bankte. „Bruder' LumbereraS von der Loge „Union' in Madrid forderte die An- wesenden eindringlich auf, durch nachhaltigen Druck auf die französische Negierung d i e Einmischung zugunsten der spa- nischen Bolschewisten zu erzwin- g e n. Daß der heiße Dank der spanischen „Brüder" an Sowjetrußland für besten Hilfeleistung nicht fehlte, braucht wohl kaum erwähnt zu werden.
Anttbolschewistisch getarnt
Vor einiger Zeit berichteten wir, daß die mit der Unterstützung der spanischen Bolschewisten nicht einverstandenen Freimaurer eine eigene Loge „La Marseillaise" gegründet haben, die antjbolschewistische Ziele verfolge. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß es sich nur um eine neue Form freimaurerischer Tarnung handelt. Die Loge „La Marseillaise" hat nach wie vor ihren Sitz im Groß-Orient. Ebenso hat die Großloge von Frankreich die Loge „Der schottische Stern" beauftragt, einen anti- bolschewistischen Feldzug zu eröffnen,^ hiex
klappte allerdings schon die erste Sitzung nicht, da einige den antibolschewistischen Kurs für ernst nahmen und sich durchzusetzen wußten. Um aber die Tarnung auch nach außen hin aufrecht zu erhalten, mußte d,r KominternagentKuchnir 700 matz- gebende „Brüder" der bolschewistenfreundlichen Logen zusammentrommeln. Zu diesen sprach an Stelle des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Frankreichs, Thorez, besten Sekretär Bonte, der sein wildes Hetzgeschrei schloß mit den Worten: „Kameraden der Freimaurerei! Ich habe Vertrauen in euch! Morgen wird Frankreich auf der Seite der Milizen für den Frieden und die Freiheit stehen! Ihr werdet dabei nicht fehlen und so den Sieg der kommunistischen Freiheit begründen Hel- s e n!'
Unterirdische Wühler, unterirdische Vorbereiter des von den jüdischen Machthabern Moskaus gewünschten europäischen Krieges — das ist nach diesen Feststellungen das Ziel der Freimaurerei in Frankreich und der übriaen Welt!
Englands Bermittlungsaktion in Spanien
Optimismus in London — Keine Grundlage für Friedensverhandlungen
London, 17. Dezember. Im Einvernehmen mit der französischen Regierung werden im Foreign Office zur Zeit praktische Vorschläge für eine Vermittlungsaktion in Spanien ausgearbeitet. Nach ihrer Artigstellung sollen sie den wichtigsten interessierten Machten zur Stellungnahme vorgelegt werden.
Falls eine Einigung zustande kommt, so wird, wie der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" meldet, der nächste Schritt eine Fühlungnahme mit den beiden krieg- führenden Parteien in Spanien sein, die ausgefordert werden sollen, zur Vorbereitung von Friedensverhandlungen einen Waffenstillstand abzuschlietzen. Vorläufig sei es noch unbekannt, auf welcher Grundlage Friedensverhandlungen geführt werden sollen, doch glaube man, daß der Gedanke einer Volksabstimmung keine große Unterstützung finde. Wahrscheinlicher sei der Vorschlag, daß jede der beiden Parteien das von ihr bei der Einstellung der Feindseligkeiten besetzte Gebiet beyalten solle. Das Blatt ält es jedoch keineswegs für sicher, daß die riden kriegführenden Parteien in Spanien einer Vermittlungsaktion zustimmen werden. Im Weigerungsfall würden die britische und die französische Regierung ihre ganze Aufmerksamkeit auf eine einwandfreie Durchführung eines Nichteinmischungsabkommens richten.
Wie der diplomatische Mitarbeiter des Neuter-Büros schreibt, ist man in London der Ansicht, daß die Antworten auf die französisch-englischen Vermittlungsvorschläge hinsichtlich einer Beendigung des spanischen Bürgerkrieges praktisch einer grundsätzlichen Annahme aleichkämen.
Den Kruder
aus der roten Front geholt
Neue Fortschritte '
Per Rationalisten in Spanien ^
Salamanca, 17. Dezember
Bei der Erstürmung der Höhen von
Boadilla del Monte, die stark befestigt waren und von einer Internationalen Brigade verteidigt wurden, haben die nationalen Truppen reiches Kriegsmaterial, darunter zwei Panzerwagen, erbeutet. Die
Toten bei den Bolschewisten waren fast aus
schließlich Sowjetrussen und Franzosen. An der Andalusienfront bei Cerro del Aguila erlitten die Roten ebenfalls eine empfindliche Niederlage; die Roten verloren 20 000 Schuß Munition, eine Kanone und ein Maschinengewehr.
Bei einer Aufklärungsfahrt nationaler Tanks hatte sich ein Tank, ohne zu feuern, der roten Stellung so weit genähert, daß man die einzelnen Personen erkennen konnte. Der Fahrer des Tanks entdeckte unter den Bolschewisten seinen zum Dienst in der roten Miliz gezwungenen Bruder. Darauf verließ er den Tank und rief seinen Bruder mit dem Vornamen an. Die Bolschewisten, wähnend, der Tankfahrer wolle überlaufen, stellten das Feuer ein. Diese Gelegenheit benützte der Bruder, im Laufschritt auf den Tank zuzueilen und in ihm zu verschwinden. Ehe die Roten den Vorgang begriffen hatten, war der Tank schon wieder außer.Schußweite.
In Katalonien wird die Lage täglich hoffnungsloser, teilte General Oueipo de Llano im Rundfunk mit; in Barcelona ist es bereits zu Straßenkämpfen aekommen.
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Tschanghsueliang verließ Siamu
Schanghai, 17. Dezember
Nach einer Reutermeldung hat sich Tschanghsueliang in seinem Privatslugzeug mit fünf unbekannten Personen von Siansu nach Taihuanfu begeben. Die Abreise des meuternden Marschalls hat in Sianfu große Aufregung hervorgerufen.
Ein Regiment Tschanghsueliangs, das den Vormarsch der Nankingtruppen beiSianfu aufzuhalten versuchte, wurde nach heftigem Gefecht aufgehalten. Tschanghsueliang hat drei Divisionen aus dem nördlichen Teil der Provinz Kansu zur Unterstützung heranbefohlen. Zwei weitere von ihm gegen die Nankingtruppen in Marsch gesetzte Divisionen sind zu den Regierungstruppen übergegangen.
In Nanking ist der erste Augenzeugenbericht von der Gefangennahme des Marschalls Tschiangkaischek im Kurort Huatschin- tschih bei Sianfu eingelangt. Danach umstellten meuternde Truppen den Kraftwagen des Marschalls und überwältigten nach hartem Kampf die Leibgarde
Ein 3uden-Lrick: „Komintern-Staat Kreml"
Die Machthaber in Moskau möchten die Verantwortung abwälzen
rp. Warschau, 17. Dezember.
Die jüdischen Machthaber Sowjetrußlands erwägen, wie die Moskauer Berichterstatter einiger osteuropäischer Blätter melden, einen neuen Trick, um das Odium der Umsturzarbeit im Ausland von sich abzuwälzen und gleichzeitig der Kommunistischen Internationale die Möglichkeit weiterer Tätigkeit zu sichern, indem sie aus demKremleincn Kleinstaat nachArt der Vatikanstadt zu schaffen beabsichtigen. Dieser würde dann völkerrechtlich nach außen hin selbständig sein. Nach Westen hin durch den 800 Kilometer breiten Gürtel des Sowjet- Territoriums geschützt, wäre der „Komintern-Staat Kreml" gesichert von jeder Bedrohung von außen, und die Moskauer Regierung hätte die Hypothek der Verantwortung für die Dritte Internationale abge- stoßen, mit der gegenwärtig ihre ganze Politik belastet ist.
Diese Nachricht ist bezeichnend für die Moskauer Stimmungen. Erst schasst man eine „Vierte Internationale', dann sondiert man die etwaige Aufnahme des Einfalls mit dem „Komintern-Staat". Die Belastung mit der Dritten Internationale beginnt die Sowjetpolitik zu behindern. Trotzdem will Moskau aber noch nicht auf ein so bequemes Werkzeug wie die nach außen hin „unabhängige" Komintern verzichten.
Sir leben bea Sewietvlikt
und verdächtigen das Deutsche Reich X Paris, 17. Dezember.
Im Vollzugsausschuß der Radikalsozialistischen Partei Frankreichs, die den „rechten" Flügel der „Volksfront" darstellt, wurden einige bemerkenswerte Reden gehalten. Der stellvertretende Parteivorsitzende, Kriegsminister D a l a d i er, sprach von der freundschaftlichen Verbindung mit Großbritannien, den
Vereinigten Staaten und der Kleinen Entente, vor allem aber von der „Herzlichkeit der Beziehungen zu Sowjetrußland". Voraussetzung für die wirtschaftliäse Erneuerung Frankreichs sei aber ein Höchstmaß der Verteidigungsstärke der Nation.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Kammer- ausschusses, Abg. Mi stier, pries gleichfalls den Sowjetpakt und meinte, daß Frankreich großen Wert auf die Freundschaft mit Ita- lien legen müßte — das im übrigen nach Be- richten aus Rom gar nicht daran denkt, irgendeinen ersten Schritt zur Wiedcrherstel- lung der Freundschaft von 1915 zu machen. Er beklagte es. daß mit dem Deutschen Reich Frankreich kein Schriftstück mehr verbinde — von den Nichtangrisfspaktangeboten des Füh- rers schwieg er aber. Dafür verdächtigte er das Deutsche Reich, weil bei ihm im vollen Frieden „Kriegswirtschaft" herrsche und alles so vor sich gehe, „als wenn Deutschland bin- nen kurzem bereit sein solle". Frankreich müsse bereit und stark sein, „um nicht zum Kampfe gezwungen zu werden".
Kriegsminister Daladier beglückwünschte Mistler zu dieser Rede und erklärte, daß niemals die Rede davon gewesen sei. die zwei- jährige Dienstzeit herabzusetzen und die Nüstungsausgaben zu vermindern. Der gegenwärtige Militärdienst sichere Frankreich eine Armee von 600 000 Mann, davon 150 000 Mann in Nordasrika und 50 000 in den Kolonien — aber über die in Frankreich vorhandenen, in die Millionen gehenden ausgebildeten Reserven schwieg er. Dafür zählte er die deutsche Heeresstärke mit 800 000 Soldaten, 200 000 Ärbeitsdienstmännern und 50 000 Polizisten auf.
Den Abschluß der Tagung bildete die Annahme einer Entschließung, in der die Treue der Nadikalsozialistischen Partei zur „Volksfronts-Regierung betont wurde.
poM/cheKur-nachrichien
Beamte und Logenzugehörigkeit
Ausführungsbestimmungen des Reichsinnenministers zum Erlaß über die Zugehörigkeit von Beamten zu Freimaurerlogen usw.' bezeichnen 11 Freimaurerlogen und 33 logenähnliche Organisationen (unter diesen die Anthroposophische Gesellschaft, theosophische Gesellschaften und die Mazdaznan-Bewegung), sowie die Deutsche Friedensgesellschaft und die Paneuropäische Union Deutschland E. V„ deren Mitglieder, wenn sie erst nach dem 30. Januar 1933 ausgetreten sind, als Beamte grundsätzlich von der An- stellung und Beförderung ausgeschlossen sind. Die Frage, ob die „Schlaraffia" als logenähnliche Organisation anzusehen ist, ist noch nicht entschieden.
Zciiutr von Ansteckung
ciuirk
zranzie, oes Führers vom 23. bis 3. Januar 1937 geschlossen
Dezember 1930
—-u-Llliriamrsraae vom 23 Ds. zember 1936 bis 3. Januar 1937 für den gesamten Parteiverkehr geschlossen." ^ '
Es gibt keine „Polizeidiener" mehr!
Ein Runderlaß des Reichsführers SS. und Chefs der deutschen Polizei Himmler wendet sich gegen die Heranziehung von Polizeibeamten in kleinen Ortschaften zu Dienstverrichtungen, die nicht zu den eigentlichen Aufgaben eines Polizeibeamten gehören. Der Erlaß verbietet dies ausnahmslos und erinnert daran, daß die Bezeichnung ..Volizeidiener" ausdrücklich unterlagt ist.
Das Tempo der britischen Aufrüstung
Der britische Luftfahrtminister Lord Sw inton teilte mit, daß jetzt jährlich 20 000 Flieger in die britische Luftwaffe eingestellt werden. Der Erste Lord der Admiralität Sir Samuel Hoare erklärte, daß die neue Standardtonnage der britischen Flotte bereits um mehr als 200 000 Tonnen vermehrt wurde, was fünfmal so viel ist wie vor drei Jahren.
Motta — schweizerischer Bundespräsident
Die vereinigte Bundesversammlung der Schweiz hat mit 157 von 172 gültigen Stimmen den jetzigen Vizepräsidenten und Leiter des politischen Departements, Bundesrat Giuseppe Motta, zum Bundespräsidenten für 1937 gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde mit 153 von 168 gültige» Stimmen der Ches des Justiz- und Polizeidepartements, Bundesrat Johannes Baumann, gewählt.
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2 Lovorisbt b» Carl Duncker-Berlaa, Berlin
Und du selbst. Lorenz Ott. hat dieses kleine Stück Schicksal. daS dich da angesprungen hat. nicht auch dich mit einemmal aus der Bahn geworfen? Wie sonnig fing der Tag an heute morgen, als du beim Frühstück in dem kleinen Mailänder Hotel noch einmal den letzten Brief Inges gelesen hast! „Mai- land mußt du mitnehmen'. schrieb sie und hatte gleich einen sauber ausgearbeiteten Miseplan beigelegt. Nach diesem Plan solltest du jetzt, eben um diese Stunde, in Venedig ankommen. Wiedersehen nach drei Wochen! Wiedersehen mit Inge! Es war ein bitterer Abschied gewesen, als Inge nach Ve- nedig reiste, um in den alten Palazzi Mal- studien zu machen. „Wenn du doch mitkönntest. Lory", hatte sie noch aus dem Bahnhof geseufzt. Ja. Kuchen! Ein mittelloser junger Student kann sich keine Italienreise leisten, und Inge, das liebe MSdeh hatte nur mit Mühe ihre Tante breitgeschlagen, daß sie das Reisegeld für sich erhielt, hauptsächlich, weil ihr Lehrer der alten Dame dringend vorgestellt hatte, wieviel eine solche Reise für Inges Entwicklung bedeutete.
Und dann war der Märchentraum Plötzlich doch Wirklichkeit geworden. Der unerwartete Sieg beim Sportfest! Die famose Idee der Iungens. ihren „besten Mann' mit einer Freisahrtkarte nach Italien zu überraschen!
Was kostet in? Welt?
Tu bii: >>>>n gekahren ohne Sor-
ae» und schweres Gepäck, Lorenz Ott. Dem
Zollbeamten hast du auf seine Frage nach Devisen lustig ins Gesicht lachen können. Nein, Devisen hast du nicht! Du trägst kaum die Hälfte von dem bei dir. was dir an Geld nach den gesetzlichen Vorschriften mitzunehmen gestattet ist. Fahrt. Unterkunft und Verpflegung — alles ist in dem Freibillett einbegriffen. Was braucht man da noch groß! Hauptsache, du fährst in die Ferien, nach De- nedig. zu Inge!
Ja. und nun steht also die Inge am Bahn- Hof in Venedig und guckt sich die Augen aus. Und du. Lorenz Ott. fährst zurück über die Alpen, mit einer fremden Frau, die dich im Grunde gar nichts angeht. Bloß, daß sie ein armer, unglücklicher Mensch ist, der in diesem schweren Augenblick niemand anders hat als dich.
Jawohl, wie schnell kann sich alles ändern!
Lorenz Ott blickte aus dem Fenster auf die sonnige Landschaft des Etschtals. Ob diese gleißende, bunte Sonnenwelt da draußen sich auch so jäh verändern und verdunkeln kann? Oder ob Inge die lustige lachende Inge Sontag, die so hell ist wie ihr Name, auch eines Tages so verzweifelt und zerschlagen aussehen könnte wie diese Dame dort?
Ein ächzender Laut ließ Lorenz Ott aus seinen Gedanken aufschrecken. Mitleidig griff er nach der eiskalten Hand Frau Majas, die wie leblos in ihrem Schoß ruhte.
„Gnädige Frau!"
Mehr zu sagen, brachte er nicht fertig. Er wäre sich lächerlich vorgekommen mit billigen Trostworten. Aber vielleicht lag in seiner Stimme so viel ehrliche Anteilnahme, daß sie tiefer drang als alle langen Beileidsbezeigungen. Maja Oesterberg-Brilon schlug langsam die Augen auf.
.Mein Mann ist tot!" sagte sie tonloS, als verkünde sie eine ganz neue Nachricht. _
.Mir leben alle in Gefahr, gnädige Frau. Ein Unglück kann jeden treffen."
„Das ist es nicht." Frau Maja sah ihn mit einem seltsam starren Blick an, und ihr Antlitz schien noch weißer zu werden. „Ich bin schuld daran."
Es lag so etwas Verzweifeltes, so Grauen, volles in den kurzen Worten, daß Lorenz Ott betroffen schwieg. AuH Frau Maja schloß wieder die Augen. „Sie verstehen das nicht", flüsterte sie so leise, daß Ott sich vor- beugen mußte, um die Worte zu erhaschen. „Aber es ist so. Für dieses furchtbare — Unglück bin ich verantwortlich."
Frau Maja weinte auch nicht, als sie, aus den Arm Lorenz Otts gestützt, das Schauhaus in Innsbruck verließ. Starr, maskenhaft blieb ihr Antlitz; nur in den Augen flackerte das Fieber. Lorenz Ott selber dagegen hatte ein Gefühl, als müsse er jeden Augenblick losheulen. Zu furchtbar war der Anblick da drinnen gewesen, dieser steife, starre Körper, das grauenhaft entstellte Ge- sicht, von dem der Wärter auf Anordnung des begleitenden Polizeibeamten einen Augenblick das gnädig verhüllende Tuch hin- weggenommen hatte, die zermalmten Hände. Er verstand nicht, daß Frau Maja nicht ohnmächtig zusammengesunken war bei diesem Anblick, und der starre, tränenlose Blick mit dem sie die Leiche ihres Mannes angesehen, hatte noch das Grauen erhöht, das ihn selber durchschüttelte.
..Bitt schön, gnä' Frau!" Der Polizei- beamte, der Frau Maja und Ott zum Schau- Haus begleitet hatte, öffnete den Wagenschlag und lüftete den Hut. Drinnen in der Poli- zeidirektion empfing der Kriminalkommissar Lejchenmacher sie ebenso zuvorkoimnend.
„Tut mir sehr leid, gnädige Frau, daß ich Sie bitten muß, noch einige Fragen zu beantworten. Wenn's nach mir ginge, würd'' ich Sie erst in einigen Tagen mit den leider) notwendigen Formalitäten inkommodieren«; aber — ja. da find halt so einige Frageihp die nur Sie selbst uns beantworten können^ und — ja. eS ist für uns natürlich überaus wichtig, die Identität des Verunglückten ein- > wandfrei sestzustellen." '
Frau Maja neigte ein wenig den Kopf. ..Fragen Sie nur, Herr Kommissar."
„Alsdann — Sie haben den Verunglückten nun gesehen, gnädige Frau. Haben Sie die Ueberzeugung gewonnen, daß es sich um Ihren Herrn Gemahl handelt?"
Die Augen der Frau weiteten sich verwundert. „Ja. es ist doch — Cie sagten mir doch, daß sein Paß bei ihm gefunden wurde?"
„Ein schwedischer Auslandspaß kür Herrn Dr. Sven Oesterberg, geboren am S. Oktober 1888 in Stocflwlm". nickte der Beamte, einen Moment in das vor ihm liegende Heftchen blickend. „Der Paß ist unzweifelhaft echt, ausgestellt im Jahre 1930. erneuert und ver. längert 1934 vom Königlich Schwedischen Generalkonsulat in Kapstadt. Britisches Visum. Kolonialvisum, französisches, deut- sches und italienisches Einreisevisum. Zuletzt revidiert am 14. Mai — also vor zwei Tagen — von der Grenzkontrolle Kufstein. Größe deS Paßinhabers 1.80 Meter. Stimmt mit den Maßen deS Verunglückten überein. Haar blond. Ist auch noch deutlich sestzustellen. Besondere Kennzeichen nicht vorhanden."
Frau Maja machte eine ungeduldige, müde Bewegung. Es ist der Paß meines Mannes, Herr Kommisjar."
(Foitjetzung jolgt.) ^