Sckwarzwald-Wackt
HailPtschristleiter: Friedrich Hans Scheel«. N»j«ige»l«iter: Msred Schaf- heitle. SLmtNch« in Laim. Verlag: Schwarzwald-Wacht Bm.b.H. Salw. SleschLsirstelle: Alter Postamt. Fernsprecher LSI. Schluß der Anzeigenannahme: 7.80 Uhr. — Rotationsdruck: v. OelschlSger'sche Buchdruckerei, Calw, — Zurzeit gilt Preisliste 4, Fernnuindliche Anzeigen ohne Eewahr. D. A. II. 37: MTV. Bei Anzeigen-Wiederholung oder Mengenabschlutz iStassel L), Nachlaß. ErsüllungSort: Calw.
Crlwerlayblalt
Amtliche Tageszeitung der NZVKP.
Bezugspreis: Ausgabe durch Träger monatlich RM. 1.^0 und „schwäbische SonntagSpost- (einschl. 20 Rpfg. TrÜgerlohn). Ausgabe ^ durch Träger monatlich RM. 1.80 einschl. LO Rpfg. TrSgerlohn. Vet Postbezug BuSgabe L RM. 1.80 einschl. 18 Rpfg. ZeitungSgebühr, zuziigl. 36 Npsg. Bestellgeld. Ausgabe X 18 Rpsg. mehr. Anzeigenpreis: Der großspurige Millimeter 7 Rpfg. Textteil-Millimeter 18 Rpfg.
Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä Ureis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre l 826
Nr. 88 Lalw, Dienstag, 23. März 1937 111. Jahrgang
Bor einem Antikommunistischen Weltkongreß
Unterredung mit dem Generalsekretär des Organisationsbüros Nils von Bahr
Neuyork. 22. März
Einem Vertreter der Associated Preß gab der Generalsekretär des Organisationsbüros für den ersten antikominnnistischen Weltkon. greß, der Schwede Nils von Bahr, im Laufe einer Unterredung u. a. folgende Er- llärung ab:
Auf Anregung zahlreicher antikommunistischer Organisationen verschiedener Länder kam im letzten Herbst eine vertrauliche antikommunistische Konferenz zustande, an der 44 Vertreter aus 20 Ländern und drei Erdteilen teilnahmen, u. a. auch ein Vertreter des Gesamtverbandes deutscher antikommunistischer Vereinigungen e. V. „Antikomintern' in Berlin. Die Konferenz beschloß die Durchführung eines anti- kommunistischen Weltkongresses, der dem geistigen Kampf gegen den roten Weltseind in aller Oesfentlichkeit einen neuen und starken Impuls verleihen soll. Zur Durchführung des Weltkongresses wurde ein internationales Büro eingesetzt. Dieses Organisationsbüro hat einen klaren internationalen und unabhängigen Charakter, sowohl in bezug auf die Zusammensetzung als auch bezüglich seiner Tätigkeit und Zielsetzung. Als vorbereitende Arbeit soll eine auf breitester Grundlage organisierte Aufklärungstätigkeit durch Bücher, Broschüren, Vorträge, Ausstellungen, Filme usw. geleistet werden, An Hand von authentischem Beweismaterial soll die Gefahr der kommunistischen Wühlarbeit in allen ihren Phasen und Tarnungen als die größte Bedrohung der Kultur, des Friedens und der nationalen Wohlfahrt und Freiheit aller Völker klargelegt werden.
Wann und wo dieser Antikommunistische Weltkongreß stattfindet, steht noch nicht f e st. Die Beteiligung an ihm muß so umfassend sein, daß er wirklich die Weltmeinung und deren Protest gegen die Umsturzarbeit der Komintern eindeutig zum Ausdruck bringt. Der Kon- reß soll das Tribunal werden, vor dem die olschewistischen Weltverschwörer abgeurteilt werden: er soll den Weg weisen und die Bahn frei machen für einen wahrhaft wirkungsvollen Abwehrkampf. Damit wird der Kongreß zum Auftakt zu einer immer enge- ren und umfassenderen internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen den Bolschewismus, soweit es sich um seine Zersetzungs»
EWM soll aatmtten!
Rom, 22. März
Eine Betrachtung der Londoner „Mor- nlngpost" zu den italienisch-britischen Beziehungen veranlaßte die römische „Tribun«' u einer nicht an die verantwortlichen briti- chen Negierungskreise, sondern an den „Mann auf der Straße in Eng- land" gerichteten Glosse, in der festgestellt wird, daß Italien nach der Mittelmeervereinbarung mit Großbritannien alles zur Herbeiführung einer geistigen Entspannung getan Hut, während man in England in dieser Beziehung nicht den gleichen guten Willen zeigt. Es ist nicht Italiens Schuld, so erklärt das Blatt, daß Großbritannien die Kräfte Italiens unterschätzt und sich, durch ideologische Voraussetzungen fehlgeleitet, ver. rechnet hat. Mussolini hat als Sieger eine beachtenswerte Mäßigung an den Tag gelegt. Man darf es auch nicht so darstellen, als könnte die britische Negierung die Kund- aebungen einzelner Persönlichkeiten nicht kontrollieren. Wünscht es die Regierung tatsächlich, so kann ihr Einfluß viel weiter gehen als man dies in einem demokratischen Regime zugeben will. Das italienische Volk in seiner Gesamtheit bildet einen Willensstärken, festen Block. Mussolini hat durch seine letzte Unterredung für die „Daily .Mail' die Möglichkeit neuer Unterredungen geschaffen undes istnun an Großbritannien, sich unmißverständlich zu Eukern.
arbett außerhalb der Grenzen der Sowjetunion handelt. Die Menschheit muß gegen diese Pest immun gemacht werden.
' . Es kann in diesem Kampfe, den die Komintern v,.o ihre Drahtzieher und Bundesgenossen veranlaßt und angefangen haben, nur ein <7at' eder-Oder, nur ein Für und Wider geben. Wer da glaubt, daß dieser Kampf durch ein Kompromiß beigclegt werden könnte, der kennt nicht das weltrevolutionäre und kriminelle Wesen des Bolschewismus. Der Standpunkt einer bequemen „Neutralität' muß vor allem überwunden werden, wenn die Welt wieder gesunden und zwischen den einzelnen Völkern und Ländern wieder volles gegenseitiges Vertrauen und eine fruchtbringende Zusammenarbeit zustandekommen soll.
Beweise sür den Menden Svwjetrubrl
Mindestens 20 Millionen
Paris, 22. März.
Der Abgeordnete Doriot, der den Vorschlag gemacht hat, der Ministerpräsident solle eine Untersuchung über die Geldquellen der politischen Parteien in Frankreich, besonders der Kommunistischen Partei, anstellen, bietet auf Grund seiner umfangreichen Unterlagen den Beweis an. daß die Sowsetregierung seit
Neuyork, 22. März.
William Shaw, der Direktor der durch eine Gas-Explosion zerstörten Schule von Neu Landen, hat vor einem Militär-Unlersuchungs- gericht ein sensationelles Geständ- n i s abgelegt, das die Ursache dieser Katastrophe völlig klärt.
Der Direktor erklärte, daß die Schulleitung vor einem Monat in der Absicht, die Hcizkosten zu senken, Gasrohre einer Privatgesellschaft, dr unter dem Schulgebäude verlaufen, an- zapjk» ließ. Auf diese Weise wurde ohne Wissen der Privatgesellschaft dann Heizgas bezogen. Shaw, besten eigener Sohn bei der Explosion getötet wurde, gab zu, baß mehrere Sachverständig« ihn vor dem gefährlichen Gas gewarnt hätten und daß außerdem eine große Anzahl von Heizungsröhren ohne Abzugsvertile waren und einfach im Mauerwerk der Wände endete, so daß also un - dichte Heizungskörper und gestoh- lenesGasdie Ursachen des furchtbaren Unglücks find. Inzwischen ist festgestellt worden, daß der Funken von einem elektrischen Schalter die angesammelten Gase zur Entzündung brachte. Der Schuldirektor ist nach seine« Geständnis völlig zusam- me «gebrochen. — Eine soeben heraus« gegebene offizielle Liste besagt, daß 426 Men»
NichteinmWnß m Ws -c« Papier!
Spanisch-bolschewistische „Offiziere" kaufen in Paris Kriegsmaterial
X Paris, 22. März.
Nach dem „Echo de Paris' sind in Paris 50 bolschewistisch-spanische Flieger-..Osfiziere' mit mehreren, zum Teil namentlich genannten „Generalstäblern' der Luftwaffe einge- trofsen, die in Frankreich Flugzeuge ansge- kausk haben sollen. Diese Apparate — 50 Po- lez-Bombenslugzeuge Modell 54 zum Preise von 2 100 000 Franken und fünf Devoitine- Kanonenslugzeuge Modell 510 zum Preise von l 092 000 Franken je Stück, sollen während der demnächst beginnenden französischen Parlamentsferien von den spanisch - bolschewistischen Fliegern nach Barcelona und Valencia gebracht werdend um innerpolitische Schwierigkeiten in Frankreich zu vermeiden.
Gründung der Kommunistischen Partei mit mindestens 20 Millionen zu de» Ausgaben der Partei beigetragen habe. Doriot beabsichtigt, die Unterlagen, die er dem Ministerpräsidenten übermitteln will, am Montagabend vor den Pariser Journalisten aufzudecken und die Schriftstücke bei dieser Gelegenheit selbst zu erläutern. ,
.Wimm «Wer" Urags
Karlsbad, 22. März.
Unter dem Schlagwort „Deutsche Jugend- kundgcbung' veranstaltete ein neugegründeter kommunistischer Jugendbund im Karls- bader Schützenhaus eine Kundgebung, zu der er „die deutsche Jugend Karlsbads' aufgerufen hatte. — Bei der „Kundgebung' achtete die Polizei sehr genau auf die Einhaltung des Programmes, so genau sogar, daß es einem nichtkommunistischen Redner der Jugend verboten wurde, eine Ansprache zu halten. Daraufhin verließ die wirklich deutsche Jugend, fast 90 v. H. der Anwesen- den. den Saal. ,
Das war sür die kommunistischen „Ordner' das Signal zu einer wüsten Prügelei. Gänzlich unbegründet stürmten sie auf ihre politischen Gegner ein und schlugen mit Bierkrügen und Stühlen nm sich. Die Polizei griff ein, löste aber die Versammlung nicht auf. Es gab zahlreiche Verletzte, die Polizei I nahm 10 Verhaftnnaen vor.
scheu bei dem Unglück »ms Leben gekommen find.
Menschlichkeit gegen Haß
In einem Leitartikel erklärt die „Washington Post" das amerikanische Volk empfinde tiefe Dankbarkeit darüber, daß die ersten amtlichen Kundgebungen herzlicher Anteilnahme an dem schweren Unglück in Texas von deutsche« Regierungsstellen kamen, obwohl eben erst d-r deutsche Protest wegen der Beleidigungen des Juden Laguardia erledigt worden ist.
Diese natürliche und gefühlsmäßige Auslösung der Anteilnahme an dem Unglück eines anderen Volkes ist viel dauernder und unendlich wirklicher als Animositäten, die aus Verschiedenheiten in der Auffassung über soziale, wirtschaftlich« oder politisch« Probleme entstehen.
Unsere freundschaftlichen Beziehungen zum deutschen Volk, so schließt das Blatt, sind durch unverantwortliche Anklagen gefährdet worden. Ein tragisches Unglück wie das der Schulkinder in Texas hat jedoch wenigstens das eine gute, daß eskünstlicheSchran- ken durchbricht und dazu beitrstgt, daß künftig nicht wieder aus unverantwortlichen Angriffen ernste Spannungen entstehen.
Nach London sind drei schottische Kommunisten zurückgekehrt, die an der spanisch- bolschewistischen Front gekämpft hatten. Sie beklagen sich entrüstet über die Behandlung der ausländischen Söldner durch die kölsche- wistischen Rädelsführer und über die chaotischen Zustände in der Sowjettrnppe. Sie brachten auch einen hilserus der noch an der Seite der Bolschewisten kämpfenden Engländer mit, die dringend um Befreiung und Rückbeförderung in die Heimat bitten. Von den 600 Engländern, die sich den spanischen Bolschewisten angeschlosten haben, find nur mehr 90 übriggeblieben.
Erfolg bei Oviedo
Bei San Claudio an der asturischen Front haben die nationalen Truppen eine wichtige bolschewistische Stellung erobert, die die ganze Frontlinie beherrscht. Bei P a- dilla de Hita wurden zwei bolschewistische Panzerwaqenangriffe mühelos abgewehrt. An der Madrider Front nichts Neues.
Schulunglück in Ren-London aufgeklärt
Geständnis des Schulleiters — Gestohlenes Gas verursachte die Explosion
König Leopnid osn Belgien in Lands»
»Richtpolitischer" Gegenbesuch
des britischen Außenministers in Brüssel?
X London, 22. Marz.
Der König der Belgier, Leopold HI., ist am Montagnachmittag inLondon eingetroi- fen. Am Abend fand ein Esten in der belgischen Botschaft statt, an dem auch der britische Außenminister Eden teilnahm und die erste informale Unterredung mit dem König über die belgische Neutralitätsfrage hatte. Mittwochabend wird König Leopold Gast des englischen Königspaares im Buckingham-Palast sein und bei dieser Gelegenheit mit mehreren britischen Ministern Zusammentreffen.
„Daily Telegraph', der bekanntlich enge Beziehungen zu Außenminister Eden unter- hält, berichtet, daß König Leopold vielleicht den britischen Außenminister in naher Zu- kunst zu einer „nichtpolitischen' Begegnung nach Belgien einladen werde, die Gelegenheit zu einer wichtigen öffentlichen ErklS- rung gäbe, falls bei den Londoner Vorbesprechungen genügende Fortschritte erzielt werden.
Die .Times' widmeten dem König warme Begrüßungsworte: Der Besuch bietet Ge- legenheit zu einer offenen Aussprache über die Wende in der belgischen Außen- Politik, für die in England Sympathie vorhanden sei. Als der König im Oktober seine berühmte Neutralitätserklärung ab- gab. fand er die Zustimmung des gan- zen Landes, das sich gegen den französisch - sowjetrussischen Bündnisvertrag er- klärt hat. Aber Belgiens Wunsch nach einseitigen Bürgschaften seiner Neutralität hat unvermeidlicherweise mehrere wichtige Fragen aufgeworfen, deren Lösung die bevorstehenden informellen Besprechungen nur nützlich sein können.
Eden W deine SeW
Appell Francos
a« die Unterzeichner der AlgeciraS-Mte London, 23. März.
Im Unterhaus erklärte gestern Außenminister Eden ans Anfrage des Labour-Ab- gcordneten Hcnderson, das Foreign Office habe eine Mitteilung des Generals Franco erhalten, die behaupte, daß Intrigen in der spanischen Marokkozonc gesponnen würden, um unter Verletzung der bestehenden Verträge Unruhen hervorzurufen. Die Mitteilung rege an, eine internationale Kommission zur Untersuchung der spanischen Zone zu schaffen.
Die britische Negierung ist jedoch der Ansicht, daß die Lage an der Grenze zwischen der französischen und spanischen Zone in Marokko diplomatische Schritte der Vcrtragsmächte von Algccira nicht rechtfertige.
seuMrr Sorjchunssrat gebildet
X Berlin, 22. März.
Reichserziehungsminister Rust hat für seinen Bereich einen Forschungsrat gebildet, zu dessen Präsident der Dekan und ordentliche Professor der wehrtechnischen Fakultät an' der Technischen Hochschule Berlin, General der Artillerie Prof. Dr. Phil. h. c. Dr. Karl Bek - ker berufen wurde. Der Forschungsrat hat die Aufgabe, alle Kräfte auf dem Gebiet der Forschung im Hinblick auf die durch den Vier- zahresplan gegebenen Erfordernisse einheitlich zusammenzufassen und planmäßig einzusetzen. Diese Hervorhebung besonders wichtiger Forschungsaufgaben im Dienste des Volksganzen tckstet den Grundsatz der freien Forschung, an dem gerade der nationalsozialistische Staat festhält in keiner Weise an. Die Einrichtung des Forschungsrates dient der Planung und Zusammenfassung aller verfügbaren Kräfte, be- ^itigt aber nicht die bisher auf dem Gebiet der Forschung vorhandenen Stellen und deren Verwaltung. Der Forschungsrat stellt ein begut- ichtendes und entscheidendes Gremium dar, für - das eine eigene organisatorische Gliederung nicht bestellt wird. Er wird auf dem Gebiete der Aufgaben, die der Führer iin Bierjahres- dlan der deutschen Wissenschaft und Forschung zestellt hat, richtunqiveisend und bestimmend virkn.