Mrhßtter Blüte deutscher Kunst entgegen!
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X München. 18. Juli.
Bei der Einweihung des Hauses der Deutschen Kunst und der Eröffnung der Großen Deutscljen Kunstausstellung 1937 hielt der Führer und Reichskanzler folgende Rede, die. über alle deutschen Sender übertragen, vom ganzen deutschen Volk mitgehört wurde:
..Ms vor 4 Jahren die feierliche Grundstein- legnng dieses Baues stattsand, waren wir uns alle bewußt, daß nicht nur der Stein für ei» neues Haus gesetzt, sondern der Grund gelegt werden mußte für eine neue und wahre deutsche Kunst Es galt, eine Wende herbei- zusühren in der Entwicklung des gesamten deut- scheu kulturellen Schaffens. Bielen war es schwer gefallen, das Wort „Münchener Glaspalast' zu verlieren und diesem Neubau auch einen neuen Namen zu geben. Trotzdem fanden wir es damals für richtig das Haus, das in seinen Räumen die Fortsetzung jener einst berühmtesten deutschen Kunstausstellung erfahren sollte, nicht als „Neuen Glaspalast', sondern als das „Haus der Deutschen Kunst' zu proklamieren. Denn gerade da- durch war auch die Frage, ob es denn noch überhaupt eine deutsche Kunst gebe, zu prüfen und zu beantworten.
Der Zusammenbruch von 1918
Der Zusammenbruch und allgemeine Zerfall Deutschlands war — wie wir wissen — nicht nur ein wirtschaftlicher oder poli- tif ch er.sondernein invielleichtnoch viel größerem Ausmaß kultureller gewesen. Dabei war auch dieser Vorgang nicht durch die Tatsache des verlorenen Krieges allein zu erklären. Solche Katastrophen haben Völker und Staaten sehr oft heimgesucht, und gerade sie sind dann nicht selten der Ansporn für ihre Läuterung und damit innere Erhebung gewesen. Jene Flut von Schlamm und Unrat, die aber das Jahr 1918 an die Oberfläche unseres Lebens gespien hatte, war nicht durch den Verlust des Krieges entstanden, sondern durch ihn nur frei geworden. Ein an sich schon durch und durch verdorbener Körper erfuhr erst durch die Niederlage den ganzen Umfang seiner inneren Zersetzung. Nun. nach dem Zusammenbruch der scheinbar noch in Ordnung befindlichen früheren gesellschaftlichen, staat- lichen und kulturellen Formen, begann die darun- ter schon längst vorhanden gewesene Gemeinheit zu triumphieren, und zwar auf allen Gebieten unseres Lebens. Freilich, der wirtschaftliche Zerfall war naturgemäß am fühlbarsten, weil nur er der großen Masse am eindringlichsten zum Bewußtsein kommen konnte. Ihm gegenüber wurde der politische Zusammenbruch von zahlreichen Deutschen entweder glatt abgestritten oder zumindest nicht anerkannt, während der kulturelle von der überwiegenden Mehrheit unseres Volkes weder gesehen noch verstanden wurde. .
Vorübergehender Sieg der Phrase
Es ist bemerkenswert, daß in dieser Zeit des allgemeinen Zerfalls und Zusammenbruchs die Schlagworte und Phrasen in eben demselben Ausmaße steigend zu triumphieren begannen. Allein auch hier war es natürlich am schwierig, sten, auf die Dauer gegen den allgemein fühlbaren wirtschaftlichen Zusammenbruch mit dem Schwulst blasser Theorien anzukämpfen. Gewiß, es wurde auch dagegen unendlich viel geredet von modernen Errungenschaften sozialistischen oder kommunistischen Inhalts, von liberalen Wirtschaftsauffassungen, von den ewigen Gesetzen nationalökonomischer Tatsachen oder Bedingt- heiten. Allein, die allgemeine Not, besonders das durch die Erwerbslosigkeit millionenfach bedingte Elend, waren damit nicht wegzudrängen, noch waren den davon Betroffenen die Folgen aus- zureden. Daher gelang es auch, den wirtschaftlichen Zusammenbruch der Nation viel schwerer durch Schlagwörter oder Phrasen zu verbergen als den politischen. Hier vermochten es wenigstens eine gewisse Zeit lang die der 'November-Republik bei ihrer Geburt mit auf den Weg gegebenen demokratischen und marxistischen Redensarten sowie fortgesetzte Hinweise auf die verschiedenen Faktoren der internationalen Jnsti- tutionen usw. dem deutschen Volke das Verständnis für den beispiellosen politischen Zusammenbruch und Zerfall zu trüben oder wenigstens seine Einsicht in das volle Ausmaß dieser Katastrophe zu behindern.
Ohne Volksgemeinschaft kein Recht
Dennoch war auch hier auf die Dauer — allerdings nur dank der nationalsozialistischen Aufklärung — das Schlagwort der Wucht der Tatsachen erlegen. Immer mehr Menschen erkannten, daß die durch die marxistisch-parlamentarische Demokratie und Zentrums Wirtschaft erreichte und sich dauernd steigernde weltanschauliche und politische Zersplitterung zu einer allmählichen Auflösung des einheitlichen Volksgefühls und damit der Volksgemeinschaft und infolgedessen zur Lähmung der inneren und äußeren Lebenskraft unseres Volkes sichren mußte. Diese eintretende Schwächung des deutschen Volkskörpers aber führte zu jener internationalen Rechtlosigkeit, die ihren außenpolitischen Lohn in der konstanten Verwei- gerung der deutschen Gleichberechtigung fand. Es ist nur dem Glauben an die Vergeßlichkeit der Menschen zuzuschreiben. wenn heute von feiten ausländischer Politiker oder Diplomaten sehr oft der Eindruck zu erwecken versucht wird, als ob man >a sehr gerne bereit sein würde, einem demokratischen. sprich also: marxistisch-demokratisch- parlamentarisch regierten Deutschland weiß Gott was für Lebensvorteile aus dieser Welt schenken oder wenigstens gewähren zu wollen. Nun. diese parlamentarisch-demokratische. dem Ausland ab- gesehene und nachkopierte Regierungsform hat es vor wenigen Jahren nicht im geringsten verhindert. gerade dieses damalige Deutschland zu unterdrücken. zu erpressen und auSzuplündern, solange
und soweit es von unserem Volk etwas zu erpreßen gab.
Nein: So sehr sich auch aus verständlichen Gründen unsere inneren und äußeren Gegner bemühten, die deutsche Ohnmacht mit einem förmlichen Dunst international üblicher Phrasen zu umschleiern, so sehr hat doch die Härte der Tatsachen geholfen, das deutsche Volk zu erziehen und ihm die Augen zu öffnen über das Ausmaß seines Zusammenbruches und Zerfalls, den es unter den Auspizien seiner westlich orientierten demokratischen Völkerbundsideologen erlitten hatte. ,
Irrwege der Kunst > ^ '
Umso erfolgreicher und vor allem anhaltender war demgegenüber die durch Schlagworte und Phrasen erreichte Verwirrung der Ansichten über das Wesen der Kultur im allgemeinen und des deutschen Kulturlebens und Kulturzerfalls im besonderen. Zunächst ist 1. der Kreis derer, die sich bewußt mit kulturellen Dingen befaßen, natürlich nicht annähernd so groß wie die Zahl jener, die sich mit wirtschastlrchen Aufgaben be- schäftigen müßen; 2. hatte sich auf diesem Gebiet mehr wie aus jedem anderen das Judentum jener Mittel und Einrichtungen bemächtigt, die die öffentliche Meinung formen und diese damit letzten Endes regieren. Das Judentum verstand es besonders unter Ausnutzung seiner Stellung in der Preße, mit Hilfe der sogenannten Kunstkritik nicht nur die natürlichen Auffaßungen über das Wesen und die Aufgaben der Kunst sowie deren Zweck allmählich zu verwirren, sondern über- Haupt das allgemeine gesunde Empfinden auf diesem Gebiete zu zerstören. An Stelle des normalen Menschenverstandes und Instinktes traten bestimmte Schlagworte. die dank ihrer dauernden Wiederholung langsam doch einen großen Teil der sich mit Kunstdingen beschäftigenden oder die Kunstaufgaben beurteilenden Menschen entweder unsicher machten oder zum mindest so einschüchterten, daß es diese dann nicht mehr wagten, gegen den dauernden Strom solcher Phrasenflüsse ernstlich und offen anzukämpsen.
Die „Moderne"
Angefangen von Behauptungen allgemeiner Art, wie z. B. der. daß die Kunst international sei, bis zu den Analhsterungen des Kunstschaffens durch bestimmte, im Grunde genommen aber nichtssagende Ausdrücke, bewegte sich der fort- gesetzte Versuch der Verwirrung des gesunden Menschenverstandes und Instinktes. Indem man die Kunst einerseits nur als ein internationales Gemeinschaftserlebnis ausgab und damit überhaupt jedes Verständnis für ihre Volksverbundenheit tötete, verband man sie dafür destomehr mit der Zeit, d. h. also: es gab nun gar keine Kunst der Völker oder bester der Rasten mehr, sondern nur jeweils eine Kunst der Zeiten. Nach dieser Theorie haben damit auch nicht die Griechen die
griechische Kunst geformt, sondern eine bestimmte Zeit hat sie als deren Ausdruck entstehen lasten. Dasselbe gilt natürlich ebenso von der römischen, die ebenfalls dann nur zufälligerweise mit dem Emporsteigen des römischen Weltreiches zusammenfiel, Ebenso sind auch die späteren Knnst- epochen der Menschheit nicht durch Araber, Deutsche. Italiener, Franzosen usw. geschaffen worden, sondern desgleichen nur zeitbedingte Er- scheinungen. Daher gibt es auch heute keine deutsche. keine französische, japanische oder chinesische Kunst, sondern es gibt einfach eine ..moderne'. Demnach ist also die Kunst als solche nicht nur vollkommen losgelöst von volklichen Ausgängen, sondern der Ausdruck eines bestimmten Jahrgan- ges, der heute mit dem Wort „modern' gekennzeichnet ist und mithin morgen natürlich unmodern, weil veraltet, sein wird. Durch eine solche Theorie wird dann allerdings die Kunst und Kunstbetätigung endgültig gleichgesetzt dem Handwerk unserer modernen Schneidereien und Modeateliers. Und zwar nach dem Grundsatz: Je- des Jahr mal was anderes. Einmal Jmpressionis- mus, dann Futurismus. Kubismus, vielleicht aber auch Dadaismus usw. Es ist dann weiter klar, daß man selbst für die verrücktesten Ausgeburten tausend sie kennzeichnende Ausdrücke finden wird — und ja auch gefunden hat. Wenn es auf der einen Seite nicht so traurig wäre, könnte es fast lustig wirken, einmal festzustellen, mit wieviel Schlagwörtern und Phrasen die sogenannten „Kunstbeflissenen' in den letzten Jahren ihre jammervollen Produkte ausgeschrieben und gedeutet haben.
Schlagwörter und Blödeleien
Traurig war es aber auch zu erleben, wie durch diese Schlagwörter und Blödeleien allmählich eben doch nicht nur ein Gefühl der allgemeinen Unsicherheit in der Beurteilung künstlerischer Leistungen oder Bestrebungen aufkam, sondern wie dies mithals, jene Feigheit und Angst groß zu züchten, die selbst ansonsten verständige Men- schen hinderten, gegen diesen Kulturbolschewis- mus Stellung zu nehmen bzw. sich den nieder- trächtigen Propagandisten dieser kulturlosen Narreteien zu widersetzen. Daß sich die Presse in den Dienst der Propaganda für diese Vergiftung unseres gesunden Kultur- und Kunstempfindens stellte, habe ich schon erwähnt. Daß sie es aber fertig brachte die Einsicht ihrer Leser allmählich so zu verderben, daß diese teils aus Unsicherheit, teils aber auch aus Feigheit einfach nicht mehr wagten, dieser Art von Kulturocr- derben entgegenzutrcten. war das Entscheidende. Denn jetzt erst konnte es den geschäftstüchtigen jüdischen Kunsthändlern gelingen, die größten Schmieragen von heute auf morgen einfach als die Schöpfungen einer neuen Kunst zu offerieren und vor allem zu taxieren, während man um- gekehrt hochgeschätzte Werke kurzerhand abtat und ihre Meister als unmodern einfach zur Strecke brachte.
Sie wahre und bleibt ewig!
Denn in diesem Wort „modern" liegt naturgemäß die Vernichtung all jener, die diesen Unsinn nicht mitmachen wollen, begründet. Und so wie man leider heute die Kleider nicht beurteilt nach ihrer Schönheit, sondern nur nach ihrer Modernität und somit nicht nach ihrem eigentlichen Schönheitswert, so werden denn auch alte Meister ein- fach abgelegt, weil es nicht mehr modern ist, sie zu tragen, bzw. sie zu kaufen. Natürlich wird sich gegen eine solche Auffassung der wirkliche große Künstler wenden. Allein wieviel wahre und große Künstler hat es zu allen Zeiten auf der Welt auf einmal gegeben? Die wahrhaft großen Genies, die uns aus der Vergangenheit überliefert sind, waren in ihrer Zeit auch nur einzelne Auserwählte gewesen unter unzählig Berufenen. Diese wenigen allerdings würden aus dem Gefühl ihres eigenen Wertes heraus immer protestiert haben — so wie sie es auch heute tun — gegen die Begriffe „modern" oder „nicht modern". Denn die wahre Kunst ist und bleibt in ihren Leistungen immer eine ewige, d. h. sie unterliegt nicht dem Gesetz der saisonmäßigen Bewertung der Leistungen eines Schneiderateliers. Ihre Würdigung verdient sie sich als eine au 8 demtief- sten Wesen des Volkes stammende unsterbliche Offenbarung. Es ist aber natürlich verständlich und begreiflich, wenn gegenüber diesen Riesen, die als die wirklichen Schöpfer und Träger einer höhe- ren menschlichen Kultur anzusehen sind, die kleineren Geister ganz zufrieden aufatmen. wenn man sie von der drückenden Ewigkeit dieser Vitalen befreit und ihren Werken wenigstens jene Augenblicksbedeutung schenkt, die von der Gegenwart zugebilligt wird.
Me Gegenwarlskunstfabrikanken...
Was in seinen Leistungen nun einmal nicht für Ewigkeiten bestimmt ist, redet auch nicht gern von Ewigkeiten. Es wünscht im Gegenteil, diese aus der Vergangenheit in die Zukunft reichenden Riesen der Mitwelt möglichst zu verdunkeln, um selbst, wenn auch als schwaches Flämmchen, von den suchenden Zeitgenossen entdeckt zu werden. Dieses leichte Kunstschmierantentum allerdings ist wirklich in höchstem Falle nur ein Zeiterlev- niS. Gestern noch nicht gewesen, heute modern und übermorgen vergessen! Und gerade diese kleinsten Kunstproduzenten waren
beglückt von der jüdischen Entdeckung der Zeitgebundenheit der Kunst. Denn wenn sie schon als Ewigkeitserscheinungen mangels jeder Berufung keine Aussicht hatten zu bestehen, dann aber dadurch wenigstens als Gegenwartserlebnis.
Was war dabei nun natürlicher, als daß gerade diese Sorte kleiner Gegenwartskunstfabrikanten sogar noch auf das eifrigste mithalfen, um 1. den Glauben an die zeitliche Gebundenheit und damit an die zeitliche Un- Vergänglichkeit eines Kunstwerkes zu beseitigen, um so 2. den eigenen Kunstwerken den Vergleich mit den Leistungen der Vergangenheit zu ersparen und es als daseinsberechtigt wenigstens der Gegenwart aufoktroyieren zu können. Die Novemberzeit tat dann noch das übrige, um im Sinne der beabsichtigten
Zersetzung diese kleinsten Kunstlibellen an Akademien und Galerien zu berufen, um nun auch dafür zu sorgen, daß der Nachwuchs eines ähnlichen, d. h. kleinsten Formats folgt. Denn so wenig diese Geister selbst sind, so groß aber ist ihre Abneigung nicht nur gegenüber dem Schaffen der Großen der Vergangenheit, sondern auch gegenüber jedem Format der Zukunst.
Daher sind auch g. ade diese Kunstzwerge, die selbst die größte Toleranz beanspruchen, von der Beurteilung ihrer eigenen Erzeugnisse von größter Intoleranz in de« Würdigung der Arbeiten anderer, und zwar nicht nur solcher aus der Vergangenheit, sondern auch von Künstlern der Gegenwart. Genau wie in der Politik gab es auch eine Verschwörung des Unzulänglichen und Minderwertigen gegen das bessere Vergangene und das befürchtet bessere Gegenwärtige oder auch nur geahnt bessere Zukünftige. ... und Kunstschwadroneure
Sowenig nun diese Kunstmißhandler an Positivem Können aufzuweisen haben, so groß ist dafür daS gut einstudierte Lexikon von Schlagwörtern und Phrasen. Ja. darin wißen sie Bescheid! Kein Kunststück ohne eine genau gedruckte Deutung seines sonst unverständlichen Sinnes. Dabei kam diesen kläglichen Kunstschwadroneuren immer wieder die Feigheit unseres sogenannten besitzenden Bürgertums zugute und nicht minder die Unsicherheit jener, die. weil kurz und schmerzlos reich geworden, zu ungebildet sind, um überhaupt Kunstwerke beurteilen zu können und die gerade deshalb am meisten unter der Angst leiden, auf diesem Gebiet einen Fehlgriff zu tun und dadurch in ihrer Ungebildetheit plötzlich entlarvt zu werden. Es gab daher für diese Art von Kunstproduzenten und Kunstvertreibern gar nichts Besseres, als sich gegenseitig in die Hände zu spielen und von vornherein alle jene als „ungebildete Banausen" zu bezeichnen, die dieses Spiel durchschauten oder sonst nicht mitmachen wollten. Gegenüber dem Emporkömmling aber war es das sicherste Mittel, ein vielleicht doch noch in seinem Instinkt schlummerndes Abwehrgefühl zu töten, indem man erstens gleich von vornherein betonte, daß das in Frage kommende Kunstwerk schwer verständlich, und daß zweitens sein Preis dafür und eben deshalb sehr hoch wäre. Denn von de» in dieser Art reich gewordenen Kunstkennern will sich keiner aus begreiflichen Gründen Nachweisen lassen, daß er etwa kein Kunstverständnis besitze oder gar nicht daS genügende Geld, um sich so etwas zu erwerben. Ja, man kann fast sagen, daß bei dieser Sorte von Käufern die Höhe des geforderten Preises sehr oft als der beste Beweis für die Güte der Ware angesehen wurde. Und wenn die Anpreisung eines solchen Unsinns außerdem noch unverständliche Phrasen begleiten, dann ist es um so leichter, das dafür geforderte Geld auszulegen, als man ja dabet immer noch der stillen Hoffnung sein kann, daß das von einem selbst nicht Verstandene von dem im Auge gehabten Nachbarn erst recht nicht begriffen werden dürfte, so daß dem Käufer am Ende auf alle Fälle wenigstens die Genugtuung bleibt, einen ganz klaren Vorsprung auch an modernem Kunstverständnis vor seinem lieben wirtschaftlichen Konkurrenten zu besitzen. Immerhin konnte man selbst jedenfalls nicht in den Verdacht kommen, so eine Sache nicht zu verstehen. Im Gegenteil: weil die Sache an sich ja unverständlich ist, wie bemerkenswert die Persönlichkeit, die durch eine solche Haltung eS beweist, gottlob immer noch zu jenen zu gehören, die selbst mit derartigen schwersten Problemen geistig fertig zu werden vermögen! Ja. unsere Juden haben ihre bürgerlichen Pappenheimer nur zu gut gekannt, und die mit ihnen marschierenden modernen Kunstdeuter erkannten ebenfalls nur zu schnell, was da loS war.
Wir wollen wle-er eine deutsche Kunst
Ich möchte daher an dieser Stelle heute folgende Feststellung treffen: Bis zum Machtantritt des Nationalsozialismus )al es in Deutschland eine sog. „moderne" Kunst gegeben, d. h. also, wie es schon im Wesen dieses Wortes liegt, fast jedes Jahr eine andere. Das nationalsozialistisch« Deutschland aber will wieder eine „deutsche Kunst", und dies« soll und wird, wie alle schöpferisch e n W e r t e ei n e s Volkes, eine ewige sein. Entbehrt sie aber eines solchen Ewigkeitswertes für unser Volk, dann ist sie auch heute ohne höheren Wert.
Als daher der Grundstein für dieses Haus gelegt wurde, sollte damit der Bau eines Tempels beginnen nicht für eine sogenannte moderne — sondern für eine wahre und ewige deutsche Kunst, d. h. noch besser: Ein Haus für die Kunst deS deutschen Volkes und nicht für irgend eine internationale Kun st der Jahre 1937, 40, 50 oder 60. Denn in der Zeitliegtkeine Kun st begründet, sondern nur in den Völkern. Es hat daher auch der Künstler nicht so sehr einer Zeit ein Denkmal zu setzen, sondern seinemVolke. Denn die Zeit ist etwas Wandelbares, die Jahre kommen und sie vergehen. Was nur aus einer bestimmten Zeit heraus allein leben würde, müßte mit ihr vergänglich sei«. Die
ser Vergänglichkeit aber würde nicht nur daS verfallen, was vor uns entstanden ist, sondern auch das, was heute entsteht oder erst in der Zukunft seine Gestaltung erhält. Die Nationalsozialisten kennen aber nur eine Vergänglichkeit des Volkes selbst. Ihre Ursachen find uns bekannt. Solange aber ein Volk besteht, ist es in der Flucht der Erscheinungen der ruhende Pol. Es ist daS Seiende und Bleibendel
Und damit ist auch die Kunst als dieses seienden Wesensausdrucks ein ewiges Denkmal, selbst seiend und bleibend und es gibt daher auch keinen Matzstab von gestern uns heute, von «lodern «nd unmodern, sondern esgibtnur einen Matzstab von „wertlos" oder „wertvoll" und damit von „ewig" oder „verg 8 nglich". Und diese Ewigkeit liegt gefatzt im Leben der Völker, solange also diese selbst ewig sind, d. h. bestehen. Ich will daher, wenn ich von deutscher Kunst rede — wofür dieses Haus gebaut wurde — den Matz- swb im deutschen Volke, in seinem Wesen und Leben, seinem Gefühl, seinen Empfindungen und ihre Entwicklung inseiner Entwicklung sehe«.
Werke unseres künstlerische« Schaffens
ES liegt daher in den Maßen seines Daseins auch der Maßstab für den Wert oder Unwert unseres kulturellen Lebens und damit unseres künstlerischen Schaffen». Au» der Geschichte der «nt-