Schießen betei­ligten sich sowohl die Urlauber, wie auch Ein­heimische. Die Ehrenschciben kamen nach aus­wärts und zwar errang Sie erste Franz Printz aus Breyer, der übrigens der dortigen Kric- gerkameradschaft angehört, die zweite Ehren- scheibc der noch jugendliche Willy Knausen- berger, Müller in Nothenburg/Tauber, der sich als Gast beteiligte.

Das Kurleben in Bad Teinach hat seinen Höhepunkt erreicht. Zur Zeit sind alle Häuser voll besetzt. Die Kurverwaltung ist bemüht, den Gästen neben den täglichen Konzerten auch anderweitig Unterhaltung zu bieten. So finden Samstags im Badhotel immer regel­mäßig Tanzabende statt bei frei". Eintritt. Dem letzten Tanzabend ging ein Konzert vor­aus, bei dem die Kurkapelle und Opernsänger Alfred Kochendörfer aus Köln mitwirkten. In dieser Woche brachte das Kurthcater Wilübad das LustspielIch liebe dich" von Nicmiaro- wicz im Badhotel zur Aufführung. Das un­terhaltende Stück voll lustiger Einfälle, das nur zivir Spieler erfordert, wurde von Blanca Blancha und Rudolf Biedermann so gut wiedergegeben, daß cs auch mit einer be­helfsmäßigen Bühne vollen Erfolg hatte.

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Einzelne Unternehmer, die eine Ausnahme- bewilllgung zur Erhöhung ihrer Preise erhalten haben, benutzen diese, wie festaestellt wurde, da­zu, um auch für die Vergangenheit Preiserhöhun­gen durchzusehen. Der ReichSkommiffar für die Preisbildung gibt jetzt bekannt, daß folche Preis- erhöhungen unzulässig sind. Auch wenn in den Ausnahmebewilligungen über den Termin deS Inkrafttretens nichts gesagt ist, dürfen Preis­erhöhungen erst von dem Tage der Bekanntgabe ab vorgenommen werden.

Von den insgesamt 29 Prüflingen des Standorts Stuttgart sind 22 aus -erVolks - schule hervorgegangen. Si« konnten nun­mehr ein Lehrziel erreichen, das dem der mitt­leren Reife an einer höheren Schule entspricht und den Eintritt in den gehobenen mittleren Beamtendienst ermöglicht. Die Heeresfach­schulen sind in ihrer heutigen Gestalt aus einer im Jahre 1921 für das 100 000-Mann- Heer geschaffenen Einrichtung hervorgcgan- gen. Vom vierten Dienstjahr ab besuchte da­mals der Versorgungsanwärter die Heeres­fachschule. Am Schluß des Unterrichtsganges stand die Abschlußprüfung, die den Zugang cntiveder zur gehobenen mittleren Bcamten- laufbahn oder für den einfachen mittleren Beamtendienst eröffnet«. Im Jahre 1926 wurde eine Umgruppierung in der Weise vorgenom­men, daß der Versorgungsanwärter erst vom fünften Dienstjahr an in den Unterricht ein­trat. In dieser Form bestanden die Heeres­fachschulen Heeresfachschulen für Ver­mal t n n g u n d W i r t s ch a f t, denen vielfach eine solche für das freie Erwerbsleben ange- gliedert war, Heeresfachschulen für Gewerbe und Technik und schließlich als dritte Schul­form die Heeresschule für Landwirtschaft mit einer Abteilung für forstliche Berufe bis zum Jahre 1939.

Von diesem Jahre an wurde der Unterricht bereits imzweiten Dienstjahre ausgenom­men, aber zunächst mehr auf die rem mili­tärischen Belange abgestellt. Erst mit dem vier­ten Dienstjahr bgeann die Vorbereitung aus den eigentlichen Zivilberuf. Die Wiederein­führung der allgemeinen Wehrpflicht stellte Sann besonders an den Unteroffiziersstand in militärischer Beziehung erhöhte Anforderun­gen. Es wurde daher erst vom neunten Dienstjahr ab mit dem Unterricht begonnen. Der Schwerpunkt des Unterrichts wurde in das letzte Dienstjahr verlegt, in dem der Anwärter, vom Militärdienst vollkommen be­freit, sich ausschließlich der Vorbereitung auf den kommenden Beruf widmen kann.

In diesem letzten Dienstjahr wird der Zivil­berufsanwärter in allen für eine gründliche Allgemeinbildung unerläßlichen Wissensge­bieten unterrichtet. Di« deutschkundlichen Fä­cher nehmen dabei eine beherrschende Stel­lung ein, wie der Unterricht überhaupt einen Ausbau im Geiste der neuen Zeit und «ine Umstellung sowohl im Stofflichen wie im Geistigen auf die nationalsozialistische Welt­anschauung erfahren hat. Es wirb Wert dar­

auf gelegt, den Lehrstoff nicht als totes Wis­sen, sondern in steter lebendiger Beziehung zu den bewegenden Fragen unserer Zeit zu ver­mitteln. Erstaunlich war die Gründlichkeit und Vielseitigkeit des Wissens dieser Männer, die noch in einem Alter, wo andere vielleicht deS Lernens müde oder überdrüssig sind, mit ern­stem Wissensdrang und Bildungsstreben auf der Schulbank sitzen. Geprüft wurde in Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Nationalpolitik, Mathematik, Physik, Chemie, Englisch, Kurz­schrift und Maschinenschreiben. Das Ergebnis der mündlichen Prüfung entsprach in allem dem Resultat der vorangegangenen schrift­lichen Prüfungen. Ob es sich nun um eine Schilderung bzm. Würdigung eines Kleist- schen Dramas, eine Stellungnahme zu Welt­anschauungsfragen und insbesondere die Her- ausarveitung wesentlicher Begriffe der natio­nalsozialistischen Weltanschauung, um die Kenntnis geschichtlicher Daten und Tatsachen, oder um die chemisch-physikalische Analyse des Stickstoffs und seine Bedeutung für die deut­sche Rohstoffpolttik handelte überall stellte sich eine beachtliche Reife des Prüflings heraus.

Wie nach dem Prüfungsverlauf nicht anders zu erwarten war, bestanden die Anwärter mit gutem Erfolg. Das von unseren Soldaten vor einem mit strengen Maßstäben wertenden Prüfungsgremium unter Beweis gestellte Wissen hätte jedem an Jahren jüngeren Prüf­ling etwa einer höheren Lehranstalt Ehre ge­macht. Mit gutem Recht dürfen daher diese in zwölfjähriger soldatischer Zucht erzogenen Männer die Veamteneigenschaft für sich bean­spruchen. Sie werden dem Staate ebenso treu und gewissenhaft dienen wie als Soldaten.

Es ist daher auch nicht mehr als berechtigt, daß sich die Wehrmacht ihrer langgedienten ausscheidenden Angehörigen auch sonst in jeder Weise annimmt. So erhalten beispiels­weise Zivilberufsanwärter, die sich in der Pri­vatwirtschaft, etwa als selbständige Unterneh­mer und als Kaufleute niedcrlaffen, eine nicht unbeträchtliche einmalige Abfindung. Auch bäuerliche Siedler werden mit weitrei­chenden Geldmitteln ausgestattet. Versor­gungsanwärter des Verwaltungsdienstes er­halten von vornherein das volle Gehalt. So-- mit entläßt die Wehrmacht ihre treuen Diener gut ausgerüstet ins Leben und erfüllt ihre Treuepflicht gegenüber ihren langgeüienten Unteroffizieren auch über Sie Dienstzeit hinaus.

Herberlingen, Kreis Saulgau, 29. Juli. (Zechpreller und Dieb.) In diesen Tagen kam ein unbekannter, etwa 22 Jahre alter Mann in eine hiesige Wirtschaft, trug sich in das Fremdenbuch als Fritz Meyer aus Calw ein, ließ sich Bier und Vesper gut schmecken, rauchte Zigarren dazu und vergaß dann, die Zeche zu bezahlen. Ein anderer in der Wirtschaft anwesender Gast mußte, als er nach Hause fahren wollte, die leidige Fest- stellung machen, daß sein fast neues Fahrrad verschwunden war. Der Zechpreller hatte das Nad benutzt, um so schneller außer Sicht- und Greisweite zu kommen.

Wangen i. A., 29. Juli. (An der eige- nen Leimrute hängen geblieben.) Der 74 Jahre alte Landstreicher Mathias Lachenmaier hatte sich schon feit län­gerer Zeit einenZauberstab" angelegt, mit besten nie versagender Hilfe er sich stets aus der Not zu helfen wußte. Dieser Zauberstab bestand aus einer biegsamen Rute aus Fisch­bein, die er mit einem kräftigen Kleister be­strich und damit Geldstücke aus den Opfer stücken der Kirchen herauS- angelte. Dieser Tage wurde er vom Mes­ner der hiesigen katholischen Stadtpfarrkirche wiederum beimAngeln" angetroffen und zunächst unauffällig beobachtet. Die hierauf verständigte Polizei nahm den alten Sünder f e st, in besten Besitz nicht nur klebrige Pfen­nigstücke, sondern auch Silbermünzen gefunden wurden. Jetzt ist er an seiner eige­nen Leimrute hängen geblieben.

. 8ml Fahre Sesüilgnis für den AdMtröger Collmar

Tübingen, 29. Juli.

Im Prozeß gegen de« wegen Riesenschwin­dels mit Eiern angeklagten Eiergroßhändler Collmar verkündete die Große Strafkammer des Landgerichts Tübingen nach zweitägiger Verhandlung am Donnerstagmittag das U r» teil. Der Angeklagte Collmar wurde wegen vier Vergehen des Betrugs, in zwei Fällen in Tateinheit mit einem Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz und einem Ver- gehen gegen die Eierverordnung zu zwei Jahren Gefängnis und 5000 RM. Geldstrafe verurteilt. Sechs Monate der erlittenen Untersuchungshaft wurden aus die Strafe angerechnet. Der Angeklagte Wal- liser wurde wegen eines Vergehens deS versuchten Betrugs zu 200 NM. Geld­strafe verurteilt. Wegen eines weiteren Vergehens der Beihilfe zu einem Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz wurde das Ver. fahren auf Grund der Amnestie vom August 1934 eingestellt. Im übrigen wurde er frei­gesprochen.

60üv Mark im Untmoik

Eine tolle Hexengeschichte wurde soeben in Gießen aufgedeckt. Bei der Räumung eines Hauses fand man die Wohnung einer alleinstehenden Wohlfahrtsempfängerin in einem furchtbar verschmutzten Zustande. Die Wohnungsinhaberin selbst lag mit einem Unterschenkelbruch zu Bett. Als man sie ab- transpörtieren wollte, stellte man fest, daß sie in ihren Kleidungsstücken ein Sparkasten, buch und eine grohe Menge Bargeld, zu­sammen 6000 RM., ein ge näht hatte. Dem Gelbe war eine Zwiebel beigefügt, die nach Aussage der alten Frau verhindern sollte, daß die Hexen an das Bett gingen. Alle Möbel, und Kleidungsstücke der alten Frau mußten verbrannt werden, da eine Reinigung nicht mehr möglich war.

Nagold, 29. Juli. Im Saale der Kreislei­tung inNagolö fand vorgestern abend unter dem Vorsitz von Kreisobmann der DAF., Pfohmann, eine Arbeitstagung zum Lei­stungswettkampf statt, an der zahlreiche Be­triebsführer des Kreisgebietes Nagold teil- nahmen. Pg. Rößler-Stuttgart machte dabei grundsätzliche Ausführungen über den Lei­stungswettkampf, bei welchem die Auszeich­nungNationalsozialistischer Musterbetrieb" verliehen wirb. Kreisgeschäftsführer und stell­vertretender Kreisleiter W. Waidelich-Calw übermittelte die Grüße des verhinderten Kreisleiters Wurster und brachte in seinem Auftrag zum Ausdruck, daß Kreisleiter Wur­ster sehr daran liege, daß sich recht viele Be­triebsführer an dem Leistungswettkampf be­teiligen.

Weilderstadt, 29. Juli. Gegenwärtig sind die Teerarbeiten an der Vorderen Grabenstraße, an der Talstraße und auf dem Adolf-Hitler- Platz in vollem Gange. Nach Fertigstellung dieser Arbeiten wird die Umleitungsstraße (Hintere und Vordere Grabenstraß«), die den

Zweck hat, den Durchgangsverkehr in den inneren, engen Straßen der Stadt zu ent­lasten, geradezu vorbildlich sein.

Hemmlngen, Kreis Leonverg. 29. Juli. (Glückwünsche aus der Heimat.) Ein Sohn unferer Gemeinde, der in Berlin lebende Geh. Rechnungsrat a. D. Friedrich von Trucksä ß, konnte in voller Rüstigkeit die Feier feines 9 0. Geburtstages be­gehen. Dem Jubilar, der an dem Feldzug von 1870/71 als Fähnrich mit Auszeichnung .teilgenommen hat und bis 1920 im Reichs­eisenbahnamt verdienstvoll tätig war, wurde von seiner Heimatgemeinde ein künstlerisch ausgestattetes Glückwunschschreiben über­sandt.

Pforzheim, 29. Juli. (S i l be r f u n d a u f der Kipplore.) Bei Grabarbeiten im Stadtteil Ärlinger wurde am Mittwochvor- ^ mittag eine zugelötete Blechdose auf 'einem Rollwagen bemerkt. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß die ganz gewöhnlich aussehende Büchse einge - schmolzenes Feinsilber im Gewicht von ungefähr einem Kilogramm ent- hielt.