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Amtsblatt sämtlicher Behöräen m Ltackt u«ck ttreis Lalw / Heimatblatt fett äem Jahre 182tz

Nr. 181

Calw, Donnerstag, 10. Juni 1987

112. Jahrgang

Herzlicher Empfang von Neuraths in Sofia

«Befestigung einer Politik, die den Frieden der Welt verteidigt"

Belgrad, 9. Juni.

Neichsaußenminister Freiherr von Neurath begab sich am Mittwochvormit­tag, nachdem er die deutsche Schule in Bel­grad besucht hatte, in Begleitung des deut­schen Gesandten von Heeren nach Topola (etwa 80 Kilometer südlich von Belgrad), um am Grabe des Königs Alexander I. einen großen Kranz mit Hakenkreuzschleife niederzulegen. Dann begab er sich aus den Awalaberg, wo nach einer Kranznieder, leguna am Grabe des unbekannten Soldaten der Ministerpräsident zu Ehren des Neichs- außenministers im dortigen Hotel ein Ab- schsedssrühstück gab. Gegen 17 Uhr ist Frei- Herr von Neurath mit seinen Begleitern von Belgrad nach Sofia weitergeflogen. Eine Militärkapelle spielte auf dem Flugplatz die deutschen und jugoslawischen Nationalhym­nen. Dann schritt der Reichsaußenminister die Ehrenkompanie des 18. Jns.-Rgts. ab. Der Abschied von Ministerpräsident Dr. Sto- jadinowitsch und den anderen Persönlich­keiten war überaus herzlich.

Das halbamtlicheVrem e" stellt anläß­lich deS Abschlusses der Besprechungen zwi­schen dem Neichsaußenminister von Neurath und dem Ministerpräsidenten Stojadino- witsch im Leitartikel fest, der Besuch des Herrn von Neurath bedeute keinerlei Um­bruch, sondern nur die Befestigung einer Politik, die den Frieden der Welt verteidige und Europa vor Erschütterungen bewahren wolle. Die poli­tische, wirtschaftliche und kulturelle Zusam- menarbeit Deutschlands und Jugoslawiens habe durch die Unterredungen zwischen Herrn von Neurath und Dr. Stojadinowitsch nur die endgültige Formulierung ihrer Methode und ihres Planes gefunden.

In einer Erklärung, die der Reichsaußen­minister vor seiner Abreise von Belgrad der dortigen hauptamtlichen Agentur Availa ge­geben hat, betonte Freiherr von Neu­rath, daß ihn die freundschaftliche Atmo­sphäre, die er überall in Jugoslawien vorfand, auf das angenehmste berührte. *

DieTimes" schreiben über:

Sie MrMe Rolle Deutsch- IM§ aus dem Valkm

London, s. Juni

DieTimes" befassen sich in einem Leit­artikel:Berlin und die Donau" mit der Lage auf dem Balkan, die von dem Blatt günstig beurteilt wird.

Jugoslawien, Bulgarien und Ungarn hät­ten sich in den letzten Jahren hauptsächlich auf wirtschaftlichem Gebiet mit Deutschland verbunden. Diese Ver­ständigung habe die Länder nicht daran ge­hindert. ihre Aktionsfreiheit intakt zu halten. Es sei natürlich, daß Deutschland mit seinem großen wachsenden Handel und seinen poli­tischen Interessen in Mittel- und Südost. europa die Gelegenheit wahr genommen habe, einen Minister in dieses geschäftige diplomatische Zentrum zu entsenden. Bul- garien und Ungarn seien in einem Punkt etwas weniger srei alz Jugoslawien, neue Verbindungen aufzunehmen, da sie beide Revisionshosfnungen hegten, die weder sie noch ihre Nachbarn vergessen könnten. Doch in diesem Jahre hätten die Führer der bei­den Länder eine engere Zusammenarbeit mit Jugoslawien ins Auge gefaßt und neue Freundschaften bahnten sich an.

Auf alle Fälle sei sicher, daß im Südosten neues Vertrauen herrsche. Frankreichs System der Bündnisse habe auf der letzten Tagung der Kleinen Entente einen Rückschlag erlitten. Deutschlands Handelsbeziehungen zum Balkan befänden sich im ständigen Wachsen. Ganz all- könne man sagen, daß die zentraleuro-

Paischen Staaten siw fähig fühlten, zu achtens­werten Abmachungen auf wirtschaftlichem Ge- ^ ^gelangen. Nicht» könne besser sein, als

Begeisterte Begrüßung in Sofia

Neichsaußenminister Freiherr von Neurath traf um 17.15 Uhr im Sonder­flugzeug in Sofia ein, wo sich auf dem mit deutschen und bulgarischen Flaggen ge­schmückten Flughafen u. a. zum Empfang eingesunden hatten: als Vertreter des Königs Staatsrat Grueff und der Chef des königlichen Zivilkabinetts, General a. D. Panosf, Ministerpräsident und Außenminister Kjosfeiwanoss, die Gesandten Süd- slawiens, Ungarns, Oesterreichs und Ita­liens, der bulgarische Gesandte in Berlin, Karanjoff, der deutsche Gesandte Rümelin, der Landesgruppenleiter Bulgarien der NS.- DAP. Herold sowie zahlreiche bulgarische Persönlichkeiten und in Sofia lebende Deutsche. Nach überaus herzlicher Begrüßung schritt der Neichsaußenminister unter den Klängen der Nationalhymnen beider Länder die Front der von der Fliegertruppe gestell­ten Ehrenkompanie ab. Auf der Fahrt nach dem HotelBulgaria". in dem der Reichs­außenminister während des dreitägigen Aufenthaltes in der bulgarischen Hauptstadt Wohnung nimmt, wurden dem Gast von der

Bevölkerung immer wieder herzliche Sympathiekundgebungen bereitet. Ganz Sofia trug reichen Flabgenschmuck. Nach der Ankunft im Hotel verweilte der bul­garische Ministerpräsident noch kurze Zeit im Gespräch mit Freiherrn von Neurath, wor­auf sich dieser in das königliche Schloß begab und sich in die Besucherliste eintrug.

Zu Ehren des NeichSaußenministers ver­anstaltete der deutsche Gesandte Dr. Rüm e- lin am Mittwochabend einen großen Emp- fana, zu dem der Bruder des Königs Prinz Kyrill mit dem Militär- und Zivilgefolge des Königs erschienen war. An dem Emv-

Die Sofioter Presse widmet dem Rcichs- außenminister von Neurath überaus herzlich gehaltene Begrüßung s- artrkel. Sie Hebt hervor, daß der Besuch des deutschen Ministers die traditionell gu­ten Beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien noch mehr, vertiefen würde. Bul­garien könne dem erbitterten Kampf nicht gleichgültig gegenüberstehen, den das heutige Deutschland mit dem Bolschewismus führt, unter dessen Zersetzungs- und Wühlarbeit Bulgarien von allen Völkern wohl am mei­sten gelitten habe.

Ernährungsschwierigkeiten in Madrid

Wieder Mafsenerschießungen aus Furcht vor neuen Berzweiflungsaktionen

Ligeoberiekt 6er K8.-?rer«e bl. Marseille, 10. Juni.

Flüchtlinge aus Madrid, die dieser Tage mit dem DampferTuzuman" in Marseille eintrafen, berichten, daß die Roten immer größere Schwierigkeiten beim Abtransport von Ausländern aus Marseille haben. Die noch in verschiedenen ausländischen Gesandt­schaften in Madrid befindlichen Flüchtlinge Werden auf etwa 8000 geschätzt. Sie erzäh­len. daß in Madrid auch jetzt noch zahlreiche Erschießungen und Plünderungen stattfin­den. In der letzten Zeit ist es auch wieder mehrfach zu schweren Schießereien zwischen Patrouillen und Aktivisten gekommen.

Auch die Ernährung macht in der letzten Zeit in Madrid immer größere Schwierigkeiten. Reis wird seit einigen Tagen nicht mehr an die Bevölkerung aus- gegeben, da die Bestände erschöpft find und die Zufuhr von auswärts unregelmäßig und nicht in genügendem Ausmaße erfolgen kann. Die einzigen Nahrungsmittel, die noch in größeren Mengen' in Madrid herein­kommen, sind Orangen und Gemüse. Mit den wachsenden Ernährungsschwierigkciten wird natürlich die Lage der zurückgebliebe­nen Bevölkerung immer verzweifelter. Aus den Berichten der Flüchtlinge geht weiter hervor, daß von den Bolschewisten immer neue Massenerschießungen durch­geführt würden, die wohl mit der Ernäh- rungsschwierigkeit der Bevölkerung tm Zu­sammenhang ständen. Man fürchtet osten- bar neue VerzweiflungSaktio- nen der ausgehungerten und drangsalier­ten Bevölkerung hinter der Frontlinie, denen mit neuem brutalem Terror und Einschüch­terungsmaßnahmen zuvorgekommen wird.

Heber 300 Anarchistenhäuptlinge in Madrid erschaffen?

Wie sich dieLibertS" aus Valencia mel­den läßt, soll in Madrid eine große An­zahl von Anarchistenhäuptlingen verhaftet und bereits über 800 von ihnen von ver Internationalen Brigade" erschossen wer­den sein.

Mischer Konzern organisiert rsassenschmuggel

LIzsodvrtebt 6sr US.-krs»»«

dg. Amsterdam, v. Juni.

meldet, zern.

_ , ^ deS Wass-

fen- und^MunitionSschmuagelS nach Not» Spanien liegt, feine Tätigkeit von Rotter­dam nach Antwerpen verlegt. Antwer­pen könne als Ans der Hauptzentren 'deS WafsenschmuaLeslS nach So­

wjet s p a n i e n gelten. In Rotterdam wür­den nach wie vor die Interessen deS Wolfs- Konzerns durch das Neederlandsche Bevrach- tingskontoor wahrgenommen. Das H, npt- feld der Geschäftstätigkeit für Wolfs sei jedoch Belgien und Frankreich, wo dieSoedeco", eine Woff-Gründung. zurzeit neue umfang­reiche Verschiebungen für die Valencia- Bolschewisten vorbereite. In den letzten Tagen hat Wolfs mit verschiedenen hollän­dischen Waffenfabriken über neue Schmug­gellieferungen nach Not-Spanien verhandelt. Diese Bestrebungen feien jedoch aus Grün­den derSicherheit" nicht in Holland, son­dern in einem Antwerpener Hotel geführt worden. Außer dem von Wolfs organisier­ten Waffen, und Munitionsschmuggel ab Gdingen seien in nächster Zeit infolge der angestrengten zahlreichen Verhandlungen von verschiedenen holländischen Firmen neue Waffenlieferungen von Antwerpen nach Spanien zu erwarten.

Nach einer meurermelvung aus Gwrauar beschossen in der Nacht zum Mittwoch zwei sowjetspanische Kriegsschiffe, die abgeblendet fuhrxn, die nationalspanische Hafenstadt Ceuta in Marokko. Die Küsten- batterien von Ceuta erwiderten das Feuer und vertrieben die Schisse.

Statt and Mur bilden eine Einheit

Rosenberg über die geistige Revolution in Deutschland

Berlin, 9. Juni.

In derNationaltidende" leitet Dr. Hakost Stangerup.ein ständiger Mitarbeiter die-? ses Blattes, der sich zur Zeit auf einer Vor­tragsreise durch Deutschland befindet, eine Aus­satzreihe über deutsche Kulturprobleme mit dem Bericht über eine Unterredung mit ReichsleiterAlfredRosenberg eim

Auf die Frage des KorrespondentenWas ist der neue Kulturbrgriff -es Nationalsozialis­mus?" antwortete zu Beginn Alfred Rosen­berg:Das neue Deutschland hat beides, ein Kulturleben und eine Kultur; die Weimarer Republik hatte nichts davon, sie repräsentiert eine kulturlose Periode, eine kulturelle An­archie. 15 Jahre, vom Friedensschluß bis 1933, lag Deutschland in einem kulturellen Hypnose­zustand, hervorgerufen von der damaligen Presse. Nun endlich ist unser Land daran, zu erwachen."

Nach der weiteren Erklärung des Reichs­leiters, daß der Nationalsozialismus Deutsch­land ein Kulturleben bringen werde und es vermöge, weil Adolf Hitler den Weg zu einem wirklichen geistigen Leben gewiesen habe, stellte der Korrespondent folgende Fragen:Wie definieren Sie den Begriff dieses Kulturlebens? WaS verstehen Sie und der Führer des neuen Deutschland unter Kultur? Die Weimarer Republik baute ja auf den liberalen Prinzi- vien, die im großen und ganzen dieselben find, die heute in Westeuropa und im Norden gelten."

Darüber werde ich mich nicht", antwortete der Reichsleiter,zum Richter aufwerfen. Ich will Ihnen statt dessen positiv antworten: Jede große Kultur hat einen Stil, der sich aus) allen Gebieten des Lebens zeigt. Die Ver­gangenheit schenkte uns eine Unzahl von Stilen, einen höfischen Stil usw., die vergange­nen Jahrhunderte knüpften uns an hellenische und römische Ideale. Nun ist die Zeit da für einen deutschen Stil, geknüpft an das Volkliche und das Rassische. Und hier begegnen sich für uns das Aeußere und Politische mit dem Inneren und Seelischen: Staat und Kultursind eine Einheit, weil beide gleich begründet und gleich abhängig von einer weltanschaulichen Einstellung sind. Ich habe das einmal so ausgedrückt: die Einheit der Lebensanschauung des Volkes und des Staates ist das Ziel des Natio­nalsozialismus."

Dem Hinweis des Korrespondenten auf den in Dänemark herrschenden liberalistischen Freiheitsbegriff stellte der Reichsleiter u. a. folgendes entgegen:Freiheit ist für unS

Wetterleuchten über demTowjetparadies'

Die polnische Presse berichtet von neuen blutigen Ausschreitungen

8ig«vder1ekt äer U8.-?rs««o rp. Danzig, v. Juni.

Di« Polnische Presse ist voll von interes­santen Meldungen über innere Vorgänge in Gowjetrutzland. Wenn diese Meldungen auch aus verschiedenen Quellen stammen und nur auf Umwegen nach Polen gelangten, so dürfte man ihnen zumindest den Wert der Wahrscheinlichkeit zumessen. DieAgentur Expreß" berichtet, baß in Moskau während der letzten Wochen umfangreiche Bespre­chungen der obersten Führung der GPU. über die schwierige Lage in der Sowjetunion stattgefunden haben. In der- schiedensten Teilen deS Landes find blu­tige Ausschreitungen voraekommen. In Konstantynow sollen Arbeiter, die keinen Lohn erhalten hatten, die Einrichtung einer Glashütte vollständig zerstört haben. An ttnern anderen Ort sollen Arbeiter, die mit Wegebauten beschäftigt werden, in einer Nacht die Kasernen der GPU ange- t haben, wobei mehr als zehn chen verbrannt sei«, stille«.

>ch in Scheobenowskaja sollen Kasernen der GPU. in Brand gesteckt worden sei«. Die Hydranten wurden zerstört m» Ldscharbetz, »n ««möglich zu machen. ^

Die Polnische Presse ist über Kaltstel­lung. Verhaftung und Erschieß ßungzahlreichermoSkowitischer Würdenträger sehr gut unterrichtet.) Man will auS estländischen Quellen wissen», daß kürzlich im Kreml auf Einladung Sta-°> lins eine Tagung hoher Würdenträger statt. , gefunden habe. Zur festgesetzten Zeit M auch Stalin in Begleitung des neuen GPU.°Chef8 erschienen, habe die eingelade^ nen Sowjetführer mit scharfen Blicken gei-, mustert, als wolle er sich davon überzeugen,s daß auch niemand fehle, und habe dannk ohne ein Wort zu sagen, den Konferenzsaal! wieder verlassen. Danach habe der Chef der, GPU. den Versammelten kurz und bündig) mitgeteilt, daß sie alle verhaftet seien.: und gleichzeitig seien in diesem Augenblick: Funktionäre der GPU. mit vorgehaltenem' Revolver in den Beratungssaal gestürm^ die die Verhafteten in ein Gefängnis de»! Kremls geführt haben sollen.

Die polnischen Zeitungen heben hervrA daß zu dieser Konferenz auch MarschM lücher eingeladen war, der aber nicU

Greiamff«.