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Nationalsozialistische Tageszeitung

lkalwerlaoblaff

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Amtliche Teilung äer N. §. V. U. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Beböröen des Kreises Ealw

Nr. IS

Calw. Montag, 2S. Januar1SS7

4. (111.) Jahrgang

Ministerpräsident Blum über die Verständigung

Erneutes Bekenntnis zum Kollektiv-System Wir besitzen die bessere Methode

Berlin, 25. Januar.

Der französische Ministerpräsident Leon Blum hat gestern in Lyon eine Rede ge­halten, der die Pariser Presse die Bedeutung eines europäischen Ereignisses vorausgesagt hatte. Blum Ückanntc, daß er durch diese Vor­aussage überrascht worden, aber dennoch be­reit sei, über das deutsch-französische Verhältnis zu sprechen.

Die Worte, die er an Deutschland richtete, waren nach jeder Richtung hin verbindlich, und cs war nichts in seinen Ausführungen, was Deutschland hätte kränken und die gute Absicht seiner Führung in Zweifel ziehen können. Er erklärte, daß er an dem von Adolf Hitler mehrfach feierlich proklamierten Frie­denswillen nicht zweifle, und mit Befriedi­gung kann man auch fcststellcn, bas; er nicht vorschlagen wolle, was einem Handel ähnlich sehe, obwohl die Idee entstanden sei, daß eine Hilfe für Deutschland auf wirtschaftlichem Ge­biet nur dann in Frage komme, wenn es sich zu einer befriedigenden Teilnahme an der europäischen Lage bereitfindct. Es fei auch nicht sein Wunsch, eine mögliche Verschlech­terung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands zu einem politischen Zwange auszunutzen und Deutschland zu nötigen, um Hilfe zu bitten und sich politischen Gesinnungen zu unter­werfen.

Wenn Herr Blum jedoch versichert, er sei immer bereit gewesen, die aufrichtigste und freieste Anstrengung zu machen, um voller Freimütigkeit die allgemeinen Probleme an- zuschnciben, die das politische Leben zweier großer Staaten aufwirft, so vermögen wir ihm darin nicht zuzustimmen. Blum verwirft die Methode der zweiseitigen Pakte und sucht die französische Sicherheit wiederum im Rah­men des kollektiven Friedens, indem er sich aus die Grundsätze des Völkerbundes beruft. Gleichzeitig versichert er, daß Frankreich sei­nen Frennden treu bleiben wolle.

Aber die Erfahrungen Deutschlands können die Forderungen nach dem unteilbaren Frie­den nicht für die einzig wirksame Methode anerkennen. Gerade die Freunde und Ver­bündeten Frankreichs sind cs gewesen, die den internationalen Kollektivismus mißbraucht haben, die sich von Frankreich Rüstungs- anleihen geben ließen und durch ihre Haltung gegenüber Deutschland erkennen ließen, daß sie es nicht für nötig hielten, sich mit uns zu vertragen. Der französische Ministerpräsident hat einen Erfolg vorausgesagt, wenn alle gleich guten Willens seien, ab?r die Eindrücke der letzten 18 Jahre sind in Deutschland noch zu stark, als baß es das Vertrauen in diesen guten Willen bei allen anderen aufbringcn könne.

Nichts hat Deutschland bisher auf dem Wege von Verhandlungen erreichen können, am wenigsten ans allgemeinen Kongressen. Und wenn es auf dem Wege zur Freiheit und Gleichberechtigung voraugekommcn ist» dann «nr deshalb, weil es sich den Weg selbst ge-

Französische Ksnimnifte» verletzen Schweizer Grenze

Gens, 24. Januar

Freche Ausschreitungen und Grenzverlet­zungen leisteten sich französische Kommu­nisten, die zu einer Gegenkundgebung gegen die Französische Sozialpartei in den Genf benachbarten französischen Grenzort Fer- ney-Voltaire in mehreren Autobussen gekommen waren. Ter Versuch, den gegne­rischen Versammlungssaal zu stürmen, miß­lang; aus Wut über die bezogenen Prügel durchschnitten sie die Gummireifen an Wagen von Teilnehmern an der gegnerischen Kund­gebung, wobei sie versuchten, die jenseits der Grenze ans schweizerischem Boden stehenden Kraftwagen zu demolieren. Ein starkes Auf­gebot des inzwischen alarmierten Genfer Grenzschußes trat den Horden mit schuß­bereitem Gewehr entgegen und versperrte thnen den Weg.

öffnet und sich nicht mehr auf den guten Wil­len der anderen verlassen hat. Auch müssen wir bestreiten, daß unsere Methode der zwei­seitigen Abmachung es an Wirklichkeit s- sinn hat fehlen lassen. Keiner unserer Part­ner, die sich ans diesem Wege mit uns ver­ständigt haben, hat sich bisher übcrvorteilt ge­fühlt, und niemand konnte sich durch die zwei­seitigen Abkommmen Deutschlands in den letzten Jahren beeinträchtigt oder bedroht fühlen. Im Gegensatz dazu stehen die zwei­seitigen Verträge, die Frankreich trotz der durch den Mund seines Ministerpräsidenten verkündeten Grundsätze geschlossen hat.

Deutschland hat durch seine Abkommen mit Pole» und Oesterreich, durch Flottenabkom­me» mit England und durch seine direkte Anssprache mit Italien viele Gefahrenpunkte aus der Welt geschasst. Der sranzösisch-sow- jetrussische Pakt aber wird bis zum heutigen Tage nicht nur von Deutschland als eine große Gefahr für Europa angesehen.

Auch Herr Blum sollte deshalb die guten Ergebnisse unserer Methode nicht verkennen, und er sollte unsere Uneigennützigkeit dabei ebenso wenig in Zweifel ziehen wie diejenige

X Rom, 24. Januar

Vor seiner Abreise von Italien hatte Ministerpräsident Generaloberst Göring in Non; am Samstag noch eine zweistündige Unterredung mit dem italienischen Regie­rungschef Benito Mussolini im Beisein des Außenministers Gras Ciano, in der die Uebercinstimmung über die in den voraus- gegangenen Zusammenkünften erörterten Probleme sestgestellt »nd vereinbart wurde, wegen dieser Fragen auch in Zukunft in enger Fühlung zu bleiben.

Die Abreise Görings von Italien war von gewaltigen Volkskunogebungen für Göring. das nationalsozialistische Deutschland und seinen Führer begleitet. Schon am Freitag­abend waren zur Abreise des Ministerpräsi­denten von Neapel unübersehbare Men- schenmassen erschienen, die im Sckiein von

Belgrad, 24. Januar.

In der Hauptstadt des südslawischen König­reiches hat sich am Sonntag im festlichen Rah­men unter größter Anteilnahme der Oeffent- lichkeit em für die weitere politische Entwick­lung am Balkan hochbedeutsames Ereignis vollzogen: Der Freundschaftspakt zwischen Süd- slawien und Bulgarien ist vom südslawischen Ministerpräsidenten Dr. Stojadino- witsch und vom bulgarischen Ministerpräsi- denken Dr. Kiosseiwanoff im südslawi­schen Außenministerium feierlich unterzeichne» worden.

Der Vertrag enthält nur zwei Artikel: 1. Zwischen dem Königreich Südslawien und dem Königreich Bulgarien wird unverletz­licher Friede und aufrichtige, sowie ewige Freundschaft herrsche n."

Artikel 2 behände!. das Inkrafttreten nach dem Austausch der Ratifikationsurkunden.

Belgrad stand zum Empfang des bulgarischen Ministerpräsidenten, der von einer großen Volksmenge empfangen wurde, in festlichem Fahnenschmuck. Die Belgrader Presse wnrd'gte eingehend die Verdienste der beiden Ministerpräsidenten um das Zustandekommen des Freundschaftsvertrages und hob hervor, daß nunmehr eine neue Zeit für den Balkan beginnt.

KegierlWöMlrltt in Sapan

Tokio, 24. Januar.

Nachdem daS japanische Kabinett die For- derung drS KriegSministerS nach Auflösung

Englands oder Italiens und der anderen Staaten, mit denen eine Verständigung mög­lich war.

Oder wünscht Herr Blum, daß gerade die französische Sicherheit eine Sonöcrbehandlung erfahren soll? Oder soll das starre Festhalten an der alten Methode wieder bazn führen, daß Deutschland in die Zwangslage zurück­versetzt wird, deren Aufrechterhaltung das System des Völkerbundes und des Kollekti­vismus biete? Löon Blum will nicht, daß mit der Frage der politischen Verständigung ein Handelsgeschäft gemacht werbe, und dennoch glaubt er, daß es heute nicht mehr möglich sei, gewisse politische Fragen von den wirtschaft­lichen zu trennen.

Der Wille zur Zusammenarbeit ist auf deut­scher Seite uneingeschränkt vorhanden. Wen» der französische Ministerpräsident erklärt, -atz auch er bereit sei, ohne Hintergedanke» und ohne Hemmung in eine Aussprache mit Deutschland einzutreten, so mag das als ein gutes Vorzeichen für die Zukunft gedeutet werden; das Zuriickgreifen aus die Vergan­genheit aber wird immer wieder zu eiuer Politik im Kreise führen müssen.

Laufenden von Fackeln und bengalischem Feuer dem Ministerpräsidenten zujubelten. In Nom wurde er ebenso jubelnd empfan- gen. Zur Abreise waren Mussolini und Außenminister Graf Ciano auf dem Bahn­steig erschienen, ebenso Abordnungen aller faschistischen Organisationen Noms und HI. und BDM. von Rom. Eine Ehrenkompanie leistete die Ehrenbezeigungen. Als sich der Zug in Bewegung setzte, nachdem sich der Duce herzlichst von Göring verabschiedet hatte, erklangen die deutschen Nationalhym­nen. Ein offizielles Ebrengeleit begleitet den Ministerpräsidenten bis an die Grenze.

Der Ministerpräsident wieder i» Berli«

Ministerpräsident Generaloberst Göring und Frau trafen am Sonntag um 19.48 Uhr mit dem fahrplanmäßigen kV-Zug wieder in Berlin ein.

des Reichstages abgelehnt hatte, beschloß die Negierung ihren Gesamtrücktritt. Als Nach- folger des Ministerpräsidenten Hirota wer- den der Präsident des Oberhauses. Prinz K o n o e, die Generäle Ugaki und Mi - naai. Admiral Suetzugu und Marine- minister Osuma genannt. Tie aktivistische Gruppe Japans hat den Kriegsminister Terauchi zum Rücktritt der Negierung beglückwünscht und dem Marineminister Nagano den Vorwurf gemacht, daß er ein Kompromiß mit den Parteien angestrebt hat.

Va8 >Ieue8le in Kirrte

Dfp /p/rten aus

Ministerpräsident Dr.Hodza hielt am Sonn­tag über alle tschechoslowakischen Sender eine Rede über Minderheitsfrageu. Er regte-an, die zuständige« internationalen Faktoren möchten die Frage studieren» ob es möglich wäre, gemeinsame nnd allgemeine gültige Kriterien zu finden, ans Grund deren das Borgehe» der einzelnen Regierungen in der Minderheitenfrage gleichmäßig geregelt wer­den würde.

Nationale Flieger belegten am Sonntag erneut die Befestigungen von Malaga jSüd- spanien) sowie die Straßen bei Motril mit Bomben. Die aus Granada auf Malaga vor» stoßende Infanterie setzte ihren Vormarsch über Alhama in Richtung aus die Küste er­folgreich fort. I« Malaga wird die Berwir»

Sie BertzehlMsMiirse iin Rkilb «bgeslWt!

Reichssührer SS. Himmler zum Einsatz

-es NSKK.-Verkehrserziehnngsdienstes Berlin, 23. Januar.

Der Reichssührer SS. und Chef der Deut­schen Polizei im Reichsministerium des Innern veröffentlicht anläßlich des Einsatzes des NSKK. zur Unterstützung der Polizei im Kamps gegen die Verkehrsunfälle eine Ver­lautbarung über den augenblicklichen Stand de"v Verkehrsunfallkurve, in der es heißt:

Der Einsatz des NSKK. - Verkehrs­erziehungsdienstes erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem wir seststellen können, daß die Un­fallstatistik, die in den Sommermonaten d 2 vorigen Jahres durchschnittlich 145 Verkehrs­tote und 4200 Verletzte in der Woche ver­zeichnet^ in den letzten Wochen des JahreS 1936 bereits ein Avstoppen der Unfallkurve anzuzeigen beginnt. Der Durchschnitt der letz- tcn Wochen des neuen Jahres verzeichnet 80 Tote und rund 2000 Verletzte als Opfer von Verkehrsnnfällen. Obwohl sich also der Kraftfahrzengbestand des Deutschen Reiches im letzten Jahr um mehr als 450 000 neue Kraftfahrzeuge vermehrte, hat sich demnach die Zahl der Verkehrsopfer gegenüber dem Winter des Vorjahres mindestens etwa auf dem gleichen Stand halten lassen.

Wenn es auch verfehlt sein mag, aus den wenigen vorliegenden Vergleichsziffern der amtlichen Erhebungen des neuen Jahres nnd des Vorjahres voreilige Schlüsse zu ziehen und etwa die saisonüblichen Einflüsse außer Be­tracht zu lassen, so ergibt sich bei Berücksichti­gung aller Momente die Feststellung, daß es gelungen ist, trotz derfortschreiten- den Motorisierung nicht nur ein ivei- teres Anwachsen der Verkehrsunfälle zu verhindern, sondern sogar ihre Zahl bereits etwas herabzu drücken. Diese Festste!- jung ist besonders wichtig, um den Beweis zu liefern, daß die vom Führer befohlene Motori­sierung des allgemeinen Verkehrs durchaus nicht zwangsläufig eine Vermehrung der Ver­kehrsunfälle nach sich zieht.

Diese Feststellung ist uns ein Beweis, daß es möglich ist, durch die Zusammenarbeit all.r sich willig in dreVerkehrsgemein- schüft einfügendcn Volksgenossen die Unsall- kurve auf das durch die Unzulänglichkeiten der menschlichen Natur bedingte Mindestmaß her­abzudrücken und damit Verluste an Leib und Leben für viele deutsch« Volksgenossen und Verluste an wirtschaftlichen Werten von der deutschen Volkswirtschaft fernzuhalten. In die­ser hoffnungsvollen Erwartung begrüße i«ß d e ehrenamtliche Tätigkeit des NSKK.-Verkchrs- erziehungsdlenstes als ein sichtbares Zeiten des Einsatzwillens der Bewegung."

1 S 37 : 2 «W km mttMkirmirmrWKj.

X Berlin, 24. Januar

Nach einer Ankündigung des Generalinsvek- tors für das deutsche Straßenwefen, Dr. Tobt, wird das Jahr 1937 die Fertigstel­lung des 2000. Kilometers der Neichskraft- fahrbahnen bringen. Gleichzeitig werden die ersten großen Fernstrecken dem Verkebr über­geben werden. '

rung unter den Bolschewisten ständig größer. Der kommunistische Pöbel stürmte die meiste« Banken in Malaga und erbrach die Safes. Die dort ausbewahrten Schmucksachen und Wertpapiere wurden geraubt.

Nach Berichten des nationalen Senders Salamauca ist ein «euer großer Diebstahl am Bermögen des spanischen Volkes im Gange» Ei« großer Teil der Knnstschctze der Museen und aus Privatbesitz werden in riesige Kiste» verpackt und nach einem unbekannten Bestim­mungsort, höchstwahrscheinlich einem sowjet- russische« Hasen, verschifft.

Die bolschewistischen Gewalthaber in Spa­nien kündigen durch eine»Erlaß" die Schlie­ßung eiuer große« Anzahl von Lichtspiel­theater« in dem von ihnen terrorisierten Ge­biet zum 1. Februar au. Die übrigen erhalten nur noch die Erlaubnis zur Vorführung revolutionärer", d. h. jowjetrnffischer Filme.

Ministerpräsident Göring aus Italien zurück

Zweistündige Unterredung mit Mussolini vor der Abreise in Rom

Friede zwischen Südslawien und Bulgarien

Südslawisch-bulgarisches Freundschaftsabkommen in Belgrad unterzeichnet