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Calwerlayblatt

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Amtsblatt sämtlicher^öehöräen in Ztaät und Rreis La Iw / Heimatblatt seit dem Jahre 1826

Nr.-6S

Lalw. Donnerstag, 2S. März 1S37

111. Jahrgang

Dem deutschen Volk ist nichts unmöglich!

Ministerpräsident Göring eröffnet die Leistungsschau der Textilwirtschaft

Berlin, 2-1. März.

Unter der Schirmherrschaft und in An» Wesenheit des Ministerpräsidenten General­oberst Göring wurde am M'ttwochvormittag am Kaiserdamm die von der Arbeitsgemein­schaft deutscher Textilstofse und der Gemein­nützigen Berliner Ansstellungs-, Messe- unb Fremdenvcrkehrsgesellschast veranstaltete v^sEdmisstelluna der deutschen Tcrtil- und rverteioungsnurrfchaf: Berlin ibö?" in Gegen­wart don etwa 606 geladenen Gästen, dar­unter zahlreiche Vertreter des Diplomatischen Korps, des Staates, der Partei und der Wirtschaft, eröffnet.

Nach Begrüßungsivorten des Oberbürger­meisters und Stadtpräsidenten Dr. Lip- pert und deS Präsidenten der Reichs«,is- stclluiig Gottfried Dierig hielt

Ministerpräsident Generaloberst Göring

die Eröffnungsansprache Er gab seiner Freude darüber Ansdruck, daß in dieser Aus­stellung der gesamten Ocffentlichkeit die Arbeiten der deutschen Textilwirtschaft zur Lösung des schwierigen Rohstoffvroblcms anschaulich gezeigt würden. Durch die Arbeit der letzten Jahre seien wir schon setzt in der Lage, etwa ein Drittel des ge sam­ten textilen Roh st ofsbedarfsa ns e i n h e i m i s ch c r E r ze u g u n g zu decken. Das ist für uns aber ein Beweis und ein Ansporn, nun selbstverständlich weiter zu gehen und den Grundstein zur Selbst ver­so r g n n g zu legen. Wie von uns alles ge­tan worden ist. um der Landwirtschaft die höchste Möglichkeit des Einsatzes zu geben, so soll auch der Textilwirtschaft die Grund- laae gegeben werden, um ihre Aufgabe dnrch- znführen. Ter nationalsozialistische Siaat kann ans die Tauer nicht mit ansehen, daß die Textilversorgung und damit die Beschäf­tigung der Millionen deutscher Volksgenossen, die von der Herstellung und dem Vertrieb dieser Güter leben, restlos abhängig 'st von den Schwankungen der Ernteerträge in den überseeischen Rohstoffgebieten, von ,Trei­best oder Sperre der Zufuhrwege. von der Prc'sdiktatnr internationaler Rohstossspekn- lanten und anderem mehr.

Die Ausstellung gibt für alle einen offenen Einblick in das Wesen und Werden unserer neuen Stoffe; sie zerstreut durch einen umfas­senden Lcistungsguerschnitt alle Märchen über Ersatzmittel und gibt dem deutschen Volks­genossen wie den ausländischen Gästen einen starken Eindruck von dem Können unserer Fachleute, dariib.r hinaus aber von der uner­hörten Leistungsfähigkeit des deutschen Volkes.

Auch diese Ausstellung wird dem Ausland be­weisen, daß das deutsche Volk mit den bisher angewandten Mitteln nicht zu Boden gezwun­gen werde. Dem deutschen Volke ist nichts unmöglich, was es leisten will!" (Starker Beifall.)Dafür bürgt allein schon der Wille unseres Führers. Er fordert niemals etwas, von dem er nickt weiß: Vs ist durchzuführen. (Starker Beifall.) So erleben w'r eS jeden Tag aufs neue, daß Uto­pien von gestern Realitäten von heute sind."

In den ersten vier Jahren hat Deutschland das Wunder der inneren Geschlossenheit auf Iveltanschaulichem Gebiet erlebt. Wenn das Geschehen dieser Jahre durch das weltanschau­liche Erlebnis geformt worden ist, so werden die nächsten Jahre eine unerhörte Ent­wicklung« u sie ch Nische m und Wirt- sckaftlichem Gebiet bringen. Alle diese Arbeiten dienen allein dem deutschen Volk zur Sicherstellung seines Bedarfs.

Die Ausstellung ist ein großes Gemein- schaftswerk. Nur die Grundlage der Ge­

mein schaftsgesinnung sichert den Er­folg unserer nationalsozialistischen Arbeit. Des- halb verlange ich von jedem die stärkste Ent- faltung seiner eigenen Fähigkeiten und Kräfte, um dadurch die große Gesamtleistung zu spie­len. DaS eigene Interesse in der Haltung beim einzelnen Wirtschaftler wie bei den WirtschaftS- gruppen muß rücksichtslos ausgemcrzt werden. Es gibt eine Bindung, die wir anerkennen: die Verpflichtung gegenüber Führer und Volk."

Helan-ter von RaSensen

Staatssekretär des Auswärtigen Amte- Berlin, 24. MäiH

Der Führer und Reichskanzler hat den Ge­sandten in Budapest von Mackensen zum Staatssekretär deS Auswärtigen Amtes ernannt. Der bisherige stellvertretende Staatssekretär Ministerialdirektor Dieck- hoss ist für den Botschaskerposten in Wa- ihington in Aussicht genommen.

Großkampfoffenfive des Bauerntums

Darrö vor den Bauernführern über die dritte Erzeugungsschlacht

Berti», 24. März.

Das gesamte Führerkorps des Reichsnähr­standes nahm vor der Sitzung, in der Mini­sterpräsident Generaloberst Göring die neuen Maßnahmen zur Steigerung der landwirt­schaftlichen Erzeugung verkündete, in einer internen Tagung im Preußenhaus dir Nicht- linien für die Durchführung dieser Maß- nahmen entgegen. Reichsbaucrnführer und Reichsernährungsminister Darr 6 machte dabei grundsätzliche Ausführungen. Die dritte Erzeugungsschlacht ist. so betonte er. nunmehr in das Stadium einer Großkampf» offensive getreten. Ausschließliches Ziel ist die Sicherung der Ernährung, um Deutschlands politische Unabhängigkeit im Nahmen des Vierjahresplanes unter allen Umständen sicherzustellen. ' Angesichts dieser drängenden Aufgabe können wir nicht eine langsame Entwickelung und allmählich? Lei- stungssteigerung abwarten. wir müssen viel­mehr das Gesetz des Handelns selbst ergreifen. Gelingt es. im Nahmen dieses Vier- jahresplanes die deutsche Ernährung aus eigener Scholle zu gewährleisten, dann wird das SpieldesWeltjudentums. das heute noch mit Hilfe des Weltkapitalismus das deutsche Bolk ernährungspolitisch zu ver­nichten sucht, für alle Zeiten ver­loren sein.

Belgien wünscht kein Militär-Bündnis mehr

Das Ergebnis der Londoner Aussprache König Leopolds befriedigend

London, 24. März.

Nach englischen Mitteilungen dürfte der poli­tische Teil des Besuches König Leopolds von Belgien nach seinen informellen Besprechun­gen mit Eden und Baldwin bei dem Essen in der belgischen Botschaft abgeschlossen sein. König Leopold widmete sich am Dienstag dem Golfspiel in Ascot. Am Mittwochabend wird er mit dem englischen Königspaar im Bucking- hampalast speisen.

Obwohl von amtlicher englischer Seite starke »Zurückhaltung geübt wird, glauben die führen­den Morgenblätter weitere Einzelheiten über den Verlauf der Besprechungen geben zu kön­nen. Der diplomatische Korrespondent der Times" meldet, daß König Leopold Eden die Wünsche seines Landes für die Revision des belgischen Staates im westeuropäischen Sicher­heitssystem dargelegt und gleichzeitig die Ver- sicherung erneuert habe, daß die belgische Wehr­macht genügen- stark gemacht werde, um jedem Plötzlichen Angriff einen wirkungsvollen Widerstand zu leisten. Die Unterredung mit Eden und die später in den Abendstunden stattgeflindene Besprechung Leopolds mit Bald- Win hätten einen guten und hoff- nungSvollen Eindruck hinterlaffen. Nach Ostern werde die Fühlungnahme wieder

ausgenommen werden, und im Laufe der Zeit würden voraussichtlich öffentliche Erklärungen abaeaeben werden.

Der diplomatische Korrespondent des ..Daily Telegraph" schreibt, daß der Mei- nungsaustansch für beide Teile befriedigend verlaufen sei. Köng Leopold habe Eben den belgischen Wunsch klar gemacht, daß Bel- gien nicht an einem Verteidi- gungsbündnis mit Frankreich undEnglanb g eg e n D eu tsch l a n b teilnehmen könne.

Ter diplomatische Korrespondent des Daily Herald" schreibt, daß die belgische Außenpolitik sich in Zukunft auf die drei Grundsätze. Unabhängigkeit. Neutralität und Unvarteittchkeit zu seinen Nachbarn stützen wolle. Belgien wolle jedoch kei­nerlei militärische Derpslich- tungen übernehmen, und besonders werde es sich nicht an irgend einem Bünd­nisvertrag. einer Entente oder einer militä­rischen Verständigung irgendwelcher Art be- teiligen. Ans jeden Fall scheine es klar zu sein, daß Belgien von jetzt an nicht mehr als ein Verbündeter Frankreichs sondern als neutraler Staat wie Holland und die Schwei- angesehen werden müsse. ^

Alle Bauernführer müssen sich als wahre Offiziere der Erzeugungsschlacht betrachten. Dazu gehört, daß sie selbständig han­deln und nicht nur Richtlinien weitergeben. Unter großem Beifall rief der Reichsbauern­führer zum Leistungswxttbewerb des deutschen Landvolkes auf.

Er nahin hierauf eingehend zur Frage des Arbeitseinsatzes Stellung. Hier ist durch die Möglichkeit eines Einsatzes der Hitler­jugend bei der Frühjahrsbestel­lung, wie sie der Reichsjugendführer verfügt hat, durch die vom Reichserziehnngsminister Rust angeordnete Möglichkeit der Schul­befreiung und schließlich durch die vom Reichskriegsminister verfugte Möglichkeit des Einsatzes der Wehrmacht, die in ähnlicher Weise auch für die Verfügungstrup­pe.. der SS. gegeben ist, eine neue Lage ge­schaffen worden. Der Reichsbauernfuhrer unterstrich besonders die Notwendigkeit, diesen >ungen Menschen, die hier vielleicht durch ihre erstmalige nähere Berührung mit der Land- Wirtschaft für ihr ganzes Leben in ihrer Stel­lungnahme zum Landvolk beeinflußt werden, das notwendige Verständnis entgeacnzubrin- gen.

Die Folgerungen ans der Versorgungslage

Staatssekretär Backe gab dann einen auf­schlußreichen lleberblick über die Versorgungs­lage. Heute stehe die Ernährungspol k- tik absolut im Vordergrund. Aeußerst wichtig sei die Steigerung deS Kar- tosselanbaues und der Zuckerrübenanbau- iläche. Aber nicht nur die flächemnäßige Ausweitung der Hackfrucht sei notwendig, sondern es müsse viel stärker als bisher ge- )üngt werden, um mehr Ertrag aus der Fläche herauszuholen. Bis in den kleinsten Betrieb hinein müßten auch die neuen Fut­ternormen propaaiert werden.

Me neue Form der Wirtschaftsberakung

Reichshauptabteilungsleiter Dr. Brun­nenbaum zeigte den Weg, der von den allgemeinen Propagandamaßnahmen zur Aufklärung über den Begriff Erzeugungs- schlacht und die in diesem Kampf notwen­digen Maßnahmen über die Erfassung und Mobilisierung der rückständigen Betriebe zur Feststellung der Leistungen der einzelnen Lan­des-, Kreis- und Ortsbauernschaften, sowie der Einzelbetriebe führte. Die Hofkarte stellt die erste praktische Maßnahme zur Wirt­schaftsberatung dar. Sie wird den Hof­beratungsstellen eine unschätzbare Unterlage bieten.

Bor besonders großen Ausgaben steht in den nächsten Jahren die deutsche Tierzucht. Bon großer Wichtigkeit für die Leistung der Tiere ist der Zustand der Ställe. Left der-findet man in der Landwirtschaft noch

-Sr vn- wi-ee

-je Gasmaske

Unter diesem Titel derössentlicht die illu­strierte ZeitschriftDie Sirene" einen Aussatz «ns faHnndiger Feder, in dem di« Frage: ,Zst «ine Gasmaske für die Bevölkerung not­wendig oder nicht?" beantwortet wird. Wir entnehmen dem Aufsatz folgende Stellen:

Vor einem halben Jahre erschienen in der Tagespreise der ganzen Wekt in großer Auf­machung die ersten Nachrichten darüber, daß England beabsichtige, die gesamte Bevölke­rung des Jnselreiches mit Gasmasken anszu- rüsten, und kürzlich konnten wir lesen, daß in der Staatsfabrik Blackburn die An- fertigung dieser Masken am 12. Januar d.J. hegonnen habe. Der Engländer versucht da­mit. ein Problem in großzügiger Weise prak­tisch zu lösen, das in allen Ländern immer wieder zu lebhaften, ja manchmal leiden­schaftlichen Auseinandersetzungen geführt hat, nämlich die Frage: Wer braucht im Kriege eine Gasmaske?

Zunächst darf bei Betrachtungen über die Gasgefahren eines künftigen Krieges nicht wie es auch heute noch oft geschieht nur an die Luftkampfstosfe gedacht werden, die mit der Atemluft in den Körper gelangen und dort durch Reiz- oder Giftwirkung schä­digend wirken können, sondern es müssen auch die Geländekampfstoffe berücksichtigt werden, die jeden Teil des Körpers angrei­fen. mit dem sie in Spritzer- oder Dampf­form in Berührung kommen. Tie Gas­maske schützt in vollkommener Weife gegen alle Beimengungen der Luft, gleichviel in welcher physikali­schen Erscheinungsform, während sie gegen Geländckampfstoffe nur einen Tellschuß dar­stellt, da sie nur die Atemwege und das Ge- sicht vor den ans diesen Stoffen sich entwik- kelnden Dämpfen, deren Bedeutung nicht unterschätzt werden darf, zu ßssützen vermag.

Es bedarf keiner langen Beweisführung, um darzutun. baß tödliche Verluste durch chemische Kampfstoffe sich in künftigen Krie­gen genau wie im Weltkriege verglichen mit den sonstigen Verlusten, in niedrigen Gren­zen hakten werden, aber wenn man daraus den Schluß ziehen wollte, daß die Gefahr vernachlässigt werden dürfte, so wäre das

eine große Zahl unzweckmäßiger und unge­sunder Stallungen. Im Rahmen des Vier- jahresplanes ist daher vorgesehen, in jeder Landesbauernschast einen vorbildlichen Lehr­hof. dem eine Bauberatungsstelle angeschlos- len werden soll, zu errichten. Auf diesem Lehrhof sollen die Banhandwerker, die ver­antwortlichen Berater und auch die Bauern und Landwirte geschult werden. Die soeben durch Aordnung des Nsichsbauernsührers durchgesührte Neuorganisation der Wirt­schaftsberatung wirb es ermöglichen. Anord­nungen des Reichsbauernführers in wenigen Tagen bis in den letzten Hof durchzusehen.

Von der Organisation zur Leistungs- Kameradschaft

Die Hofberatung, die in Zukunft einheit­lich im ganzen Reich durchgeführt wird, ist nicht von Theoretikern erdacht, sondern hat sich in der Praxis schon ausgezeichnet be- währt. Wie sie aufgebaut wurde und wie sie arbeitet, zeigt Landesbauernführer Kör- ner am Beispiel der Landesbauernschaft Sachsen. Um jedem Bauern ein Beispiel vor Augen zu halten, werden für jeden Kreis und auch für jedes Torf sogenannte Nicht- betriebe geschaffen, die angeben, in wel­cher Richtung die Betriebe der betreffenden Gegend besonders zu arbeiten haben bzw. zu fördern sind. Damit steht eindeutig fest, daß die Hofberatung nach wie vor aus der Praxis für die Praxis arbeitet, daß von den Bauern nichts Unmögliches verlangt wird und daß die Hofberatung beitragen wird, die Erträge der Böden und Höfe wesentlich zu steigern.

In seinem Schlußwort wieS der Reichs- obmann des Reichsnährstandes. Bauer Wil­helm Meinberg, die Banernführcr auf ihre ungeheure Verantwortung hin. Jeder einzelne Bauer und Landwirt werde süblen, daß er in dem Kampf um die Nahrungssrei- heit nicht allein stehe, sondern daß das ganze deutsche Volk zur Hilse- leiftuna bereit sei!

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