Volk selbst hat ihnen diese Macht, die sie mißbraucht haben, wieder genommen. Es will seine Priester nicht in politischen Ver- sammlungssälen sehen, sondern als Diener Gottes vor dem Altäre, nicht in Schulen Politisierende Pfaffen haben, sondern Priester des Höchsten.
In diese»» verzweifelten Sträuben der politisierenden Geistlichkeit gegen ihre Rückführung in die Kirche geschehen Dinge, die nicht nur das Ansehen des Priesterstandes schwer gefährden sondern auch einer Komik . nicht entbehren. Mehr als jeder kirchenfeind, liche Propagandafeldzug erbitterter Christentumshasser, »vie z. B. der Gottlosen in den vom Bolschewismus bedrohten demokratischen Ländern muß cs dem Ansehen der Geistlichkeit schaden, wenn sie in Hellen Scharen in den Zeitungen sich selbst der Lüge zeihen müssen. Und wer muß nicht lächeln ob der Aufregung einer kirchlichen Verwaltungsstelle, die sogar einen Rechtsanwalt bemüht, um einer Schule inStettenin der Saar- Pfalz, die jetzt Gemeinschaftsschule geworden ist, die Erlaubnis zur Benutzung eines auf kirchlichein Boden stehenden — Abortes zu entziehen? Den Zusammenhang zwischen kirchlichen Belangen und Bedürfnisanstalt — den nicht wir. sondern diese kirchliche Verwaltungsstelle hergestellt hat — zu erklären, ist schwer: als Beweis für die ohnmächtige Wut eines Hetzpricsters bleibt ex ein zip dasiehend. ll. IÄ.
NsbelpreiösuMuß brüskiert Lenden
X London. 5. April.
In England hat die aus Oslo kommende Nachricht, daß Mahatma Ghandi als Be. Werber für den sogenannten Friedens-Nobel. Preis aufgestellt worden fei. Peinliches Erstaunen hervorgerufen. Ein Blatt stellte fest, daß Ghandis hauptfächlicher Beitrag für den Frieden die Anzettelung von Unruhen gewesen ist. Der Vorschlag ist von einer Gesellschaft gemacht worden die sich „Freunde Indiens" nennt.
Jetzt dürfte man in England wohl auch die deutsche Haltung nach der Verleihung -es Nobel-Preises an den Landesverräter Osfietzki zu begreifen beginnen, die man damals nicht verstehen wollte. Bemerkenswert ist aber vor allem die Begabung des Osloer Ausschußes, die Großmächte vor den Kopf zu stoßen unter Benützung von Einrichtun- gen, die angeblich der Friedensförderung dienen sollten.
MllDtttkksnsekm -Mnel
London, 5. April.
Im Locarno-Raum des britische,, Außenamtes wurde am Montag die von 23 Län- der,, beschickte Internationale Zuckerkonfe- renz vom Lordpräsidenten des englischen Staatsrates, Ramsay Macdonald, er- öffnet, der in der Einleitnngsansprache es als Zweck der Konferenz bezeichnet?, ein internationales Abkommen für die Aufrecht- erhaltung eines vernünftigen Gleichgewichtes zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Zuckerweltmarkt zu erzielen.
Die englische Presse setzt im Zusammen- Hang mit der Konferenz ihre Kombinationen hinsichtlich einer Abrüstungs- und Weltfriedenskonferenz fort. Zuerst werde ein Han. dels- und em diplomatischer Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Groß- britannien zustandekomüien. Wenn Norman Davis auch keinen derartigen Plan mitgebracht hat. so seien die Grundlagen für das Abkommen doch schon vor einem Mo- nat in den Besprechungen des britischen Handelsministers Runciman mit dem Präsidenten Roosevelt gelegt worden.
Wird Frankreichs Rundfunk stillgelegt?
Streikdrohrmgen. der französischen Bau- und Rundfunkarbeiter
Parts, S. April
Tie französische Bauarbeitergewerkschaft hat von der Negierung bis spätestens 13. April die Auflösung der »um- ftürzlerischen Bünde" und außerdem einen Kredit von 10 Milliar» den Franken lctwa 1145 Millionen NM.) zur Ausführung öffentlicher Arbeiten gefordert. Im Zusammenhang damit wird in Gewerkschaftskreiscn mit der „Anwendung eigener Mittel" gedroht, um die Arbeitgeber zur Kapitulation zu zwingen. Man spricht von einem „Temonstrationstag". ohne sich näher darüber zu erklären, was man darunter n> versiebe» bat.
Auch der Leiter der Gewerkschaft der Ar- beiter und Angestellten des französischen Rundfunks hat am Montag bekanntgegeben. daß die Gewerkschaftsmitglieder „sich nicht mehr länger mit leeren Versprechungen seitens der Regierung hinziehen laßen werden", wie das bisher immer wieder der Fall gewesen sei. Wenn bis zum 15. Avril nickt lämtlicke Korde
lungen der Gewerkschaft in co a u z ch und Bogen angenommen und verwirklicht würden, werde der gesamte französische Rund- funkbetrieb durch eine» Streik eingestellt werden. Von einem solcher! Streik würden dann auch die staatlichen Sender ergriffen werden, was um so Peinlicher sein werde, da man jetzt mit der Rundfunkwerbung für die Pariser Meltaus- stelliing beginnen wolle.
M-Ms MWer W Mmsx-
Paris, 5. April.
Der Führer der Französischen Volkspartei, Abg. Doriot, veröffentlicht neue Mitteilungen über die Geldquellen der Kommunisten. Außer den 250 Millionen Franken, die sie in den letzten zwölf Jahren von Moskau erhalten haben, haben sie auch in den von ihnen verwalteten Stadtgeineinden einfach gewisse Gelder einbehalten für ihre Propagandazwecke.
symparyle für ven nach dreieinhalbjößriger Tätigkeit als erster Gesandter des nativ,lalsezia- li,tischen Deutschland scheidenden Diplomaten deutlich zum Ausdruck.
Der scharfe Kampf gegen den Kommunismus
den die südslawische Regierung planmäßig führt, hat zur Verhaftung zweier Haupthetzer, der Brü- der des Hauptschriftleiters des halbamtlichen Blattes „Breme" geführt. Der Hauptschriftleiter Dr. Ljuby Popowitsch ist daraufhin zurück- getreten, obwohl er selbst nicht kompromittiert ist.
kü Todesopfer des Londoner Eisenbahnunglücks
Die Zahl der Toten bei dem schweren Eisero bahnu»glück auf der Londoner Sttdbahn hat sich auf zehn erhöht. — Am Sonntag ereignete sich i» der Nähe von Sevcn OakS (Grafschaft Kent) wiederum ein leichter Zugzusammcnstoß, bei dem aber niemand verletzt wurde. Das ist der fünfte Eisenbahnzusammenstoß innerhalb vier Tagen in London und Umgebung.
Vcrsammlungswrlle de la RocqueS
Die französische Svzialpartci des Obersten de la Rocques kündigt eine große Propaganda- und Versammlnngsaktivn in ganz Frankreich au.
Bombenanschlag auf eine Kirche
Auf eine Kirche in der Nähe von Montpel- kier (Südsrankreich) ist von Unbekannten ein Bombenanschlag verübt worden, der jedoch nur geringen' Schaden anrichtete. ES scheint sich um die Aktion kommunistischer Elemente zu handeln.
»Nette Gäste" aus Rot-Spanien
Das Treiben des span. Bolschewistengesindels in Frankreich
Paris, 6. April.
Die nach der Einnahme von Jrun und San Sebastian durch die nationalen Truppen nach Frankreich geflüchteten Bolschewisten bereiten der französischen Polizei viel Aerger. Unter den in den letzten Wochen wegen Einbruches und ähnlicher Vergehen Verhafteten im südwestlichen Frankreich befindet sich eine große Zahl dieser Elemente. Nicht genug damit, ist jetzt die Polizei von Bordeaux einer Bande spanischer Bolschewisten auf die Spur gekommen, Seren Mitglieder, obschon sie angeblich mittel- und arbeitslos sind, in den Waffengeschäften der Stadt Revolver und Munition cinkauften. Es wurden über 30 Verhaftungen vorgenommen. Die Verhafteten gaben selbstverständlich keine Auskunft über die Empfänger dieser Waffen, man macht sich jedoch in Frankreich keine Illusionen über den Weg, den sie genommen haben bzw. noch nehmen werden.
Kommunistische „Visitenkarten!"
Kommunistische Schmutzfinken hinterließen nach einem AgitationSzug durch die Umgebung von Nochefort ihre „Visitenkarten" an den Gehöften von 2g Bauern, bereu nationale Gesinnung in der Gegend bekannt war. Die Vorderfronten der Gebäude wurden völlig mit
Farbe beschmiert, ivobei „Hammer u. Sichel" nicht fehlten. Um das Maß voll zu machen, warfen die Jünger Moskaus schließlich ihren Farbentopf in einen Brunnen, dessen Wasier dadurch nngenießbar gemacht wurde.
Die KSmO ini der Bürde«!»«
Küstenstriche Santander—Bilbao bombardiert Salamanca, 5. April.
Die in Salamanca eingelaufcucn Nachrichten von der Baskcn-Front besagen, daß die nationalen Truppen stellenweise zwei Kilometer über daS am Sonntag erreichte Ziel vorgedruilgen seien. An allen Frontabschnitten wird wieder seit Morgengrauen gekämpft. Die Artillerie hält die bolschewistischen Schützengräben unter Feuer. Die Flieger belegten aus niedriger Höhe die bolschewistischen Stellungen, die Truppenansammluilgen sowie die Eibar, Durango und Bilbao verbindenden Landstraßen mit Bomben. Nationale Kriegsschiffe bombardierten die Küstenstraße Santander-Bilbao, die teilweise für den Verkehr unbrauchbar gemacht wurde. Die baskischen Behörden ordneten angesichts des Ernstes der Lage an, daß die Zivilbevölkerung Durango und Eibar zu räumen habe.
Teilung WMims?
London. 5. April.
Der politische Korrespondent der „Mor- ning-Post" vermutet, daß die Palästina- Kommißion eine Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Teil Vorschlägen wird. Da» durch würde Palästina aufhbren, britisches Mandat zu sein. Der jüdische Teil Palä» stinas würde ein sich selbst regierendes D o» Mlniyn im Empire werden. Es würde in den Völkerbund ausgenommen werden. Der arabische Teil würde unter die Herrschaft des Emirs von Transjordanien kommen. Auch die Araber könnten einen Sitz in Genf erhalten.
PolM/cheKirrsnaOrlchLen
Die älteste Parteigenossin,
Frau Rosalia Schüßler (Mitglied Nr. 10) ikt m München im Alter von 45 Jahren gestorben. Sie war bereits ISIS zur Bewegung Adolf Hü- lers gekommen und hatte seither unermüdlich für sie gearbeitet.
Abschied des Gesandten von Mackensen in Budapest
Der vom Führer zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt ernannte seitherige Budapester Gesandte von Mackensen wurde von Admiral von Horthy zu einer einstündigen Abschiedsaudienz empfangen. Die Spitzen der ungarischen Negierung sahen tzen Gesandten ebenfalls bei sich zu Gast. In den Abschiedsworten der nationalen Presse kommt die Wertschätzung nnd warme
MklWe Mtial i» Wie»
Wien, 6. April.
In dem Wiener Stadtteil Ottakring wurde am Montag abend eine grauenvolle Bluttat entdeckt, die sich vermutlich schon Sonnabend abgespielt haben dürfte. Ein 79jähr. Kürich- nermcister n»d seine 73 Jahre alte Ehefrau wurden in ihrer Wohnung ermordet aufgc- funden. Die 30 Jahre alte Hausgehilfin deS Ehepaares, die sich in einem vermutlich a>^ ihre Schwester gerichtete» Abschiebsbrief der Tat beschuldigt, wurde ebenfalls in ihrem mit Leuchtgas gefüllten Schlafraum tot aufgcfnn- den. Der Anlaß zu der Bluttat konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Kin-sssnlWrer in Mexiko veMW
Neuhork, 5. April.
Ans Mexiko-Stadt wird berichtet, daß die dortige Polizei den amerikanischen Staatsbürger Posembo verhaftete, der vor kurzem ein Kind raubte und schließlich ermordete. da dessen Eltern nicht in der Lage waren, das von dem Verbrecher geforderte Lösegeld aufzutreiben. Nach Verübung der schändlichen Tat floh der Mörder nach Mexiko. Der zuständige amerikanische Konsul beantragte seine Auslieferung.
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Großelfingen (Hohenzollern), 4. April.
Das große Fabrikgebäude am Ortsaus- gang nach Owingen, welches früher der Firma Keller-Ebingen als Trikotagensabrtk diente und seit Oktober 1931 leersteht, ist in diesen Tagen von der Firma Baur u. Co.,, Möbelfabrik, käuflich erworben worden. Die neuen Besitzer wollen sofort mit der Einrichtung eines Schreinereibetriebes beginnen, dessen Umfang nach und nach vergrößert werden soll.
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(Copyright by Duuckcr-Berla», Berlin) SO
Sie blickte ihn an, lächelte, während der Wind in ihr rotes Haar fuhr- dann sagte sie, weil sie den Wunsch hatte, sich für alle Fälle nach jeder Seite hin zu sichern:
„Aber Sie müssen mir versprechen, in der Schönhauser Allee niemand etwas davon zu sagen, daß Sie mich kennen. Ich meine — in der Garage. Das geht sonst gleich wie ein Lauffeuer herum. Ich mag daS nicht."
„Aber Kind," sagte er gekränkt, „wie kannst du so etwas von mir denken. Natürlich erfährt kein Mensch etwas davon."
Sie nickte befriedigt.
Herr Silvestre hielt den Wagen vor einem Lokal in der Innsbrucker Straße an, sie stiegen aus, um eine Hühnersuppe zu essen. *
Puwileit kam über den Hof gelaufen, mit brennenden Augen und leicht schwankenden Beinen, er sah sich überall nach Hanne um, sand ihn aber nicht..
Rudi stand an der Hebebühne, einen schweren Franzosenschlüssel in der Hand. „Suchen Sie was, Puwileit?" fragte er über die Schulter hinweg.
„Wo ist Hanne?" sagte Puwileit mit stoßendem Atem.
„Fort. Silvestres Wagen abholen. Der hat eben angerufen.'
Puwileit lachte kurz auf: „Jetzt um acht Uhr früh Wagen abholen? Da ist Herr Silvestre wohl eben erst nach Hause gekommen, ja? Hat wohl einen kleinen Bummel ge-
macht, der Herr, mit einem süßen, kleinen Mädchen, ja?" Er kam Plötzlich dicht an Rudi heran, legte die dürre gelbe Hand auf dessen Schulter:
„Hören Sie mal", sagte er, „der Hanne ist wahnsinnig! Ich kann das nicht länger mit ansehen, wie so'n Miststück einen anständigen Menschen an der Nase herumführt. Das kann man als Mann, als Freund nicht mit ansehen. Hören Sie mal —", er rüttelte Rudis Schulter — „was ich eben in der Gleim- straße gesehen habe. Der Silvestre hat Erika nach Hause gebracht. Jetzt, eben, um acht Uhr früh."
Rudi starrte mit weitaufgerissenen Allgen, aber er sah nichts. Wirr und jagend schossen die Gedanken durch seinen Kopf, er vcr' ^te fieberhaft, Verbindungen herzustellen, aber es gelang ihm nicht.
„Unmöglich", stieß er ratlos hervor, „das ist unmöglich".
„Mit meinen eigenen Augen gesehen", sagte Puwileit. „ich kenne doch den Wagen, so einen Wagen gibt es nicht zum zweitenmal, es war der weiße Maybach —".
„Packard", verbesserte Rudi mechanisch.
„— Packard, ich sage immer Maybach, aber ich kann es beschwören. Vor allem kenne ich doch das Mädel, wie 'ne Filmdiva kam sie an, mit silbernen Schuhen, jawohl. Mensch, ganz auf vornehm, sage ich Ihnen, in einem langen Kleid mit Schleppe, angemalt rm Gesicht wie . . . Und nun frage ich Sie, wo sollen die um acht Uhr fri'ch Herkommen? Woher kommt man, wenn man um acht Uhr früh von einem Herrn nach Hause gebracht wir-. Woher?" Und als Rudi keine Antwort gab, fuhr Puwileit befriedigt fort: „Na, sehe« Sie. Und so ein Mädchen w ll er heiraten. Heiraten!" Er Ms sich mit ketzE.HLstzen au d«r Kopf,
fuhr mit den Fingern durch das dünne, angegraute Haar: „Heiraten!"
„Wie sah denn der Mann aus?" fragte Rudi faßlich und immer noch etrr 1 zweifelnd, während er seine klugen, ruhigen Augen auf Puwileit richtete.
„Ein dicker Mann war es", sagte Puwileit, und begleitete jedes Wort mit einer bekräftigenden Handbewegung, „schwarze Haare, gelb im Gesicht, und einen ganz Hellen Huf hat er aufgehabt."
„Das ist Silvestre." bestätigte Rudi still, während er sich eine Zigarette anzündete.
„Na, was sage ich? Es kann niemand anders sein. Ich kenne doch den Wagen."
Rudi stieß langsam und ruckweise den blaugrauen Rauch aus Mund und Nase und tippte nervös mit dem Zeigefinger ima- ginäre Asche von der Zigarette ab. Er lehnte sich gegen die Hebebühne, steckte eine Hand in die Hosentasche und blickte Puwileit fragend an: „Also schön: es war Silvestre. und es war Erika. Sie war es sogar bestimm», denn sie hat gestern abend angerufen, sie wäre bei ihrer Schwester. Aber was weiter? Was soll geschehen?"
„Das fragen Sie noch? Können Sie denn ruhigen Gewissens Ihren besten Freund in so einen Wahnsinn hineinlaufen lassen? Können Sie es denn dulden, daß er so ein Glanzstück heiratet? Na, hören Sie mal. das ist doch klar, was zu geschehen hat, man mnß es ihm sagen. Das ist doch selbstverständlich!"
„Selbstverständlich? Meinen Sie?" Rudi blickte lächelnd auf den schweren Schraubenschlüssel in seiner Hand herab. „Ich sehe. Sie sind nicht im Bilde. Puwileit. Hanne ist mein bester Freund gewesen."
„Nein!" rief Puwileit verblüfft.
„Doch. Wir sprechen schon seit einiger Zeit nicht mehr miteinander, und demnächst
lösen wir auch alle geschäftlichen Beziehungen. Es ist aus. Endgültig aus."
„Aber warum denn bloß — am Ende wegen der . . . Herr Puwileit machte nur eine Bewegung mit dem Daumen über die Schulter.
„Natürlich. Weswegen denn sonst," sagte Rudi resigniert. „Ich habe noch ganz andere Dinge gesehen als Sie, verehrter Herr Pu- wilelt. Und er hat mir nicht geglaubt. Hat mir glattweg ins Gesicht gesagt, ich sei ein Lügner, ein Verräter, weiß Gott was noch alles. Ja, da staunen Sie, Herr Puwileit. Staunen Sie nur. Es geschehen komische Dinge in der Welt."
Er lachte kurz auf und ließ den Schraubenschlüssel klirrend auf den Boden fallen.
„Dem ist nicht zu helfen. Glauben Sie mir, es hat mir viele schlaflose Nächte bereitet. bevor ich dahintergekommen bin. Aber es ist ihm wirklich nicht zu helfen. Es gibt Menschen, die blind sind. Von außen her ist da nichts zu machen. Ich meine — wenn Sie das unbedingte Bedürfnis fühlen, dem Hanne' zu erzählen, was Sie gesehen haben — bitte, es steht Ihnen frei. Ich werde es ihm jedenfalls nicht sagen. Ich werde mich hüten. Ich komm' nicht mehr an ihn heran. Dieser Narr!"
„Und Sie meinen, er würde — er würde mir auch nicht glauben?" fragte Puwileit.
„Er würde Ihne» ebensowenig glauben, wie er mir geglaubt hat. Er würde sofort u Erika laufen und sie fragen, ob es wahr ei. Darauf würde sie natürlich sagen, es sei gelogen. Darauf würde er zu Ihnen kommen und einen Krach schlagen, daß Ihnen Hören und Sehen vergeht. Glauben Sie mir, ich kenne ihn. Es hat keinen Zweck. Laufen lassen, solche Leute muß men in ihr Unglück lause« laßen."
.(Fortsetzung folgt) ,