MrjahresvlanSrganisatiorlseaildeel
X Berlin, 13. Juli
Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Generaloberst Göring. enthob den badi- chen Ministerpräsidenten Köhler auf dcs- en Wunsch mit 31. Juli 1937 von dem von Wühler gleichzeitig ausgeübten Amt als Leiter der Geschäftsgruppe Nohstoffverteilung des Vierjahresplans, wobei er ihm in einem Handschreiben den Dank für das bisher Geleistete aussprach und sich vorbehielt, die reichen Kenntnisse und Erfahrungen des badischen Ministerpräsidenten auch weiterhin dem Vierjahresplan nutzbar zu machen.
Dementsprechend wurde die Organisation des Vierjahresplanes geändert: Major a. D. von Jagwitz übernimmt die zur Pflege der Außenhandelsgeschäfte gegründete Geschäftsgruppe für Außenhandelsgeschäfte. die in enger Verbindung mit der Auslandsorganisation der NSDAP, steht. Die Geschäftsgruppe Rohstoffverteilung wurde aufgelöst, da- sür eine Geschäftsgruppe Eisen- und Stahlbewirtschaftung unter Oberst von Hannecken gegründet. Die übrigen Arbeitsgebiete der Geschäftsgruppe Nohstoffverteilung wurden auf andere Geschäftsgruppen aufgeteilt.
WIMM«, und Spaniendebatten
vor den Sommerserien im englischen Unterhaus London, 14. Juli
Ehe das Unterhaus am 3V. Juli in die dreimonatigen Sommerferien geht, stehen noch zwei große außenpolitische Debatten auf der Tagesordnung. Am selben Lag, an dem das Parlament seine Saison beschließt, wird Kolonialminister Armsby Gore der Mandatskommission des Völkerbundes den britischen Palästina- Plan vorlegen. Zuvor hat aber das Unterhaus zu ihm Stellung zu nehmen, wobei in Politischen Kreisen dieser Aussprache große Bedeutung beigemessen wird. Nachdem die englische Presse zunächst die Aufteilung Palästinas als eine geradezu geniale Lösung gefeiert hatte, regten sich in den letzten Tagen doch Stimmen, die sie kritischer beurteilen.
Außerdem soll noch eine Spanien- Debatte stattfinden. In offiziösen Kreisen macht man zedoch für eine Vertagung dieser Debatte Stimmung, um die gegenwärtigen Kompromißverhandlungen nicht zu stören. Jedenfalls scheint es die Regierung vermeiden zu wollen, vor dem Unterhaus über ihre Absichten und die mutmaßliche Weiterentwicklung des Nichteinmischungs-Problems konkrete Auskünste erteilen zu müssen.
Unüberbrückbare Schwierigkeiten
bei den englisch-amerikanischen Wirtschaftsverhandlungen
London, 14. Juli.
Schon seit geraumer Zeit schweben zwischen London und Washington informatorische und diplomatische Besprechungen über einen englisch-amerikanischen Handelsvertrag, dessen Zustandekommen in England ganz besonders begrüßt würde. Der Verlauf dieser Vorbesprechungen ist jedoch sehr schleppend, denn zwischen den handelsrechtlichen Auffassungen Londons und Washingtons bestehen nach wie vor große Gegensätze. London wünscht an einem systematischen zweiseitigen Handelsvertrag festzuhalten, während Washington die Meistbegünstigungsklausel neu beraten möchte.
Ein weiterer Gegensatz herrscht zwischen London und Washington in der Frage der Valutapolitik. Die englische Negierung hält
den Zeitpunkt für eine endgültige Stabilisierung noch nicht für gekommen, während die amerikanische Regierung sich schon verschie- deutlich bereit erklärte, in einer endgültigen Behandlung der verschiedenen Valuta-Probleme mitzuarbeiten.
Wie verlautet, sollen übrigens die amerikanischen Instanzen jetzt auch nicht abgeneigt sein, sich an einer Aussprache über die Kriegsschuldfrage zu beteiligen, wo- bei es sich weniger darum handeln dürfte, die Höhe der Kriegsschuld endgültig festzusetzen, als vielmehr die Schwierigkeiten des Transfers zu beheben.
Arabien lebnt Mrs ab
Bagdad, 13. Juli.
Die Palästina-Frage steht im Mittelpunkt der politischen Erörterungen in der ganzen arabischen Welt. Der englische Teilungsvlan
wird von sämtlichen Kreisen nach wie vor scharfabgelehnt. Bei König Gahzi und der Regierung vom Irak laufen von allen Seiten Protesttelegramme von Gesellschaften und einzelnen führenden Persönlichkeiten ein. So hat Hussein al Kassif al Gitta, einer der Führer der Mohammedaner des Irak, im Namen sämtlicher Würdenträger der heiligen Städte des Iraks gegendenTeilungs- plan telegraphisch Protestiert. Der Schaich Ahmed al Sabba, der Herrscher des englischen Protektorats Kuweit am Per- fischen Golf, drahtete an König Gahzi und forderte ihn auf, alles zu tun, was in seiner Macht stehe, um die Interessen der Araber in Palästina zu sichern. Die allgemeine Stim- mung ist äußerst erregt. Es sind An- zeichen dafür vorhanden, daß in Bagdad und anderen Städten große Protestkundgebungen der Araber geplant sind.
blsckriclrten aus aller ^Velt
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Und die kirchlichen Aufsichtsbehörden versagten
Berlin, 13. Juli
Obwohl das zuständige Standesamt und das Preußische Justizministerium einem evangelisch getauften Juden die Genehmigung zur Eheschließung mit einer deutsch- blütrgen Frau versagt hatten, schloß der römisch-katholische Pater Ulrich Kaiseram 31. März 1935 in der St.-Pauls-Kirche in Berlin die kirchliche Ehe.
ArbeMalimaben im Streit Eossen
blitzender io Kt 6er H8-Presse j. Frankfurt a. M.. 13. Juli
Eine schwere Bluttat wurde in einer Leder- fabrik an der Offenbacher Landstraße verübt. Zwei Arbeiter gerieten in einen heftigen Streit, in dessen Verlauf der eine von seiner Schußwaffe Gebrauch machte. Der Getroffene war sofort tot. Der Täter richtete darauf die Waffe gegen sich selbst und verletzte sich schwer.
parke 12 gemessen. Hunderte von Bäumen sind entwurzelt worden und bilden schwere Verkehrshindernisse. Alle Flüsse und Bäche im Erzgebirge führen Hochwasser. Der Sprungturm eines Gemeindebades und eine Brücke wurden von den Fluten fortgerissen. Im ganzen Erzgebirge mußte derHochwas- ser-Schutz alarmiert werden. Auch die SA. wurde eingesetzt. Die Verwaltung der Talsperre bei Schloß Kriebstein teilt mit. daß sie wegen der Gefahr des Ueberlaufens der Talsperre 300 Kubikmeter mehr Wasser in der Sekunde ablasten müsse wie üblich. Dadurch führt die Freiberger Mulde Hochwasser. Die Ernte ist zum Teil vernichtet. Dis Feuerwehr von Dresden wurde unter Ausnahmezustand gesetzt
vÄs HI.-Hoim ist äio Teile äer K»merü6svd»ktl
und mußte Sonntag von 17.30 Uhr nachmit- tags bis in die Morgenstunden des Montag etwa 60mal ausrücken, da durch ein schweres Unwetter zahlreiche Keller überschwemmt wurde».
Sense rettete vor wütendem Stier
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o. Ahaus, 13. Juli
Auf wunderbare Weise wurde in Legden im Kreise Ahaus ein Bauernsohn vor einem wütenden Bullen gerettet. Der junge Mann war gerade damit beschäftigt, mit einer Sense Disteln zu schneiden, als der Stier aus ihn losging. Es gelang ihm zunächst, das wütende Tier mit der Sense abzuwehren. Bei einem neuen Angriff des Bullen wurde er jedoch überrannt, die Sense siel ihm aus der Hand. Aber als das Tier jedoch sich jetzt auf sein wehrloses Opfer stürzen wollte, trat es auf den Sensen stiel. Die Schneide richtete sich auf und drang in den Leib des Bullen, der tödlich verletzt zusammen- brack.
Ein Unglück kommt selten allein
Eifenbahnunfälle bei Budapest
Budapest, 13. Juli
Bei der Bahnstation Veeses ereignete sich am Dienstagmorgen ein Zugzusammenstoß. Ein Personenzug fuhr in voller Fahrt in einen Güterzug hinein, der in zwei Teile zerrissen wurde. Hierbei wurden zwei Personen getötet und acht schwer verletzt.
Ein Hilfszug. der unverzüglich zur Hilfeleistung aus Budapest entsandt worden war, hatte ebenfalls einen Unfall. Er überfuhr einen Bauernwagen, besten zwei Insassen auf der Stelle getötet wurden.
28Mder bei einemAutounsall verletzt
Kowno, 13. Juli
In der litauischen Kreisstadt Utena ev eignete sich ein Kraftwagenunfall, bei dem 28 Kinder verletzt wurden. Die Kinder sollten zur Teilnahme an einer sportlichen Veranstaltung mlt Lastkraftwagen in einen Nachbarort befördert werden. Als ein mit 90 Kindern besetztes Auto eine Kurve durchfuhr, löste sich eine Seitenwand des Wagens, so daß fast alle Kinder auf die Straße stürzten. 28 von ihnen wurden verletzt; die meisten trugen Arm- und Beinbrüche davon.
Ein Olympia der 38ger der Welt
Vom 2. bis 21. November Intern. Iagdausstellnng in Berlin
Ligenkerloki 6er dl 8 press
MMole trägt Erntewagen Zn m fort
Schwere Sturmschäden in Südhessen
kligenberickt 6er dl 8 Presse
j. Frankfurt a. M., 13. Juli
Südhesten wurde von einer Windhose heimgesucht, die schweren Schaden anrichtete. In Lampertheim riß sie zahlreiche Bäume samt ihren Wurzeln aus dem Boden. Die Gewalt der Windhose geht daraus hervor, daß sie einen beladenen Erntewagen 50 Meter weit durch die Lust trug. Die Straßen waren mit Ziegelsteinen und Dachpfannen übersät. Zahllose Fenster wurden zertrümmert und die Rahmen aus dem Mauerwerk gerissen. Schornsteine und Wände stürzten ein. große Tore wurden ausgehoben und zerschmettert. Schwere Schäden verursachte der Sturm auch in den Obstanlagen-.
KjMäske 12 lm5 dem Mtelberg
Erzgebirge alarmiert Hochwasser-Schutz lrize» Kerle KI 6 or dI8pres,e la. Dresden. !3. Juli
Seit der Nacht zum Sonntag ging bis Montagnaehinittag über Sachsen ein heftiger Regen nieder, der von einem u n- unterbrochenen Sturm begleitet war. Auf dem Fichtelberg wurde Wind
rck. Berlin. 13. Juli.
Dom 2. bis 2l. November findet in Berlin eine große Internationale Jagdausstellung statt. Die Deutsche Jägerschaft ruft zu dieser repräsentativen Veranstaltung die Jäger aller Länder der Erde nach Berlin zu einem gemeinsamen Stelldichein. Dort sollen in einem freundschaftlichen und kameradschaftlichen Wettbewerb Jagdtrophäen aller Art ihre Aufstellung finden und den Besuchern einen Querschnitt durch das gesamte Jagdwesen in kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht vermitteln. Ter Einladung zur Beteiligung an dieser internationalen Schau sind bisher folgende 22Länder gefolgt: Aegypten. Belgien. Bulgarien, Däne- mark. Danzig. England. Estland. Holland. Italien. Jugoslawien. Kanada. Lettland. Luxemburg. Mexiko. Oesterreich. Polen. Portugal. Rumänien, Schweden. Schweiz. Tschechoslowakei und Ungarn.
Tie Ausstellung wird sich im wesentlichen in drei Teile gliedern: in die Ausländsabteilung. in die deutsche Abteilung und in die internationalen Abteilungen.
So wird die Internationale Jagdansstel- lung 1937 Berlin im wahrsten Sinne des Wortes zu einer „Olympiade der Jägerschaft der Welt" werden, die Deutschland mit dem Wunsch erfüllen wird, dies Jägertresfen künftig auch in anderen Ländern zu wiederholen.
345 Meßopfer der Mewells in Amerika
' " X Neuyork, 13. Juli.
Die Hitzewelle in Nordamerika ist trotz schwerer Gewitter, die in verschiedenen Gegenden niedergingen, ungebrochen. Die in nunmehr 25 Bundesstaaten herrschende Gluthitze hat bisher 345 Todesopfer gefordert, davon 70 allein im Staate Neuyork. In sechs Ortschaften West- virginiens riefen Wolkenbriich« eine derartige Ueberschwemmung hervor, daß viele Wohnhäuser zerstört und zwei Brücken weggespült wurden. Der Sachschaden beträgt eine Million Reichsmark.
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in Klinik
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Direktor Magen blinzelte hastig zweimal auf und ab. Sein Zwicker zitterte ein wenig. Er begriff, daß er hier nicht mit leeren Reden entkam. Letusch hatte anfangs versichert es handle sich nicht um eine Spielaffäre. Wenn er demnach Auskunft gab. hals er viel- leicht dem Kriminalrat in einer andern Sache und gewann einen Freund. Er ent- schloß sich. Viel, meinte er. leider nicht sagen zu können.
„Ja", gab er zu. „ich kannte beide Herren. Sie verkehrten bei mir; nicht regelmäßig, aber doch wohl immer einmal im Monat, io daß man die Gesichter nicht vergaß."
„Das ist gut", lobte Letusch. „Können Sie mir sagen, wie die beiden zueinander standen?"
Direktor Magen wurde ganz ruhig. Diese Fragen zielten offensichtlich nicht mehr auf ihn oder sein Unternehmen. Er taute auf.
„Gewiß", sagte er. „sie waren befreundet. Der Ingenieur hatte einige Male Spielver- luste, und Doktor Dutt half ihm aus."
„Wissen Sie, wann die Herren oder einer von ihnen zuletzt in Ihrem Haus in der Lindenallee waren?"
„Jawohl", bestätigte Magen kopfnickend. „Sie waren beide am letzten Donnerstagabend bei mir."
„Am Donnerstag, das war der Vierzehnte des Monats?"
„Am Donnerstag, dem vierzehnten Juli ich weiß es genau. Der Ingenieur Vergüt- ter verlor ziemlich viel Geld. Ich kümmere mich nicht darum, wenn hinter meinem Nullen für die Chips, mit denen wir spielen, von den Gästen untereinander Beträge und Werte verab.edet werden. Es kommen schließlich keine Kinder zu mir. iür die ich verantwortlich wäre."
„Nichtig. Herr Direktor Magen. Haben Sie einmal zivei Minuten Vertrauen zu mir. An wen verlor Vinzenz Vergotter?"
„An den Oberarzt Dutt, seinen Freund. Er hatte das Geld nicht bei sich und schrieb eine Art Schuldschein auf seiner Besuchskarte aus. .Innerhalb von vierundzwanzig Stunden hast du das Geld', sagte er. Ich hörte die Worte, denn ich stand gerade in der Nähe."
„Die Höhe des Betrages misten Sie auch?"
„Leider nein." Direktor Magen war wie- der unruhig. Hatte er zuviel verraten?
Letusch schlug die Akte auf. die vor ihm lag. Er entnahni ihr die zerrissenen und wieder zusammengesetzten Schnitzel der Visiten- karte. Auf der einen Seite stand Vergöttere Name, aus der andern, mit der Hand ge- schrieben, die Summe, um die es sich drehte. „Stimmt das!" erkundigte er sich kurz. „Erkennen Sie die Karte wieder?"
„Es ist möglich", stotterte Herr Magen.
„Reinen Wein!" forderte Letusch. „Sie haben bis hierher nicht versagt, weichen Sie jetzt nicht aus! Ich verfolge ganz andere Ziele, als Ihren Spielbrüdern auf die Spur zu kommen. Ist es die Karte? Stimmt der Betrag?"
„Ja", sagte Direktor Magen leise, aber deutlich. „Vinzenz Vergotter verlor die Summe am vierzehnten Juli an den Oberarzt Dutt."
Letusch lehnte sich zurück. Ein Stück Arbeit war geschafft. Er sah Kilian an; der neigte ganz leicht den Kopf. Einer von beiden sagte: „Am fünfzehnten Juli, innerhalb der vier- nndzwanzig Stunden wurde Doktor Dutt ge- tötet und es starb der Ingenieur Vergotter."
„Was sagen Sie da. meine Herren!?"
Letusch hob den Kops wieder. „Ich danke Ihnen. Herr Direktor", sagte er kühl. „Wei- lere Fragen habe ich nicht." Er klingelte. Ein Wachtmann kam; Direktor Magen wurde hinausgeleitet. Er sah sich erschreckt um, aber der Beamte führte ihn wirklich den langen Gang entlang zum Portal. Er atmete auf, lüftete übertrieben höflich seinen Hut und verschwand.
„Fassen wir zusammen!" sagte der Krim- minalrat. „Doktor Dutt wurde von einem Mann ermordet. Das scheint sicher, dsn Fingerabdrücken auf dem Mordinstrumcnt nach. Der Mann muß schon längere Zeit in der Klinik anwesend gewesen sein. Er kann sich aber nicht versteckt gehalten haben. Also muß seine Anwesenheit in der Klinik irgendwie legitimiert gewesen sein." Er machte eine kleine Pause und sagte dann: „Meiner Meinung nach ist der Kreis der Personen, die in Frage kommen, äußerst klein. Oder irre ich mich?"
„Es gibt da nur zwei Männer", sagte Kilian. „Der eine wäre der Pförtner, der andere der Assistenzarzt Komerling."
„Der Türhüter ist ein alter Mann. Nicht die allergeringste Mutmaßung spricht für seine Täterschaft."
„Also Doktor Komerling . . ." Kilian brachte den Namen kragend.
Letusch zuckte die Achseln. „Es will mir nicht in den Kopf; aber wir wüsten sicher gehen. Ich habe mir seine Fingerabdrücke besorgt."
„Ach, vorhin Ihr Handschuh, den Sie ins Laboratorium schickte»?"
Letusch nickte. „Wir werden bald Bescheid haben."
„Angenommen, Doktor Komerling wäre der Täter. Dann bliebe immer noch der Giftmordversuch an dem Ingenieur Vergotter."
„Ich glaube nicht an diesen Mordversuch. Die Schwester Luise hat sicherlich die Wahrheit gesagt. Es handelt sich um ihr Versehen, das Doktor Dutt nichs bemerkte."
„Hm. . ." machte Kilian und schien nicht überzeugt. „Sonderbar eigentlich, daß dann der Astistenzarzt dahinterkam!"
„Auch das kann man sich noch erklären. Einem Arzt, wenn er nicht so überhastet und nervös wie Doktor Dutt vorging, konnte oder mußte das falsche Mischungsverhältnis sehr wohl auffallen. Unerklärlich bleibt nur, daß jemand in der Zeit, während Doktor Komerling sich über die Schädlichkeit der Flüssigkeit Klarheit verschaffte, diese Flüssigkeit wegschüttete und statt besten Master an das Bett des Sterbenden setzte."
„Wenn nun doch ein Giftmord geplant war und der Betreffende sich durch Doktor Komerling entdeckt wußte? Wenn der oder die Betressende den Mord geplant hatte, daraufhin das Gift weggoß und damit jede Spur vernichtet und beseitigt hoffte? Tatsächlich kann Komerling ja heute seine Annahme nicht mehr beweisen!"
„Und was folgern Sie weiter?"
„Weiter weiß ich eben nicht!"
„Wenn Ihre Annahme stimmt, müßte Schwester Luise sich absichtlich versehen haben. Glauben Sic das? Sie gibt den Irrtum zu. Der Oberarzt Dutt hat nichts davon gemerkt. Also müßte Schwester Lusie den i Mord geplant haben." (Forts, solgt.).