Sclnvarzwalö'Wackt

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Nationalsozialistische Tageszeitung

Ärtroerlaablatt

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Amtliche Zeitung äer N. Z. v. A. P

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Calw

Nr. 340

Calw, Montag, 14. Dezember 1038

3. (110.) Jahrgang

Deutschland zur Bermittlungsaktion in Spanien

Die Antwort der Reichsregierung auf die englisch-französischen Vorschläge

Berlin, 13. Dezember.

Der Neichsministcr des Auswärtigen, Frhr. vonNeurath. hat den hiesigen Votschaf- tern Englands und Frankreichs heute nach- mittag ein Memorandum übermittelt, in dem die deutsche Regierung zu den englisch-fran­zösischen Vorschlägen sür die weitere Behand­lung der spanischen Frage Stellung nimmt.

Die Denkschrift hat folgenden Wortlaut:

Die deutsche Regierung beehrt sich, aus die Memoranden der kgl. britischen und der fran­zösischen Regierung vom 5. dieses Monats über die Lage in Spanien folgendes erwidern:

1. Die deutscheRegierung teilt selbst, verständlich den Wunsch der beiden Regierun­gen, in Spanien möglichst bald ge- ordnete, friedliche Zustände herge­stellt zu sehen und insbesondere der Gefahr eines Uebergreifens des Brandes auf das übrige Europa vorzubeugen. Sie ist bereit, alle Maßnahmen zu unterstützen, die wirklich geeignet sind, diesem Zwecke zu dienen, der allen rrduungsliebenden und auf die Siche­rung des Friedens bedachten Regierungen in Europa am Herzen liegen muß.

2. Was den Vorschlag der beiden Regie- rungen anlangt. die Vereinbarung über die Nichteinmischung in die spanischen Wirren zu bekräftigen und durch weitere Verabre­dungen effektiv zu gestalten, so muß die deutsche Negierung darauf Hinweisen, daß sie von Anfang an. so auch in ihrer Note vom 27. August dieses Jahres dafür eingetreten ist. die zu treffenden Abreden aus die Ver- hinderungderAusreisevonsrei- willigen Teilnehmern an den Kämpfen in Spanien anszudehnen. Sie hat es sehr bedauert, daß sich andere Negierungen damals hierzu nicht haben ent­schließen können, was zweifellos wesentlich dazu beigetragen hat. die Lage in Spanien zu verschärfen.

Ob das allgemeine Verbot jeder direkten

AuisbM RBrgriM eröffnet

Essen, 13. Dezember

Tie erste Teilstrecke der Neichsauto- bahn im Ruhrgebiet wurde mit einer schlichten Feier im engen Kreis der Beteilig­ten. der Obersten Bauleitung Essen, der Ar­beiter und Unternehmer, dem Verkehr über­geben. Tie soeben sertiggestellte Teilstrecke beginnt in der Gemeinde Breitscheid im Landkreis DüsseldorfMettmann, durchläuft das Stadtgebiet Mülheim - Ruhr, durch- schneidet das Gebiet der Stadt Duisburg und endet im Stadtgebiet Oberhausen. Trotz ihrer verhältnismäßigen Kürze von 17PKilo- meter stellt sie wegen der besonderen bau- technischen Schwierigkeiten ein bedeutsames Stück der großen West - Ost - Linie Köln- DüsseldorfNuhrgebietHannover Berlin dar.

Den Umkang der an der ersten Teilstrecke der Neichsautobahn im Nuhrgebiet geleisteten Arbeiten lassen folgende Zahlen erkennen: Rund eine Million Tagewerke wurden von den Unternehmerarbeiten geleistet und rund 3 5 Millionen Kubikmeter Erd- und Fels- massen bewegt. Ueber 200 000 Quadratmeter Betonfahrbahndecke wurden gelegt und fast 100 000 Quadratmeter Kleinpflasterdecke an den Anschlußstellen und an dem im Bergbau- gcbiet liegenden Teil der Fahrbahn ver­wandt.

ll l2K Tonnen Stahlkonstruktionen wur­den in die Brückenbauwerke eingebaut und fast 100 000 Kubikmeter Beton und Eisen- beton. 140 000 Kubikmeter Kiessand. 30 000 Tonnen Zement und viele tausend Tonnen Steine und sonstige Baustoffe für Bauwerke und Fahrbahn gebraucht. Ter Nuhrsandstein. mit dem sämtliche Bauwerke verkleidet sind. , und die auf Vetonwiderlagern ruhenden ge- wattigen stählernen Ueberbauten der Brücken und Uebcrführungen geben der Neichsäiito- bahn im Nuhrgebiet ihr besonderes Gepräge.

oder indirekten Intervention auch unter den heute gegebenen Verhältnissen noch zu dem erstrebten Ziele führen kann, muß leider eini­germaßen zweifelhaft erscheinen. Das bedarf angesichts der allgemein bekannten Rolle, die landfremde Elemente in immer steigendem Maße bei der Entscsie- lung anarchistischer Aktionen in Span en ge­spielt haben und noch spielen, keiner näheren Begründung. Tie deutsche Negierung ist aber gleichwohl bereit, sich in dem Londoner Aus­schuß. wie bisher, an allen Beratungen dar­über zu beteiligen, wie eine Aenderung Vieles Zustandes und eine wirksameKon- trolle der zu treffenden Vereinbarungen herbeigesührt werden könnte. Dabei ist sie aber der Ansicht, daß das Verbot direkter oder indirekter Intervention als ein einheit­liches Gesamtproblem in Angriff ge- nommen werden müßte.

3. Der Gedanke, durch eine gemeinsame Bermittlungsaktion der beteiligten Mächte den Kämpfen in Spanien ein Ende zu de- reiten, verdient an sich sicherlich alle Sym­pathie. Tie deutsche Negierung hat indes

scholl durch die von ihr ausgesprochene An­erkennung der nationalen Regierung zum Ausdruck gebracht, daß sie neben dieser Ne­gierung keinen anderen Faktor in Spanien sieht, der noch den Anspruch erheben könnte, das spanische Volk zu reprä- 'entieren. Tie dieser nationalen Negierung gegcnüberstehende Partei hat überdies durch die ganze Art ihres Kampfes, durch die Ermordung politischer Gegner durch Geiselerfcküeßunaen Verbrennungen und an- dere Brutalitäten die Leidenschaften bis zum äußersten aufgepeitscht.

Eine Versöhnung mit dieser Partei erscheint schon wegen der in ihr offensichtlich vorherrschenden anarchischen Tendenz schwer oenkbar. Wie es vollends in Frage kommen könnte, bei dieser Sachlage eine ordnungs­mäßige Volksabstimmung in Spanien zu be­werkstelligen, vermag die deutsche Regierung nicht zu erkennen. Trotzdem wird sie aber, wenn sie anderen Regierungen brauchbare kon­krete Bermittlungsvorschläge glauben machen zu können, an deren Prüfung und Verwirk­lichung bereitwillig Mitarbeiten.

Feierliche Königsproklamation in London

Staatsakt im britischen Weltreich Königskrönung am 12 Mai 1937

X London, 13. Dezember.

Im St.»James - Palast. dem ältesten der Koii.g»uoiossei Londons trat im Samstag um 12 Uhr MEZ. der Lhronr >«: zusammen, lim die Proklamat^n König Georgs Vl. aufzu- sitzen. Im allgemeinen neMc'i an diesem Thronrar nur die hierzu besonders berufenen Mngliecer des Geheimen Rates teil; diesmal waren jedoch sämtliche Mitglieder des Geher- men Nakes anwesend, so daß eine glänzende Fülle von Persönlichkeiten versammelt war. sämtliche Mitglieder erschienen in der ihnen zustehenden prunkvollen Hofuniform bzw. in hren mittelalierlichen Amtstrachten. Eine große Menschenmenge sümme'te sich vor dem Palast an, um dieses seltsame Schauspiel zu be­obachten.

Gleichzeitig mit dieser historischen Sitzung in London begann auch im ganzen britischen Welt- reich unter dem Donner von 2l Salutschüssen per gleiche feierliche Staatsakt. "

Die Huldigung der Dominien

Der erste Staatsakt des neuen Königs Georg Vl. bestand in der Gewährung einer Audienz an die Vertreter der britischen Domi­nions in London, die dem König bei dieser Ge- legenheit die Huldigung und das Treueaelöb- nis ihrer Länder überbrachten. Der König empfing sodann den Lordpräsidenten Ram- jayMacdvnaid und genehmigte eine Beo ordnung, die bestimmt, daß der für die Krö­nung angesetzte Zeitpunkt unverändert bleibt. Die Krönung des neuen Königs wird somit am 12. Mai 1937 erfolgen.

Während der Verlesung der Königsprokla­mation durch die Waffenherolde in der Stadt traten das Unterhaus und das Oberhaus zu einer feierlichen Sitzung zusammen, in der die Abgeordneten den Treueid auf den neuen König leisteten.

Proklamation an Flotte, Heer »

und Luftwaffe

Anläßlich seiner Thronbesteigung erließ König Georg VI. die bei dieser Gelegenheit übliche Proklamation an die Flotte, das Heer, die Luftwaffe und die Beamtenschaft. Er bringt darin sein besonderes Interesse an den drei Waffengattungen und an dem Wohl­ergehen der Beamten zum Ausdruck.

In der Proklamation an die Flotte sagt der König, er erinnere sich mit Stolz der Tatsache, daß er seine erste Ausbildung in der Flotte erhalten habe. Als einen beson­deren Vorzug sehe er es an. daß er als Marineoffizier im Frieden und im Kriege habe dienen dürfen. In der Schlacht am Skagerrak, der größten Seeschlacht der Neu- zeit, sei, er Zeuge gewesen, wie der brjtische Seemann im Gefecht das Erbe der großen Traditionen Hochhalte. Er habe das feste

Vertrauen, daß die Flotte ihre Ehre auch weiterhin zu wahren wißen werde.

Die Luftwaffe, so erklärt der König weiter, habe sich den vielen Aufgaben, die ihr ihr rasches Anwachsen gestellt habe, mehr als gewachsen gezeigt. Er bewundere auch den Mut und die Energie, mit denen das Heer alle seine schwierigen Aufgaben erfüllt habe.

König Georg VI. verlieh heute abend seinem Bruder, dem freiwillig vom Thron geschiedenen König Eduard VIII.. Titel und Rang eines Herzogs von Windsor.

Verfassungsänderung in Irland

Das irische Parlament nahm am Sams­tag in zweiter Lesung mit 93 gegen 6 Stim- men das verfassungsändernde Gesetz an. nach dem König Georg VI. das Land in Zukunft nur noch formal in außenpolitischen An- gelegenheiten vertritt.

3 Kinder lebendig verbrannt

Montabaur, 13. Dezember

Im Montabaur benachbarten Horres­sen brach nachts im Gemeindehaus Feuer aus. Im obersten Stockwerk war eine Familie uiltergebracht, die mit ihren Kindern dort mehrere Räume bewohnte. Tie 13jährige Tochter, die mit drei Brüdern in einem der Dachzinuner schlief, erwachte nachts durch den beißenden Rauch. Sie weckte sofort ihre Geschwister und versuchte, aus dem mit Ranch gefüllten Zimmer zu entkommen. Sie konnte jedoch nicht mehr die Treppe be­nutzen, da die Flammen schon das ganze Treppenhaus erfüllten. Sie flüchtete durch das Dachfenster und sprang in den etwa acht Meter tiefer liegenden Garten hinab. Den drei Knaben gelang es nicht mehr, das Freie zu erreichen. Alle Versuche, die Jun­gen aus der Dachkammer zu befreien, waren vergeblich. Als es schließlich gelang, in das Haus einzudringen, machte man die er­schütternde Entdeckung, daß die drei Knaben verbrannt waren.

Mtveres Unglück durch SmnlbuS

8 Wagen zusammengestotzen 1 Toter und 1 Schwerverletzter

Mühlacker, 13. Dezember.

Am Sonntagabend um S Uhr ereignete sich auf der Straße zwischen illingen und Mühlacker ein schweres Auto­unglück. Ein von Richtung Stuttgart kommender Schnett-Omnibus hielt, obwohl demselben Winkzeichen gegeben wur­den. auf der vereisten Straße nicht an, so daß derselbe auf einen Stuttgarter Personenwagen auffuhr und denselben stark beschädigte. Ein Personenwagen und drei Wehrmachtautos, die aus «ntgegengesedter Richtung kamen, konnten auf der vereisten Straße ebenfalls nicht mehr rechtzeitig aus. Weichen und fuhren auf den bereits angefah, renen Personenwagen auf. sowie auf den parkenden Fernlastzug. Im ganzen wurden fünf Personen verletzt, davon zwei schwer und drei leicht. Von den Schwer­verletzten starb der eine kurz nach Einliesernng inS Krankenhaus Mühlacker. Der Tote, sowie der Schwer- verletzte stammen aus Stuttgart. Be­schädigt wurden im ganzen acht Wagen, da­von ein Fernlastzug, ein Omnibus, drei Per- sonenwagen und drei vollbesetzte Wehrmacht­wagen. Es kann von großem Glück gespro, chen werden, daß nicht weitere Menschenleben in beklagen sind. Die Schuldsrage ist noch nicht aeklärt.

Moskau entfacht Aufstand in China

Marschall Tschiangkaischek von Chang-Hsuah-Liang gefangen gesetzt

OstsrienSIeast Sei V148.

Nanking, 13. Dezember

Di« Nankingregierung hat den jungen Marschall Chang-Hsuah-Liang, den Sohn deS früheren Oberkommandierende« der Mandschurei, aller seiner Aemter ent­hoben, da er in einem Rnndtelegramm alle chinesischen Behörden zum Ausstand gegen den Marschall Tschiang. kaischek, den Präsidenten des Reichsvoll­zugsamtes und Oberkommandierenden der Nankingtruppen, aufgefordert hat. Chang-Hsuah-Liang, der die chinesischen Truppen in der Provinz Shensi befehligt, hat den Marschall Tschiangkaischek, der sich in der Hauptstadt der Provinz Shensi, Sianfu, aufhielt, sölvie eine Anzahl hoher chinesischer Persönlichkeiten, darunter den Innenminister, die Wehrkreiskomman- denre der Provinz Fnkien und des Gebietes von Honan, Hupeh und Shensi, gefangen- gesetzt.

Entschlossenes Vorgehen

In Nanking ist man jedoch nicht ge- willt. das Vorgehen Chang-Hsuah-Liangs zuzulafsen. Die Nanking-Negierung hat viel­mehr energische Maßnahmen er­griffen, um die völlige Ruhe upd Ordnung wiederherzustellen. Es wurde beschlossen, dem Finanzminister und bisherigen Vizepräsiden­ten Dr. Kung-Hsiang-Hsi das Prä­sidium deS Reichsoollzugsausschufses vertre­tungsweise zu übertragen. Außerdem wird

die Militärkommisfion um sieben Mitglieder, darunter der Generalstabschef und der Marineminister, vermehrt. Die Leitung über- nimmt General Fengyufhiang. Der meuternde General Chang-Hsuah-Liang wird allerPostenenthoben. seine Truppen werden unmittelbar der Militärkommission unterstellt und außerdem würde seine Aus­lieferung zur Bestrafung an die Militärkom- mission angeordnet.

Rote Fahnen in Sianfu

Der Kommandeur der Wusung-Garnison. General Nangfu, meldet, daß aus den Stadtmauern Siansus rote Fah­nen wehten und daß in der Nähe der Stadt die ersten Kämpfe zwischen Truppen Chang-Hsuah Liangs und Streitkräften des Befriedungskommissars der Provinz Shensi. der Nanking die Treue halte, ausgebrochen seien.

Japanische Kreise in Nanking er­klären dazu, daß die japanische Kwantung- Armee schon vor einem halben Jahr von den Verhandlungen Chang-Hsuah-Liangs mit Moskau, unter Vermittlung chinesischer Kom­munistenführer, unterrichtet worden sei. Japan wolle jedoch zunächst die weitere Ent- wimung abwarten.

Lhanq-Hsueh-Liang will Bündnis mit Moskau

DaS Rundtelegramm Chang-Hsueh-LiangS, mit de« «« di« chinesisch«« Behörde« zu»