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Amtsblatt sämtlicher Behörden in Ztaät unä kreis Lalw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826

Nr. 188

Ealw, Freitag. 18. Juni 1S37

112. Jahrgang

Dem Fahneneid bis in den Tod getreu!

Der Führer geleitete die Toten derDeutschland- zu Grabe

X Wilhelmshaven. 17. Juni.

In Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers sowie des Oberbefehls­habers der Wehrmacht. Neichskriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg, wurden am Donnerstag in einem weihevoll» len Staatsakt die 31 Opfer des feigen bol­schewistischen Ueberfalles auf das Panzer­schiffDeutschland" im Ehrenfriedhof zu Wilhelmshaven gegenüber dem Skagerrak- selb beigesetzt. Tausende und aber Tausende von Volksgenossen grüßten schweigend den Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht, als er durch die Straßen Wil­helmshavens fuhr und dann durch ein Spa­lier von Soldaten aller Wehrmachtsteile zur gemeinsamen Grabstätte der gefallenen Hel­den von Ibiza schritt.

Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Naeder, nahm, als der Führer vor den 31 Särgen angekom- mcn ivar, Abschied von de» Toten.Mit uns trauert im geistigen Mitempfinden nicht nur die ganze deutsche Wehrmacht, die treu zu- sammensteht in Leid und,Freud, in Not und Tod; in engster Geschlossenheit schart sich um uns das ganze deutsche Volk, in dem die Wehrmacht heute dank dem großen Einigungs.verk unseres Führers wieder fest verwurzelt ist und das sich in dem ruchlosen Anschlag auf die Besatzung des Panzerschif­fes .Deutschland' selbst aus das tiefste und empfindlichste getroffen fühlt." Der Ober- besehlShaber der Kriegsmarine gab dann eine eingehende Schilderung des Ueberfalles und setzte dann fort:Ein ungeheures Opfer ist vom Allmächtigen wiederum der deutschen Kriegsmarine austrlcgt. ein Opfer, das in seiner ganzen Größe in ,Friedenszeiten zu würdigen so ungeheuer schwer ist, das daher manch einer bei oberflächlicher Betrachtung als sinnlos anzusehen geneigt sein könnte. Aber auch dieses Opfer, so schwer es für uns zu tragen ist, hat seinen tiefen Sinn und wird seinen Segen haben, so wenig wir das vielleicht heute erkennen können. Hat es nicht schon Frucht getragen, indem es die wunder­bare innere Geschlossenheit des deutschen Volkes Adolf Hitlers, seinen entschlossenen Willen zur energischen Abwehr solcher An­griffe vor aller Welt in Hellem Lichte erstrahlen ließ? Ist es nicht dem deut­sche» Volke und darüber hinaus der ganzen Welt blutiges War­nungszeichen geworden, wach­sam zu fein, wachsam zu sein und nicht zu erlahmen im Kampfe gegen den Bolsche­wismus, der heute die Welt mit der Zer-

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ez. London. 17. Juni

Tie Ereignisse der letzten Monate, ins­besondere der nachhaltige Eindruck der bluti­gen Ereignisse in Nätcrußland, veranlaßt weite Kreise der englischen Oeffentlichkeit zu sehr pessimistischen Betrachtungen der außen- Politischen Lage Großbritanniens. Die lange Zeit bestehende Hoffnung, den Nätestaat wie einenverlorenen Sohn" auf den Weg der Demokratie zurückführen zu können, ist nun­mehr endgültig begraben worden. Man be­trachtet den Nätestaat als für lange Zeit aus- fallenden Faktor der internationalen Politik und beginnt einzusehen, daß die Po­litik einer Annäherung an Mos­kau falschwar.

Auch die zweite Stütze der bisherigen bri­tischen Außenpolitik. Frankreich, bereitet wegen der inneren Schwierigkeiten des Lan­des und der Finanzsorgen Kummer. Der Sowjetpakt wird als eine Schwächung der französischen Machtstellung angesehen. Immer lauter werden die Stimmen, die feststellen, daß man augenscheinlich eine falsche Fährte eingeschlagen hat. Um so freundlicher sind die Pressestimmen anläßlich oer Rückkehr des Deutschen Reiches und Italiens in den Nicht­einmischungsausschuß und selbst die über den Verdacht der Deutschfreunolichkeit hoch er­habeneNews Chronicle" erklärt ein besseres Verstehen zwischen Berlin und London auch lür Großbritannien als bedeutungsvoll.

störung aller Kultur, mit der Vernichtung der Völker bedroht, wie wir es eben in Spa­nien erleben?

Und wenn uns etwas in unserer Trauer um die gefallenen jungen Kameraden noch besonders zu erheben vermag, so ist es die Tatsache, daß sie auch im Sterben, getreu ihrem Fahneneid, echte deutsche Sol­datendisziplin verkörperten und uns allen dadurch zum Vorbild wurden; daß die Besatzung, bereit, für Deutschland zu kämpfen und den Tod der Kameraden zu sühnen, darum bat, ihr Schiff nicht abzu- lösen, sondern in der Zeit der Spannung in den spanischen Gcwäßern zu belasten. So wird der Name unserer gefallenen Kame­raden mit der Geschichte der deutschen Marine allezeit auf da« enaste verbunden bleiben. Sie seien uns stets ein leuchtendes Vorbild hingebender Pslichtcrsüllund und Opferbereitschast, seien uns eine nachdrück, liche Mahnung, weiterziiarbeiten und zu kämpfen un Sinne und nach dem Willen

unseres Führers, der bei seinem ersten Be­stich auf der eben in Dienst gestellt« Deutschland" im Mai 1933 im Mm»- schaftsraum das Wort des großen Könw» angebracht sah: «Es ist nicht nötig, daß Ä lebe, wohl aber, daß ich meine Pllicht tuet* Im Sinne dieses Wortes werden unter« gefallenen Kameraden weiterwirken, werden sie unvergessen in der Kriegsmarine sein, tn der Wehrmacht, im deutschen Volk jetzt und immerdar!"

Dumpfe Trommelwirbel begleiteten, wäh- rend die Ehrenkompanie das Gewehr prä­sentierte, die Verlesung der 31 Namen d^r gefallenen Kameraden. Drei Salven dröhn- ten über die Gruft, daun legte unter den Klängen des Liedes voin «Guten Kamera- den" der Führer seinen Kranz nieder. MS dann die Lieder der Nation erklangen, drückte der Führer den Angehörigen der Gefallenen die Hand. Der Staatsakt war beendet

Ein italienischer Dampfer bombardiert

Neuer Ueberfall der Valencia-Gangster Keine Menschenverluste

X London, 17. Juni

Nach einer Lloyds-Meldung aus Gibraltar wurde der italienische DampferMadda" aus dem Wege von Port Sudan nach Clyde auf der Höhe von Oran (algerische Hafenstadt) von einem Flugzeug der spanischen Bolsche­wisten mit Bomben belegt. Das Schiff wurde nicht unmittelbar getroffen, doch entstand wegen des nahen Einschlagens der Boinben im Wasser ein Leck am Bug des Schiffes, so daß mehrere Pumpen eingesetzt werden muß­ten.Evening Standard" meldet diese Tat­sache in größter Aufmachung und fügt hinzu, daß das Schiss jetzt mit eigener Kraft sich über Wasser hält und der Küste zusteuert.

Eine Neutermeldung aus Gibraltar be- > stätigt den Ueberfall. Aer DampferMadda" wurde mit etwa 30 Bomben belegt, von denen aber keine direkt traf. Dann ging das Flugzeug auf 300 Meter herunter und be­schoß das Schiss aus einem Maschinen­gewehr. Etwa 100 Maschinengewehr-Geschoß- einschläge sind zu sehen. Von der Mannschaft wurde niemand verletzt. Der Dampfer hat im Laufe des Nachmittags Gibraltar er­reicht. wo er ins Trockendock gehen muh.

Bolschewistische Frechheiten in La Rochelle

DerJour" berichtet von Zwischenfällen, die sich auf der Reede von La Rochelle (Frankreich!) am Mittwoch anläßlich -er An. kunft des sowjetspanischen ZerstörersCis­car" ereignet haben. Kaum habe der Zer­störer auf der Reede Anker geworfen, als zwei Mann der Schiffs leitung sich bei der Präfektur meldeten, um für fick und

116 Flüchtlinge, die sich an Bord befinden sollten, Schutz zu suchen. Kurze Zeit daraus meldete sich eine Reihe weitererOssi, ziere" des bolschewistischen Kriegsschiffes bei der Präfektur, um sich unter polizeilichen Schutz zu stellen.

Als das französische TorpedobootAuda­cieux" gegen Mittag ebenfalls auf der Reede von La Rochelle vor Anker ging, erdreistete sich die Besatzung desCiscar", die Kano­nen auf das französische Tor­pedoboot zu richten! Der Komman­dant desAudacieux" ersuchte daraufhin zu­sammen mit dem Polizeipräfckten von La Rochelle den bolschewistisch-spanischen .Kon­sul", sich der 116 a« Bord desCiscar" be­findlichen Flüchtlinge aus Bilbao anzuneh­men. Erst nach langem Hin und Her konnte die Ausbootung dann vonstatten gehen. 115 wurden an Land gebracht, während einer mit der Begründung, er sei Deserteur, an Bord zurüöbehalten wurde. In Wahrheit soll es sich jedoch um einen Verwandten eines baskischcn Bokschewisten- hiiuptlings handeln, den die Meuterer als Geisel in ihren Sünden behalten wollten.

Wie nunmehr bekannt wurde, hat an Bord des sowjetspanischen ZerstörersCiscar", der mit 116 Flüchtlingen aus Bilbao den franzö- fischen Hafen La'Rochelle anlief und hier seine Geschütze auf das französische Torpedoboot Audacieux" richtete, die Besatzung gemeutert. Die bolschewistischen Besatzungsmitglieder mit einem Valencia-Häuptling als Rädelsführer weigerten sich, die Flüchtlinge an Land zu las­sen und nahmen eine drohende Haltung ein.

Geheimnisvolle Anschläge in Moskau

Seit Wochen Brandstiftungen-Bon Tätern keine Spur-Stalin wütet weiter

aktion" vorgenommen. 27 Sowjetbonzen in höchsten Stellungen wurden alsStaatsfeinde entlarvt" und verhaftet. Auch im Fernen Osten wurden außer den 95 bereits vollstreckten Todesurteilen 33 weitereStaatsfeinde" in hohen Stellungen verhaftet. Der Vorsitzende des Hauptvollzugsausschusses der Kommunisti­schen Partei in Weißrußland, Ts cherwja- kow, hat, der beabsichtigten Verhaftung zu­vorkommend, Selbstmord begangen.

Indessen reist Li:winow - Finkel« stein mit seiner Sarah zum Kuraufenthalt nach Marienbad. Wegen seinesbesorgnis- erregenden Zustandes" will er sich länger auf­halten als in früheren Jahren. .

Des ungeheuren Andrangs wegen!

. Berlin, 17. Juni. Die Reichsausstel­lungGebt mir vier Jahre Zeit" wurde des ungeheuren Andrangs ans allen Krei­sen Deutschlands wegen bis zum 27. Juni verlängert.

Lißeoberickt <ler dI8.-kress»

rp. Warschau, 17. Juni.

Mit wachsender Besorgnis verzeichnet die Sowjetpresse eine ganze Reihe von Brandstif­tungen, die seit Wochen in Moskau erfolgen und die trotz fieberhafter Tätigkeit der GPU. bisher nicht aufgeklärt werden konnten. So wurde ein Kino mit 1000 Sitzplätzen vollstän­dig eingeäschert. Fast gleichzeitig brach ein Brand in einem städtischen Lager mit wertvol­len Chemikalien aus. Große Benzin- und Far­benvorräte verbrannten. Auch das Heim der Moskauer Untergrundbahner brannte am glei­chen Abend bis auf die Grundmauern nieder. Vor drei Tagen ereignete sich eine geheimnis­volle Leuchtgasexplosion in einem Fleischmaga­zin, bei der 82 Me ns ch e n getö tet wurden. Man vermutet, daß diese Brandstiftungen im Zusammenhang mit den blutigen 'Ereignissen der letzten Wochen stehen.

In der sogenannten Wolgadeutschen Repu­blik wurde eine umfassendeSäuberungs-

MWer maßregelt

Kirchlicher Eiser am falsche« Platz

Mit einer Eile, die man den Sittlichkeits­verbrechern im geistlichen Gewände gegen­über vergebens gesucht hat, haben höchste kirchliche Stellen im Deutschen Reich den Dozenten für Religionswissenschaft und Kate­chetik an der Hochschule für Lehrerbildung in Pasing, A. Kober, gemaßregelt, weil er für die deutsche Gemeinschaftsschule eingc- treten ist. Kardinal Faulhaber-Mün- chen hat gegen ihn die8u8pensio gene­ralis" verhängt, die jede Berufung an einen deutschen kirchlichen Gerichtshof un­möglich macht und nur noch eine Berufung nach Rom sreigibt. Im Suspenfionsschreibcn, das Tatsachen unerhört entstellt, wird der Versuch gemacht, nach bewährtem Muster rein Politische Angelegenheiten zu vein inner, kirchlichen umzudeuten. Akteure dieses hinter­hältigen Kampfes sind e h e m a l i g e F u n k- tionäre der Bayrischen Volks­partei. die ihr hohes priesterliches Amt dazu mißbrauchen, die ehrgeizigen Macht- Pläne des Politischen Katholizismus gegen den Willen der katholischen Be­völkerung fortzuführen.

Die Vorgeschichte des Falles, der bereits zu Kundgebungen der katholischen Jugend und Elternschaft gegen die wirklichkeits­fremde und geradezu staatsseind- liche Haltung einiger hoher kirchlilster Würdenträger führte, ist: Als Pfarrer Kober im März d. I. in seiner saarländischen Hei- mat weilte, als gerade die Abstimmung über die Einführung der Gemeinschaftsschule vor­bereitet wurde, schrieb er, angeekelt von den lügnerischen Kampsmethoden des politischen Katholizismus, einen Brief an Gauleiker Bürckel, in dem er sich rückhaltlos aus Grund seiner Erfahrungen in vierjährigem Wirken an einer deutschen Gemeinschasts»^ schule zum Gedanken der deutschen Ge- meinschaftsschule bekannte. Sein freudiges Bekenntnis zum neuen Deutschland, dem viele andere Angehörige des niederen römisch-katholischen Klerus beipflichten,' paßt: hohen kirchlichen Stellen gar nicht. Durch Eilboten verhängte das bischöfliche Ordina­riat inTriereinRede- und Zelebrations- verbot" über den aufrechten deutschen Priester.

Als darauf das Saarvolk sich mit 97 v. H. sür die Einführung der deutsche« Gemein­schaftsschule aussprach, verlas Bischof Bornewasser der eine ähnliche Eile den Sittlichkeitsverbrechern in Klöstern und Pfarreien gegenüber niemals aufbrachte einen Hirtenbrief, in dem Kober alsverirr­ter Geistlicher" hingestellt wurde. Für hie Machtpläne des politischen Katholizismus ist also anscheinend das deutsche Be­kenntnis eines römisch-katdoli- schen Pfarrers ein größeres Uebel als der K l o st e r s u m P f. Bischof Bornewasser erwies nach seinen eige­nen Worten den Verbrechern an Deutsch­lands JugendLiebe und Güte", gegen den Pfarrer Kober aber mobilisierte er hohe und höchste Kirchenstellen. Co wurde Kober bei seiner Rückkehr nach Pasing von einem Schreiben überrascht, mit dem ihm ohne Verhör und Verteidig »ngsmög- lichkeit die Erlaubnis zur Abhaltung des Hochschulgottesdienstes entzogen wurde. Außerdem sollte er binnen acht Tagenwi- derrufen". Dieses Schreiben verflieg sich zu folgender Lüge:Sie treten sür die Ge­meinschaftsschule ein und stellen die Behaup­tung auf, die religiöse Betreuung der kathv- lischen Kinder in der Gemeinschaftsschule icr nicht schlechter als in der Bekenntni: -'Nile. Damit haben Sie sich in schärfsten Wider­spruch gesetzt gegen die kirchlichen Grundsätze und Nechtsbestimmungen <??!)."

Die Lehrer- und Studentenschaft der Hans-Schcmm-Hochschnle in Pasing wandte sich in einer geharnischten Erllärmig gegen dieses machtpolitische Ansinnen der Kreise um Kardinal Faulhaber:Wir betrachten es als Persönliche Herausforderung und verwahren uns dagegen, daß dem deutsch fühlenden katholischen Geistlichen A. Kober vom Ordi­nariat München - Freising die Lehrtätigkeit abgesprochen wird, während gegen die Landesverräter im Priester- gewande nichts unternommen wird." Wegen des Kober auferleyten Pro diatverbotes iindet sich das katholische Ku>