Schwarzwald-Wacht, Nr. 135

Äus Stadt und -bereis Calw

Dienstag, 15. Juni 1937

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Kreisleiter Wurster in Ostpreußen

Gemeinsam mit 17 alten Parteigenossen aus Württemberg hat gestern Kreisleiter Pg- Wurster die Reise nach Berlin angctrcten, um von hier aus an der Alte n-K ämpfer- Fahrtöurch Ostpreußen teilzunehmen. Die Fahrt der Alten Garde, welche alljährlich die 600 ältesten Mitkämpfer des Führers un­ternehmen, um alle deutschen Gaue kennen zu lernen, führt Heuer zunächst nach Danzig und dann über Königsberg an alle denkwürdigen Stätten Ostpreußens.

Blitzschaden im Borort Alzenberg

Dem schweren Gewitter, welches sich gestern vormittag über Calw entlud, ist im Borort Alzenberg ein Rind zum Opfer gefallen. Das im Stall befindliche Tier war mit der Kette an der Wasserzuleitung der Selbsttränkean­lage festgemacht. Während des Gewitters trat innerhalb der Leitung Erdschluß ein, sodaß das Tier tot niedersank.

Führerbesprechung im Verband Ealw des Soldatenbundes

Auf Sonntag vormittag hatte der Ver- dandsführer, Major d. R. Küchledie Kame­radschaftsführer der Soldatenkameradschaften des Verbandsbereichs, d. h. der Kreise Calw, Neuenbürg, Nagold und Freudenstadt zu sich befohlen, um schwebende Fragen zu behan­deln und Wege zu weisen für die künftige Ar­beit. So soll insbesondere die Werbung exusut in Angriff genommen werden mit dem Ziel«, entsprechend dem Willen des Oberbe­fehlshabers des Heeres jeden Reservisten, der nach dem Jahre 1821 aus dem Heere aus- geschieden ist oder seitdem mindestens 7 Tage in der Wehrmacht gedient oder geübt hat, zu erfassen. Unter den von den Kameradschaften zu bewältigenden Aufgaben wird derSchietz- sport demnächst allgemein ausgenommen werden. Daneben werden die Angehörigen d.sr Kameradschaften anläßlich der monat­lichen Dienstappelle in der bisherigen Weise durch Vorträge über ivehrtaktische und tech­nische Themen mit der Entwicklung der Ar­mee auf dem Laufenden gehalten. Die Weihe der von den Kameradschaften nunmehr zu be­schaffenden Fahnen wird durch den Bundes­gruppenführer voraussichtlich im Oktober ds. Js. in Caliv vorgenommen werden. Nachdem der Vcrbandsführer die Kameradschaften noch zu dem am 11. Juli ös. Js. in Stammheim stattsmdenden Kreisappell des Ncichskrieger- bundes Kyffhäuser eingeladen hatte, schloß er die für die Weiterentwicklung der Soldaten­kameradschaften bedeutungsvolle Tagung.

Der Reichsknegertag in Kassel

Sv alte Soldaten aus dem Kreis Calw nehmen daran teil

Vom 36. bis 27. Juni wird in Kassel der Reichskriegertag 1937 stattfinben, an dem Abordnungen aller Landesgebiete des Deut­schen Reichskriegerbunöes mit über 16 000 Bundesfahnen, der ausländischen Frontkämp­ferorganisationen, der Ehrenformationen, der drei Wehrmachtsteile, der Partei, ihrer Glie­derungen und der angeschlossenen Verbände teilnehmen. Die SA.-Verfügungstruppe wird während der drei Tage im Park Schönefelb bei Kassel ein Biwak beziehen. Am Sonntag,

27. Juni, findet auf der Karlswiese der Auf­marsch aller Verbände vor dem Bundesführer des Reichskriegerbundes, Oberst a. D. SS.- Gruppenführer Reinhardt, statt. Im Rahmen dieser Feier läßt der Herzog von Connaught durch seinen Adjutanten ein Fahnenband an die Kriegerkameradschaft ehemaliger Ziethen- Husaren übergeben. Eine große Festauffüh­rungFrontsoldaten" abends auf der Karls­wiese, an der 1000 Mann SS.-Verfügungs- truppe die 3. Abteilung des Artillerie-Regi­ments 26, 2600 Sänger, 2000 Fackelträger, so­wie 1000 Männer, Frauen und Kinder teil­nehmen, beschließen den diesjährigen Neichs- kriegertag.

Auch Heuer ivird wieder aus unserem Kreis eine stattliche Abordnung alter Soldaten am Neichskriegertag teilnchmen. Bis heute sind 20 Teilnehmer gemeldet.

Vom 9. bis 11. Juli (mindestens aber am Samstag, de» 10. und am Sonntag, den 11. Juli) trifft sich die DA.-Gruppe Südwest mit alle« Volksgenossen, die ihr seelisch nahe stehen, in Stuttgarts

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung für Dienstag: Zunächst um West schwankende, später mehr veränderliche Winde,' teilweise bewölkt, im ganzen aber wieder vielfach aufheiternd. Ab­nehmende Gewitterneigung, leichter Tempe­raturrückgang.

Voraussichtliche Witterung für Mittwoch: Vorwiegend heiter und meist trocken. Trotz leichtem Temperaturrückgang immer noch

Höhenfreibad Stammheim: Wasser 23 Grad.

*

Birkenseld, 14. Juni. Anläßlich eines Be­triebsausfluges besuchte die gesamte Beleg­schaft der Württ. Landeskreditanstalt, an ihrer Spitze Präsident Dr. Aichele, Birkenseld. Bürgermeister Dr. Steimle begrüßte die über 100 Gäste. Daraufhin wurde eine Be­sichtigung des Orts, insbesondere der verschie­denen, seit 1919 aufgebauten, Siedlungen vor­genommen.

Auf den Schwarzwaldwiesen fingen die Sensen ihr Lied

Noch ist die Heuernte in vollem Gange. Es rasseln die Mähmaschinen, es klingt und singt die Sense ihr ehernes Lied. Kaum fängt der Tag zu schimmern an, gehen die Türen und die Scheunentore knarren. In den Ställen rasseln die Tiere mit den Ketten nnd in den Höfen dengeln die Mähder die Sensen. Hin­ter den Stallfenstern suchen die Bauern, Knechte und Mägde denKomps" und den be­sten Wetzstein. Wie schön sind die Schwarz­waldwiesen in der Frühe! Schon stehen einige Mähder breitspurig in der Wiese und bahnen sich ihre Wege durch den Glanz und die Pracht. Eben klingt die Frtthglocke über die Felder. Die alten Leute erzählen, daß inan nicht früher beginnen soll, da sonst der Segen fehle und allerlei tolles Spukzeug sein böses Wesen darin haben könne. Wie ein Lied klingt das Wetzen der Mähder über die einsamen Wiesen hin. Ja, das Wetzen ist eine Kunst und nicht jeder ist Meister darin!

Der Großvater sagt wie schon die Altvor­deren im Heuet einander zugerufen haben: Wetzen hält die Mähder nicht auf". Das rechte Wetzen will in der Tat gelernt sein. Der erfahrene Bauer kann es: Im Gleich­takt klingt seine Sense über die Wiese, er schaut dabei den Vögeln nach, spuckt in die Luft und denkt init Wohlbehagen an den großenSutterkrug", der beim Vesper die Runde macht. Der junge Bauer aber schaut auf die Sense, paßt auf wie ein Hcchelmacher und denkt fleißig an sein Sprüchlein, das ihm die Ahne vor wenigen Tagen ins Ohr flü­sterte: Dr Wetz ischt guat, dr Wetz ischt guat, uff meiner Ahne Wies. Oh wenn i nau des Mädle hätt, ivas wett i vo dr Wies.

Hin und Her fährt die Sense, greift in das Gras und schiebt es in schmalen und langen Mahden zusammen. Wo aber der Bauer mit der Mähmaschine mäht, da werden die Mah­den breit und da ttbertönt das Raffeln der Maschine das emsige Wetzen. Nur langsam

rinnen die Stunden dahin. Das Heer der stehenden Halme und iveithin schimmernden Blumen schmilzt zusammen: »venu die Dorf­glocke die achte Stunde verkündet, ist Vespcr- zeit. Nun kommt der Magen zu seiner» Recht. Im Schatten eines Obstbaumes oder aber im Freien, auf einer breiten, duftenden Mahde sitzend, schmeckt das Vesper ivte noch nie. Der Sutterkrug geht von Hand zu Hand und das weiße Vespersäckle, das Speck, Wurst und Brot enthält, macht mehrere Male die Runde.

Jetzt kommt dasWarben" an die Reihe. Behende greifen die Gabeln in die Mahden und wirbeln die Graswische in die Luft: wer aber nicht beimWarben" helfen mutz, breitet die tags zuvor gebauten Schochen ausein­ander.

Nun steht die Sonne schon recht hoch und die Arbeit nimmt ihren unerbittlichen Fort­gang. Das ist ein Renne»», Hasten und Jagen. Da wird gewunden, zusammengezogen und ans- und abgeladen. Einsam und verlassen sind in dieserargen Schaffzcit", so heißen die Bauern den Heuet, die Herde nnd Küchen. Ein Bissen Brot und ein Schluck Most muß bas Mittagessen ersetzen, denn ununterbrochen vis zum späten Abend reicht das Hasten und Nennen.

Ehe die Sonne aber hinter die Berge hinun­tersinkt, müsse» die Schochen gebaut werben. Wenn dann die Nacht an den Fensterläden rüttelt, bann stehen sic da in Reih nnd Glied ivte eine Kompanie Soldaten Mählich deckt die Nacht die Erbe mit ihren breiten Schwin­gen zu. Auf den Ackerwegen schreiten die Bauern, Bäuerinnen, Knechte und Mägde müde, mit Sensen, Rechen und Gabeln be­laden dein Dorfe -u. Zu Hause erivartet sie in Küche, Stall und Scheune noch eine Fülle Arbeit. Bald verlöscht Lichtlcin um Lichtlein. Nun hat ein mühevoller Tag seine Ruhe ge­funden.

Unsere KdF.-Gäste lernen den Schwarzwald kennen

DieKraft durch Freude"-Urlaubcr aus den Gauen Kurmark und Schwaben sind ge­stern abend in Caliv und auch in den übrigen sieben Unterbringungsorten des Kreises in fröhlichen Begrüßungsabenden willkommen geheißen worden. In den nächsten Tagen »Ver­ben sie nun auf Wanderungen und einer Rundfahrt den Schwarzwald unter kundiger Führung kennen lernen und u. a. auch die Landeshauptstadt ober die Goldstadt Pforz­heim besuchen. Auf jeden Fall ist für die Tage bis zum 24 .Juni ein vorzüglich ausgearbcite- tes Vcranstaltungsprogramm ausgestellt wor­den, für das die Gäste dankbar sein dürfen, vermittelt es doch in ivenigen Tagen eine sel­tene Fülle an Naturschönhciten. Da auch das Wetter schön zu bleiben verspricht, stehen un­seren Gästen genußreiche Tage bevor.

Bad Liebeuzell, 14. Juni. Unser Kurlebcn steigert sich erfreulicherweise von Woche zu Woche. Gegenwärtig fällt die große Zahl von Engländern und Holländern unter den an­wesenden Kurgästen auf. Ein Zeichen, daß unsere Kurstadt im Ausland immer mehr be­kannt ivird.

Altensteig, 14. Juni. Ein Autozusammcn- stoß ereignete sich beimSternen". Ein Auto aus Aschaffenburg stieß mit einem badischen Wagen, der aus Stuttgart kam und die Post­straße hinausfuhr, zusammen, und zivar so heftig, daß bei dem Wagen aus Baden die ganze Seitenwand eingedrückt wurde, zuin Glück ohne Sen Fahrer, der auf der anderen Seite saß, »veiter zu verletzen. Einen Zu­sammenstoß zwischen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer gab es beim Postamt. Der Motorradfahrer kam vomAnker" her und hatte das Vorfahrtsrccht, während der Radfahrer von der Egenhauscr Straße den Postplatz kreuzte. Bei dem Zusammenstoß er­litten beide Fahrer leichtere Verletzungen.

Herzogsweller, 14. Juni. Auf der Ncichs- straße Nr. 28 bei Herzogsweiler geriet ein neues Auto mit Heckmotor in Brand. Der Fahrer versuchte den Brand mit zwei Reise­decken zu löschen: doch auch diese fingen durch das ausströmcnde Benzin Feuer. Hinzukom­mende Autofahrer haben dann den Brand mit einer Schaufel Erde erstickt. Der Wagen hat großen Schaden erlitten.

Nagold, 15. Juni. Heute früh trafen mit Sonderzug 900 KdF.-Urlauber aus dein Ga« Schlesien hier ein. Davon wurden 300 in Na­gold untergebracht und die übrigen auf Al- tenstcig, Berneck, Simmersfeld und Wildberg verteilt.

Herrenberg, 14. Juni. Auf seiner diesjäh­rigenFahrt ins Blaue" hat der Stuttgarter Liederkranz am Sonntag unsere Stadt abS ersten Halt erkoren. Die Weiterfahrt führt« nach Haigerloch.

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2S Pf. die kleine luder

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Kornau eines seltsamen brauenscblclcsals Von josepk wiener eopynzl» by Prometdeus-Verlsx, QrvbSlneU bei Hlülidieii S7

Die Turmuhr der Pfarrkirche schlug sieben Uhr. Nun war es höchste Zeit, wieder hin­unterzugehen. wenn er den Zug erreichen wollte.

Wir müssen gehen", sagte sie und stand auf. Zugleich hörte sie eilige Schritte. Je. »nand hastete den steilen Weg herauf, und eine Stimme rief:

Hilde! Hilde!"

Das ist ja Dr. Jsels Stimme!" sagte sie erstaunt und wandte sich zu ihrem Bruder. Sah ein verzerrtes, totenbleiches Gesicht vor sich, zwei Hände mit gekrallten Fingern.

Mt einem halberstickten Schrei sprang sie zurück, umfaßte einen Baum mit dem einen Arm, während der andere den Mann ab­wehrte, der sie umklammerte, vom Baum losreißen wollte. Aber so viel er riß und zerrte, sie ließ nicht locker, ihre Faust schlug in sein Gesicht, ihr Fuß trat ihn ans Schien- Hein, daß er aufstöhnte... Dann war jäh rine Stille, da, ganz nah...

Auslassen!"

Sein Griff lockerte sich, mit einem Sprung wandte er sich zur Flucht. Plötzlich streß er einen schrecklichen Schrei aus. warf die Arme hoch, die Finger ins Leere krallend, der Boden wich unter seinen Füße« er ver­

schwand. Ein dumpfer Aufschlag klang von unten heraus, Steine und Geröll polterten nach, fuhren in krachendes Geäst, dann war alles still.

Hilde machte einen Schritt, dem Chauffeur entgegen, der starr dastand und entsetzt in die Tiefe blickte, stolperte, fiel, ihr Hinter­kopf schlug hart auf und sie verlor das Be­wußtsein.

Nun war auch Dr. Jsel herangehastet. Er beugte sich über Hilde, horchte ihr Herz ab und befühlte ihre Glieder, während der Chauffeur vorsichtig die Stelle untersuchte, von der Hild abgestürzt war.

Bewußtlos", sagte Dr. Jsel, als der Chauffeur zu ihm trat, und richtete sich auf. Scheinbar nichts Ernstes. Am Hinterkops eine große Beule. Hier im Dunkeln können wir nichts machen. Wir müssen sie sofort nach Hause schaffen. Der Täter ist abge- stürzt?"

Ja. Da über den Hang. Es geht an die vierzig Meter tief hinunter. Eine lockere Steinplatte ist unter seinem Tritt abge- rutscht."

Wir werden ihn dann suchen lassen. Jetzt greifen Sie zu. Toni. Unter den Schultern, aber vorsichtig, ja! Den Kopf müssen Sie vorsichtig an Ihre Brust legen, damit er nicht durchhängt. So. Gut. Gehen wir."

Er nahm die Ohnmächtige bei den Füßen, und dann stiegen sie langsam talab.

Wer mochte der Täter fein, und warum war sie ohne weiteres mit ihm gegangen? grübelte Dr. Jsel im Gehen. Er war in Bre­genz früher fertig geworden, als er zuerst gedacht hatte, und hatte imRoten Löwen" mit dem Wirt ein wenig plaudern wollen. Da erfuhr er zu seinem Staunen, daß feine

Sekretärin sich vor wenigen Minuten hier mit einem Fremden getroffen habe und mit ihm fortgegangen sei.

Mit einem Fremden, der nach der Beschrei- bung des Portiers unmöglich Dr. Spielvogel sein konnte! Beunruhigt, denn Hilde hatte doch keine Bekannten und war noch niemals besucht worden, stieg er wieder ms Auto, fuhr weiter und befragte auf der Frastanzcr Straße einen Spaziergänger, der die beiden auch tatsächlich in den Weg zum Känzele ein­biegen gesehen hatte. Aufs Känzele jetzt, bei anbrechender Dunkelheit? Er hatte den Wagen auf der Straße stehen lasten und war mit dem Chauffeur den beiden nachgegangen, war unterwegs immer besorgter geworden. Heiliger Gott, es hatte sich ja wirklich um Sekunden gehandelt! Ein wenig Zögern unterwegs, und der Mord wäre gelungen!

Beim Wagen angelangt, betteten sie Hilde sorgsam auf den Rücksitz. Dann steuerte Dr. Jsel den Wagen heim, während der Chauf­feur in die Stadt eilte, um die Gendarmerie zu alarmieren.

Eine halbe Stunde später lag Hilde schon in ihrem Zimmer, eine Pflegerin saß bei ihrem Bette, die den Auftrag hatte, Dr. Jsel sofort zu verständigen, wenn die Ohnmächtige erwachen sollte. Er hatte mit Assistenz des diensttuenden Arztes Hilde gründlich unter­sucht. keine Verletzung außer der harmlosen Beule gefunden, die sie sich beim Fallen durch Aufschlagen des Kopfes auf einen Stein zu­gezogen haben mußte. Puls, Herztätigkeit und Reflexe waren normal, die Ohnmacht schien auf die Schockwirkung des Attentats zurückzuführen zu sein.

Dr. Jsel saß in seinem Arbeitszimmer und beauftragte den Astistenten eben, durch Be­fragen des Anstaltspersonals festzustellen, ob irgend je mand Beobach tungen gerpacht habe,

welche zur Aufklärung dieses rätselhaften Mordversuches dienen könnten, als er ein auf seinem Schreibtisch liegendes Telegramm bemerkte.

Das ist um sechs Uhr gekommen", sagte der Assistenzarzt.An Sie persönlich darum habe ich es nicht geöffnet."

Dr. Jsel riß die Berschlußmarke ab und las:

Bewachet Hilde Hild schärften? allen­falls Gefahr. soll vor meinem Eintreffen Anstalt nicht verlassen ankomme morgen früh Spielvogel."

Aufs höchste erstaunt, reichte er das For­mular dem Assistenzarzt.

Der hat es gewußt!" sagte er.Der hat uns gewarnt. Die Sache wird ja immer rätselhafter."

Er wird einen bestimmten Verdacht ge­schöpft haben", meinte der Assistenzarzt. Wer ist dieser Spielvogel? Derselbe, der vor kurzem drei Tage hier war?"

Ja. Ein guter Bekannter Hildes. Bei­nahe ihr Verlobter. Aber wie zum Teufel kann er in Wien wissen, daß hier ein Mord geplant wird. Ob das Ganze nicht mit Hil­des Vergangenheit zusammenhängt? Dieser Spielvogel hat über ihre Vergangenheit be­stimmte Nachforschungen angestellt und ist vielleicht zu einem Ergebnis gekommen."

Das Telephon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er nahm den Hörer.

Hier Dr. Jsel."

Hier Furtner". sagte die Stimme deS Chauffeurs.Also, Herr Doktor, wir habe« den Mann gesunden, er ist tot."

Wer ist er?"

Er hatte ein paar Visitenkarten in der Brieftasche mit dem Namen Joses Hild."

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