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Nationalsozialistische Tageszeitung Amtliche Zeitung cier N. Z. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Calw

Nr. 40

Ealw, Donnerstag, 18. Februar 1937

4. (111.) Jahrgang

Die Frontkämpfer beim Führer zu Gast

Wer den Krieg kennt, will den Frieden Herzliche Huldigung für Adolf Hitler

Berchtesgaden, 17. Februar.

Der Führer hatte die Mitglieder der ständi­ge« internationale« Frontkämpserkommisiio«, die augenblicklich in Berlin unter Beteiligung von Frontkämpfern aus 14 Nationen ihre Arbeitstagung abhält, am Mittwoch in den Berghof auf dem Obersalzberg geladen.

Den Gruß der Gäste entbot der kriegs­blinde und einarmige Führer der italienischen Kriegsopfer, Carlo Delcroix als Präsi­dent der ständigen internat. Frontkämpfer­kommission. begrüßte den Führer im Namen aller seiner Kameraden von allen Fronten des Weltkrieges sowohl als Staatsober­haupt als auch als Frontkämpfer.

Die Frontsoldaten seien öiesesmal zur Ver­teidigung des Friedens zusammengekommen. Friede sei kein Geschenk, sondern eine Er­oberung, zu deren Verteidigung man stark sein müsse. Der Friede sei kein Privileg, son­dern eine Verantwortung, deren man sich würdig erweisen müsse. Ein neuer Krieg würde mit absoluter Sicherheit die Zerstörung der gemeinsamen Kultur bedeuten und die Stellung derjenigen Völker bedrohen, die die Träger unserer Zivilisation seien. Gerade diejenigen Nationen, die am meisten znm Auf­bau der gemeinsamen Kultur beigetragen hätten, Hütten die größte Verpflichtung, diese Kultur zu verteidigen und die größte Ver-

absoluter Friede« herrsche. Wen« aber schon die Störung des innere« Friedeus die Aufbauarbeit in Deutschland gefährden würde, so würde eine Bedrohung -es äußeren Friedens Deutschlands die gigantische An­strengung der dentschen Nation um ihre innere Wicdergesnndnng znschauden machen.

Das deutsche Volk habe nicht die geringste böse Erinnerung mehr an de» Krieg. Es sei nichts übrig geblieben, als die große Ach - tnngvor -enehemaligenGegnern» die dasselbe Leid und dieselben Gefahren ans sich genommen hätten wie die deutschen Sol­daten. In einem Laude, dessen Regierung fast ausschließlich ans Frontkämpfern bestehe» sehe man den Krieg mit anderen Augen an, als es die Völker täten, die ihn nicht kennen. Frontkämpfer wüßte«, daß der Krieg zwar ein großes, aber auch ei« grauenhaftes Er­lebnis sei. So hätten denn alle Frontkämpfer nnr den einen Wunsch, daß nie wieder etwas derartiges eintreten möge. Nicht aus Schwäche oder Feigheit, sondern in dem alten Front­kämpfergeist träten sie für den Frieden ein.

Wenn jemand den Begrifs Frieden verstehe, so seien cs diejenigen, die auch die Bedeutung des Begriffes Krieg bis ins Letzte an sich selbst erfahren hätten.

Nach einem weiteren Tankeswort des Füh­rers für den Besuch der Frontkämpfer gab er seiner Hoffnung auf ein gutes Gelingen ihrer Arbeit Ausdruck. Die etwa Teilnehmer an der Fahrt nach Berchtesgaden verweilten dann einige Stunden in außerordentlich an­geregtem Gespräch auf dem Bcrghof. Immer wieder bildeten sich um den Führer herum Gruppen von Frontkämpfern aus aller Welt. Die Frontkämpfer aus Frankreich er­innerten an die Tage, da der Führer, der wohl einer der wenigen Frontkämpfer unter den Staatsoberhäuptern der Welt ist, ihnen auf der anderen Seite gegenüberlag. Sie seien stolz und froh darüber, ihm jetzt die Hand geben zu können, in der inneren Gewiß­heit, daß sich die JÄhre des Weltkrieges nicht wiederholen würden, wenn es nach feinem und ihrem Willen gehe.

Mit dem ebenfalls kriegsblinden Führer der polnischen Abordnung, mit den Front­kämpfern aus Italien, England, Rumänien, Oesterreich, Ungarn, der Tschechoslowakei, Jugoslawien, Griechenland und vielen ande­ren Nationen sprach der Führer ebenfalls längere Zeit. Gegen Schluß des Besuches be­reiteten ihm die Frontkämpfer aus allen Na­tionen spontan eine herzliche Huldi­gung.

»38 Neueste in Kürre

Die letzten krei§ni88e LN8 »Iler V!/eIt

Im Rahme» eines von der Industrie- nnd Handelskammer Berlin veranstalteten Vor­tragszyklus über Stenerfrage« und Wirt­schaft sprach gestern abend der Staatssekretär im Rcichssinanzministerium Fritz Reinhardt über Rcalstenerreform und Finanzausgleich.

Anläßlich der Staatsjagö in Bialowieza hat Ministerpräsident Generaloberst Göring als Gastgeschenk für de» polnische« Staatspräsi­denten den beste« hannoverschen Schweißhund ans Deutschland mitgebracht.

Sowjetbotschafter Maisky überreichte am Mittwoch im Londoner Außcnamt eine Note» v in der die sowjetruffische Regierung ihre Ab­sicht mitteilt» den aus der Flottenkonferenz im »Jahre 1S3K angenommenen Bestimmungen über' die U-Boot-Kriegsführ«ng beizntreten.

Der am Mittwoch in Begleitung seiner Frau von Cairo nach Bagdad gestartete ame­rikanische Fliegeroberst Lindbergh ist über­fällig. Reuter berichtet a«S Bagdad, daß über der Wüste ei« Sandsturm wütet, und daß die Sicht sehr beschränkt ist.

Am Neubau der Brücke über das Goldene Tor in Sa« Francisco, der längsten Hänge­brücke der Welt, stürzte das Baugerüst ein, durchschlug das Sicherheitsnetz und stürzte etwa 70 Meter tief in das Wasser des Hafens ab. 10 Arbeiter, die sich ans dem Gerüst be­fanden, ertranken.

antmortnng, den Frieden zu erhalten. ES fei zu hoffen, daß das Beispiel, das viele Front­soldaten gegeben hätten, indem sie sich über alles Trennende hinweg einigten, nicht ver­geblich sein würde.

Das Zusammentreffen der Frontkämpfer mit dcnr Führer in der Einsamkeit der Berge sei ein gutes Vorzcichen. Er, der selbst in seinem Volke den Gipfel erreicht habe, habe daher auch das Recht, von diesem Gipfel aus der Welt Fricdensworte zuzurufen. Und in deutscher Sprache schloß Delcroix seine An­sprache:Denn über allen Wipfeln ist Ruh!"

Die Antwort des Führers

Der Führer dankte dem Präsidenten Del­croix für seine wunderbaren Worte und sei­nen Kameraden dafür, daß sie den Weg in die­sen abgelegenen Teil Deutschlands gefunden hätten, um ihn zu besuchen. Als Frontkämp­fer sei er besonders glücklich, die Frontkämpfer anderer Nationen bei sich zu sehen. Die Ge­danken, die in diesem Augenblick alle gemein­sam bewegten, habe bereits Präsident Del­croix in vollendeter Weise znm Ansdruck ge­bracht.

Allem voran stehe die Erkenntnis, daß ein «euer kriegerischer Konflikt katastrophale Fol­gen für alle Nationen haben würde. Ans ihrer Reise dnrch Deutschland hätten die ausländi­schen Frontkämpfer ein Volk vorgefunden, das fleißig seiner täglichen Arbeit uachgehe nnd das in einer gemeinsamen große» Anstren­gung die bestehenden Schwierigkeiten zu mei­stern suche. Die riesenhafte Anstrengung, die das dentsche Volk im Angenvlick mache, sei nnr dadurch möglich, daß in Dentschland

LMsArr MM in Mßknu

Moskau, 17. Februar.

Der deutsche Botschafter in Moskau. Graf von der Schulenburg, hat am Mitt­woch die Angelegenheit der verhafteten Reichsdeutschen persönlich erneut im Außenkommissariat zum Gegenstand ern­ster Vorstellungen gema ' . Er hat insbesondere unter Hinweis m die außer­gewöhnlich lange Däner der Vorunter­suchung die alsbaldige Erlaubnis zum Be­such der Verhafteten durch ein Botschaits- mitglied. und zwar ohne Rücksicht auf den Stand des Verfahrens, gefordert.

Es ist zu hoffen, daß nach diesem Schritt das Verfahren gegen die verhafteten Nerchs- deutschen nunmehr schnell zum Abschluß ge­bracht wird, um ihnen die lange Unter­suchungshaft mit 'ihren körperlichen und seelischen Qualen nach Möglichkeit zu ver­kürzen.

Englands Aufrüstung keine Kriegsmatznahme

Ehamberlam begründet im Unterhaus die riesige Rüstungsanleihe

X London, 17. Februar.

Im englischen Unterhaus begann am Mitt. woch die große Nüstungsaussprache, nach- dem das Kabinett in der üblichen Wochen- sitzung sich hauptsächlich mit der Vorberei- tung dieser Sitzung außer einem Gesetz- entwarf für die Notstandsgebiete und dei Frage der staatlichen Zuschüsse für du Kohlenausfuhr befaßt und beschloss» hatte, drei Minister zur Verteidigung der großen Nüstungsvorlage in die Front zv schicken. Die Debatte selbst wurde vor Schatzkanzler Neville Chamberlain ein- geleitet.

Das dem Unterhaus vorgelegte Weißbuch über die Rüstungsanleihe kündigt für dic nächsten fünf Jahre eine Gesamtausgabe von 1,5 Milliarden Pfund Sterling (über 18 Milliarden Mark) für die britische Auf. rüstung an.

Nach der üblichen Fragezeit erhob sich Schatzkanzler Neville Ehamberlam, um dev Antrag der Negierung zu begründen. Er be­gann seine Ausführungen mit der Festste!- lung, er stimme dem Führer der Opposition zu, wenn dieser vor einer Woche den Plan 400 Millionen Pfund für die Verteidigung aufzulegen, als einen beispiellosen Vorgang in Friedenszeiten bezeichne! habe. Zugleich müsse er jedoch feststellen, daß es nicht zum ersten Male der Fall sei. daß Anleihen auf- gelegt worden seien, um die Kosten für die Verteidigung auszubringen.

Selbst die Zahl von 1,5 Millionen Pfund Sterling (etwa 18 Milliarden RM.) könne nicht als endgültig angesehen werden. Wenn die Umstände sich ändern soll- ten. so daß Großbritannien sein Programm vermindern könnte, so werde das um so bes­ser sein. Aus der anderen Seite müsse man berücksichtigen, daß sich die Umstände ge­ändert hätten, seitdem Großbritannien diele? Programm zum erstenmal erwogen hätte und es könnte sehr wohl sein, daß sie sick wiederum zu seinem Nachteil ändern könnten. Es könnte sein, daß die 1.5 Milliar­den (rund 18 Milliarden NM.) schließlich nicht die Gesamtsumme darstellen, die das Land für diese Zwecke ausgebcn müsse.

Aus einen Einwurs des arbeiterParteMchen Abgeordneten Henderson antwortete der Schatzkanzler:Unsere Pläne find nicht gegen eine besondere Macht oder eine Gruppe von Mächten gerichtet. Aber

es ist die Pflicht der Regierung, ein wohl» erwogenes Programm vorzulegen, das für die Sicherheit und die Durchführung unserer Politik notwendig ist. Wenn die Opposition das Programm angreift, muß sie erklären, wo man es kürzen kann!"

Jeder wisse, daß das britische Reich für den Frieden sei. daß es niemals seine Streit­kräfte zum Angriff verwenden werde und daß es im Gegenteil allen seinen Einstuß aufgewendet habe, um den Frieden nicht nur für sich selbst, sondern auch für die anderen zu erhalten. Aus Erfahrung wisse man aber, daß Englands Einfluß mit seiner Stärke zu- und abnehme. Je nach der Stärke, die England von Tag zu Tag und Woche zu Woche mehr und mehr ge­winne, wachse sein Einfluß, was an sich schon ein zur Beständigkeit führender Faktor in der internationalen lKige und damit wahrscheinlich das größte Bollwerk für den Frieden sei. das es zur Zeit in der Welt gebe.

Der Frieden, di« politische Beruhigung, die Abrüstung können nicht von einer Macht allein erreicht werden", so schloß Ehamberlam.Jederzeit und jederorts, wo wir finden, daß ander« unsere Ansichten teilen, werden wir «ns mit ihnen darüber freuen und eine fruchtbringendere, gesündere und wertvollere Lösung herbeizuführen versuchen."

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Die Labour Parky lehnt ab

Die Fraktion der Labour Party trat am Mittwoch im Unterhaus vor der Aus­sprache über die Nüstungsanleihe zusammen und beschloß, die geplanten Ausgaben der Regierung für die Anfrüstungszwecke ab- ulehnen. Die Partei begründet den Be- chluß damit, daß ihrer Ansicht nach das ge­samte Aufrüstungsprogramm durch direkte Steuern gedeckt werden müsse, nnd daß von der Regierung ein bestimmter Friedens« plan zu verlangen sei.

Madrid vom Verkehr abgeschnilten

Nationale Bombenflieger zerstörten alle Zugangsstraßen

Salamanca, 17. Febr.

An der Front vor Madrid beherr­schen die nationalen Flieger da? Feld. In einem großangelegten Bombenangriff wur- den alle noch in der Hand der Bolschewisten befindlichen Nebenstraßen, die in die Haupt­stadt führen. lo zugerichtet, daß sie praktisch unpassierbar sind. Das Bombardement, das gleichzeitig auch allen bolschewistischen Stel­lungen'um Madrid galt, hat jeden Nach- schnb von außen in die Hauptstadt unmög- lich gemacht. Fahrzeuge, die dnrchzubrechen versuchten, wurden vernichtet. Vier bolsche­wistische Jagdflieger wurden abgeschossen, lieber der Valeareninsel Menorca war­fen nationale Flieger Flugblätter ab. die zur Aufgabe deS aussichtslosen Widerstandes aufsorderten. Bei Barcelona bombardierten nationale Flieger ein bolscbewistischeS Schiss mit Lebensmitteln an Bord.

Im I a r a m a-Abschnitt rückten die nationalen Streitkräfte mit dem Hauptnach- druck auf dem rechten Flügel weiter vor. Ter Widerstand des Gegners brach unter erheb­lichen Verlusten für ihn zusammen. Anslän- dische Ueberkäufer erklärten, datz ste nicht, be­

absichtigen, die Selbstmordabsichten ibrer Anführer zu teilen. Auch der rechte Flügel der Südarmee ist im flvt'en Vormarsch aus A l m e r i a. Tie Stadt ist unter dem an­dauernden Feuer der nationalen Artillerie und Kampfflieger. Ein bolschewistischer An­griff aus Oviedo wurde trotz heftiger Feuer- vorbereituna abaewiesen.

Die Madrider Bolschewisten drohen den Diplomaten

In ausländischen Kreisen hat eine Dro­hung des Madrider Bolschewistenhäuptlings Galazar. der denInnenminister" spielt, große Empörung hervorgcrufen, daß die Bolschewisten im Falle der Räumung Ma­drids zuvor alle Botschasts- und Gesandtfchaftsgebäude durch­suchen würden, um die dorthin geflüchteten Spanier niederzu­metzeln. Rücksichten auf die Exterritoria­lität würden dann nicht mehr genommen werden. Man erwartet einen Schritt der in Valencia befindlichen Diplomaten bei Largo Caballero.