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^ichwarzwald-Wacht, Nr. 53

Äus Stadt und ^Kreis Calw

Freitag. 5. März 1937

Wie lange noch Frauenüberschuß im Kreis Calw?

Der außerordentlich hohe Frauenüberschuß infolge des Krieges ist in allmählicher Rück­bildung begriffen. In dem für die Ehe­schließung hauptsächlich in Betracht kommen­den dritten Lcbensjahrzehnt hat sich heute zum Teil sogar schon ein Männcrübcr - schuß ungebahnt, eine Entwicklung, die mit der Zeit auch auf die höheren für die Ehe­schließung u. Fortpflanzung noch in Betracht kommenden Altersklassen übcrgrcift. Die heute Heranwachsende Franengcneration hat damit wesentlich günstigere Heiratsaussichtcn, 3ls sie die Frauen vor dem Kriege hatten.

Bet der letzten Volkszählung am 16. Juni 1933 wurden im Kreis Calw 13 7S3 Perso­nen männlichen und 14 WS weiblichen Ge­schlechts gezählt. Unser Kreis hatte demnach einen Frauenüberschuß von 1212. Die Alters­gruppen 2030 Jahre waren mit 2S01 Män­nern und 2S78 Frauen besetzt. Der Ucber- schuh an heiratsfähigen Frauen belief sich also auf 77. Interessant ist, baß zwischen Stadt und Land ein großes Mißverhältnis in der zahlenmäßigen Besetzung der Ge­schlechter besteht. In den für die Eheschließung besonders wichtigen jüngeren Altcrsjahren herrscht auf dem Lande ein Männerübcrschuß, in den Städten dagegen ein starker Frauen­überschuß. G. Wdm.

S'.lbcr. es HI.-Leistungsabzeichen

Kameradschaftsführer Fritz Kleindicnst von der Calwer Gefolgschaft erhielt dieser Lage das HI.-Leistungsabzeichen inSilber verliehen. Es steht zu hoffen, daß er in Kürze vom Gebiet die kommissarische Abnahmebe­rechtigung für das HJ.-Leistnngsabzcichcn er­hält, damit auch im Unterbann Calw die ent­sprechenden Lcistungsabnahmen erfolgen kön­nen.

Bitte der HI. an die Calwer Lehrmeister

Hitlerjugend, Unterbann Il/128 und BDM. Ring II/126 wenden sich mit Folgendem an die Calwer Lehrmeister:

Zur Aufführung einer Feierstunde der HI. am Samstagnachmittag (6. März) bitten wir die Lehrmeister, die der Spielschar und der Fliegerschar angehörigcn Kameraden und Kameradinnen so rechtzeitig zu entlassen, daß sie um 144 Uhr imBad. Hof" in Dienst­kleidung sein können.

Heil Hitler!

Unterbannführer: Ningführerin:

Eugen Buhl. Maria Walz.

Meisterprüfung

Die Meisterprüfung im Väckerge wer­be haben vor der Handwerkskamm r Reut­lingen mit Erfolg abgelegt: Albert Roller (Oberhaugstett), Karl Roller (Aichelberg) und Friedrich Volz (Hirsau). Die Mei­sterprüfung im Schneidergewerbe be­stand Jakob Kugele von Altburg.

Kraftfahrzeuge müssen verkehrssicher sein!

Der Technische Dienst des Deutschen Antomobil-Clnbs

trifft morgen in Calw ein, um hier wieder die Fahrzeuge der Clubmitgliebcr auf Be­triebs- und Verkehrssicherheit zu unter­suchen. Der Technische Dienst wirb diese Un­tersuchungen am 6. U"d 8. März (je >4 Tag) in Garage und Hof des Autohauses H. Heimgärtner durchführen.

Benzin- und Oelvcrbrauch der Fahrzeuge werden f-stgcstellt; durch Hochbockcn der Vor­derachse Federn, Achsen und Bremsen kon­trolliert. Dann wird Nahmen, Differential und Kardan durch Hochbockcn der Hinter­räder geprüft, die Karosserie wird untersucht, ebenso elektrische Leitungen, Lichtanlage und die Meßinstrumente. Der Motor wird abgc- hört und gewissenhaft in allen seinen Einzel­teilen überprüft. Den Abschluß bildet eine Prüfung des Fahrzeuges in Fahrt, bei der auch der Bremsweg ermittelt wird. Nach Be­endigung all dieser Arbeitsvorgänge wird

ein Prüfungsbericht und eine Bremsprüf­karte ausgestellt. Die auf dem Bericht fcstge- haltenen Schäden werden mit dem Fahrzeug­besitzer durchgesprochcn und allgemeine tech­nische Ratschläge auf Anfragen erteilt. Die Verkehrssicherheit auf den Straßen ist heute ein schwieriges, die Allgemeinheit angehen­des Problem, betriebssichere Fahrzeuge tra­gen zur Lösung bei: aber auch unnötig hohe Br:nnstoffkosten und zu früher Verschleiß bc. lasten nicht nur den Einzelnen, sondern gehen in der Gesamtheit dem Volksvermögcn ver­loren. So ist der Technische Die"st nicht nur ein Dienst am Kunden, am Mitglied d's DDAC., sondern darüber hinaus am ganzen Volke.

BdM.-Mädel erho'en sich im Schwarzwald

Vom BDM.-ErholnngLheim Kurhaus Bleiche"

26 BDM.-Mäöel aus dem ganzen Obm'gau Württemberg weilten zu einem vierwöchigen Erholungsurlaub imKurhaus Bleiche" bei

Hirsau. Bald bildeten sie eine Kameradschaft, denn gemeinsames Umhcrstreifen im Walde und der Dorfdienst brachten eins dem andern näher. Unter der Führung von Grctel Breitling (G-chtngcn) wuchs so im ci- samen Haus am Wald"srande eine Gemein­schaft derStaötmäöel Die Obcrgauschulungs- leitcrin Liscl Scheel erlebte manche lustige, aber auch ernste Stund: mit den Mädeln, denn diese sollten sich nicht vier Wochen auf diefaule Haut" legen, sondern während der Erholung sich wetterbildcn im Sinne der Be­wegung. In Vertretung des Krctslcitcrs sprach Kreisamtsleitcr Bosch über die Auf­gaben unserer Zeit. In d-r Schwarzwaldluft ließ sich) gut sein. Kleine Wanderungen führ­ten nach Bad Tcinnch und Bad Ltebenzell. Am letzten Tage ihres Aufenthaltes mar­schierten die Mädel nach Calw, wo Ning- ärztin Lisel Köbele den g"sundheitlichen Zustand nach d r Erholung festst"llte. Ge­sund und frisch sind alh: nach Hause gekom­men. Das Kurhaus Bleiche ab-r rüstet sich, einen neuen Kurs BDM-M'^ l zu emp­fangen.

Deutschland soll leben!

Der Bund der Kinderreichen Deutschlands warb in Zwerenberg

Von der NS.-Volkswohlfahrt und dem Bund der Kinderreichen war vergangene Woche eine gemeinsame Zusammenkunft in Zwerenberg cinbcrufcn worden. Als Vertreter der Kreisleitung war Architekt Uber erschienen. Der Sttttzpunktleiter der NSV., Oberlehrer Schwenk in Zweren­berg, sprach darüber, wie dem Volk in seinem Leben Hilfe und Erhaltung geschaffen werden soll, und daß es sich sowohl bei der NSV. als beim Bund der Kinderreichen um Werke für die Ganzheit d"s Lebens und des Volkes, um Schaffen und Erhalten des Ganzen, nicht bloß um geldliche Unterstützung des Einzel­nen handle.

Kreisabschnittswart Beck vom Bund der Kinderreichen knüpfte in seinem Vortrag an das Dankeswort des Führers in seiner gro­ßen Neichstagsrcdc an, das er zu den Müt­tern unseres Volkes sprach mit der Begrün­dung:Welchen Sinn hätte all unsere Arbeit ohne unsere deutsche Jugend!" Diese stellt das kostbarste Gut unseres Volkes dar. Je mehr Jugend in einem Volk, desto größer der Le­benswille, desto hoffnungsvoller der Blick in die Zukunft. Aber dieser Blick ist heute ge­trübt angesichts der ungenügenden Zahl un­serer Jugend: es fehlen unserem Volk drei­zehn Millionen Kinder. Seit etwa zwei Jahr­zehnten hat sich bas Wachstum unseres Vol­kes stark verlangsamt, was eine starke Beein­trächtigung unserer Wehrhaftigkeit bedeutet. Um die daraus drohenden Gefahren zu ban­nen, führt das Dritte Reich einen gewaltigen bevölkerungspolitischen Kampf, den das raste- politische Amt und, ihm angcschlosten, der Bund der Kinderreichen, praktisch mit durch­führen. Das Ziel dieses Kampfes ist, den Ab­sturz unserer Bevölkerung aufzuhalten und ihr positives Wachstum zu fördern. Da der Geburtenrückgang die eigentliche Ursache die­ses Absturzes ist, gilt es, diesen zu bekämp­

fen. Dieser Kampf aber ist schwieriger zu führen als der W ltkrieg, da es sich um einen weltanschaulichen Kampf handelt. Nicht Schick­sal, sondern persönliche Schuld des Einzelnen ist die eigentliche Ursache des Geburten- schwundcs. Die marxistische Weltanschauung mit ihrem Jch-Dcnkcn ließ das Bewußtsein der Verantwortung gegenüber dem Volk zer­rinnen: das Geld-Denken aber führte bewußt zur Klcinhaltung der Familie.

Dieser kinderfetndltchen und lebcnsvcrnei- nendcn Einstellung tritt die nationalsozialisti­sche W ltanschauung mit ihrer Lebensbcjahnng entgegen. Sic verbündet den Glauben an die Zukunft unseres. Volkes und erwartet vom Einzelnen Opfer und Einsatz. Sie steht die Auferztehung einer größeren Kindcrschar als Dienst am Volk an. Der Führer stellt bewußt die Familie, und zwar die Bollfamilic, in den Mittelpunkt des deutschen Volkes und Staa­tes. Durch einen großzügigen Lastenausgleich, dessen Grundlagen gegenwärtig ausgcarbci- tct werben, soll die augenblicklich noch benach­teiligte Vollfam'.lie auch wirtschaftlich zu ih­rem Recht kommen.

Der Bund der Kinderreichen Deutschlands sucht in erster Linie ein neues bevölkerungs­politisches Denken in unser Volk zu tragen: er ist ein Kampfbund. Dies bleibt er auch dann, wenn er wirtschaftlich um Anerkennung der kinderreichen Familie als der Normal­familie kämpft. Er will das Gewissen unseres Volkes wachrufen zur Elternpflicht und zur Treue gegen das deutsche Blut. Er ruft alle kinderreichen Familie« aller Volksschichten zum Anschluß auf und hält es für eine be­völkerungspolitische, ja für eine Ehrenpflicht, sich dem NDK. anzuschließen, auf besten Fahne geschrieben steht:Deutschland muß wieder Kinderland werde«: denn Deutschland soll leben!"

Rasse und Vererbung

Vorträge in Stammheim und Bad Teinach

Im güt besuchten Waldhornsaal in Stamm- Heim sprach Pgn. Schwester Joh. Oelschlä - ger (Hirsau) als Kretsrcfercntin des rasscn- politischen Amtes. Die NS.-Franenschaft der Ortsgruppe Stammhctm hatte hiezu etn- geladcn und die Ortsgruppenleiterin Frau Benzinger konnte mit warmen Worten die große Versammlung begrüßen. Schwester Johanna, die durch ihren begeisterten Einsatz und ihre Mitarbeit für das neue Reich vielen bekannt war, konnte das Verständnis für das Gebiet der Naffenpolitik dem Zuhörerkreis sehr nahcbringcn. Ehe sie auf die Gründe vom Wachse» und Verblühen der Völker näher einging, streifte sie kurz die Herkunft der Nasscnkunde. Dann sprach sie sehr an­schaulich über den Geburtenrückgang, die De- generation durch den erbkranken Nachwuchs

u. die dagegen ankämpfenden Gesetze zur Ver­hütung erbkranken Nachwuchses und zuletzt noch über die Nastenmischung und die dagegen gerichteten Nürnberger Gesetze.

Ein Film, der noch von Schwester Johanna vorgeftthrt wurde, brachte ein ausgezeichnetes Anschauungsmaterial für das zuvor Gehörte. Ortsgruppenleitcr Pg. Schiebt dankte zum Schluß mit herzlichen Worten für die große Mühe der Vortragenden und gab der Hoff­nung Ausdruck, daß unsere Pgn. Schwester Johanna bald wieder nach Stammheim kom­me und die Reihe ihrer Vorträge vor der dankbaren Zuhörerschaft fortsetzt. L. S.

In Bad Teinach sprach Schwester Joh. Oelschläger über das gleiche Thema vor der NS.-Frauenschaft aus Teinach und Za- velstein. Frauenschaftslctterln Frau Lch- mann aus Teinach dankte zum Schluß d-r Nefcrentin in herzlichen Worten für die zeit­gemäße Aufklärung.

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Im Dienst des deutschen Liedes

Generalversammlung desLiederkranz" Stammheim In der Generalversammlung desLicder- kranz" gab Vercinslcitcr Zitzmann einen Rückblick über bas nunmehr abgelaufcne Ge­schäftsjahr und ehrte das verstorbene Ehren­mitglied und früheren Kassier Job. Ktrch - Herr. Nach dem erfreulichen Kassenbericht, vorgetragen von Kassenwalter Leopold, folgte die Verlesung der Protokolle vom ab- gclaufenen Geschäftsjahr durch Schriftführer Karl Becht old. Der Vercinsleitcr dankte zum Schluß seinen Mitarbeitern für ihre- tigkcit und forderte sie auf, auch im kommen­den Geschäftsjahr wieder zur Pflege des deut­schen Liedes ihr Möglichstes bcizutragen. Be­sonderen Dank sagte er de^ Chorleiter, Hauptlehrer Moll, für seine Mühe und Ar-

Schwarzes öre«

parteiamtlich. Nachdruck verbot»«.

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-an rrre«» Ortsgruppen

NSDAP. Kreisleitung Calw. Kreis­ausbildungsleiter. Sonntag, 7. März, Bereitfchaftsdienst für sämtliche Bereitschaf­ten. Die Bereitschaft 1 (Kreisstab und Marschblock Calw) treten 8 Uhr bei der Kreisleitung an. Anzug: Dicnstanzug, Pistole.

Kreisleitung Calw. Kreispropagan- baleitung. Die den Hohcitsträgern zuge- gangencn roten Flugblätter fürSicherung des Altmaterials" sind von den Blockhclferu sofort in jede Haushaltung zu verbringen. Die Sammlungen durch SA. und JV.. sind sofort durchzuftthren.

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NS -Kriegsoxferversorgung, Ortsgr. Calw. Samstagabend 8 Uhr Versammlung bei Rau z. Bürgcrstüble (Zusatzrente u. a.).

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HI. Gefolgschaft 10 126. Der Gcfolg- schaftsführcr. Die ganze Gefolgschaft tritt am kommenden Sonntag Punkt 8.30 Uhr am HJ.-Hcim in Neuvulach an. Der Schieß- wcttkampf wird ausgctragen, alles hat zu er­scheinen.

Mädelring 11126. Ningführerin. Zu der Tagung am 6. und 7. März haben alle Führerinnen, Ncfercntinnen und Geldvcr- walterinnen zu erscheinen. Antr"ten Samstag um 16.36 Uhr am Bad. Hof in Calw.

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