SctnvarrwaldWackt
Hauptschristleitcr: Friedrich Ha»S Tchccle. Anzcigenlciter: Alsred Schaf, heltle. Sämtliche in Calw. Verlag: Schwarzwald-Wacht G.m.b.H. Calw. EeschästSstelle: Altes Postamt. Fernsprecher LSI. Schluß der Anzeigenannahme: 7.NI Uhr. — Rotationsdruck: A. Oelfchliiger'sche Buchdruckerci, Calw. — Zurzeit gilt Preisliste 4. Fernmündliche Anzeigen ohne Gewähr. D. A. II. 37: 3L70. Bei ilnzeigen-Wtederholung «der Mengenabfchluß (Staffel L). Nachlaß. Erfüllungsort: Calw.
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Amtsblatt sämtlicher Vehöräen in Ztaät unä Ureis Calw / Heimatblatt seit «lem Zahre 1826
Nr. 72 Calw, Dienstag, 3V. März 1837 111. Jahrgang
Stalin ruft zu neuem Bernichtungsseldzug auf
Kampf in den eigenen Reihen — Trotzkiftenfurcht im Moskauer Kreml
Moskau. 29. März.
Erst am Ostermontag veröffentlichte di- Sowjctpresse eine Rede Stalins, die er schon vor einem Monat vor einer in aller Eile und Heimlichkeit einberufenen Voll- sitzung des kommunistischen Hauptausschus- seZ gehalten und die nur ein Thema hat: „Kampf gegen den Feind in den eigenen Reihen.'
Die Rede wimmelt nur so von Ausdrücken wie: Staatsfeindc, Schädlinge, Spione. Mörder, Terroristen und Attentäter, die sich „in alle oder fast alle Organisationen des Sowjetstaates eingeschlichen" haben. All diese „Staatsfeinde" sind nach Stalin Werkzeuge der „kapitalistischen Einkreisung" der Sowjet, union — wobei der rote Sklavenhalter des russischen Bauern, und Arbeitertums ganz die sonst so gerne betonte Ideen- und Interessengemeinschaft mit den „großen Demokratien" des Westens ganz vergißt. In dieser Rede ist so ziemlich alles, was außerhalb des Kremls kreucht und fleucht, zur «Prinzipien, und ideenlosen Bande" des Trotzkismus gehörig. Stalin schloß seine Rede mit der Aufforderung, den Feldzug gegen den „inneren Feind" mit erneuter Wucht und Schonungslosigkeit weiterzuführen und alle Gegner zu „zerschmettern". Es kann also als sicher angenommen werden, daß der seit Monaten andauernde Bernichtungsseldzug gegen alle Unzufriedenen und Oppositionellen im Näte- siaat zumindcstens ebenso blutig wie bisher fortgcftthrt wird.
Krestinski — stellv. Iuftizkornnnfsar
Der bisherige Stellvertreter des Volkskommissars sür Auswärtiges. Krestinski. wurde zum stellvertretenden Iustizkommissar ernannt. Krestinski, der früher einige Jahre lang Botschafter der Sowjetunion in Berlin gewesen war. bekleidete im Außenkommlssa- riat den Posten des ersten Stellvertreters Litwrnows. Im Iusti-kommissariat wird er der zweite Stellvertreter des Volkskommissars Krplenko sein.
„3m Schalten
der internationalen Freimaurerei"
Die Spannung, die durch sowjetrussische Manöver im Londoner Nichtcinmischungs- ausschuß zu Beginn der Osterwoche zwischen Großbritannien und Italien hervorgerufen wurde, beginnt sich allmählich zu lösen.
.Lftersttrtr" bei Ren Mern
London, 29. März.
Das Verbot eines Aufmarsches der republikanischen Partei in Irland durch den Iustizminister hatte in mehreren Städten der westirischen Grafschaft M a t, o milde Tumultszcnen zur Folge. Vor allem in Newport kam es ui ernsten flusaminon- stößen zwischen der Polizei und demonstrierenden Parteigängern. 20 Anhänger der re- publikanischen Partei sowie mehrere Polizei- beamte wurden verletzt. Aehnliche Vorfälle spielten sich auch in Kilmeena und bei Cast- lebar ab. Tie Polizei hat insgesamt 40 Verhaftungen vorgenommen.
In Ea Henne ist das Fahrpersonal der Autobus-Linie in den Ausstand getreten. Es verlangt eine Erhöhung des Tageslohncs von 35 aus 50 Franken. Tie Fahrer haben die Autobusse in die Schuppen gestellt und losten sie durch Streikposten bewachen.
Im Pundschab lBritisch-Jndien) ist es am Ostersonntag wieder zu folgenschweren Zusammenstößen zwischen Hindus und Mohammedanern gekommen. Die Polizei wurde beim Eingreifen mit Steinen beworfen, wor- auf sie das Feuer eröffnete. Acht Menschen wurden getötet und mehr als 20 verlebt.
3000 Bergleute des Iamdoba-Berg- Werkes in Britisch-Indien sind wegen der Verhaftung eines Vertrauensmannes in den Streik getreten. Tie Verhaftung erfolgte in Zusammenhang mit einer stürmischen Versammlung, in der gegen einige kürzlich erlassene Verbote protestiert wurde.
Europa hat sich in diesen Tagen, wie die Turiner „Gazetta del Popvlo" feststellt, un- Versehens einem im Schatten der Freimaure, rei und der sozialdemokratisch-kommunistischen Verschwörcrgesellschast angezetteltcn Angriff gegenttbergesehen, der gegen Italien, vor allem aber gegen den »Frieden gerichtet war. Die klare Haltung Mussolinis hat die britische Regierung aus ihrer Gleichgültig, keit ausgerüttelt — in welchem Maße, gibt das dem britischen Außenminister Eden nahestehende Londoner Blatt „Dailh Telegraph" selbst in weitgehendem Maße zu.
Danach hat die britische Regierung bereits am Mittwoch die Zusicherung Italiens in der Hand gehabt, keine weiteren Freiwilligen nach Spanien zu entsenden. Die italienische Mitteilung hat nach dieser Quelle auch einen Hinweis enthalten, daß Italien seine Weigerung, an einer technischen Prüfung der Frage der Zurückziehung der Freiwilligen teilzunehmen.
X Berlin, 29. März.
In einem Gespräch mit einem Berliner Pressevertreter äußerte sich der Iugendsührer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, über die Ausgabe der Iugendsüh- rung u. a.:
„Ich habe ein Gesetz zu meiner Verfügung, aber ich möchte es möglichst wenig anwenden, vor allem da. wo es ohne Zwang geht. Ter Grundsatz der Freiwilligkeit bleibt solange wie irgend möglich gewahrt. Ich verzichte gewiß auf die Erfassung etwa der 18 bis 21jährigen .jungen Damen', die mir nach dem Gesetz auch unterstehen. Ich verzichte auch auf die hundertprozentige Auffüllung aller Jahrgänge und greife nur dort ein. wo staatspolitflche Notwendigkeit die restlose Vollendung der Jugendorganisation verlangt.
Wir werden in unserer Organisation, die sich wirklich organisch entwickelt, niemals vergessen, daß die Führerschaft erst mit den größeren Aufgaben in die volle Leistung hineinwächst. Ich werde Akademien für die Ans- bildung der Führerschaft gründen und'die geistige Erziehung durch einen längeren Aufenthalt im Ausland für jeden einzelnen vollenden. Aber wir werden auch hier langsam Vorgehen. Bor dem Frühjahr 1939 werden die Akademien nicht vollendet sein.
X Paris, 29. März.
„Echo de Paris" veröffentlicht den Bericht über die Untersuchung der vor einiger Zeit an der französischen Südwestküste angeschwemmten gefesselten Leichen durch die französischen Gerichtsärzte. Es handelt sich um nationale Spanier, die vor der Einnahme von Jrun und San Sebastian durch die nationalen Truppen von den Bolschewisten auf See entführt und nach schweren Mißhandlungen gefesselt ins Meer geworfen wurden.
Nach Berichten Pariser Blätter ist unter den katalanischen Bolschewisten eine schwere Krise ausgebrochen. Das sich „Generalrdad" nennende Häuptlingsgremium in Barre- lona ist wegen der andauernden Schwic- rigkeiten bei der Lebensmittelversorgung zu- rückgetretcn. Außerdem fordert der radikalste Flügel eine Offensive der Katalanen an der aragonischen Front zur Entlastung von Madrid.
Die Lebensmittelversorgung scheint überhaupt eine der größten Schwierigkeiten der Bolschewisten zu sein, da es zwischen den bolschewistischen Milizen und den .Internationalen Brigaden" auch an der Guadalajara-Front zu blutigen Auseinandersetzungen unter Einsatz eines Tanks gekommen i/t, wobei es aus Seit« der Mi-
vielleicht nicht lange aufrechterhalten wird. Das gleiche Blatt stellt aber auch fest, daß die Warnung des französischen Außenministers vor weiteren Freiwilligenentsendungen nach Spanien ohne Befragen des französischen Botschaf- ters in London erfolgt ist und dadurch den Ein. druck hervorgerufen hat, als wäre Groß, britannien mit der Erklärung Delbos' voll- kommen einverstanden. D a s i st u n r i ch t i g. Ebensowenig ist die Anregung des französischen Außenministers, gemeinsam in Rom zu pro- testieren, eine gemeinsame Flottendemonstra- tion im Mittelmeer zu veranstalten und die Frage vor den Völkerbund zu bringen, in London auf Gegenliebe gestoßen.
Die Enttäuschung der französischen Regie- rungskreise über das Mißlingen der anscheinend vom Sowjetbotschafter Potemkin ringe- flüsterten diplomatischen Aktion des Außen- Ministers Delbos wird auch von der englischen Presse registriert.
Die Familie bleibt die Keim-
elle des nationalsozialisti» ch e n Staates. Tie Erziehung des Kin- des zum charakterlich, geistig und körperlich gesunden Einzelwesen wird immer Sache der Familie sein. Aber wir brauchen nicht nur den guten Einzelmenschen, unser Kampf verlangt die Gemeinschaft, die die Sicherheit für die Nation und damit die Sicherheit sür die Familie garantiert. Tie jungen Menschen zu dieser Gemeinschaft zu erziehen, heißt der Familie eine sichere Grundlage geben.
In der gewaltigen Ausgestaltung des Neichsbernfswettkampfes sehe ich ein Zeichen für eine "revolutionäre Umwandlung des deutschen Menschen. In den demokratischen Ländern gilt die .Zivili- sation' oder die.Prosperität' als das höchste Glück. Im Gegensatz zu dieser Lehre vom materiellen Glück, die selbstverständlich im Bolschewismus end-ck. gestaltet der Nationalsozialismus die Lehre von der Leist u n g. Wir erziehen heute im Reichsberuss- wettkamps Leistungsmenschen nicht durch Zwang, sondern in freiwilliger Mitarbeit der Jugend an diesem Wettbewerb. Das ist die voll-mdr-te Harmonie zwischen dem Führer und der deutschen Jugend!"
Uzen 14 und auf Seite der „Internationalen" 31 Tote gegeben hat.
Von den Fronten wird die Abwehr bolschewistischer Angriffe an verschiedenen Stellen, insbesondere um Madrid, gemeldet.
An der Front von Ternel haben die nationalen Truppen im Abschnitt Cala- mocha eine bedeutende gegnerische Stellung erobert. Meldungen von der Südarmee be- sagen, daß Pozoblanco völlig einge- schlosssn wurde, so daß es von den Stellungen der Bolschewisten vollkommen abge- schnitten ist. Bei Andujar hat der Vormarsch der nationalen Truppen gute Fort- schritte gemacht.
Bon französischer Seite wird gemeldet: In der Nacht zum Ostermontag wurde gegen zweieinhalb Uhr der spanische Dampfer „Mare Eospio", der von England mit einer zweitausend Tonnen Kohlenladung für eine französische Firma unterwegs war. inner- halb der französischen Hoheitsgewässcr bei Cap Breton von zwei nationalen spanischen Schaluppen gestellt die auf ihn etwa fünfzehn Granaten schollen. Der Dampfer wurde leck und lief an der Adonr-Mündnng auf Grund. Eines der spanischen Boote das den Namen „Galerna" führt, nahm den „Mare Caspio" auch unter he'tiaes Fe»«;. Es wurde aber kein Mitglied der
RatWiett!
Graf Ciano auf der Heimreise
Belgrad, 29. März.
Samstag vormittag fand in der Bclqra- der italienischen Gesandtschaft zwischen Graf Ciano und Tr. Stojadinowitsch der Austausch der Ratifikationsurkunden des am Donnerstagabend unterfertigten politischen Abkommens zwischen Südstawien und Ita- lien statt. Diese rasche Ratifizierung des Abkommens wurde technisch aus die Weise ermöglicht daß das ilalienischerseits zu ratifizierende Bertragsexemplar im Sonderflugzeug nach Rom aebracht wurde und auf demselben Wege zurückgelanate. Kral Ciano ist nach der Ratifizierung des V-rtraaes Samstag mittag im Flugzeug nach Nom abgereist.
rsm M z«fap"«eEi.ßjr
Prag, 29. März.
Der in der letzten Zeit in der Abgäbe poli- tischer Erklärungen sehr eifrige tschechoslowa- kiscize Ministerpräsident Tr. Hodza erklärte einem Pressevertreter, daß die Tschechoslowakei eure Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich walle, die schon in der geographischen Lag? und in der Länge der gemeinsamen Grenzen begründet ist. Das italienisch-südslawische Abkommen bezeichnet? er als der Tschechoslowakei lehr angenehm. Tie Wieder, ernsetzung der Habsburger wäre nicht die Rettung, sondern die Katastrophe: „Gewisse geschichtlich? Prozesse sin'» nun einmal abgeschlossen und kehren nicht wieder!"
CchMMgs neue Mljen-ReU
Bundespräsident Miklas fäbrt erst im Mai nach Budapest
Wien, 29. März.
Wie von zuverlässiger Seite verlautet, wurde die italienische Reise des Bundes- kanzlers Tr. Schuschnigg für die ersten Tage des April festgesetzt. Tie Begegnung mit Mussolini dürfte in Nocca della Cami- natn «iattfinden. Mitte des kommenden Monats wird sich dann eine österreichische Wirtschaftsabordnung nach Nom begeben, um dort neue Verhandlungen zu führen. Diese sollen auf breitester Grundlage stattfinden und werden demgemäß längere Zeit in An- sprnch-nehmen. — Tie für April in Aussicht genommene Reise des Bundesprästdenten Miklas nach Budapest ist. wie man erfährt, verschoben worden und dürste erst Anfang Mai stattfinden.
34 Mann starken Besatzung durch die Schalle verwundet. Zwei Mann der Besatzung erhielten leichte Brandwunden, als mehrere Rohre platzten. Die Schüsse wurden deutlich in der Stadt Ba'wnne gehört. Man befürchtet, daß der Tamvier „Mare Caspio" be' d?r Flick vöffm aWackt.
Weitere Nachrichten besagen, daß bei den auch über Sonntag andauernd-m Kämpfen um Pozoblanco die nationalen Truppen zwei Sowjettanks erbeuteten. Sie mach- te.i ferner mehrere Gefangene, die zur internationalen Driaade gehört hatten. An der Nordfront überflogen nationale Flieger zahl- reiche baskische S'ädte und warfen Flugz-'ckel
da. Brüstet, 29. März.
Nach Mitteilunaon aus politischen Kreisen glaubt man. daß König Leopold von seim-m Londoner Besuch d'e Zickaae mi'""bracht hat. daß nicht anr die milckä'-flchen V"rvflichtun. gen Belaiens aus d-m Wksiu-i-dündn!? mit Frankreich, ländern auch die ans dem Artikel 10 der t---u^„»er»
ten Pmpflichtu"' > ' -'-h.
recht ^ : und Großbritanniens aus-
gehoben werden. _—
VIMZMsrr fs'd*"*
Mailand. 29. März.
In der Nä^e von Eoneatiauo in Bene- zten fand ein B a » e r auf dem Gninde emes Baches einen Blin''g''N'"'r ans dem Weltkriege. den er mit nach Hmcke nahm, dfls er ihn dor' össn-n wolle. kreviertr die Granate. Ter Bauer, leine neun'äbrige Tochter und em iunaer Mann mur- den a"k der ^ t"' s e a-tsttet. tvine Vierte Person erlitt schwere Verletzungen.
Erziehung zum Leistungsmenschen
Baldur von Schirach über die Grundsätze der Hitlerjugend
Mißhandelt und ins Meer geworfen
Greueltaten der spanischen Bolschewisten — Krise in Barcelona