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Nationalsozialistische Tageszeitung

ÄlkoerÄaUatt

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Amtliche Seitung äer N. 5. v. A. p

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden 5es Kreises Ealw

Nr. 342

Calw, Mittwoch, 16. Dezember 1936

3. (110.) Jahrgang

Kanonenfutter für die Bolschewisten in Spanien

Kommunistische Werbebüros für »Sutern. Brigaden- in Prag und Brüssel

Amnestie für Devifenverbrechen erlassen

Wer versäumte Anbletungspflicht bis 31. Januar nachhott, bleibt straffrei

Bataillon werde ausstellen können. In Lon- don schätzt man die Zahl der auf Seite der Bolschewisten kämpfenden britischen Staats­angehörigen heute schon auf 1500 bis 2000 Mann. Von der Regierung wird gegenwärtig geprüft, inwieweit diese Teilnahme an den Kümpfen in Spanien ein Verstoß gegen ein Gesetz aus dem Jahre 1870 ist. das britischen Staatsangehörigen die Teilnahme an Krie, gen, an denen Großbritannien nicht beteiligt ist, verbietet. Tie Entscheidung der Regie­rung dürste, wie üblich, dem Unterhaus mit­geteilt werden.

Lamlona - rsteMplMOMnttalr

X Paris, 15. Dezember.

Nach einer Meldung desJour" haben die Sowiets in Barcelona eine Vropagandazentrale für Katalonien, Frankreich und Nordafrika, aber auch für das übrige Europa eingerichtet.

X Prag, 15. Dezember.

Der Wortführer der Kommunistischen Par­tei in der Tschechoslowakei, Gottwald, hat nach einer Meldung eines Prager Abend­blattes erst kürzlich in einer Versammlung erklärt, daß bisher etwa 1000 tschechoslowa­kische Staatsangehörige in den rotenInter­nationalen Brigaden" in Spanien kämpfen. Nunmehr wird diese Meldung von der Pra- ger Polizeidirektion bestätigt.

Die Polizeidirektion hatte erfahren, daß vor allem aus Ostböhmen (Notstandsgebiet!) viele Staatsangehörige mit dem Ziel Valen­cia oder Barcelona auswandern. Es gelang, sechs solcher Auswanderer sestzunehmcn, die beim Verhör zugaben, daß sie vom Werbe- büroPrag-Karolinentalam Sitz der Kommunistischen Partei­zentrale für die Tschechoslowa­kei und des kommunistischen BlattesRüde Pravo" für Spanien angeworben worden sind.

Bei einer nunmehr von der Polizeidirektion angeordneten Haussuchung im Parteisekre­tariat wurde zahlreiches belastendes Mate­rial beschlagnahmt, das klar und deutlich den Beweis liefert, daß die Prager Zentrale der Kommunistischen Partei ein geheimes Werbe­büro für die spanischen roten Horden unter­hält. Das Material ist so reichhaltig, daß es die Grundlage für eine Anklage wegen Ver­brechens nach dem Republikschutzgefctz bildet. Tie Polizeidirektion hat weiter eine groß­zügige Fahndung nach solchen geheimen Werbebüros im ganzen Lande angeordnet, da sie mit dem Bestehen weiterer solcher kommu­nistischer Nester rechnet.

Ein belgischer Marxistenbonze auch

Im belgischen Ministerrat berichtete Justiz­minister Bovesse u. a., daß die geheimen Freiwilligcnwerbungen für die spanischen Bol­schewisten wieder in großem Stil in ganz Bel­gien ausgenommen worden sind, ebenso di- Waffen- und Munitionslieferungen. Nach Zeitungsmeldungen sind mehr als 3000 Bel- gier als Freiwillige für die spanischen Bolsche- wisten angeworben worden, meistens Arbeits­lose. In Lüttich wurde erst vor wenigen Tagen ein geheimer Munitionstransport be­schlagnahmt. Allgemein überrascht hat die von einigen Zeitungen veröffentlichte Nachricht, daß der Generalsekretär der sozialistischen Partei, Jüan Delvigne, der die Freiwilligenwer­bung in enger Zusammenarbeit mit Beauftrag­ten der spanischen Kommunistenhänptlinge lei­tet, voraussichtlich kein Strafverfah­ren zu gewärtigen haben wird.

Und noch immer rote Waffenlieferungen

Nach einer Meldung des Pariser ..Matin"

Fortschritte der srnttoimlen vor Madrid

X Salamanca, 15. Dezember.

An der Front vor Madrid ist es den natio­nalen Truppen gelungen? den Vorort Boa - dilla del Monte nach schwerem Kamps zu erobern, wobei ihnen große Mengen Kriegsmaterial in die Hände fielen. Aus Wut über diese Schlappe haben die Bolsche- wisten den Wallfahrtsort Viergin de la Cabeca, in dem zahlreiche Frauen und Kinder Schutz gesucht hatten, bombardiert. Ein roter Bomber, dessen Besatzung aus einem Engländer, einem Sowjetrusien und einem Spanier bestand, wurde abgeschossen.

Tie Bolschewisten in Madrid rechnen mit der Umzingelung der Hauptstadt und haben die Bevölkerung im Lande durch Rundfunk und Presse ausgefordert, dringend Lebens­mittel zu senden, da auch die Versorgung der Zivilbevölkerung immer schwieriger wird. In einigen Orten der von den Noten besetzten Provinzen kam eS zu regelrechten Erhebun- gen gegen die roten Rekrutierungsbüros weil die Bevölkerung erklärte, sie laste sich nicht zum ..Schlachthof Madrid" führen. Tie kommunistischen Sendlings wurden sest- genommen und erschossen.

hat der französische DampferHinghaug", der in Marseille 12 Munitionslastkraftwagen an Bord genommen hat, die angeblich für Meriko bestimmt waren, diese Ladung auf hoher See auf einen spanischen Dampfer umgeladen, der nach Barcelona fuhr. Zwischen Cartagena und Algier ist ein sowjetrussischer Dampfer unbe­kannten Namens in Brand geraten. Ein rotes spanisches Kriegsschiff leistete ihm Beistand.

Britische rote Freiwillige

Das britische Außenamt bestätigt nun­mehr selbst, daß englische Freiwillige auf Seite der spanischen Bolschewisten teilneh­men. Das kommunistische OrganDaily Worker" gibt in diesem Zusammenhang triumphierend zu, daß eine nur aus Briten bestehende Kompanie in Madrid mit Jubel empfangen worden sei, und spricht die Er- Wartung aus, daß man bald einbritisches"

Berlin, 15. Dezember.

Die Deutschland durch den Zusammenbruch der Weltwirtschaft und der Wcltwährungen aufgenötigtc Devisenbewirtschaftung hat zu einer Reihe von Devisenvorschriften geführt, in denen jeweils Strafbestimmungen für Zu­widerhandlungen enthalten sind. Diese Straf­bestimmungen haben ihren Zweck nicht voll erfüllt. Es ist bekannt, daß gewissenlose Ele­mente immer wieder versucht haben, Lücken in der Devisengesetzgcbung auszunutzen und ihr Geld ins Ausland zu verbringen.

Um diesem Treiben endgültig einen Riegel vorzuschieben, ist kürzlich das Gesetz zur Aen- berung her Devisengesetz: beschlössest worden, das die in den Devisenbestimmungen noch ver­bliebenen Lücken geschloffen hat. Gleichzeitig wurde'das Gesetz über Wirtschaftssabotage verabschiedet, bas bei Kapitalflucht in schwe­ren Fällen sogar die Todesstrafe vorsteht.

Damit ist für jedermann klargestellt, daß das nationalsozialistische Deutschland nicht ge­willt ist, das weitere Treiben gemeingefähr­licher Wirtschastsverbrecher mit anzusehen.

Wer Wirtschastsoerrat begeht, begeht Lan­desverrat «n- wird wie der Landesverräter bestraft.

Bevor aber die volle Schwere des Gesetzes zur Anwendung kommt, soll denjenigen, die sich wieder in die Front der anständigen Deut­schen eingliedern wollen, nocheinmalGe- legenheit gegeben werden, sich zn besinnen

ex-. London, 15. Dezember

Ter britische Berater des Marschalls T s ch i a n g k 11 ch e k, der zu Unterhand­lungen nach Sianfu geflogen war, ist am Dienstag nach Loyang zurückgekehrt und hat von dort aus die Gattin Tschangkaischeks fernmündlich verständigt, daß der Marschall im Hauptquartier des Besriedungskommiffar von Scheust gesund und zuversichtlich ist. Er hat selbst zwei persönliche Unterredungen mit ihm gehabt.

Chinesische Negierungstruppen unter Gene- ral Fangzungpu sind in Eilmärschen im Anrücken aus Siansu. das Haupt- quartier des meuternden Marsch alls Tschanghsueliang, ohne auf nen­nenswerten Widerstand gestoßen zu sein. Ehe der Angriff auf die Stadt beginnt, werden nochmals friedliche Verhandlungen versucht werden.

Das Werkzeug der Komintern

Schon durch die Tatsache, Daß Marschall Tschanghsueliang an die Nankinger Regie- rung die Forderung gestellt hat. den chine- fischen Staat auf kommunistischer Grundlage umzugcstalten und die Politischen Gefangenen freizulaffcn. ist bewiesen, daß hinter dem meuternden Marschall Moskau steüt. Ge-

und ihren üevisenrechtlichen Pflichten nachzu- kommcn, ohne die Strafe befürchten zu müs­sen. Deshalb hat auf Vorschlag des Beauf­tragten für den Vierjahresplan, Minister­präsident Generaloberst Göring, die Neichs- regierung ein

Gesetz über bie Gewährung von Straf­freiheit bei Devisenznwiberhandlnugc«

vom 15.12.1936 erlaffen. Es sieht vor, daß der­jenige, -er seine bisher «nter Verletzung -er Devisengesetze nicht angevotcne« Vermögens­werte, gleichviel ob sie sich im Inland oder Ansland befinden, bis znm 31. Januar 1837 der Rcichsbank (««mittelbar oder durch Ver­mittlung einer Devisenbank) anbietet, der Be­strafung ans dem Gesetz gegen Wirtschasts- fabotage nicht verfällt «nd Straffreiheit für alle Strafen erlangt, die er bereits durch die Verletzung der Devisenvorschriften und mit ihr zusammenhängende« Tate« verwirkt hat. Die Einzelheiten sind in den Durchführungs­bestimmungen geregelt, die gleichzeitig erlas­sen werden.

Jedermann, der diese letzte Gelegenheit, tätige Reue zu üben und sich wieder in die Volksgemeinschaft einznreihen, ungenutzt vor- übergehen läßt, mutz sich darüber klar sein, daß weitere Schonung nicht geübt wird, und gegen ihn bie schweren Strafen, die die geltenden Gesetze anbrohen, zur Anwen­dung kommen.

nauer: Moskau hat den charakter­lich haltlosen Morphinisten Tschanghsueliang gekauft, damit er unter dem Mantel der antijapanischen Ab­wehr Chinas den neuen Vorstoß der bol­schewistischen Weltrevolution im Fernen Osten einleite.

Wegbereiter der Sowjets

Als die Japaner die Gefahr erkannten, die ihnen von der Käuflichkeit TschanghsueliangS drohte, begann die Kwantung-Armee die Er- oberung der Mandschurei. Erst spekulierte Tschanghsueliang mit dcr Krone des von den Japanern geplanten mandschurischen Kaiser- tnms: dann stellte er sich unter sowjetrusst. fchem Einfluß gegen sie und wurde von den zahlenmäßig weitaus schwächeren Japanern aüs dem Lande gejagt. Während seine Trup- pen noch im Kampfe mit den Japanern stan- den, nahm er im Hotelde Peking" an einem Tanztee teil und erklärte:Ich habe die Mandschurei verloren, ich habe Millionen und Millionen von Dollars verloren ich kann mich nicht um Kleinigkeiten kümmern!"

Noch einmal reichte ihm Tschiangkaischek, der nur das Ziel der staatlichen Einigung (Schluß auf Seite 2)

Nankings Truppen stehen vor Sianfu

Tschanghsueliang ist von Moskau bestochen - Japan in Bereitschaft

r/chkangkaifcheS

Börsenmakler / Revolutionär / Staatsmann Von Helmut Braun

Ein Name steht in diesen Tagen fett in den Spalten dcr Weltpresse, ein Name klingt über die Wellen der großen Sender aller Länder und der gleiche Name jagt über die Drähte der chinesischen Armeestationen. Tie Funker in Kller Welt morsen und nehmen diesen Namen zur Zeit täglich wohl ein dutzendmal auf: Tschiangkaischek.

Lebt er noch, der große chinesische Mar­schall? Ist er wieder frei oder hält ihn Tschangshueliang immer "noch gefangen? Tie Meldungen überstürzen sich, in den Redak­tionen fliegt das eben erst eingegangene und redigierte Manuskript in den Papierkorb, weil schon wieder eine neue Meldung die vor- heraehende überflüssig macht. Tschiangkaischek»

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(Lricb Lnnäsr, Ll.)

Ein" Schicksal umschließt dieses Wort, das Schicksal eines 300-Millionen-Volkes. Zuerst Militärschüler in Tokio, dann mit 20 Jahren Revolutionär. 1911 beim Sturz der Man» dschu-Dhnastie steht der junge Tschiangkaischek an der Spitze des 5. Regiments. Er erobert seine Heimatprovinz, marschiert gegen Schanghai und Nanking. Beide fallen. Tie Volksregierung der Kuomin-Partei kommt ans Ruder, aber ex hat noch nicht genug. Er ist noch zu sehr Revolutionär, um schon in ein Staatsgefüge eingebaut werden zu kön­nen. In den Opiumlästerhöhlen verkehrt der junge Offizier, ist kurze Zeit bei der zweiten Revolte der Republikaner 1913 wieder auf dem Plans überwirst sich aber auch mit diesen und wird nun Börsenmakler. In wenigen Jahren verdient er sich ein Ver. mögen, als ihn 1923 sein Schwager. Tr. Sun Hat-sen. damals Chinas großer Mann, zum Chef des General st abs beruft. Das Jahr 1924 sieht Tschiangkaischek in Mos- k a u. Nach einem Jahr kehrt er zurück. Er kennt nun die Organisation und den Aufbau der Noten Armee und ist Kommunist, Kommunist auf Abruf, möchte man sagen.

Vorerst sammelt er einige tausend Offi­ziere um sich, verteilt sie aus die verschiede­nen Regimenter und gibt so der Kuo-min- Partei die miliärische Grundlage. Als Pa­role und Ziel schwebt diesen jungrn Revo- lutionären die Einigung des Niesen­reich es vor. In einem unaufhaltsamen Siegeszug stürzt er die reaktionäre Pekinger Regierung und nun steht Tschiangkaischek auf dem Höhepunkt seiner militärischen Macht. Jetzt liegt Chinas Schicksal in seinerHand. Er jagt die russischen Agen- ten Blücher und Dorodin aus dem Land und mit ihnen seine Schwägerin, Frau Sun Tat- sen. Er bucht mit Moskau und reinigt die Armee von allen roten Elementen. Im Jahre 1928 weht über den Türmen Nankins die Flagge der Kuo-min-Partei, Tschiangkaischek