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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Stackt unä Ureis Lalw / Heimatblatt seit ckem Jahre 1826

Nr. 58

Calw, Donnerstag, 11. Mürz 1937

Die Achse Berlin-Rom Wird Europa retten"

Professor Vortolotti, Rom überFaschismus und Korporativismus"

- Stuttgart, 10. März.

Im Festsaal des Deutschen Ausland- instituts sprach am Mittwoch Prof. Borto. lotti (Nom) über das ThemaF aschis » Mus und Korporativismus". Er führte u. a. aus: Faschismus das ist die neue geistige und politische Ennvickluug des neuen Italiens. KorporatibiSmus das ist die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Ausgehend von dieser Definition behandelte er alle die politischen, geistigen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme, bie das neue Italien auf seine Fahne geschrieben hat.

Die Autorität des faschistischen Regimes und die Souveränität des faschistischen Staates ist keine reaktionäre Erscheinung, sondern die Macht der aktuellen Realitäten. Die beiden Be­griffe Autorität und Freiheit, die Kernfrage feder Politik, müssen einander gleichgeordnet, nicht gegenübergestellt werden. Kommunismus Hst Zerstörung, Demokratie Abstraktion, Libe­ralismus endlich überhaupt undenkbar.

Im Korporativismus soll die Ini­tiative des Privaten keineswegs ausgeschaltet toerden, jedoch unter der Ucbcrwachung des Staates vor sich gehen. Während der Marxis­mus die Arbeit als eine Ware betrachte, ist die Arbeit beim Korporativismu? kein Objekt mehr, sondern eine produktive Kraft. Faschismus und Korporativismus stellen 'wei­terhin das Gleich ge wichtderKlassen her, die Berufsorganisationen sind in das Staatsleben einbewgcn und wabren die Dini- plin der produktiven Aktivität. Unter stürmi- schein Beifall der Versammlung erklärte der Redner, daß der Ber'ailler Vertrag, der aus Hatz und Niedertrach, diktiert worden sei, eine internationa'e Ungerech- tigkeit sei. Internationale G-rechtigkeit aus internationalem Boden zu erzielen, sei die Auf. gäbe des Faschismus, und diese internationale Gerechtigkeit verlange insbesindere, daß Europa aus den Klauen des Kom- munismus gerettet Herd«. Den Bolsche­wismus zu bekämpfen'werde immer die ae- VeinsamcAufgabe sowohl des Faschis- mus als auch des Nationalsozialismus sein. Wir haben diese Feinde, so bxtoiite Prof. Borto- lotti mit erhobener Stimme,'im eigenen Lande bekämpft und wir werden sie auch in Europa bekämpfen. Die Achse. Berlin Rom unter Führung der nationalen Korporationen tqrrde Europa retten.

Ist SMr W rrkoimt

Schweizer Gesetz gegen die Komintern Bern, 10. März.

Der schweizerische Ständcrat begann am Mittwoch mit der Beratung des neuen Ge­setzentwurfes zuni Schutze der Ordnung und der Armee, der seit dem Dezember den Aus­schüssen Vorgelegen war. Bundcsrat Vau- mann begründete ihn damit, daß die bisher ^ zum Schutze des Staates getroffenen Maß- , nahmen nicht ausreichen, da die an sich kleine Kommunistische Partei in der Schweiz, die von der Moskauer Zentrale völlig ab­hängig ist, weiterhin am Gedanken der Dik­tatur des Proletariats und an den rcvolutio- nären Methoden sesthält. Der Bundesrat er. blickt darin eine Gefährdung der schweizeri­schen Demokratie und die Gefahr verhäng­nisvoller Verwicklungen mit dem Auslande. Der Bundesrat hat zwar das Recht, die kommunistische Partei aufzulösen; er wünscht aber, bevor er zum Aeußerstcn schreitet, die jetzigen gesetzmäßigen Mittel anzuwenden. Im Gegensatz zur Kommunistischen Partei der Schweiz ist ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem auswärtigen Staat oder einer aus» w artigen Partei bei den Nechtsgruppen nicht festzustellen. In der Einzelberatung wurde in den entscheidenden Artikel das Wort: kommunistischen und anderen Um­trieben" wieder ausgenommen.

Bezeichnend ist. daß die Sozialdemokraten,

' die sonst nicht genug mit dem WortDer- teidigung der Demokratie" ionali-ren können.

gegen die dringliche Behandlung dieses Ge­setzes gestimmt haben.

»

Der ZentralratderWirtschafts- liga in England, deren Vorsitzender Lord Gainford ist, weist in einer Denk­schrift auf die planmäßige Sabotage der bri. tischen Aufrüstung durch die Kommunisten hin, die nicht nur mit revolutionären Metho­den arbeiten, sondern auch die sogenannten Pazifismen für ihre Zwecke dienstbar gemacht haben. Es liegt nunmehr, so erklärt die Denkschrift, Beweismaterial vor. daß die Kommunistische Partei einen planmäßigen Feldzug unternimmt, um die Herstel­lung von Berteidigungsmate- rial zu verhindern und die Truppe der Krone abspenstig zu machen.

Auch beim Streik der rund 8000 schotti­schen Autobusfahrer und -Schaffner, der wei­ter andanert, ist die kommunistische Urheber­schaft nunmehr festgestellt worden. Schließ­lich machte auch der konservative Abgeord­

nete Hume in einer Rede darauf aufmerk­sam, daß der marxistische Wahlsieg bei den Londoner Stadtratswahlen auf die kommu­nistische Unterstützung der Marxisten zurück- zusühren ist. Hinter dem Rücken der Gewerk­schaften werden Organisationen anfgebant. die nach einem bestimmten Plan den Um­sturz betreiben. Für ihre Unterstützung bci den Londoner Wahlen werden die Kommu­nisten von der Arbeiterpartei nochihr Stück Fleisch" verlangen.

Stanley Naldwin wird Lvrd

cg. London, 10. März.

Nunmehr steht endgültig fest, daß der bri­tische Ministerpräsident Stanley Baldwin unmittelbar nach den Krönungsfeierlichkelten im Mai zurücktreten und als Lock» in daS Ober­haus einziehen wird. Die nach den Krönunqs- feierlichkeiten stattfindende Reichskonferenz wird bereits von seinem Nachfolger Neville Chamberla^n geleitet werden.

Sturm auf die neue Reichsanleihe

Ungewöhnlich starker Anlagebedarf Erhöhung um 200 Millionen RM-

X Berlin, 10. März

Tie Zeichnungen auf die gegenwärtig auf- liegende neue Reichsanleihe gehen in sehr befriedigender Weise ein; insbesondere macht sich ein Verlangen nach festen Zusagen in den Kreisen der kleineren Zeichner geltend, so daß sich das Reich entschlossen hat, wei­tere 200 Millionen Reichsmark der gleichen Schatzanweisungen zur Befriedigung des auf- getretenen starken Anlagebedarfes zu begeben. Insgesamt beläuft sich somit die neue An­leihe aus 700 Millionen Reichsmark. Die Zeichnnngsfrist endet am 18. März.

Im gleichen Zeitpunkt, da im Deutschen Reich eine neue Staatsanleihe aufgelegt wird, hat auch die französische Regierung die Auf­legung einer neuen Staatsanleihe angekündigt, deren Bedingungen heute bekanntgegeben wer­den. Wenn irgendwann, dann gilt in diesem Falle das Wort: Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch lange nicht das gleiche. Im Deut- scheu Reich gehen die Zeichnungen von Staatsanleihen als eine'finanzpolitische Selbst­verständlichkeit slott vonstatten und niemand ist darüber im Zweifel, daß auch diese Anleihe überzeichnet werden wird. Gewiß sind auch die Bedingungen angesichts de" vollkommenen Sicherheit des Geldes mi* einer Verzinsung von 4'/r v. H. günstig, aber irgendeines be­sonderen Anreizes hat es nicht bedurft.

Hingegen hat die französische Regie­rung eine Reihe von Sondervorteilen verspre­chen müssen, umll>as Geld aus dem Kasten zu locken. Zinssatz, Ausgabekurs und Höhe der Anleihe stehen noch nicht fest; es wird sich um etwa 15 Milliarden Franken, also etwa 1.7 bis

1,8 Milliarden Reichsmark, handeln. Die An- leihe wird aber von allen Steuern ausaenommen. die Einkommensteuer be­freit sein, Staatspräsident und Regierungs­chef müssen für sie werben und außerdem hat die Negierung große Sparsamkeitsversprechun- gen machen muffen. Wer dem französischen Franken mißtraut, kann auch in engl. Pfunden oder amerikanischen Dollars einzahlen. Außer» dem aber hat Löon Blum eine tiefe Verbeu­gung vor den ihm und seiner Finanzpolitik mißtrauenden Goldhamsterern gemacht: Wer vor der Abwertung Gold hamsterte und da­mals z. B. 1000 Franken bezahlte, erhält jetzt den vollen Tageskurs, d. h. 14 000 Franken ausbezahlt. So erhalten die bis vor wenigen Tagen noch schwer verurteilten Hamsterer eine Prämie, da anders das verschwundene Gold weder aus den Strümpfen, nock> aus dem Aus­lande zurückzuholen und der Erfolg der Anleihe also gefährdet war.

Die gesunde Lage der deutschen Wirtschaft und der Skaatssinanzen wird gerade an die­ser Gegenüberstellung besonders klar. Da? Gelingen jeder neuen deutschen Anleihe wird die Lage verbessern, da es kür künftige Ar­beitsbeschaffung neue Mittel bereitstellt. Auch dem kleinen Sparer bietet die neue Neichsanleihe günstige Anlagemöglichkeiten. da sie nicht auf einmal, sondern in vier Ab­schnitten und über zwei Monate laufend ein» gezahlt werden kann. Wertvoller und entschei. dend."r aber ist das Vertrauen, »m das L^on Blum und mit ihm mancher andere Re­gierungschef die Reichsregierung beneidet und das er bei den französischen Sparern vergebens sucht...

Oa8 Neuere in Kürze

Mit einer machtvolle« Kundgebung in der Hamburger Hanscatenhalle eröffnet« der Ju­gendführer des Deutschen Reiches, Neichsleiter Baldur von Schirach, am Mittwochabend die diesjährige Werbeaktion -es Deutschen Jung­volks, die alle deutschen Jungen und Mädel des Jahrgangs 1927 zum freiwilligen Eintritt in das Deutsche Jungvolk und die Jnngmä-el- schaft des BdM .ausfordert. Unter gewaltigem Beifall -er Massen schloß Baldur v. Schirach seinen Appell an die Eltern mit den Worten: Wenn wir die Jagend z« Deutschland füh­re», führe» wir sie auch z« Gott!"

Der bekannte italienische Gelehrte Prof Guido Manacorda von der Universität Flo­renz ist am Mittwoch vom Führer «. Reichs­kanzler und von Reichsminister Dr. Goebbels empfangen worden. Abends hielt er in der Dentschen Hochschule für Politik eine» hoch­interessante« wissenschastlichen Bortrag über das Thema »Lehre «nd Kritik des Kommn- uisrnns«.

De» letzte« Nachrichten zufolge habe« Ar­tillerie «nd Fliegerei der Nationale« gestern vormittag an -er Madrider Sübfront den Abschnitt Pard» «nd Arganda unter starkem Feuer gehalten. Mit der Einnahme der Dör­fer Trijneqne »nd Nebelosa konnten die Li­nien der nationalen Truppen bis 17 Klm. vor Gnadalajara vorgeschoben werden. Im Ab­schnitt Penaroja gelang es de« Nationalen (Südarmee), starke bolschewistische Abteilun­gen z« umklammern, wobei zahlreiche Ge­fangene -er internationalen Kolonne, in -er Hauptsache Franzosen, Sowjetrnsse« und Tsche­chen, gemacht werde« konnten.

In de« Industriegebiete« des amerikani­schen Mittelwestens hat sich die Streikwelle am Mittwoch weiter ausgedehnt. Die Zahl -er Streikende« hat sich ans SS SOS erhöht.

In Detroit mußte ei« großes Kaufhaus wegen Sitzstreiks schließen. SSV Näherinnen der Baumwollwarcn - Industrie der Staaten Illinois, WiLconst», Indiana und Michigan habe« de« Streik angedroht.

111. Jahrgang

Semeinkchaft aller Deutsche»

Der Leiter des Presseamtes der Auslands- Organisation der NSDAP., Eugen Bein- Hauer, hielt in Stuttgart vor der Presse einen Vortrag überNationalsozialismus und ' AuSiandsdeutschtum". Er führte u. a. aus:

Ter 30. Januar 1933 bedeutete nicht nur eine revolutionäre Umwälzung innerhalb der deutschen Neichsgrenzeu. Dieser Tag ist von einschneidender Bedeutung für das ganze deutsche Volk, auch für das Deutschtum jenseits der Eren- z e n gewesen. Auch die Deutschen jenseits der * Grenzen haben den Kampf Aböls Hitlers und seiner Getreuen um die Macht mit größter Anteilnahme verfolgt, hatten sie doch schon seit langer Zeit den Wunsch für eine Wand­lung des deutschen Schicksals, denn die Deut- schen draußen in der Welt wissen ganz ge­nau. was es sür sie bedeutet, ob ein starkes Reich über sie ihre schützenden Hände hält oder aber ob ein von Parteien zerrissenes Vaterland, das schwach und elend darnieder, liegt, ihnen den notwendigen Schutz nicht bieten kann.

Blickte das Auslandsdeutschtum in den Jahren nach dem gewaltigen Weltringen mit v. wehem Herzen auf die niedergedrückte Heimat, so sah es nach dem 30. Januar 1933 mit wahrer Begeisterung auf das Vaterland, von dem neue Impulse, neue Anregungen, neue Hoffnungen und neues Sehnen ausgingen.

Das. was der Nationalsozialismus will, das war für die Ausländsdeutschen die Anerken­nung ihrer ursächlichen Lebenshaltung. Tenn wenn der Führer über alles das Volk stellt, wenn er den Staat nur als eine Or­ganisationsform des Volkes betrachtet, dann wußten die Ausländsdeutschen, die ja glei­chen Blutes wie die Brüder im Reich sind, daß nunmehr auch für sie eine Schicksals­wende gekommen war. denn noch nie hatte die Heimat mit solchem Verständnis das Ausland sdeu ts ch- tum betrachtet, wie es nun unter der nationalsoziastilichen Negierung möglich wurde. Die Volksgemeinschaft, die Gemeinschaft der Deutschen gleichen Blutes, sollte überall in der Welt, wo Deutsche woh­nen. aufgerichtet werden, und ihr sollte sich

Amtszeit der NertrasEWe tis 30. April 1938 «Mstm-ert

X Berlin. tO. März

Durch Gesetz vom 9. März 1937 hat dir Reichsregierung die Amtsdauer der derzeiti- gen Mitglieder der Vertrauensräte ebenso wie im vorigen Jahre um ein weiteres Jahr bis zum 30. April 1933 verlängert.

alles als dienendes Gliedan der Gesamtheit einordne n.

Am 1. Mai 1931 wurde von der Neichs- leiiun-i der NSDAP, die Ausländsabteilung der NSDAP., die Ende 1930 in Hamburg ins Leben gerufen worden war. genehmigt. Zahlreiche Ortsgruppen der NSDAP, im Auslände entstanden bereits vor der Macht- Übernahme, und im Lause der Jahre 1933 und 1934 konnten in fast allen Orten der Welt, wo Deutsche wohnen. Orts- gruppen oder Stützpunkte der Partei ge­gründet werden. Selbstverständlich wurden und werden in die Reihen der NSDAP, nur Reichsdeutsche ausgenommen. Die Jahre 1935 und 1936 brachten vor allem einen inneren Ausbau der Gruppen. Es ist in diesen Jahren der Parteiarbeit gelungen, die reichsdeutschen Bürger in aller Welt unter einer einheitlichen Führung zusam­menzufassen. Ter NameAuslands-Abtei­lung der NSDAP." wurde dann später in Anslands. Organisation" der NSDAP." umgeändert und deren Sitz im Frühjahr 1935 von Hamburg nach Berlin verlegt wurde. Heute stehen fast 600 Grup­pen der NSDAP, in geschloffener Front im Auslande, um dem Werk Adolf Hitlers zu Menen. In 51 Landesgruppen, selbständigen Kreisen und Ortsgruppen sind die Partei­genoffen zusammengefaßt, die hier eine lebendige Keimzelle für den Ausbau einer