Erst der Nationalsozialismus gab dem Rundfunk wieder Entwicklungsmöglichkeit
Berlin, 8. März.
Beim Empfang der gegenwärtig in Berlin weilenden Mitglieder des Weltrundfunkvereins unter Rührung ihres Präsidenten Maurice Nam ^>ert durch den Präsidenten der Reichsrundfunkkammer, Ministerialrat Dreßler- Andres erklärte dieser u. a.: Seit der letzten Tagung des Weltrundfunkvereins im Deut- schen Reich im Jahre 1928 hat si h der deutsche Rundfunk wesentlich verändert. Die Reichsrundfunkkammer ist der organisatorische und Programmatische Ausdruck des nationalsozialistischen Rundfunks. Die Voraussetzung für der. Aufbau des Knlturinstruments Rundfunk war stets gegeben in den jeweils herrschenden Auffassungen über die Programmgestaltung, die von den früheren Machthabern im Deutschen Reich nach einseitigen Interessen gchand- habt wurde. Jede volkskulturelle Arbeit blieb ausgeschlossen. Dementsprechend blieb auch der technische Wirkungsbereich des Rundfunks be- grenzt. Dieser Zustand wurde durch die nativ- nalsozialistische Revolution im Jahre 1933 be- festigt. Die gesamte deutsche Ruudfunkarbeit, ob ideell oder materiell, ob künstlerisch, politisch, technisch oder wirtschaftlich, ist jetzt vereinheitlicht. Die Reichsrundfunkkammer entfaltet ihre Kräfte in wechselvoller Zusammenarbeit mit den einzelnen Kunstkammern innerhalb der Reichskulturkammer. Die J.olieruna
ver Rundjunkarbeit ist dadurch aufgehoben. Wie recht wir mit dieser Umgestaltung des deutschen Kulturlebens, insbe- jondere mit der Zusammenfassung der mitwirkenden Kräfte des Rundfunks in der Reichsrundfunkkammer gehabt haben, das zeigt die Zunahme der deutschen Rundkunkteilnehmer seit 1933. Seitdem wir nach diesem System der Zusammenfassung aller Energien arbeiten, wis- sen wir, daß die Möglichkeiten des Rundfunks längst nicht mehr erschöpft sind. Neue ungeahnte Erscheinungen und Wir» !ungsmöglichkeite'»wirddasPhä- nomen Rundfunk noch zeitigen. Sorgen wir dafür, daß das gewaltige, alles überragende Instrument Rundfunk jetzt und in aller Zukunft dem Frieden und der Gerechtigkeit der Völker dient!
Rundfunk wirbt
für das 12. Deutsche Sängerbundesfest Aehnlich wie für die Olympischen Spiele in Berlin wird der Rundfunk auch für das am 28. Juli beginnende 12. Deutsche Sängerbundes- fefl in Breslau durch ein besonderes Pausenzeichen werben. Fünf namhafte deutsche Kompo- nisten haben bereits entsprechende Vorschläge ein- gereicht. Alle fünf benützten dabei das Mot'v des Süngerbundesliedes „Grüß Gott mit Hellem Klang". Das neue Pausenzeichen soll alle Sendun- gen des Sängerbundesfestes einleiten.
MnzrnSerg mit Moskau verkracht
Paris, 8. März.
Der aus seiner Tätigkeit als Finanzier der kommunistischen Presse im Deutschen Reiche sattsam bekannte Willi Münzenberg hal sich nach einer Meldung des ,Matin" mit sei- : Moskauer Auftraggebern verkracht und
zwar schon als er noch das Amt des Auszahlmeisters der Komintern und der Internationalen Noten Hilfe in Moskau innehatte. Im Herbst 1936 wurde sogar Stubenarrest über ihn verhängt. Da aber seine verwickelten Finanzverbindungen von anderen nicht entwirrt werden konnten, erhielt er im Januar 1937 die Erlaubnis, ins Ausland zu gehen. Kaum hatte Münzenberg Sowjetrußland verlassen, begann er Stalins Politik aufs heftigste zu kritisieren, so daß er von Moskau energisch zur Ordnung gerufen werden mußte. Münzenberg lehnte es ab, irgendetwas zurückzunehmen und nach Moskau zurückzukehren, sondeni drohte, er würde sich dadurch verteidigen, daß «ralleEinzelhcitens"inerfinan- ziellen „Betätigung" in Europa aufdecken würde. Die darauf unter den Nutznießern der Kominterngeld°r ausbrechende Panik führte zu einem Vergleich, nach dem Münzenberg für sein Stillschweigen und seine Enthaltung von jeglicher Politik eine Jahresrente von etwa 290 900 Franken (rund 23 900 Reichsma''k) erhält. „Das i st ein Stillschweigen, das teue zu stehen kommt — aber auf das man Wert leg t", schreibt abschließend der „Matin"!
Neutkches Kunsthandwerk in Lyon
Paris, 8. März.
In dem Raum der Lyoner Messe, in dem im letzten Jahr oie Gedächtnis-Ausstellung für den in Lyon gebürtigen Physiker Amber stattfand, wurde am Sonntagvormittag in Anwesenheit zahlreicher führender Persönlichkeiten der Stadt und des Departements die von der Deutsch- Französischen Gesellschaft veranstaltete Schau deutschen Kunsthandwerks eröffnet. Ausgehend von den Werken Rudolf Kochs und seines Kreises zeigt die Ausstellung in mustergültiger Aufmachung Leistungen des deutschen Handwerks in der Bearbeitung von Erde. Fasern. Holz und Metallen. Sie findet in der Presse, im Rundfunk und bei den zahl- reichen Besuchern große. Beachtung.
-ekniarbriter besetzen Schubladen
Eigenartiger Streik in Warschau
rp. Warschau, 8. Mürz
Die von jüdischen Schuherzeugern und -Händlern ausgebeuteten Heimarbeiter im Schuhmachergewerbe von Warschau und Um. gebung haben zu einem verzweifelten Mittel gegriffen, um wenigstens eine einigermaßen menschenwürdige Entlohnung zu erzwingen: In der Stärke von rund 5090 Mann haben sie die Schuhläden der Hauptstadt besetzt und erklärt, sie nicht eher zu räumen, bis ihre Mindestforderungen erfüllt sind. Da die jüdischen Ausbeutungsmethoden den Heimarbeitern gegenüber bekannt sind, begegnet der Streik in der polnischen Oefsentlichkeit großen Sympathien und selbst die Polizei hat erklärt, neutral zu bleiben, solange es nicht zu Unruhen kommt.
Man vergleiche damit die großzügige Lösung des Heimarbeiterproblems im nationalsozialistischen Staat, der den früher auch da und dort üblichen Ausbeutungsmethoden gewissenloser Unternehmer ein- für allemal einen Riegel vorgeschoben hat!
Schwarzfahrt
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tEopvrwbl bo Duncker-Berlaa Berlin» 17
„Ist ja nicht nötig," sagte der junge Mann verlegen, als wäre eS ihm peinlich, über dei- arlig unwichtige Dinge wre sein Bein soviel Worte zu verlieren, „das wird mit der Zeit alles wieder gut."
Hanne saß bequem auf der Bank, er hatte den Arm hinter Trudes Rücken aus der Lehne und sagte leise: „Mensch, ist der dos."
Trude preßte die Lippen aufeinander und lachte nur mit den Augen.
Jetzt bemerkte Herr Silvestre auch Hanne und streckte ihm die Hand hin.
..Guten Tag, mein Lieber!" rief er in seiner großspurigen Art, „also auch wieder da?"
Hanne stand langsam aus und drückte die kleine, fette Hand. „Tag. Herr Silvestre."
Der junge Mann trat sofort zwei Schritte zurück, als wäre er im Wege. Herr Silvestre runzelte die Stirn, als siele ihm eben etwas ein. „Hören Sie mal. Hanne," sagte er wichtig und wischte mit dem Tuch über seine Stirn, „ich muß mit Ihnen mal reden. Er nahm Hannes Arm und zog ihn in den Korridor. „Sagen Sie mal — wie geht es Ihnen eigentlich jetzt? Sie haben eine Garage, wie?"
Hanne nickte. „Reparaturwerkstatt. Aber sie gehört mir nicht allein. Ich bin mit einem Kollegen zusammen."
„Na — und geschäftlich? Haben Sie zu tun?"
„Wir fangen ja erst an. Vorläufig können wir davon leben. Aber es wird noch besser werden mit der Zeit."
Richtfest des Deutschen Hauses in Paris
Für das zur Pariser Weltausstellung errichtete Deutsche Haus fand am Sonntag das Richtfest statt. Auf eine Drahtung des Reichskommissars Nuppel' antwortete der Führer und Reichskanzler: .Ihnen und den am Bau des Deutschen Hauses aus der Pariser Ausstellung beschäftigten deutschen Arbeitern danke ich für die mir zum Richtfest telegraphisch übermittelten Grüße. Ich erwidere sie herzlichst mit den besten Wünschen für ein weiteres gutes Fortschreiten Ihrer Arbeit."
Schutz landwirtschaftlicher Kulturpflanzen
Die Reichsregierung hat ein Gesetz zum Schutz der landwirtschaftlichen Kul- turpflanzen erlassen, das die Rechtsgrundlage für wichtige und durchgreifende Maßnahmen sowohl im Kampf gegen den Verderb von Nahrungsgütern als auch für die Erzeugungsschlacht bildet und dessen Durchführung die Ernteerträge sowie die zur Sicherung der Ernährung notwendigen Vorratsbestände vor vermeidbaren Verlusten durch tierische und pflanzliche Schädlinge bewahrt.
Ehrenlegion „zu festen Preisen"
In Parts ist die „Union national pur la plus 6ranä braue e", die sich angeblich mit der Einbürgerung von Ausländern befaßte, in Wahrheit aber von Erpressungen, die in die Millionen gingen, lebte, aufgelöst worden. Von der Gesellschaft wurde ein schwungvoller Handel mit dem Orden der Ehrenlegion, den jedermann um den «festen Preis" von 15 ovv bis 25 000 Franken kaufen konnte, betrieben.
Rohstofftheoretiker tagen in Genf
In Gens hat der Sachverständigenaus- schuß für die 'Rohstofffrage, an dem weder das Deutsche Reich, noch Italien beteiligt sind, seine Beratungen begonnen. Der Ausschuß tagt nichtöffentlich: die Ausschußmitglieder sind nicht Vertreter ihrer Regierungen und ihre Berichte keine diplomatischen Schriftstücke. Der ganze Wert des Ausschusses ist also ein rein tbeoreMcker.
„Hoffentlich. Sagen Sie mal —," Herr Silvestre nagte an seiner Unterlippe und blickte auf seine schmalen Schuhe herab, die init weißem Leder besetzt waren — „ich denke nach, ob ich nicht etwas für Sie tun könnte."
Hanne blickte ihn von der Seite an. und kleine spöttische Fältchen legten sich um leine Augen. Er wußte warum Herr Silvestre km ihn etwas tun wollte und er östnete schon die Lippen um Herrn Silvestre zu beruhigen, da sagte der: .Haben Sir übrigens meinen neuen Wagen schon gesehen?"
„Ter weiße Packaro vielleicht der draußen steht?", kragte Hanne überrascht.
Herr Silvestre hüpste vor Freude über Hannes Scharfblick. „Sie haben ihn lowrt bemerkt, wie? Kolossaler Wagen, finden Sie nicht?"
„Unerhört." sagte Hanne ohne sich zu bemühen. seine Begeisterung zu verbergen, ich habe ihn vorhin schon gesehen. Man kann m nicht vorbeigeben wenn man so einen Wagen stehen sieht. Aber was mir ausfiel. Herr Silvestre: der Wagen hat doch ne holländische Nummer NL. Wie kommt da??'
„Ja. willen Sie." sagte Herr Silvestre schnell und geläufig, „ich habe mir de» Wagen aus Amsterdam mitgebracht. Ich habe nämlich jetzt in Amsterdam ein Büro — das willen Sie wahrscheinlich noch nicht. Ich bin regelmäßig drüben — Erport und Import, verstehen Sie? Und den Wagen habe ich mir drüben gekauit. werde ihn aber umschreiben lallen. Was denken Sie. was ich dafür bezahlt habe?"
Hanne hob die Schulter: „Keine Ahnung. Zehn Mille —?"
Herr Silvestre lachte geschmeichelt aus: „So sehen Sie aus. Ueber zwanzig!"
„Donnerwetter!"
„Aber das ist er wert. Oder nicht? Das ist ja kein gewöhnlicher Wagen. Solche Wagen
Durch einen Runderlci des Reichsführers SS. und Chefs der deutschen Polizei werden die Feuerlöschfahrzeuge, die bisher roten Anstrich hatten, in ihrer Farbe den Polizrifahrzeugen an- geglichen. Die Fahrzeuge der Feuerlöschpolizei werden in Zukunft grünen Anstrich erhalten und werden auch nicht mehr wie bisher ein Stadtwappen. sondern das Hoheitszeichen der Polizei führen.
WirtfchaMch
bestimmt «miStiKk
Reichsdeutsche Wirtschaftskrise haben allmählich einsehen gelernt, daß der jüdische Vertreter innerhalb der Reichsgrenzen keine „wirtschaftliche Notwendigkeit" mehr ist, obwohl man es lange genug zu behaupten versucht hat. Immerhin können sich manche Unternehmungen den Juden nicht hundertprozentig aus der Wirtschaft fortdenken, sonst könnte es nicht geschehen, wie zahlreiche Zuschriften aus Oesterreich, dem zweiten deutschen Staat, beweisen —
daß z. B. unser württembergisches Musik- instrumentenunternehmen Hohner in Trossingen den österreichischen Markt fast ausschließlich aus dem Wege über jüdische Großhändler beliefert. So klagen die ari- schen Musikinstrumentenhändler in Graz, die auch in der Zeit des Konflikts nie den Boykott reichsdeutscher Waren mitgemacht haben, daß sie mit der reichsdeutschen Erzeugerfirma überhaupt nicht unmittelbar in Verbindung treten können, sondern stets an den polnischen Juden Markul icz. bzw. an die von diesem belieferten jüdischen Firmen Theodor Richter (Pol lack). Adolf Bloch und Jaro Steinbach gewiesen werden:
daß die österreichische Niederlassung der „Gesellschaft für automatische Telephonie".
sehen Sie nicht viele in Berlin. Oder meinen Sie ja?"
„Ein Prachtwagen", sagte Hanne, „aber zwanzig Mille ...", er schüttelte den Kopf: „so was amortisiert sich nie."
„Was heißt amortisiert sich Hauptsache, man. hat Freude dran. So ein Wagen »st ja zum Vergnügen da und nicht zum Amortisieren. Kostet viel Geld — schön. Wofür lebt man. man lebt nur einmal. Wenn man sich's leisten kann — warum nicht?"
„Sie fahren ihn selbst?" fragte Hanne plötzlich und blickte Herrn Silvestre fragend ins Gesicht.
„Sie werden lachen", sagte Herr Silvestre triumphierend, „ich habe einen Führerschein."
Hanne mußte wirklich lachen. „Also doch. Haben Sie sich endlich entschlossen."
„Ja. ich habe soviel Pech gehabt mit Chauffeuren. Seit Sie weg sind, konnte ich keinen passenden Chaussenr bekommen. Ich war schon so an Sie gewöhnt. Wollen Sie nicht zu mir zurückkommen?"
„Nee", lachte Hanne, „da? nicht. Aber — Sie haben doch in ihrem Hause keine Garage?"
„Wie meinen Sie das?", fragte Herr Silvestre scheinheilig.
„Na. Sie haben doch keine Garage in Jhpem Haus. Sie müssen den Wagen doch irgendwo lassen."
„Ach so. ja — ich habe ihn gleich um die Ecke in einer Garage stehen! Aber fragen Sie nicht, was für Rechnungen ich jeden Monat bekomme. Dauernd ist etwas kaputt. Ich kann das ja nicht kontrollieren. Leider. Ich bin iroh. daß ich den Wagen wenigstens selbst sten.'rn kann. Mir fehlt — wissen Sie was mir fehlt? Mir fehlt ein Vertrauensmann."
Zahlen, die Bände reden
Es ist Pflicht und Aufgabe jedes einzelnen Deutschen in Stadt und Land zu helfen. Jeder Deutsche, der Anstand und Charakter hat. schließt sich der Kolonne der Helfenden an.
Adolf Hitler.
Tausende von ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern stehen in der Arbeit der NL-V. Diese großen Ausgaben können ohne die Mithelfer aller Volksgenossen nicht geleistet werden. Im Gau Württemberg-Hohenzvllcrn haben sich rund 14 000 Partei- und Volksgenossen zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt. Sie arbeiten in über 1000 Ortsgruppen Abend , für Abend und in ihrer Freizeit im Dienst des großen Hilfswerkes der Nation. 277 000 Volksgenossen erhielten und erhalten durch sic leibliche und seelische Betreuung.
Nach einer uns vorliegenden Ausstellung wurden über 50 000 Unterstützungsanträge bearbeitet und von 1243 Hilfsstellen im ganzen Gau Rat gegeben. In über 6000 Fällen wurden die Haushalthilfen eingesetzt. 46 NS.» Schwestcrn-Stationen, neben 122 Erntekindcr- gärten stehen 127 Tanerkindergärten. die von staatlich geprüften Kindergärtnerinnen geleitet werden. Durch das Erholungshilss- iverk wurden in den letzten Jahren 42 000 Kinder und 14 000 Mütter in Erholung geschickt. Dabei sind nicht genannt die Leistungen im Nahmen der Hitlersreiplatzspende. des Tuberkulosehilfswerks, des Hilsswerks Mutter und Kind und des WHW.
Die Leistungen der NSV., zu denen jetzt noch die Durchführung desErnähru n g s- Hilfswerkes kommt, werden durch die Beitrüge der Mitglieder ausgebracht. 220 000 Mitglieder waren es bis jetzt in Württemberg und 277 000 Betreute. Daruin geht an jeden der Aufruf mitzuhelfen:
Besiege Dich selbst, bringe dem WHW. immer neue Opfer! Lerne ans Genüsse za verzichten» die Andern auch nicht gegeben sind!
auf deren Geschäftsführung besonders m Personalangelegenheiten Frau Gades- mann in Frankfurt am Main den entscheidenden Einfluß ausübt. ein reines Asyl für jüdische Emigranten wie Engländer. Faith, Goldmann, Goldschmidt. Blumenfeld, Löwi. Levin, Wachenheimer. Bacharach usw. ist; die rechte Hand des ansnahmsweisen arischen Direktors der österreichischen Vertretung ist der Jude Kronb'rger;
daß es noch zahlreiche andere große deutsche Unternehmungen gibt, die anscheinend grundsätzlich in Oester, reich nur durch Inden vertreten werden — ohne Rücksicht darauf, daß das Ansehen des Reiches durch solche Vertreter, die meistens noch Greuel-Flüsterpropaganda gegen das Reich treiben, schwer geschädigt wird.
Gerade aus Kreisen der deutschen Bevölkerung Oesterreichs wird iminer wieder versichert, daß die Beschäftigung der Juden durch reichsdeutsche Firmen keineswegs eine „wirtschaftlich notwendige" Maßnahme ist, da sich die Juden in Oesterreich schon länger als im Reich jener .LSeliebtheit" erfreuen, die jede nähere Bekanntschaft mit dieser Nasse unbedingt hervorruft und daß deshalb schon mancher Vertreter sonst guter reichsdeutscher Unternehmungen ohne- Auftrag wieder gehen mußte.
Vielleicht beherzigen das die reichsdeutschen Unternehmungen so schnell als möglich!
I. IA.
Er schielte zur Seite, ohne den Kopf zu bewegen, aber Hanne traf keine Anstalten, um etwas zu erwidern.
„Das ist eben der Jammer", fuhr Herr Silvestre fort, „man braucht einen tüchtigen Fachmann, auf den man sich verlassen kann. Das ist die Hauptsache. Uebrigens — mir fällt da eben ein — es hat gar nichts damit zu tun. es fällt mir nur gerade ein: Sie wis- sen doch. Hanne, daß ich damals geschlafen habe, wie? Ich meine — wie das passiert ist mit dem Radfahrer. Ich saß hinten im Wagen neben der Trude und habe geschlafen. Daran können Sie sich doch erinnern, wie?"
„Nee", sagte Hanne ruhig, „daran kann ich mich nicht erinnern, und ich werde es darum auch nicht aussagen. Es ist möglich, daß Sie geschlafen haben, aber ich weiß nichts davon."
„Sie wissen aber doch", sagte Herr Silvestre leicht erregt, „daß ich sehr häufig ein- gefcblasen bin. wenn Sie mit mir fuhren."
„Das ia. Das stimmt. Aber ob —"
„Schon gut. schon gut!" beeilte sich Herr Silvestre. „ich will um Gottes willen nicht den Eindruck machen, als ob ich Sie am Ende" — er lachte aist — „beeinflussen möchte. Verstehen Sie mich recht. Hanne. Wir sind ja im besten Einvernehmen auseinandergegangen. und Sie wissen ia selbst, wie lehr ich Sie schöbe. und daß ich ledeneit bereit bin — aber m.:?- ich sagen wollte: Sie können sich aber doch besinnen daß ich mei- ner Frau verboten habe — wiederholt verboten habe, sich ans Steuer Zu letzen sie bat doch keinen Führerschein, nicht wahr. Sie können sich erinnern?"
Hanne lächelte. .Sie brauchen keine Angst zu haben. Herr Silvestre. Sie sind wwic'v unschuldig, lind bezahlen müssen Sie ja doch — wozu also das Hin- und Hergerede."
(Fortsetzung totglJ .