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Nationalsozialistische Tageszeitung Amtliche Zeitung äer N. §. v. A. P

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinde-Beböröen des Kreises Ealtv

Nr. 343

Talw. Donnerstag, 17. Dezember 1886

3. (116.) Jahrgang

Gegenwartsfragen der deutsch-englischen Politik

Botschafter von Nibbentrop sprach aus Empfang der Anglo-German Fellorvship

X London. 16. Dezember.

Aus eine Reihe von Fragen, die von Eng- ländern immer wieder gestellt werden, gob Botschafter von Nibbentrop auf einem großen, von etwa 700 Personen besuchten Empfang der Anglo - German - Fellowship in London umfassende und erschöpfende Ant­wort. Nach den Trinksprttchen auf den König von England und den Führer und Reichs­kanzler schlug der frühere Luftfahrtminister Lord Londonderrh zunächst die Einbe­rufung einer Versammlung der großen Män­ner der Gegenwart vor; den Anfang könnte in Europa ein Tressen der führenden Persön- lichkeiten des Deutschen Reiches, Jkalicns, Grohbritanniens und Frankreichs machen.

Tann ergriff Botschafter von Nibden- trop das Wort. Seine Darlegungen über grundsätzliche Fragen der internationalen Politik wurden immer wieder von Beifall unterbrochen. Er erinnerte einleitend an die vor zwei Jahren erfolgte Gründung der Anglo-German-Fellowship und der Deutsch- Englischen Gesellschaft und teilte mit. daß ein führendes Mitglied der Hamburger Zwei» stelle der Deutsch-Englischen Gesellschaft eine Anzahl von Stipendien für bri­tische Studenten zur Verfügung ge­stellt hat. Don setzt an werden wir jedes Jahr in der Lage sein, britische Studenlen zum Studium an die Universitäten von Hamburg und Berlin einzuladen. Der Zweck dieser Stiftung ist. die kulturellen Beziehung?» zwischen den beiden Ländern zu fördern und zu vertiefen.

Auf die Frage der deutsch-britischen Be­ziehungen der Vergangenheit und ihrer wei­teren Gestaltung in der Zukunft übergehend, erklärte der Botschafter u. a.:Ich glaube bah wir all" aus Dehlern lernen sollten. E? erscheint mir daher angebracht, wenn ich daran erinnere, daß das Deutsche Reich durch feinen Führer und Reichskanzler der Welt wieder Angebote, die möglicherweise zu einem dauernden Frieden und einer all­gemeinen Beruhigung hätten führen können gemacht hat. Diese Angebotesanden keinen Widerhall. Das Deutsche Reich war entschlossen, die diskriminierenden Be­stimmungen des Versailler Vertrages, die kein großes Volk auf die Dauer ertragen hätte,.zu beseitigen.. Um dieses Zi?l durch Vereinbarungen zu erreichen, hat der Führer und Reichskanzler seine Angebote an die Welt gemacht. Aber in einer Welt, die noch immer blind und in einer Mentalität besangen war, die wir als den .Geist von Versailles' kannten, blieben diese unbeant-

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Ausländische Rüstungsaufträge für USA.

Reuyork. im Dezember.

Tie Industrie der Vereinigten Staaten erhält in zunehmendem Maße Nüstungs- aufträge. Es wurden letzthin der Stahl- industrie ans'Europa Aufträge auf Rund- st a h l ähnlicher Zusammensetzung wie in den Weltkriegsjahren erteilt. Von eng­lischer und französischer Seite wer­den zur Zeit in Ncuyork Verhandlungen ge­führt über die Lieferung von 50 Millionen Faß Nohöl in kurzer Frist zur starken Auf. fttllnng der heimischen Läger. Der normale Rohöl-Export der Vereinigten Staaten nach den beiden erwähnten Ländern beträgt da­gegen nur 25 Millionen Faß jährlich. Tie bnndesamtliche Ausfuhrkontrolle verzeichnet für November den Eingang ungewöhnlich hoher Aufträge aus Kriegsmaterial, über­wiegend für Flugzeuge und Flug­zeug t e i l e und Munition. Die Haupt, aliitraageber sind Sowjetrußland und Japan. Die amerikanische Stahl­industrie hat in den letzten Wochen die Preise für den Export nach den lateinameri- konischen Staaten um 6 bis 8 Dollar je Tonne erhöht. Die Erhöhung wird znrück- geführt auf das Nachlassen des europäischen Angebotes infolge der gesteigerten Auf­rüstung.

wortet. Es ist lies bedauerlich, heute fest­stellen zu müssen, daß von allen diesen An­geboten zur Abrüstung. Rüstungsbegrenzung. Abschluß von Nichtangriffspakten von Garanticpakten und anderen Fricdensbürg- schaften. die in diesen vier Jahren vor allem immer wieder Frankreich vorgeschlagen wurden, nur wenige Erfolg hatten. Wenn schließlich doch eine Frage wenigstens ge­regelt werden konnte und wenn auf dem dunklen und stürmisch bewegten Meer diplo­matischer Betriebsamkeit wenigstens ein Schiss den Hasen erreicht hat, so ist dies aus den traditionellen britischen Weitblick in Flottenfragen zurückzuführen, den der Füh­rer und Reichskanzler teilte. Ich spreche von dem deutsch-britischen Flotten­abkommen, das im Juni letzten Jahres abgeschlossen wurde.

Dieses erste wesentliche Uebereinkommen zu einer Begrenzung der Rüstungen erweckte große Hoffnungen, daß weitere Schritte in Richtung auf eine Gesamtregelung der euro­päischen Probleme möglich sein würden. Um diese Zeit jedoch fand eine unterirdische Macht, die unser Führer im Deutschen Reich ausgcmerzt hat, erneut Eingang in Europa. Es machte sich bald bemerkbar, daß ihr störenden Einfluß und ihre destruktive Lehre eine Konsolidierung Europas verhin­dern mutzten. DasDeutsckiell?ei"btzat nicht die Absicht, sich in die inne- ren Angelegenheiten irgend­eines Landes einzumtschen, im Gegenteil, wir sind der Auffassung, daß jeder nach seiner Fasson selig werden soll. Ta wir es aber hier mit einer internationalen Organisation, nämlich der Komintern, zu tun haben, die sich zum Ziele gesetzt hat. die Ordnung und die jedem Lande eigenen nationalen Ueberlieferungen zu zerstören, mag ein Wort darüber nicht unangebracht sein.

Ich will nur folgendes feststellen: .Diese Lehre der Komintern hat das Deutsche Reich einmal an den Rand des Abgrundes ge­bracht. Selbstverständlich hat jedes Land seine eigene Art, mit dieser Seuche, sobald sie ausbricht, fertig zu werden. Ich kann hier nur ans vollem Herzen unserem Wunsch Ausdruck geben, daß kein anderes Volk die­ser Welt die gleichen Erfahrungen wie wir machen möge. Jedenfalls sollten die Völker ruf der Hut sein, und ich bin davon über­zeugt. daß die Welt erst dann zur Ordnung und zu friedlicher Entwicklung zurückkehren kann, wenn diese destruktiven Ideen ver­schwunden sind.

Aber die Unruhe > der Gegenwart ist noch auf andere Gründe zurückzuf'-hren, und diese sind wirtschaftlicher Natur. Als in diesem Jahre bedauerlicherweise klar wurde, daß die Aussichten auf eine baldige politische Lösung nicht günstiger wurden, d. h. also, daß auch wirtschaftliche Vereinbarungen in weitem Felde lagen, stellte der Führer den Bier- 'jahresplan auf, um durch ihn den Lebensstandard seines Volkes zu heben. Das deutsche Volk muß leben undwirdleben, und der Führer war um die lebenswichtigen Bedürfnisse sei­nes Volkes zu befriedigen nicht gewillt, auf einen allgemeinen wirtschaftlichen Wiederauf­schwung zu warten, der unrer Umständen auf möglichen imaginären Vereinbarungen mit der Außenwelt hätte resultieren können. Er konnte ferner nicht warten, bis das Deutsche Reich wieder im Besitze des Nutzens aus seinen Kolo- nialansprüchen sein würde, für die, wie ich auf­richtig hoffe, eine Lösung bald gefunden wer­den möge. Der Führer und Reichskanzler, dessen erster und letzte. Gedanke inderTatdem Wobiergehen deS deutschen Arbeiters gilt, möchte han­deln und hat gehandelt. Sie sehen heute die ganze deutsche Nation in begeisterter Mitarbeit am Bierjahresplan. Aber eines möchte ich feststellen und besonders unterstreichen: DaS Deutsche Reich wünscht keines­wegs vollständige Autarkie.

Sie werden nun fragen: Was will denn Deutschland? Die Antwort lautet: Deutsch­

land will wieder ein Volk sein, das seiner Tagesarbeit ohne ständige wirtschaftliche Sorge nachgehen kann. Ter Vierjahresplan ist ein Schritt in dieser Richtung. Aber der Führer will nach wie vor in den Besitz von Kolonien für die Versorgung mit Rohstoffen einerseits und dem Welthandel andererseits die beiden wichtigsten Faktoren für die Erhaltung und Steigerung des Lebensstandards des deutschen Volkes sehen. EinevernünftigeLösungderKo- lonialfrage ist daher äußer st er­wünscht und liegt meiner Auffassung nach ans lange Sicht gesehen in unser aller Inter­esse. In der gegenwärtigen Welt der Besitzen­den und der Besitzlosen ist ein kreier Güteraustausch» o twe n di g e r denn je, damit der Lebensstandard der Länder mit der gleichen Zivilisation auf ein einigermaßen gleichmäßiges Niveau gebracht wird. Ein solcher Ausgleich ist meiner Ansicht nach mehr als irgendeine andere Maßnahme geeianet, sene Zufriedenheit in schaffen die die beste Bürgschaft für den Weltfrieden und den Wohlstand ist.

Athen, 16. Dezember.

Die griechische Polizei hat einen ihrer größten Erfolge im Kampf gegen den Kom­munismus errungen. Nach einem gut vor­bereiteten Plan gelang es ihr, das Archiv der kommunistischen Partei, das alle Partei­stellen ganz Griechenlands mit Ausnahme von Mazedonien und Thrazien umfaßt, zu beschlagnahmen. Ein Teil dieses Archivs wurde in Athen, der andere Teil in Patras sichergestellt.

Aus dem Vorgefundenen Material ergibt sich, daß die Kommunisten in allen Städten Griechenlands und in kleineren Gemeinden und Dörfern Stellen unterhielten. Auchdie Namen von Staatsbeamten und einigen militärischen Beamten sind in dem Verzeichnis aufgeführt. Bei letz­teren handelt es sich um drei aktive Offiziere, verschiedene Unteroffiziere des Heeres und der Flotte sowie um Soldaten und Matrosen.

x Paris. 16. Dezember. Immer lauter werden die Warnrufe auch westeuropäischer Zeitungen ob der immer krasser werdenden Einmischung der franzö­sischen und belgischen Marxisten im Bunde mit den sowjeirussischen Kommunisten zu­gunsten der spanischen Bolschewisten.Echo de Paris" meldet z. B., daß zwischen dem 5. und 8. Dezember 600 Freiwillige bei L e Perthus die Grenze nach Katalonien über­schritten haben, weitere 2500 Freiwillige fuhren in Sonderzügen über Cerböres nach Barcelona. Am Montag sind große Waffenladungen aus Cerböres über die Grenze gebracht worden, die aus Holland und Belgien gekommen und für die Durchfahrt durch Frankreich «^Kon­serven" deklariert waren. Ein Ge­schwader von sechs Jagdflugzeugen ist in Richtung, Bilbao weitergeflogen. Die Marxi- sten von Katalonien haben 25 Devoitine- Flugzeuge bestellt zum Preis von 1 500 000 Franken je Flugzeug. In Gran ge werden gegenwärtig 200 sür Barcelona bestimmte Lastkraftwagen fertiggestellt.

Der vonderberichterstatler desJour", der in der .Freiwilligrn-Zentrale" Perpignan Erkundigungen eingezogen hat. meldet, daß täglich etwa 500 bis 600 Freiwillige von Per- Pignan aus nach Barcelona gehen. Allein zwischen dem IS. und 3V. November find mehr als 16 000 Freiwillige über Perpignan nach Katalonien befördert worden. Am

Ich bin nun aber der Auffassung, daß die bisher versäumten Gelegenheiten der Ver­gangenheit niemand von uns entmutigen sollten, weiter auf dem Wege zu schreiten, der aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten herausführt. Das gilt ganz besonders auch sür das Gebiet der Politik. Der Weg, der hier zu gehen ist. ist noch weit. Biele Hindernisse müssen noch überwunden werden. Das Deutsche Reich hat sich nach seinem Wiedereintritt in den Kreis der Großmächte daran gewöhnt, auf eigenen Füßen zu stehen. Es wird niemals jemandem gestatten, die Sicherheit seines Volkes zu bedrohen. Aber unabhängig und im Vertrauen auf seine Stärke ist es heute nach wie vor bereit, auf gleichem Fuße mit den anderen Nationen an der Herstellung eines dauerhaften Friedens in der Welt mitzuarbeiten. Das Deutsche Reich und Großbritannien haben in ihrer langen Geschichte nur einen Streit gehabt. Dieser Krieg war ein fürchterlicher und tra­gischer Fehler, der sich niemals wie­derholen darf. Keiner würde dabei ge­winnen können. Wir alle wissen heute, daß ein neuer Konflikt zwischen den Kulturvöl­kern Europas nichts anderes als die Melt- revolution. den Bolschewismus und die Zer­störung alles dessen bedeutet, was uns seit Generationen teuer ist!"

Auch ein Geheim-Eode für den Verkehr der Kommunisten in Griechenland unter­einander und ein weiterer Code für die Verständigung mit der Komin­tern fielen mit vielen anderen Gegenstän­den in die Hände der Polizei. Eine Liste gibt Ausschluß über die Organisation des poli- tischen Büros der verbotenen kommunistischen Partei und enthält die Namen der Mitglieder derVerwaltungskommisston" der kommu­nistischen Partei für Griechenland.

Aufgrund des beschlagnahmten Materials wurden in Athen, Natras und anderen Städ­ten bisher vieleBerhaftungen, man fprichtvon 1000, vorgenommen. Bon den fünf Mitgliedern der Verivaltungskommrssion wurden bereits drei festgenommen. Einzel­heiten aus dem Archiv werden der Oeffent- lichkeit erst mitgeteilt werden, wenn die Poli- zei ihre Maßnahmen zur völligen Ausrottung des Kommunismus in Griechenland getroffen hat.

25. November ist ein Sonderzug avgegangen, in dem sich einige Franzosen und Belgier, zu- meist aber Tschechoslowakei! und Sowjetrui- sen befanden. Die Sowjetrussen haben eine» militärischen Eindruck gemacht.

ImFigaro" veröffentlicht Wladimir d'Ormesson einigeWahrheiten über Spa- nien". Er erinnert daran, daß Belgien die Re­krutierung von Freiwilligen verboten hat und fragt, was die französische Regierung, die so­eben eine Verstärkung der Nichteinmischung vorgeschlagen habe, auf diesem Gebiete bisher unternommen hat. Weiter wendet sich der Ver­fasser dagegen, daß man in Frankreich so tut, als ob sich in Spanien Demokratie, Ordnung und Freiheit gegen aufrührerische Generäle verteidigen, die nur Truppen hinter sich hätten. Die Wahrheit ist, daß im anarcho- kommunistischen Lager die größte Unordnung, TerrorundUngerech. tigkeit herrschen. Auf der nativ» nalenSeiteabrristdasLebenwle- der normal geworden. Die Verwal- tung und der Verkehr funktionieren, und die Bevölkerung habe sich einmütig hinter Franco gestellt, der in ihren Augen nicht nur der Füh- rer einer Militärbewegung, sondern die Seele einer nationalen Volksbewegung ist. Warum will man also das Gegenteil glauben machen? Warum behandelt man jemanden als Feind, mit dem man morgen verhandeln müsse? Warum müsse man Frankreichs Sache jvüe-

Kommunistisches Hauptarchio beschlagnahmt

Ein erfolgreicher Schlag gegen die Kommunisten in Griechenland

16000 Freiwillige in 10 Tagen nach Spanien

Verblendete Opfer der Moskauer Hetze - Sonderzüge für rotes Kanonenfutter