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Amtliche Tageszeitung äer N5VKP.

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Amtsblatt sämtlicher vehöräen in 51aät unä Rreis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826

Nr. IIS

Calw, Montag, 24. Mai 1937

112. Jahrgang

Das Volk ist für mich, weil ich mich um es sorge"

Der Führer zu einem Franzosen über Deutschlands innere Wandlung

darauf, daß dies geändert werden möge. Man sagte uns, das biete technische Schwierig­keiten, deren Lösung den Ingenieuren noch nicht gelungen sei. Heute hat die Besatzung auf den neuen Schiffen anständige Kajüten, sie hat ein Deck zu ihrer Verfügung, wo sie sich in guten Liegestühlen erholen kann, sie -hat Radioapparate, um sich zu zerstreuen, sie hat einen Speisesaal, wo sie zusammen mit einem Deckoffizier ihre Mahlzeiten einnimmt und all diese Verbesserungen waren nicht so sehr teuer, man mußte nur wollen.

Der Führer sprach daun von den Kraft­wagen. Die Zahl der Kraftwagenbesitzer steigt immer mehr. Er sprach von den Schiffs reisen, die die Arbeiter bis nach Madeira und den Kanarischen Inseln führen, von der Insel Rügen, wo ein Bade­strand hergerichtet wird, der jährlich 800 000 bis 900 000 Menschen aufnehmen kann. Auf diese Weise werden gewisse Annehmlichkeiten nicht mehr einer kleinen Zahl Vorbehalten, und dem Neid wird die so lange gewährte Nahrung fehlen. In Berlin selbst wird ein großes Luxushotel gebaut, aber zur gleichen Heit und in derselben Straße'wird man ein Haus für die OrganisationKraft durch Freude" errichten, daß den Zweck haben soll. Licht in das Leben des Volkes hineinzubringen.

Es handelt es sich also nicht darum, eini­

gen etwas wegzunehmen, sondern vielen et­was zu geben.

Bonnard schreibt zum Schluß, er habe bei der Unterredung empfunden, wie sehr -er Führer mit seinem Volke eine Einheit

bildet. Er spricht von ihm weniger mit der Fürsorglichkeit eines Mannes, der sich zum Volk herabneigt, als vielmehr mit der Zu­neigung und dem Verwandtschaftsgefühl eines Mannes, der aus dem Volk her­an sge stiegen ist. Alles, was ich in den vorhergehenden Tagen gesehen hatte, hat mir klar gemacht, wie sehr das national­sozialistische Regime bemüht ist. die Arbeit zu verherrlichen.

Das Regime hat einen neuen Begriff ge­schaffen: die Ehre der Arbeit. Die Häß­lichkeit und Unsauberkeit, die dazu führen, daß so viele Menschen ihren Arbeitsplatz nicht gern haben können, sind streng verpönt. ES werden Wettbewerbe zwischen den Fabriken veranstal­tet und die hellsten und freundlichsten, in denen jeder freudig seine Arbeit tun kann, werden durch Preise ausgezeichnet. Man sieht also, es handelt sich nicht darum, den Arbeitern einige Annehmlichkeiten oder Vorteile zu verschaffen, die sie apathisch hinnehmen. Es handelt sich vielmehr darum, sie selbst durch Arbeitund Freude einem Zustand zu-uführen, den sie bisher noch nicht erreicht hatten.

Alle Garde vor jungen Führer«

Darr6, Himmler und Ley im HI.-Reichsführerlager

Paris, 23. Mai.

Das ..Journal" veröffentlicht am Samstag im Rahmen seiner UmfrageWohin steuert Europa" einen Artikel eines Mitgliedes der französischen Akademie. Abel Bonnard, über dessen Begegnung mit dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, wobei Bonnard de» Führer absichtlich nicht über außenpoli­tische Fragen, sondern über die sozialen Be­strebungen der nationalsozialistischen Staats­führung befragte.

Die Unterredung begann, so schreibt Bon­nard, mit einem Vergleich zwischen der Ge­sellschaft von heute und der Vorkriegs, zeit. Ich hatte gesagt: Wenn jene Welt von früher bequemer und angenehmer ge- wesen sei. weil sie dem Behagen des einzel­nen mehr geboten habe, so biete dafür die Welt von heute schon durch die Schwierig, keilen. die sie mit sich bringt, der männ- kichen Tugend mehr Gelegenheit, sich zu bewähren; sie sei härter als früher und dramatischer, aber vielleicht auch poetischer, weil wir in diesem Kampf mit der Wirklich­keit die tiefsten Quellen des Lebens erschließen. Ter Führer stimmte dem mit einer Gebärde zu. Aber ich sehe doch ganz gut, daß er etwas anderer Ansicht ist.

».Ohne Zweifel", sagt er.kann die Welt von heute einigen energischen Männern ein l Gefühl des Glückes geben durch die Tätig- keit. die sie im Kampf mit den Schwierigkei­ten entfalten. Und was mich anbetrisft. so wäre ich in der Periode von 1860 bis 1914 nicht glücklich gewesen. Aber dies gilt nur für eine kleine Zahl, die Masse interessiert sich gar nicht von sich aus sür diese großen Probleme. Ohne Zweifel kann man die Massen für die Lebensfragen der Nation be­geistern. aber das allein kann die Maste der Menschen nicht befriedigen. Viele Men­schen arbeiten täglich 8 Stunden in manch- , mal sehr wenig angenehmen Verhältnissen und in einem Beruf, den sie nicht selbst ge­wählt haben. Sie müssen in ihrer Seele ein inneres Glück haben, das ihnen das Leben erträglich macht. Um sich ihrer anzu- nehmen, genügt es nicht, die materiellen Voraussetzungen ihres Daseins zu ändern."

Der Führer sprach darauf von der Orga- nist/ionKraft durch Freude", die das Ge­fühl der Freude in die Massen bringen und das Volk lehren soll, sich zu freuen. Dann säh'it der Kanzler fort:

..Im Auslande glaubt man. Deutschland lebe unter einer Diktatur, aber vor 1933 ging es viel diktatorischer zu. Eine Regie­rung wie die unsrige könnte sich gegen den Willen des Volkes nicht an der Macht halten. Das Volk ist für mich, weil es weiß, daß ich mich wirklich mit seinen Röten beschäftige, daß seine seelischen Probleme mich inter­essieren."

Der Kanzler erklärt weiter, was er alles für das Volk getan hat und was er tun will. Er erwähnte den Unterschied, den man früher zwischen Hand- und Kopf­arbeiter machte und sagte mit Recht, sie »u unterscheiden sei nicht so leicht, wie man ) glaubt, denn die Geistesarbeit greift stellen-

I weise in den Bereich der Handarbeit hinein

i und gewisse Mechaniker oder Monteure lei- I ften in Wirklichkeit Kopfarbeit, während ge­wisse Buchhalter, die sich einer höheren Kate­gorie zurechnen, doch eine mechanische Tätig­keit verrichten. Aber der Gedanke des Kanz- > lers kommt immer wieder auf dasselbe Pro­blem zurück, das heißt daraus, was zu machen ist. um der zahlreichsten Volksschicht zu einer

anderen Einstellung zum Leben ! zu verhelfen

D Bis in die letzte Zeit hinein, so sagte er, be- » stand auf den Schiffen der großen Reede- v reien ein erschütternder Gegensatz » zwischen dem Luxus, der den Passagieren Vor­behalten war und dem Leben der Besatzung. Auf der einen Seite jede Raffinesse und alles nur Begehrenswerte und auf der anderen Seite keine Annehmlichkeit oder Bequemlichkeit, son­dern schwierige Daseinsbedingungen und un­gesunde Verhältnisse. Vergebens bestanden wir

Weimar, 23. Mai.

Auf der Arbeitstagung des Neichsführer- lagers der HI. schilderte am Samstagvor­mittag Neichsminister Darrs die Maß­nahmen, die getroffen wurden, um das Bauerntum aus der jüdischen Umklamme­rung zu retten. Die Kette dieser Maßnah­men stelle eine folgerichtige Linie dar, die von der Schaffung des Reichsnährstandes über das Reichserbhosgesetz zur Bildung der jetzt lückenlos dastehenden Umordnung führte. Solange dieses Wirtschastsgesetz, daS der Nationalsozialismus zur Grundlage der Wirtschaft gemacht hat. bestehe, sei sür eine jüdische Wirtschastsausfassung, die sich aus Spekulation aufbaue, in Deutschland kein Platz. Ferner entwarf de'- Neichsbauern- sührer ein Bild von der 1 hen Ernäh­rungslage. Dabei gedachte er anerkennend des Landdienstes der HI., der eine wirksame Hilfe des deutschen Bauerntums bei dessen Mitarbeit am Vierjahresplan darstelle.

Am Nachmittag behandelte der Reichs- sichrer SS. und Chef der deutschen Polizei. Himmler, in einer groß angelegten Rede politische und moralische Erzieh ungs- fragen des deutschen Volkes, insbesondere der deutschen Jugend, immer abgestellt auf da große Ziel der Erhaltung des Lebens ur - der Steigerung der Leistungsfähigkeit un ires. Volkes.

Dr. Ley über bie Kunst der Menschenführung

Am Sonntag sprach Reichsorganisations­leiter Dr. Ley zu den in Weimar versammel­ten 1300 Bann- und Jungbannführern. Er hielt einen eingehenden Vortrag über die Kunst der Menschenführung und den schöpferischen künstlerischen Geist, der sich in der Organi­sationsarbeit der Partei offenbart. Weiter äußerte er sich über die Aufgabenteilung zwi­schen Partei und Staat. Der Staat darf nur etwas tun, wenn eS sich als richtig bereits erwiesen hat, die Partei hingegen muß neue Probleme anpacken. Minutenlange stürmische Zustimmung begleitete die tiefempfundenen Worte Dr. Leys über seine Zusammenarbeit mit der Reichsjugendführung. Er erwähnte die beiden großen Werke, die bereits Zeugnis für diese Verbundenheit abgeben, den Reichs- berufswettkampf und die Adolf- Hitler-Schulen. ES werde alles daran­gesetzt, diese gemeinsame Arbeit weiterznsüh- ren. Auch beim größten Werk, dem der NS.-

GemeinschaftKraft durch Freude", stelle bie deutsche Jugend den Stoßtrupp. Es sollten in Zukunft keine KdF.-Fahrten mehr ohne die deutsche Jugend durchgefuhrt werden.

NottsnausmarsO vor KdF Fahrern

L! 8 e o d e r I e v t Zer tI8-k>re,se

k. t. Hamburg, 23. Mai.

In der Deutschen Bucht werden am 4. Juni die Urlauber von drei KdF.-Schiffen als Zu - schauerandenUebungenderdeut- schen Kriegsmarine teilnehmen. Eine große Vorbeifahrt von Panzerschiffen, Kreu­zern, U-Booten, Torpedo-Booten und ein Vor­beiflug von Seeflugzeug-Geschwadern an den Urlauberschiffen beendet das Manöver.

Die Betriebssührer deS Lugau-OelS- nitzer Kohlenreviers haben in Zu­sammenarbeit mit der DAF. die Teilnahme von 40 erzgebirgischen Bergarbeitern an einer KdF.-Fahrt nach Norwegen er­möglicht. Diesen Arbeitskameraden, die unter den schwersten Bedingungen ihr Tagewerk verrichteten, ist damit zum erstenmal Ge­legenheit zu ausgiebiger Erholung in der frischen Seeluft geboten worden.

ees. Budapest, 23. Mai.

Am Samstagabend verließen das italie­nische Königspaar mit Prinzessin Maria so­wie der italienische Außenminister Graf Eiano die ungarische Hauptstadt, um die Heimreise anzutreten. Der Abschied am Budapester Ostbahnhof gestaltete sich ganz besonders herzlich und freundschaftlich.

Die in den Mittagsstunden über die aus Anlaß dieses Besuches geführten politischen Besprechungen veröffentlichte Verlautbarung stellte ebenfalls fest, daß die Verhandlungen in freundschaftlichem Geist geführt wurden und daß in allen erörterten Fragen voll­kommene Uebereinstimmung zwi­schen den Staatsmännern der beiden Länder erzielt werden konnte. Italien und Ungarn beabsichtigen wie betont wird, ihre bis­herige Politik unverändert fortzusetzen.

Wenn die Verlautbarung von der Er­örterung aller aktuellen politischen und wirt­schaftlichen Fragen spricht, so dürste eS sich

Bolschewisten

SoOmdicreil offene SlSdle

Salamanca, 23. Mai.

Rach dem nationalen Heeresbericht vom Samstag hat die bolschewistische Fliegerei in verbrecherischer Weise die offenen Städte Valladolid und Pamplona bom­bardiert. In Balladolid wurden zwei Personen getötet und 22 verwundet, haupt­sächlich Frauen und Kinder. In Pamplona wurden 10 Personen getötet und 25 verwun­det, darunter nur sechs Männer, alles übrige Frauen und Kinder.

Der glänzende Vormarsch der National­truppen an der Biscaya-Front wurde fort­gesetzt und in den Abschnitten von Dima und Villaro die Höhen von Urrutucho besetzt, die diese beiden Ortschaften beherrschen. Auch die Dörfer Bernagoitia und Arroche wurden eingenommen. Auf den Höhen von Urrutucho und Olagueta war der Widerstand des Feindes zuerst groß, später geringer. 200 Milizangehörige mit Waffen wurden g e- fangen. Die Zahl der feindlichen Ver­luste und des erbeuteten Kriegsmaterials ist überaus groß.

Am Samstagabend standen die nationa­len Truppen im Kampfgebiet Amorebieta in unmittelbarer Nähe von Lemona. das nur noch 13 Kilometer von Bilbao entfernt liegt. Als sich am Nachmittag das schwere Fliegerbombardemcnt und heftige Artillerie- teuer des Vormittags wiederholte, gab der Gegner den Widerstand auf und zog sich auf die Stellungen der El Gallo- Linie zurück. Das bolschewistische Bataillon" Chucarrieta geriet vollständig in Gefangenschaft. Im nördlichen Abschnitt der Bilbao-Front hat sich am Samstag eine von Nordwestcn nach Südosten verlaufende nationale Angriffsfront herausgebildet, die in fast gerader Linie in einem durchschnitt­lichen Abstand von 6 Kilometer parallel zum östlichen Teil des Bilbaofcstungsgürtels verläuft.

Dieverirrkeil" Flugzeuge zurückgeflogen

Havas meldet aus Pau: Am Samstag früh um 7 Uhr sind die sowjetspani­schen Militärflugzeuge, die sich seit I Montag auf dem französischen »Flugplatz von Pau befanden, in zwei Staffeln gestartet, um nach Sowjetspanien zurückzu flie­gen. Fünf französische Flug- zeuge gaben das Geleit. An Bord eines der, französischen Apparate befanden sich zwei Mitglieder der internationalen Nicht- rinmischunaskontrolle.

Ueber den Rückflug der 17 bolschewistisch, spanischen Flugzeuge schweigen sich die amt- lichen Pariser Stellen noch immer aus. Der Jour" schreibt: Es sei ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß am Vorabend der Landung dieser 17 spanischen Flugzeuge zwei Beamte der Air-France-Gesellschaft, von Toulouse kommend, in Pau eingetrofsen waren. Sie befanden sich hier zur gleichen

Werver in erster 2inte um die Frage ver Auswirkungen der jüngst abgeschlossenen italienisch-südflawischen Vereinbarungen aus die ungarische Politik im Donauraum ge­handelt haben. So spricht man in Buda­pester politischen Kreisen erneut von der Möglichkeit einer Annäherung zwi­schen Ungarn und Südslawien. Voraussetzung für eine solche Entwicklung wäre aber die endliche Anerkennung der militärischen Gleichberech­tigung Ungarns durch die Kleine Entente. Auch in dieser Frage dürfte wäh­rend des Budapester Königsbesuches zwischen Graf Ciano und dem ungarischen Außen­minister von Kanya ein Meinungsaustausch erfolgt sein. Es verlautet in diesem Zusam­menhang. daß man in den Kreisen der Klei­nen Entente grundsätzlich bereit wäre, die militärische Gleichberechtigung Ungarns an-, zuerkennen, sofern Ungarn entsprechende Zusicherungen geben würde, daß sich die ungarischen Rüstungen nicht gegen di»! Kleine Entente wenden könnten. ,

Italienisch-ungarische Freundschaft besiegelt

Abschluß des Budapester Königsbesuchs Militärische Gleichberechtigung?

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