Donnerstag. 22. Juli I9S7

Schwarzwald-Wacht, Nr. 167

Aus Stadt und^ -bTreis Ealro

Kampf dem Kartoffelkäfer

Morgen Freitag ist wieder Kartoffel­käfer-Suchtag im Kreis Calw. Das sorgfältige Absuchen aller Kartoffeläcker und Nachtschat­tengewächse in den Gärten ist durch bas Ober­amt jedem Grundstücksnutzer zur Pflicht ge­macht. Die Ausrottung des Kartoffelkäfers kostet sofern er nicht rechtzeitig entdeckt wirb den Staat Tausende von Reichsmark und den säumigen Grundstücksbesitzer neben der Strafe einen verlorenen Ackerertrag. Der Käfer ist an seinen Merkmalen wie am Bild seiner Fraßstellen leicht zu erkennen.

Holzverbrennung ist unwirtschaftlich

In der Monatszeitschrift der NSV. wird an Zahlen über die Wertsteigerung des Holzes nachgewiesen, wie unwirtschaftlich die heute noch vorherrschende Verbrennung von Holz ist. Aus einem Raummeter Holz, der einen Devisenaufwand von etwa 11 RM. erfordere, würden hergestellt als Halbstofs 160 Kg. Zell­stoff mit einem Devisenerlös von etwa 30RM., als Fertigfabrikat 1. Grades 140 Kg. Papier mit einem Devisenerlös von 4085 RM. oder 120 Kg. Kunstseide mit einem Devisenerlös von 300 RM., als Fertigfabrikat 2. Grades 120 Kg. Kunstseidegewebc mit einem Devisen­erlös von etwa 780 NM., als Fertigfabrikat 3. Grades 300 Damenkleider mit einem De­visenerlös von etwa 1800 NM. Es wird darauf hingewiesen, daß Deutschland als Brennstoffe , Kohle und Torf in genügendem Umfang zur Verfügung stehen. Es müsse daher möglich sein, die infolge jahrelanger Gewöhnung noch sehr erhebliche Holzeinfuhr herabzusetzen und den größten Bedarf an Holz aus dem Eigcn- wald zu decken. Deutschland erzeuge auf 12,7 Millionen Hektar Waldes etwa 50 Millionen Kubikmeter Holz, und zwar je zur Hälfte Brennholz und Nutzholz. Gelinge es, die bis­herige Verbrennung dieser ungeheuren Men­gen Holz aufzugcben, so sei damit ein weite­rer wesentlicher Schritt zur deutschen Rohstoff­wirtschaft getan.

Aus Bad Liebenzell

Technische Nothilse im Schwarzwald

Wie noch allen Lesern bekannt sein dürfte, führte im vergangenen Frühjahr die Tech­nische Nothilfe aus Stuttgart die Beseitigung des gewaltigen Plachmannfelsens, der den im Tal vorbeiführenden Verkehr und die unten am Hang stehenden Wohnhäuser durch seine gefährliche Lage bedrohte, durch Sprengung mit glänzendem Erfolg durch. Seit Anfang dieser Woche findet nun ein Führerlehr­gang von 2 Wochen Dauer, von derselben Formation hier statt. In entgegenkommender Weise wurden die Teilnehmer dieses Lehr­ganges in dem Zeltgebäude der Liebenzeller Mission untergebracht. Der Lehrgang erstreckt sich in der Hauptsache auf die praktische An­wendung der erworbenen Kenntnisse und be­steht in der Ausführung von Sprengarbeiten und Brückcnbautcn. In dankenswerter Weise " hat das Forstamt Liebenzell dem Lehrgang eine ganze Reihe von Uebungsprojekten zur Verfügung gestellt. Unter anderem finden um­fangreiche Sprengungen von Felsen, die im - Flußbett des Längenbachs schon viele Jahre liegen und bei eintretendem Hochwasser jedes­mal eine Ueberschwcmmung verursachten, statt. Sehr interessante Uebungen finden im Bau von Holzbrücken statt, unter denen eine solche von 20 Meter Länge und 5 Meter Höhe im Bau begriffen ist. Sic soll das Längenbach­tal überbrücken und wird, da sie bestehen blei­ben soll, künftig für die Fußgänger sehr von Nutzen sein. Zu der umfangreichen Holzkon­struktion werden die Holzstämme, die durch

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Sprengungen gefällt werden, aus dem Stadt­wald herbeigeschafft. Durch die Erstellung die­ser Holzbrücke erfährt das an sich schon roman­tische Längenbachtal eine wesentliche Bereiche­rung und wird für die Zukunft allen Kur­gästen und sonstigen Wanderfreunden ein gro­ßer Anziehungspunkt werden. Außer der ge­nannten Brücke sollen noch weitere Brücken- bauten geplant und durchgeführt werden. Ganz besonders interessant dürfte die Tie- fcrlegung eines Flußbettes durch Sprengung des Flußlaufes werden. Sicher werden die Teilnehmer mit Befriedigung an ihre Uebun­gen im schönen Schwarzwald, denen sich die Männer restlos zum Wohle der Allgemeinheit unterziehen, zurückdenken.

Aus dem Knrleben

Die Kurverwaltung läßt sich diesen Som­mer die Pflege guter deutscher Kunst beson­ders angelegen sein. Neben den täglichen Kon­zerten der Kurkapelle unter Leitung von Ka­pellmeister Wohlgemuth und den großen Mili­tär- und Sonderkonzerten an den Sonntagen bringen Bunte Abende frohbeschwingte heitere ^Kleinkunst. Höhepunkte des reichhaltigen Pro­

gramms sind die Theatervorstellungen, welche das Stadttheater Heilbronn und das Stadt- theater Pforzheim in jeder Woche geben. So sahen wir in diesem Sommer schon die reizen­den LustspieleDie drei Eisbären" undDie vier Gesellen", die köstliche Bauernkomöbie Krach um Jolanthe" u. a. Am kommenden Freitag bringt uns das Stadttheater Pforz­heim als Freilicht-Aufführung in den Kur­anlagen GoethesGötz von Berlichingen". Diese einmalige Gelegenheit, denGötz" zu erleben, darf sich auch in der weiteren Um­gebung von Bad Ltebenzell niemand entgehen

tauen, nn oer kommenden Woche wird bann Johann Strauß's entzückende OperetteWie­ner Blut" die Theaterfreunde erfreuen und ein Klavierabend von Professor Ho mann, Senatsmitglieb der Württ. Hochschule f. Musik, wird den Mustkkenncrn einen auserlesenen Genuß bieten.

Am Mittwoch abend fand im Stäüt. Kursaal ein froh beschwingter Unterhaltungs-Abend unter dem Motto:Niemand tauget ohne Freude" statt. Die sehr gut gelungene Ver­anstaltung fand reichen Beifall und endete mit einem Tanz.

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Schafhaltung im Kreis Calw wächst wieder

Bor 76 Zähren noch war sie

Die Schafhaltung ist heute von erheblicher Bedeutung: es gilt, die Rohstoffgrundlage für unsere Textilindustrie zu schaffen. Die letzte amtliche Sommer-Schafzählung vom 4. Juni 1930 weist für den Kreis Calw in 33 Schaf­haltungen 1754 Schafe aus. Noch vor 75 Jah­ren und später haben die Bauern des Kreises Calw der Schafhaltung, wie der folgende Über­blick kunbtut, eine weit größere Bedeutung wie heute zugemessen. In den Gäuorten vor allem spielte die Schafzucht eine große Rolle, während sie in den Waldorten von jeher von untergeordneter Bedeutung war, da die Weide oft kaum für das Vieh reichte.

In Cal w war die Schafzucht früher nicht unbedeutend. Die Stadtgemeinde besaß eine ausgedehnte Weidefläche, die nebst der Brach- und Stoppelweide als Pachtschäfcrei jährlich etwa 400500 Gulden eintrug: auf der Weide befanden sich etwa 509WO Schafe, deren Wolle meist von den Calwcr Tuchfabrikanten ver­arbeitet wurde. Die Pferchnutzung trug der Stadtkasse jährlich etwa 4500 Gulden ein.

JnAgenbach liehen einzelne wohlhabende Bauern etwa 120 Schafe auf ihrem Grund­eigentum laufen: die Wolle verarbeiteten die Tuchmacher in der Umgegend. InAltheng- stett waren etwa 600 Tiere auf der Schaf­weide, für die ein besonderer Ortsschäfer an- gestcllt war: jeder schafhaltenbc Bürger hatte für ein Schaf 36 Kreuzer und für ein Lamm 18 Kreuzer an die Gemeindekasse zu entrichten, was derselben jährlich etwa 450 Gulden ein­trug: überdies ergab die Pferchnutzung jähr­lich 5600 Gulden. Die Wolle wurde haupt­sächlich an die Calwer Tuchfabrikantcn ver­kauft.

In Breitenberg war die Schafzucht nicht von Belang: ein jeder Burger konnte, wenn er wollte, auf der Schafweide und auf seinen Gütern Schafe weiden lassen. In D ach- tel weidete ein Ortsschäfer etwa 300 Schafe. JnDcckenpfronn war die Schafzucht nicht unbeträchtlich: ein Ortsschäfer, der auch Schafe von Bürgern hütete, ließ im Vorsommer 300 und im Nachsommer 500 Schafe auf der Brach- und Stoppelweide laufen.

In Gechingen hütete der Ortsschäfer etwa 600 Schafe, die teilweise den Bürgern gehörten. Die Wolle wurde in Kirchhcim und in der Umgegend verarbeitet. In Holz- bronn hütete der Ortsschäfer etwa 230 Schafe, die den Bürgern gehörten.

fast viermal so stark wie heute

In Liebelsberg hütete ein Pachtschäfer etwa 100 Schafe auf der Markung. InMött- lingen hütete der Ortsschäfer 235 Schafe. Die Schafweibe wurde so benützt, daß auf je 3 Gulden Staatssteuer die einzelnen Bürger je ein Schaf laufen ließen. In Neubulach weideten auf der Pachtweide etwa 200 Schafe: die Tiere waren mit wenigen Ausnahmen Eigentum des Schäfers, der die Wolle in Calw und in der Umgegend absetzte. In N eri­tz e n g st e t t ließ ein Pachtschäfer auf der Ge­meindeweide 120 Schafe laufen.

In Neuwetler hatten die Ortsbürger auf der Schafmeibe etwa 100 Schafe, wofür sic kein Pachtgeld zu entrichten hatten. InOber- haugstett ließ ein fremder Schäfer auf der Markung etwa 200 Schafe weiden. Vom 29. September bis zum 18. Mai erhielten jedoch die güterbesitzenden Bürger den Pferch. In Oberkollwangen hatte jeder Bürger das Recht, auf der allgemeinen Schafweide und auf seinem eigenen Gut Schafe weiden zu las­sen, etwa 250 Schafe weideten auf der Mar­kung. In Oberreichenbach war die Schaf­zucht unbedeutend, etwa 40 Schafe waren auf der Weide.

In Ostelsheim weideten auf der Brach- uud Stoppelweide etwa 400 Schafe, die teils etlichen Bürgern und dem Ortsschäfer, teils Auswärtigen gehörten. Der Schafweidepacht und der Pferch sicherten der Gemeinbekasse jährlich eine Einnahme von etwa 700 Gulden. Die Wolle fand ihren Absatz in Calw und Weilderstaöt.

In Simmozheim war die Brach- und Stoppelweide, sowie die Wiesenweide den Winter über an einen Schäfer verpachtet, der gegen 300 Schafe hielt und die Wolle meist in der Umgegend absetzte. In Stammhcim waren 4500 Schafe auf der Weibe, die an einen Pächter um 650 Gulden verpachtet war. JnWürzbach war die Schafzucht von jeher unbedeutend, ebenso in Zwerenberg und Zav elstein, in Hornberg, Oberkollbach und Unterhaugstett.

Die amtliche Schafzählung vom 1. Januar 1859 ergab für den Kreis Calw 6330 Schafe. Im Vergleich zu den übrigen Oberamtsbczir- ken des Königreichs Württemberg nahm der Calwer Bezirk hinsichtlich der Anzahl der Schafe die 18. Stelle ein. Die Wolle wurde nach Calw, teilweise auch nach Kirchheim ver­kauft.. /(ark KüLLmarck.

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blen.... abenbSi:

Entsprechend der letzten Vorhersage herrschte in den vergangenen sieben Tagen in Deutschland überwiegend heiteres und tvarmes Wetter mit vorübergehenden Storungen vielfach gewittriger Art. Dieses Wrtterungsgepräge wird im allgemeinen in den nächsten zehn Tagen fortbestehen. Be­sonders warm wird es etwa um das kom- wende Wochenende sein, worauf mit verbrei­teten, teilweise niederschlagsreichen Gewit­tern und unbeständigem Wetter Abkühlung eintrrtt. Daher werden die Temperaturen in der zweiten Hälfte des zehntägigen Zeit- ranms im Durchschnitt niedriger sein als in der ersten Hälfte. Doch wird im großen und ganzen auch in der nächsten Woche über- wiegend schönes und warmes Wetter herrschen. Die Gesamtsonnen, schemdauer wird fast überall 70. vielfach 80 Stunden überschreiten. Die Zahl Der Nie- verschlüge wird meistenorts unter 5 bleiben.

Voraussichtliche Witterung für Württem­berg, Baden und Hohenzollern bis Donners­tag abend: Im ganzen mehr bewölkt als seither, aber immer noch vielfach aufhei­ternd, vereinzelt auch gewitterig, Tempera­turen leicht zurückgehend, Winde vorwiegend um West.

Wetter für Donnerstag: Leicht unbestän­dig, aber weiterhin vorwiegend trockene Witterung.

wie soll ein Mädel heute aussehen?

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Nagold, 21. Juli. In diesem Jahr finden zum ersten Male in größerem Umfang Aus­tauschlager zwischen den einzelnen Gauen statt. Erzieher und Erzieherinnen unseres Gaues gehen in Lager der Bayerischen Ost­mark nach Hohenberg a. d. Eger, nach Wald­münchen, nach Seldenburg bei Passan und nach Nabelsund an der Schlei (Holstein). In unserem Gau finden während der Sommer­ferien 44 Lager statt. 6000 Erzieher und Er­zieherinnen nehmen an ihnen teil. Die einzel­nen Kreise sind auf die Lager Alpirsbach, Blaubcurcn, Calmbach, Jsny, Kißlegg, Leutkirch, Nagold, Onstmettingen, Rotten- bürg, Tailfingen, Walösee, Wangen und den Jungborn bei Nürtingen verteilt.

Calmbach, 21. Juli. In dem von der Ge­meinde neu gekauften Stallgebäude wird am 2. August die Schlachtviehverteilungsstelle er­öffnet werden, aus diesem Grunde werdel sämtliche Baulichkeiten gründlich instand ge­setzt. In einem besonders abgetrennten Ge­bäude wird die Farrenhaltung untergebracht werden. Das Sommerferienlager des NS.» Lehrerbundes wird am 30. Juli eröffnet wer. den.

Heute abend Eröffnungsvorstellung des Circus Barum

Heute Donnerstag trifft wie angekünöigt der Zirkus Barum in Calw ein und gibt be­reits abends seine Eröffnungsvorstellung. Wir verweisen noch einmal auf die vielseitige und anerkannt ausgezeichnete Darbietungsfolge.

Wir weisen darauf hin, daß Hitlerjugend, Jungvolk, BdM. und IM. verbilligte Ein­trittspreise bekommen.

Haushaltplan der Stadt Nagold

Das Rechnungsjahr für 1936 wich in einigen Positionen nicht unerheblich von den Voran­schlagsätzen ab. Der Ueberschuß aus dem Stein­bruchbetrieb ist hinter dem Voranschlag zu­rückgeblieben und die Unterhaltung der Orts­straßen, ivas besonders Bewalzung und Tee­rung anbelangt, erforderte in dem ungewöhn­lich nassen Sommer 1936 erhebliche Mehrauf­wendungen. Auch der Beitrag aus dem Aus­gleichstock hat nicht gebracht, was erwartet wurde. Demgegenüber haben die Gewerbe­steuer und auch die Bürgersteuer, sowie die Grunderwerbssteuer die Voranschlagssätze er- forderlicherwcise überschritten, so daß im End­ergebnis bas Rechnungsjahr 1936 nach den vorläufigen Berechnungen der Staötpflege mit einem Ueberschuß von rund 6000 RM. ab­geschlossen hat, der zur Deckung des Abmangels von 1937 verwendet werden soll. Der neue ordentliche Haushaltsplan enthält nur die auf Gesetz beruhenden und sonst notwendigen Aus­gaben. Alles nicht absolut Notwendige wurde zurückgcstellt hinter die vordringlichste gesetz­liche Rücklagen - Ansammlung und erhöhte Schuldentilgung, die sich aus der Gesamtlage des Haushalts ergibt. Für die Deutsche Volks­schule, die seit Aufhebung der staatlichen Se­minarübungsschule und dem Ausbau der Ge­werbeschule in 6, zum Teil weit voneinander liegenden Gebäuden und dabei recht ungenü­gend untergebracht ist, muß sobald als möglich

ein neues Schulhaus gebaut werden. Hiervon ist eine erste Rate von 40 000 RM. eingestellt. Ferner sind je eine erste -Rate für ein HJ.- Heim und die Verbesserung der Etterstrecke der Reichsstraße 28, woran die Stadt einen erheblichen Anteil trifft, je 5000 NM. einge­stellt.

An außerordentlichen Einnahmen sind im außerordentlichen Haushaltsplan vorgesehen: 1. Gesetzlicher Mehreinschlag von 50 Prozent der ordentlichen Jahresnutzung mit 29 000 RM. 2. An veräußerten oder heimbezahlten Restkaufpreisforderungen der Stadt, die aus dem Verkauf von in der Inflation aus laufen­den Mitteln erbauten Wohnhäusern entstan­den sind, ebenfalls 29 000 NM., zusammen also 58 000 RM. Dieser Beitrag erfährt seinen Ausgleich durch eine Anzahl außerordentlicher Ausgaben in der gleichen Höhe, wobei die eine Hälfte für die Zuführung an den Geldgrunb- stock, die andere für Schuldentilgung, Verbesse­rungen in Schulgebäuden und zur Erbauung einer Lehrwerkstätte für Schlosser u. Schmiede Verwendung finden soll.

Die laufenden Ausgaben sind überall ge­kürzt und notwendige Unterhaltungsarbeiten werden um einige Jahre zurückgestellt, um die vordringlichen außerordentlichen Ausgaben zu meistern und den durch die Stratzenlastenver- schiebung auf 1. April 1985 um jährlich 30 000 NM. höheren Amtsschaden zu bestreiten. Im ganzen gesehen ist eine gewisse Besserung der Haushaltslage zu verzeichnen.

Rechtskräftige Aufhebungen vo« Entschul­dungs-Verfahren hat das Entschuldungsamt Nagold in der Zeit vom 16. Sept. 1936 bis 14. Juli 1937 u. a. zu verzeichnen: Burk- Hardt, Georg und Marie,Schömberg: Kapp­te r, Friedrich und Anna, Oberlengenhardt: Martini, Joh. Gg. und Christine, Emmin­gen: Kau pp, Georg und Emilie, Altnuifra Gde. Haiterbach: Gäckle, Melchior und Pau­line, und Linkenhetl, Karl und Sofie, Simmozheim.

Dobel» 21. Juli. Die Arbeiten am Aussichts­und Wasserturm schreiten rüstig voran. Der Turm wird 28 Meter hoch werden und eine herrliche Fernsicht zu den Bergen der Vo­gesen, in die Pfalz, das Nheintal und bei gün- stiger Sicht auch auf die Berge der schwäbi­schen Alb ermöglichen. Die Deutsche Volks­schule sammelte über 3 Ztr. Heidelbeeren. Ein Teil des Erlöses wir dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland überwiesen.

Gräfenhansen, 21. Juli. Am vergangenen Samstag wurde hier ein frecher Einbruchs­diebstahl mit Leiter durch ein offenes Fenster verübt. Der Einbrecher entwendete u. a. aus einem Schrank einen gut erhaltenen blauen Anzug mit der darin befindlichen Uhr und silbernen Kette, ferner ein weißes Hemd, ein Paar Sonntagsstiefel und den Geldbeutel der Hausfrau mit Inhalt. Man ist dem Täter auf der Spur.

Herrenberg, 21. Juli. Der Gemeinderat be> handelte dieser Tage in ausführlicher Weise den Voranschlag für 1937 Der Haushaltsplan ist auf sparsamster Grundlage aufgebaut, was im Hinblick der Finanzlage der Stadt dringend geboten ist. Besondere Belastung erfuhr der Haushaltsplan u. a. durch Ankauf von Bau­plätzen, Siedlungsbau, Gasofenerneuerung, Affstätter Wegbau, Beschaffung einer Bodcn- waage für die Tierzuchthalle, Einrichtung der Ticrzuchthallenheizung und Jnnenanstrich, so­wie Aispachüberdcckung beim Bad, Reserve- pumpanlage für das Wasserwerk und durch eine Sonberumlage der Kreispflege für die Landesfürsorgebehörde. Es ergibt sich 1937 ein Reinabmangel von 52 600. RM. gegenüber einem solchen im Jahre 1936 von 20 900 RM

Renningen, 21. Juli. Am Dienstag ist einem Motorradler, der hier beschäftigt ist, in der Malmsheimer Straße am Ortseingan» eine Katze über den Weg gelaufen. Der Fah­rer konnte nicht mehr ausweichen und stürzte. Er brach den Arm und erlitt auch sonst noch einige Verletzungen.