jedem Satire, wenn der Helsiengedenltag wiederkehrt, die Bilder jener Tage lebendig zum Greifen klar vor Angen stehen. Jene Eindrücke sind in vielem bestimmend für mein Denken und Handeln geworden.
Wieviel mehr aber noch mutz der Front- soldat. der den Krieg selbst kennengelernt hat. für sein ganzes Leben durch jene schicksals- schweren Jahre bestimmt sein. So ist es beinahe natürlich, daß nach dem großen Zusammenbruch im November 1918 wiederum die Besten der Frontsoldaten den unbeugsamen Entschluß faßten, aus dem Erlebnis des Krieges heraus die Zukunft zu gestalten. Was in ihrem Innern Bestand gehabt hatte, bevor das große Ringen anhob. war in der Materialschlacht, im Trommelfeuer zusammengebrochen. Damit zugleich aber wurde eine neueZeitgeboren. obwohl sie sich dessen selbst kaum bewußt geworden waren.
Wenn auch in den darauffolgenden Jahren die Trümmer des Alten immer von neuem erschüttert wurden und Zusammenbruch auf Zusammenbruch das Leben des deutschen Volkes erschütterte, diese Kräfte des neuen, im Kriege geborenen Denkens wuchsen, sie mußten wachsen nach eigenem ihnen innewohnenden Geseh. Und sie schritten zur Lat. Darum hat alles was lebensträchtig, was zukunftgestaltend geworden ist. im Laufe der letzten 20 Jahre seinen Ursprung im großen Blutbad des Krieges. Die politische Weltan-
schaumig des deutschen Bottes, die naiionar- sozialistische Idee, ihr Kampf und ihr end- licher Sieg am 30. Januar 1933 sind ohne den Weltkrieg, seine Schlachten und den Zusammenbruch nicht denkbar. Der Führer hat das oft genug betont. Und wenn wir heute rückschauend den Weg der Partei im Kampf und in der Macht überblicken, so sehen wir die Tugenden der Front. Mut. Opferbereitschaft. Kameradschaft und Härte des Willens am gigantischen Werk. Der Führer und seine Kampier alle sühlen steh bis in die letzte Faser ihres Herzens hinein den Kameraden der Front, den zwei Millionen Toien verpflichtet. Für Deutschland waren sie gefallen una so kannten ihre Kameraden nichts als den Gedanken: dies geschlagene, zertretene Deutschland wieder groß und frei, stark und ehrenhaft zu machen. Das Vermächtnis der Front, der gesnllenen Kameraden war die Bürgschaft für den Sieg.
Die Kreuze vom Friedbof Maison blanche, von Ppern. von den Voglen, aus Rumänien, aus Rußland, aus aller Welt, sie zeugen von Opfern, die nicht vergeblich gebracht wurden. Tie Toten leben in den Taten ihrer Kameraden! Sie leben im Werke des Treuesten, im Werk Adolf Hitlers! Im jungen starken, zukunftsfrohen Deutschland!
L. /r. llrcvvitr
Abriicken von der „kollektiven Sicherheit"?
Bemerkenswert«! Rede des britischen Ministerpräsidenten Baldwin
ez;. London. 19. Februar.
Tie große Nüstungsaussprache im eng- lischen Unterhaus hat außer dem militärijch- sinanziellen auch ein interessantes allgemein politisches Ergebnis aufzuweisen: Nachdem die offiziellen britischen Regierungskreise noch vor wenigen Wochen die Theorie der kollektiven Sicherheit als Richtlinie der bri- tischen Außenpolitik bezeichnet hatten, gab der britische Ministerpräsident Baldwin zum Abschluß der Rüstungsaussprache die de- merkenswerte Erklärung ab. daß der Aufbau des Friedens durch den V'öl. kerb und s e h l g e s ch l a g e n ist. Diese internationale Konstruktion hat. so erklärte Stanley Baldwin. beim ersten Versuch dem Gewicht nicht standgehalten, das man ihr auferlegte. Deshalb glaubt der britische Ministerpräsident, daß in der nächsten Zukunft der hoffnungsvollste Ausblick der aus einen Negionalpakt ist. Negionalpakte hält Baldwin nunmehr für äußerst wichtig. Ausdrücklich hielt er der Opposition, die die Rüstungen durch kollektive Sicherhcitsabkom- men erseht wissen wollte, vor. daß der Völkerbund der Jetztzeit von dem ursprünglich beabsichtigten Völkerbund abweicht und daß die Schwierigkeiten, die auf dem Wege derjenigen liegen, die für kollektive Sicherheit im Völkerbund zu arbeiten versuchen, in dem einige der mächtigsten und höchstgerüsteten
Nationen der Welt fehlen, fast unüber- windbar sind. Auch der dem britischen Außenamt nahestehende „Daily Telegraph" schlägt in die gleiche Kerbe und erklärt, daß eine "kollektive Sicherheit nicht möglich sei ohn? Waffen, mit denen man für den Frie- den Respekt erzwingen kann.
In den britischen Dominien werden die britischen Rüstungspläne im allgemeinen gut ausgenommen: der australische Ministerpräsident hat sogar erklärt, daß Austra- lien seinen Anteil an den Ncichsverteidi- gungsmaßnahmen zu übernehmen bereit ist. Nur in Kanada sind die Ansichten noch geteilt, da dort seit längerer Zeit ein Kampf der verschiedenen Parteien um das eigene Berteidigungsprogramm tobt. Zurumyalkende Erklärung Roosevekls zur britischen Aufrüstung
Präsident Noosevelt erklärte bei einem Presseempfang, daß er die Frage der Rückwirkung der britischen Ausrüstungspläne aus die amerikanische Politik noch nicht geprüft habe. Für ihn sei allein eine „angemessene nationale Verteidigung" maßgebend. In dieser Aeußerung des Präsidenten will man ein Anzeichen dafür sehen, daß die amerikanische Negierung zunächst nicht beabsichtige. die britischen Flottenpläne mit einer Erhöhung der eigenen Tonnage zu beantworten.
Er»i«Ii«n ai, N«rb eines « sinnlichen SchlnchiichiiieS
Sechs Todesopfer und zehn Schwerverletzte Los Angeles, 19. Februar
Rach einem Funkspruch des Obcrkomman- dierenden der amerikanischen Flotte hat sich an Bord des Schlachtschiffes „WYomin g". das jetzt als Schulschiff dient, ein schweres Unglück ereignet. Während eines Uebunas-
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(Copyright by Duncker-Bcrlaa Berlin) S
„Doch." tagte sie langsam .ich mache Handarbeiten."
Er mochte Ne Plötzlich nicht sie war ihm fremd.
„Na — denn aus Wiedersehen." tagte er kühl, .komm gut nach Hause."
Sie war» ihren Regenmantel über die Schulter.
.Auf Wiedersehen." erwiderte sie nachlässig.
Er tchlua mit einem Knall die Wagentür zu und tuhr los. Er wollte sich nicht mehr nach ihr umdrehen. Und er tat es auch nicht.
«
Um 17.23 Uhr tollte der Zug aut dem An- halter Bahnhot ankommen aber um 17.20 Uhr überquerte Rudi erst Sen Aleranderplay. der Wagen stöhnte und die Fensterscheiben klirrten.
Er konnte nicht direkt vor dem Bahnbos Vorfahren und hielt an der Ecke der Schöneberger Straße. Er lies das Stück bis zur Auffahrt er war um sieben Minuten zu spät.
Hanne taß in der Bahnhosshalle aut seinem Kotter »nd wartete. Im Mundwinkel hing ihm eine Zigarette. Er beobachtete ohne großes Interesse den Betrieb in der Gepäck- abkertigung. Als er Rudi erblickte, stand er aut. Er lachte und streckte ihm beide Hände entgegen: „Hallo Rudi."
Rudi keuchte: „Tag. Hanne — wie geht'S denn — ich Hab mich 'n bißchen verspätet —
schießend ereignete sich in einem Geschützturm eine Explosion, bei der Kapitän Trumble. sowie fünf M-a nn der Besatzung getötet wurden. Zehn Mann wurden zum Teil schwer verletzt.
Las Unglück ist darauf zurückzuführen, daß während des Uebungsschießens die Granate eines fünfzöllrgen Geschützes beim Laden exlodierte. Die „Wvoming" erhielt sofort nach dem Unglück Befehl, ans dem Manöver audzuscheiden.
Mensch, wir liehst du bloß aus. laß dich man ansthen!"
Er legte die Hände aus Hannes Schultern und blickte ihm lachend ins Gesicht.
„Mentch. wie n Großwildjäger aus Afrika. Wovon bist du denn so schrecklich braun?"
„Von der Sonne natürlich. Ich Hab ja nichts andres getan als dauernd m der Sonne gelegen." Hanne bückte sich nach seinem Kotfer.
Sie trugen den Koster bis an die Ecke, stiegen in den Wagen, verstauten den Koster und fuhren ad.
„Erzähl doch. Mensch." sagte Rudi, .wie war's denn?"
„Ich Hab dir ja alles geschrieben. Erst war's ganz schön im Anfang. Aber dann ist es doch mächlig langweilig geworden. Sie haben mich nicht früher weglassen wollen."
„Und das Herz?"
„Wieder ganz in Ordnung. Hat bloß 'n bißchen lange gedauert. Weißt du. die ewigen Untersuchungen das ist das langweiligste. Und was macht das Geschäft?"
Rudi zuckte die Achseln. „Mäßig. Ucbrigens ist die Drehbank gekommen."
„Ja? Fein."
Hanne rieb sich die Hände und blickte zum Fenster hinaus.
„Ist doch herrlich wieder in Berlin zu sein. Men'ch keiner da der einem Vorschrik- ken macht, schlafen gehen wann man will Licht brennen, w lange man will herrlich. Uebrigens. die ollen Fenster klirren immer noch. Wir müssen das mal m Ordnung bringen."
Rudi nickte.
Er steuerte den Wagen in die Garage. Tie stiegen aus.
Sie wohnten hinter der Werkstatt. Hanne hatte ein Klappbett in der Küche. Rudi schlief im Zimmer auf dem Tuvan. Die Werkstatt,
„Wir haben Deutschlands Seele gesehen!"
Präsident Cianetti und Dr. Ley bei Reichsminister Dr. Goebbels
X Berlin. 19. Februar.
Der Neichspropagandaminister Dr. Goebbels empfing am Freitagmittag in Gegenwart von Neichsorganisationsleiter Tr. Ley den nach dem Besuch in Württemberg in die Neichshauptstadt gekommenen Präsidenten des faschistischen Industriearbeiter-Verbandes. Exz. Tullio Cianetti. mit den Herren seiner Begleitung, Dr. Suardi, Tr. Contu und Nunzi. wobei sich in einer fast cinstündigen Unterredung ein fruchtbarer Gedankenaustausch ergab. Reichs- ininister Dr. Goebbels gab einen knappen Aufriß der vom neuen Deutschen Reich durchgeführten weltanschaulichen Schulungsund Erziehungsarbeit, wies auf die Verdienste Dr. Lehs hin und betonte, daß der einst katastrophale Mangel an einer politisch geschulten Führerschicht durch die Maßnahmen Adolf Hitlers und seiner Mitarbeiter jetzt grundlegend beseitigt wird. Nie wieder darf hier ein luftleerer Raum erstehen. Bei der Auslese für den Führernachwuchs und der gesamten planmäßigen Erziehungsarbeit spielt die ständige Beobachtung des seelischen Gesundheitszustandes des Volkes eine entscheidende Rolle; denn nur er gewährleistet den Sieg der Idee. Abschließend erklärte Dr. Goebbels: „Wir fürchten uns nicht vor dem Bolschewismus. Tie Voraussetzungen, mit ihm — in welcher Gestalt er auch aus- treten mag — fertig zu werden, hat der Führer in den vier Jahren seit der Machtübernahme geschaffen!"
Präsident Cianetti dankte Dr. Goebbels für den Empfang und den Einblick, den er und seine Begleiter in das Arbeitsgebiet von Dr. Goebbels' und Tr. Lehs haben gewinnen können. „Wir haben die Seele Deutschlands gesehen!" erklärte er und iügte
abschließend hinzu: „In Italien spricht man italienisch und im Deutschen Reiche spricht man deutsch, aber wir haben heute und bei unserer Fahrt durch das Deutsche Reich erneut tiefinnerlich erkannt, daß Italien und Deutschland eine gemeinsame S p r a ch e' s v r e ck e n i"
Sr. Gsrbbels' dritte TMer geborer.
Berlin. l9. Februar.
Frau Magda Goebbels, die Gattin des Reichspropagaiidaministers. wurde Freitag nachmittag von einem Töchterchcn ent- blinden.
Sns WM der „Welle" geliobeu
Berlin, 19. Februar.
Das Oberkommando der Kriegsmarirtt gibt bekannt: Das Wrack des Versuchsbootes „Welle" ist soweit gehoben worden, daß es betreten werden konnte. Bei der Durch- suchung der Räume sind die noch vermißten Besatz ungsan geh örigen nicht gefunden worden. Größere Schäden am Schiffskörper wurden nicht fest- gestellt. - --
AM ikör MstwirkMa MjZerhslmtWn wird bellrM
X Berlin, 19. Februar.
Nach einer im Einvernehmen mit dem Beauftragten für den Vierjahresplan eraan- genen Weisung des Reichsjustizministers wird nicht nnr der bestraft, der entgegen der Verordnung über das Verbot von Preiserhöhungen einen erhöhten Preis fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, sondern auch, wer einen erhöhten Preis anbietet, verspricht oder gewährt.
Neue Streikhochflut in Frankreich
Rote Fahnen über den Kraftwagen-Werken von Peugeot in Sochaux
xl. Paris, 19. Februar.
Lurry Frankreich geht eine neue Streikwelle — die Folge des völligen Zusammenbruchs der wirtschaftlich-sozialen Experimente der „Volks- front"-Rcgierung. Der Regierung Leon Blums ist es nicht gelungen, die gleichmäßige Entwicklung von Löhnen und Preisen sicherzustellen. Auch die Ankündigung einer nationalen Preisdiktatur — die entsprechenden Gesetzentwürfe sind bereits vorbereitet — hat die Arbeiterschaft nicht abhalten können, neuerlich Lohnerhöhungen um mindestens 15 v. H. zufordern. Sie will dabei nicht die AnSwirkungrk des Gesetzes gegen- die Preissteigerungen, das erst in Kammer und Senat verhandelt werden mutz, abwarten, sondern hat zurSelb st hilfegegriffen und neue Streiks begonnen, um ihre Forderungen durchzusetzen. Der Einfluh, der mit der Nichteinmifchungspolitik der Regierung unzufriedenen marxistisch-bolschewistischen Kreise ist unverkennbar.
Am gefährlichsten scheint der in den Kraftwagenwerken von Peugeot in Sochaux bei Montbsliard ausgebrochene Streik von 14 000 Arbeitern zu sein. Tie Arbeit wurde Plötzlich niedergelegt,' vier leitende Angestellte des Werkes wurden von den Streikenden eingeschlossen und erst auf Einschreiten des Präfekten nach mehreren Stunden freigelassen. Einzelne Gruppen halten die Werkstätten besetzt, über denen die rote
Fahne des marxistischen Gewerkschaftsvun- des EGT. weht. Obwohl Ministerpräsident Blum selbst sofort einen obersten Schiedsrichter eingesetzt hat. sind bisher alle Sch lichtungsver Handlungen ge- sch.eitert. '' ' c . > -
M bleibt bas Welt-eiM»?
Aufruf der spanischen Falange
gegen die Kinderverschleppungen
Salamanca, 19. Februar.
Bekanntlich planen die spanischen Bolsche- wisten, die Kinder ans dem von ihnen noch beherrschten Gebiet Spaniens nach Sow>et- rußland abzutransportieren: die ersten Transportschiffe mit den armen Kindern, die brutal von ihren Eltern getrennt werden, sind bereits nach Odessa unterwegs. Gegen diese Brutalität, über die das berüchtigte „Weltgewissen" in den Spalten der sogenannten „Weltpresse" noch kein Wort verloren hat, wendet sich ein Auf- ruf des Führers der spanischen Falange» Manuel Hedilla, an die Weltöffentlichkeit, in dem vorgeschlagen wird, in einer klimatisch Spanien ähnlichen Zone die Kinder solange unterzubringen, bis der spanische Krieg beendet ist. Die Verwaltung und Kontrolle soll einem mit den spanischen Lebensverhältnissen vertrauten südamerikanischen Diplomaten übertragen werden. Die Kosten des Unterhalts zu tragen, ist das nationale Spanien bereit.
Sie Garage, die kleine Wohnung, alles war gemeinsamer Besitz.
Hanne treuie sich sehr und ging pfeifend umher, betrachtete die neue Drehbank und schnüffelte ein wenig in den Rechnungen und Papieren die aut dem verstaubten Tisch umherlagen.
Indes krempelte Rudi leine Hemdsärmel hoch und machte sich daran, in der Küche zwei Beefsteaks zu braken.
Hanne letzte sich zu ihm. sie unterhielten sich, bis das Esien strtlg war. Dann nahmen sie Bierflaschen aus der Wasserleitung gingen ms Zimmer und letzten sich an den Tuch.
Nach dem Esien sprang Hanne Plötzlich auf. „Los. Tisch abräumcn. Jetzt wirst du waS erleben." Er holte aus der wackligen Kom- mode ein Schachbrett und eine Pappschachtel, in der die Holzfiguren klapperten. „Das ist das einzige, was ich dort ordentlich gelernt habe. Paß mal auf. was mit dir jetzt Pas- fiert!"
Sie spielten bis Mitternacht sechs Partien, davon gewann Hanne nur eine, ob- wohl er viele Tricks hinzugelernt hatte. Dennoch war er lehr zufrieden.
„Spiele ich nicht bester als früher?"
„Doch." sagte Rudi, „du mußt nur mehr überlegen."
Hanne wischte mit der stachen Hand die Figuren vom Brett. „Ach. Quatsch. Ueber- legen ist langweilig," gähnte er.
Rudi lachte. „Na, gehen wir schlafen."
Sie ließen die Verbindungstür zwischen der Küche und dem Zimmer ofsenstehen. denn es war üblich, sich vor dem Einschlafen noch ein wenig zu unterhalten. Das geschah meist so, daß man sich zunächst niederlegte und das Licht auslöschte. Dann lag man eine Weile im Finstern, und nur die Matratzen krachten. Dann pflegte einer zu sraaeu:
„Schläfst du schon?" Worauf ein kleiner Dialog folgte, der mit einem beiderseitigen „Gute Nacht" endete, worauf wiederum die Matratzen krachten. Daraufhin wiederholte sich das Zeremoniell einige Male. bis. einer von beiden endlich .einschlief.
Hanne hakte die Tradition nicht vergessen.
Prompt kam seine Stimme aus der Küche: „Du. Rudi —?"
„Was denn?"
„Sag mal, Rudi, was macht eigentlich Fräulein Domke — ich wollt vorhin schon fragen. Ist die noch drüben in der Kon- ditorei?"
„Klar. Wie kommst du darauf?"
„Fällt mir eben so ein. Wie findest du di« Kleine eigentlich?"
Rudi öffnete die Augen und blickte stirnrunzelnd in die Dunkelheit hinein: „Was für 'ne Kleine?"
„Frag nicht so dos. Von wem reden wir denn? Von Erika Domke natürlich!"
„Woher weißt du denn, daß sie Erika heißt?"
Hanne war überrascht. „Sie nennen sie doch alle so."
„Nee, kein Mensch."
„Ist doch egal. Ich frage dich, wie du sie findest."
Rudi fühlte sich unbehaglich. „Weiß ich nicht." wich er ans. „ich habe darüber noch nicht nachgedacht."
Was gibt's denn r i nachzudenken. Ich meine — gefällt sie dir oder gefällt sie dir nicht?"
„Eher nicht." erwiderte Rudi kurz. «zM!
„Warum denn?"
„Nicht mein Typ. Ich — mag diese kessen Iöhren nicht. Hin und wieder sind sie ganz amüsant. Aber im Grunde mag ich so was nicht."
(Fortsetzung solgt.) .