Sckwarzwald-Wackt

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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä Ureis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre l 826

Nr. 88 Lalw, Dienstag, 23. März 1937 111. Jahrgang

Bor einem Antikommunistischen Weltkongreß

Unterredung mit dem Generalsekretär des Organisationsbüros Nils von Bahr

Neuyork. 22. März

Einem Vertreter der Associated Preß gab der Generalsekretär des Organisationsbüros für den ersten antikominnnistischen Weltkon. greß, der Schwede Nils von Bahr, im Laufe einer Unterredung u. a. folgende Er- llärung ab:

Auf Anregung zahlreicher antikommunisti­scher Organisationen verschiedener Länder kam im letzten Herbst eine vertrauliche antikommunistische Konferenz zustande, an der 44 Vertreter aus 20 Län­dern und drei Erdteilen teilnahmen, u. a. auch ein Vertreter des Gesamtverbandes deutscher antikommunistischer Vereinigungen e. V.Antikomintern' in Berlin. Die Kon­ferenz beschloß die Durchführung eines anti- kommunistischen Weltkongresses, der dem gei­stigen Kampf gegen den roten Weltseind in aller Oesfentlichkeit einen neuen und starken Impuls verleihen soll. Zur Durchführung des Weltkongresses wurde ein internationales Büro eingesetzt. Dieses Organisationsbüro hat einen klaren internationalen und unabhängigen Charakter, sowohl in bezug auf die Zusammensetzung als auch bezüglich seiner Tätigkeit und Ziel­setzung. Als vorbereitende Arbeit soll eine auf breitester Grundlage organisierte Auf­klärungstätigkeit durch Bücher, Broschüren, Vorträge, Ausstellungen, Filme usw. geleistet werden, An Hand von authentischem Be­weismaterial soll die Gefahr der kommuni­stischen Wühlarbeit in allen ihren Phasen und Tarnungen als die größte Bedrohung der Kultur, des Friedens und der nationalen Wohlfahrt und Freiheit aller Völker klar­gelegt werden.

Wann und wo dieser Antikom­munistische Weltkongreß statt­findet, steht noch nicht f e st. Die Be­teiligung an ihm muß so umfassend sein, daß er wirklich die Weltmeinung und deren Pro­test gegen die Umsturzarbeit der Komintern eindeutig zum Ausdruck bringt. Der Kon- reß soll das Tribunal werden, vor dem die olschewistischen Weltverschwörer abgeurteilt werden: er soll den Weg weisen und die Bahn frei machen für einen wahrhaft wir­kungsvollen Abwehrkampf. Damit wird der Kongreß zum Auftakt zu einer immer enge- ren und umfassenderen internationalen Zu­sammenarbeit im Kampf gegen den Bolsche­wismus, soweit es sich um seine Zersetzungs»

EWM soll aatmtten!

Rom, 22. März

Eine Betrachtung der LondonerMor- nlngpost" zu den italienisch-britischen Bezie­hungen veranlaßte die römischeTribun«' u einer nicht an die verantwortlichen briti- chen Negierungskreise, sondern an den Mann auf der Straße in Eng- land" gerichteten Glosse, in der festgestellt wird, daß Italien nach der Mittelmeerver­einbarung mit Großbritannien alles zur Herbeiführung einer geistigen Entspannung getan Hut, während man in England in die­ser Beziehung nicht den gleichen guten Wil­len zeigt. Es ist nicht Italiens Schuld, so erklärt das Blatt, daß Großbritannien die Kräfte Italiens unterschätzt und sich, durch ideologische Voraussetzungen fehlgeleitet, ver. rechnet hat. Mussolini hat als Sieger eine beachtenswerte Mäßigung an den Tag ge­legt. Man darf es auch nicht so darstellen, als könnte die britische Negierung die Kund- aebungen einzelner Persönlichkeiten nicht kontrollieren. Wünscht es die Regierung tat­sächlich, so kann ihr Einfluß viel weiter ge­hen als man dies in einem demokratischen Regime zugeben will. Das italienische Volk in seiner Gesamtheit bildet einen Willensstär­ken, festen Block. Mussolini hat durch seine letzte Unterredung für die Daily .Mail' die Möglichkeit neuer Unterredungen geschaf­fen undes istnun an Großbritan­nien, sich unmißverständlich zu Eukern.

arbett außerhalb der Grenzen der Sowjet­union handelt. Die Menschheit muß gegen diese Pest immun gemacht werden.

' . Es kann in diesem Kampfe, den die Kom­intern v,.o ihre Drahtzieher und Bundes­genossen veranlaßt und angefangen haben, nur ein <7at' eder-Oder, nur ein Für und Wider geben. Wer da glaubt, daß dieser Kampf durch ein Kompromiß beigclegt wer­den könnte, der kennt nicht das weltrevolu­tionäre und kriminelle Wesen des Bolschewismus. Der Standpunkt einer be­quemenNeutralität' muß vor allem über­wunden werden, wenn die Welt wieder ge­sunden und zwischen den einzelnen Völkern und Ländern wieder volles gegenseitiges Ver­trauen und eine fruchtbringende Zusammen­arbeit zustandekommen soll.

Beweise sür den Menden Svwjetrubrl

Mindestens 20 Millionen

Paris, 22. März.

Der Abgeordnete Doriot, der den Vor­schlag gemacht hat, der Ministerpräsident solle eine Untersuchung über die Geldquellen der politischen Parteien in Frankreich, besonders der Kommunistischen Partei, anstellen, bietet auf Grund seiner umfangreichen Unterlagen den Beweis an. daß die Sowsetregierung seit

Neuyork, 22. März.

William Shaw, der Direktor der durch eine Gas-Explosion zerstörten Schule von Neu Landen, hat vor einem Militär-Unlersuchungs- gericht ein sensationelles Geständ- n i s abgelegt, das die Ursache dieser Kata­strophe völlig klärt.

Der Direktor erklärte, daß die Schulleitung vor einem Monat in der Absicht, die Hcizkosten zu senken, Gasrohre einer Privatgesellschaft, dr unter dem Schulgebäude verlaufen, an- zapjk» ließ. Auf diese Weise wurde ohne Wissen der Privatgesellschaft dann Heizgas bezogen. Shaw, besten eigener Sohn bei der Explosion getötet wurde, gab zu, baß mehrere Sachverständig« ihn vor dem ge­fährlichen Gas gewarnt hätten und daß außer­dem eine große Anzahl von Heizungsröhren ohne Abzugsvertile waren und einfach im Mauerwerk der Wände endete, so daß also un - dichte Heizungskörper und gestoh- lenesGasdie Ursachen des furchtbaren Un­glücks find. Inzwischen ist festgestellt worden, daß der Funken von einem elektri­schen Schalter die angesammelten Gase zur Entzündung brachte. Der Schuldirektor ist nach seine« Geständnis völlig zusam- me «gebrochen. Eine soeben heraus« gegebene offizielle Liste besagt, daß 426 Men»

NichteinmWnß m Ws -c« Papier!

Spanisch-bolschewistischeOffiziere" kaufen in Paris Kriegsmaterial

X Paris, 22. März.

Nach demEcho de Paris' sind in Paris 50 bolschewistisch-spanische Flieger-..Osfiziere' mit mehreren, zum Teil namentlich genann­tenGeneralstäblern' der Luftwaffe einge- trofsen, die in Frankreich Flugzeuge ansge- kausk haben sollen. Diese Apparate 50 Po- lez-Bombenslugzeuge Modell 54 zum Preise von 2 100 000 Franken und fünf Devoitine- Kanonenslugzeuge Modell 510 zum Preise von l 092 000 Franken je Stück, sollen wäh­rend der demnächst beginnenden französischen Parlamentsferien von den spanisch - bolsche­wistischen Fliegern nach Barcelona und Va­lencia gebracht werdend um innerpolitische Schwierigkeiten in Frankreich zu vermeiden.

Gründung der Kommunistischen Partei mit mindestens 20 Millionen zu de» Ausgaben der Partei beigetragen habe. Doriot beabsichtigt, die Unterlagen, die er dem Mini­sterpräsidenten übermitteln will, am Montag­abend vor den Pariser Journalisten aufzu­decken und die Schriftstücke bei dieser Gelegen­heit selbst zu erläutern. ,

.Wimm «Wer" Urags

Karlsbad, 22. März.

Unter dem SchlagwortDeutsche Jugend- kundgcbung' veranstaltete ein neugegründe­ter kommunistischer Jugendbund im Karls- bader Schützenhaus eine Kundgebung, zu der erdie deutsche Jugend Karlsbads' aufge­rufen hatte. Bei derKundgebung' achtete die Polizei sehr genau auf die Einhaltung des Programmes, so genau sogar, daß es einem nichtkommunistischen Redner der Jugend verboten wurde, eine Ansprache zu halten. Daraufhin verließ die wirklich deutsche Jugend, fast 90 v. H. der Anwesen- den. den Saal. ,

Das war sür die kommunistischenOrd­ner' das Signal zu einer wüsten Prügelei. Gänzlich unbegründet stürmten sie auf ihre politischen Gegner ein und schlugen mit Bier­krügen und Stühlen nm sich. Die Polizei griff ein, löste aber die Versammlung nicht auf. Es gab zahlreiche Verletzte, die Polizei I nahm 10 Verhaftnnaen vor.

scheu bei dem Unglück »ms Leben gekommen find.

Menschlichkeit gegen Haß

In einem Leitartikel erklärt dieWashing­ton Post" das amerikanische Volk empfinde tiefe Dankbarkeit darüber, daß die ersten amtlichen Kundgebungen herzlicher Anteilnahme an dem schweren Unglück in Texas von deutsche« Regierungs­stellen kamen, obwohl eben erst d-r deut­sche Protest wegen der Beleidigungen des Ju­den Laguardia erledigt worden ist.

Diese natürliche und gefühlsmäßige Aus­lösung der Anteilnahme an dem Unglück eines anderen Volkes ist viel dauernder und unendlich wirklicher als Animositäten, die aus Verschiedenheiten in der Auffassung über soziale, wirtschaftlich« oder politisch« Pro­bleme entstehen.

Unsere freundschaftlichen Beziehungen zum deutschen Volk, so schließt das Blatt, sind durch unverantwortliche Anklagen gefährdet worden. Ein tragisches Unglück wie das der Schulkinder in Texas hat jedoch wenigstens das eine gute, daß eskünstlicheSchran- ken durchbricht und dazu beitrstgt, daß künftig nicht wieder aus unverantwortlichen Angriffen ernste Spannungen entstehen.

Nach London sind drei schottische Kom­munisten zurückgekehrt, die an der spanisch- bolschewistischen Front gekämpft hatten. Sie beklagen sich entrüstet über die Behandlung der ausländischen Söldner durch die kölsche- wistischen Rädelsführer und über die chao­tischen Zustände in der Sowjettrnppe. Sie brachten auch einen hilserus der noch an der Seite der Bolschewisten kämpfenden Englän­der mit, die dringend um Befreiung und Rückbeförderung in die Heimat bitten. Von den 600 Engländern, die sich den spanischen Bolschewisten angeschlosten haben, find nur mehr 90 übriggeblieben.

Erfolg bei Oviedo

Bei San Claudio an der asturischen Front haben die nationalen Truppen eine wichtige bolschewistische Stellung erobert, die die ganze Frontlinie beherrscht. Bei P a- dilla de Hita wurden zwei bolschewisti­sche Panzerwaqenangriffe mühelos abge­wehrt. An der Madrider Front nichts Neues.

Schulunglück in Ren-London aufgeklärt

Geständnis des Schulleiters Gestohlenes Gas verursachte die Explosion

König Leopnid osn Belgien in Lands»

»Richtpolitischer" Gegenbesuch

des britischen Außenministers in Brüssel?

X London, 22. Marz.

Der König der Belgier, Leopold HI., ist am Montagnachmittag inLondon eingetroi- fen. Am Abend fand ein Esten in der belgi­schen Botschaft statt, an dem auch der britische Außenminister Eden teilnahm und die erste informale Unterredung mit dem König über die belgische Neutralitätsfrage hatte. Mittwoch­abend wird König Leopold Gast des englischen Königspaares im Buckingham-Palast sein und bei dieser Gelegenheit mit mehreren britischen Ministern Zusammentreffen.

Daily Telegraph', der bekanntlich enge Beziehungen zu Außenminister Eden unter- hält, berichtet, daß König Leopold vielleicht den britischen Außenminister in naher Zu- kunst zu einernichtpolitischen' Begegnung nach Belgien einladen werde, die Gelegen­heit zu einer wichtigen öffentlichen ErklS- rung gäbe, falls bei den Londoner Vorbe­sprechungen genügende Fortschritte erzielt werden.

Die .Times' widmeten dem König warme Begrüßungsworte: Der Besuch bietet Ge- legenheit zu einer offenen Aussprache über die Wende in der belgischen Außen- Politik, für die in England Sympathie vorhanden sei. Als der König im Oktober seine berühmte Neutralitätserklärung ab- gab. fand er die Zustimmung des gan- zen Landes, das sich gegen den fran­zösisch - sowjetrussischen Bündnisvertrag er- klärt hat. Aber Belgiens Wunsch nach ein­seitigen Bürgschaften seiner Neutralität hat unvermeidlicherweise mehrere wichtige Fra­gen aufgeworfen, deren Lösung die bevor­stehenden informellen Besprechungen nur nützlich sein können.

Eden W deine SeW

Appell Francos

a« die Unterzeichner der AlgeciraS-Mte London, 23. März.

Im Unterhaus erklärte gestern Außen­minister Eden ans Anfrage des Labour-Ab- gcordneten Hcnderson, das Foreign Office habe eine Mitteilung des Generals Franco erhalten, die behaupte, daß Intrigen in der spanischen Marokkozonc gesponnen würden, um unter Verletzung der bestehenden Ver­träge Unruhen hervorzurufen. Die Mittei­lung rege an, eine internationale Kommis­sion zur Untersuchung der spanischen Zone zu schaffen.

Die britische Negierung ist jedoch der An­sicht, daß die Lage an der Grenze zwischen der französischen und spanischen Zone in Marokko diplomatische Schritte der Vcrtragsmächte von Algccira nicht rechtfertige.

seuMrr Sorjchunssrat gebildet

X Berlin, 22. März.

Reichserziehungsminister Rust hat für sei­nen Bereich einen Forschungsrat gebil­det, zu dessen Präsident der Dekan und ordent­liche Professor der wehrtechnischen Fakultät an' der Technischen Hochschule Berlin, General der Artillerie Prof. Dr. Phil. h. c. Dr. Karl Bek - ker berufen wurde. Der Forschungsrat hat die Aufgabe, alle Kräfte auf dem Gebiet der For­schung im Hinblick auf die durch den Vier- zahresplan gegebenen Erfordernisse einheitlich zusammenzufassen und planmäßig einzusetzen. Diese Hervorhebung besonders wichtiger For­schungsaufgaben im Dienste des Volksganzen tckstet den Grundsatz der freien Forschung, an dem gerade der nationalsozialistische Staat fest­hält in keiner Weise an. Die Einrichtung des Forschungsrates dient der Planung und Zu­sammenfassung aller verfügbaren Kräfte, be- ^itigt aber nicht die bisher auf dem Gebiet der Forschung vorhandenen Stellen und deren Ver­waltung. Der Forschungsrat stellt ein begut- ichtendes und entscheidendes Gremium dar, für - das eine eigene organisatorische Gliederung nicht bestellt wird. Er wird auf dem Gebiete der Aufgaben, die der Führer iin Bierjahres- dlan der deutschen Wissenschaft und Forschung zestellt hat, richtunqiveisend und bestimmend virkn.