Ähnlich wie in seiner gestrigen Rede. Besonders starke« Eindruck machten seine Ausführungen über den politischen Wert der Zeppelinfahrt, die ein neues Band der Verständigung zwischen Deutschland und Amerika geknüpft habe. Dr. Eckener schloß mit der Hoffnung, das; die Fahrt der Anfang zu einer Verständigung und zum Ausbau der Beziehungen beider Völker gewesen sein möge bis zu einem freundschaftlichen Verhältnis, wie es die beiden Länder früher gepflegt haben. Nicht endenwollender Beifall sagte dem Führer des Lustschifies Dank für seine Tat.
Das deutsche Eigentum in Amerika.
Washington, 27. Nov. Oberst Miller, der Treuhänder für das feindliche Eigentum, erklärte, daß man mit einer baldigen Rückgabe des zurückgehaltenen deutschen Eigentums rechnen könne. Es bestehe die Aussicht, dag die amerikanischen Forderungen aus den Reparationszahlungen befriedigt werden würden. Eine solche Zahlung würde die von Amerika erhobene Forderung auf Sicherung der amerikanischen Ansprüche befriedigen, und der Kongreß' dürfte einer entsprechenden Regelung keine Schwierigkeiten bereiten. Allerdings wird sich die endgültige Ordnung der Frage noch mehrere Monate hinziehen. Man rechnet in politischen Kreisen damit, daß der Kongreß die Regierung ermächtigen wird, von Deutschland Schuldverschreibungen in Höhe von etwa 300 Millionen Dollar anzunehmen. Gleichzeitig wird der Kongreß eine Summe bewilligen, die zur sofortigen Befriedigung der amerikanischen Gläubiger dienen soll. Man rechnet damit, daß hierfür eine Summe von 200 Millionen genügen wird, da etwa 100 Millionen sich aus Ansprüchen der Regierung, wie z. B. des Shipping Board und des Vertrauensbureaus herleiten. Die vom Kongreß bewilligten Summen sollen dann nach und nab mittels der deutschen Zahlungen zurückerstattet werden. Man schätzt das in den Vereinigten Staaten sequestrierte deutsch« Eigentum auf etwa 30 Millionen Dollar.
Das sequestrierte österreichisch-ungarisch« Eigentum.
Newyork. 28. Nov. Richter Parker, der Schiedsrichter in der deutsch-amerikanischen Kommission zur Regelung der gemischten Ansprüche, wird zweifellos zum Kommissar für die Ansprüche gegen Oesterreich und Ungarn ernannt werden. Die bei der Regelung der Ansprüche gegen Deutschland aufgestellten Grundsätze werden auch in diesem Falle angewandt werden. Die erste Sitzung der Kommission dürste im März nächsten Jahres stattfinden. In österreichischen und ungarischen Kreisen hofft man, daß es möglich sein wird, schon vorher die Einzelheiten der amerikanischen Ansvrüche zu veröffentlichen, die bisher geheim gehalten worden sind. Man rechnet auf eine Forderung Amerikas in Höhe von 10 bis 20 Millionen Dollar. Der fetzige Wert des sequestrierten Lsierreichi'ch-unaarischen Eigentums wird dagegen auf 15 Millionen geschätzt. Allgemein rechnet man damit, daß das Eigentum zitzammen mit dem deutschen freigegeben werden wird, ohne Rücksicht auf die vor sich gehenden Verhandlungen, da die Windslow-Bill auch auf di« kleinen österreichischen Vermögen angewandt wird und außerdem Oesterreich ein fünfjähriges Moratorium zur Regelung der Reparationsverpflichtungen gewährt ist._
Kleine politische Nachrichten
Die Untersuchung beim Reichsgericht über die französische Beschuldigung gegen General von Nathusius.
Leipzig, 28. Nov. Wie die Telegraphen-Union erfährt, hat der Oberreichsanwalt mit der Untersuchung des Falles Nathu- sius den Staatsanwaltsckaftsrat Lehmann beim Reichsgelickt betraut Sowohl in Leipziq. wie in zahlreichen anderen Städten Deutschlands haben die Vernehmungen der Zeugen begonnen, die von dem französischen Kriegsgericht nicht gehört worden sind. Es handelt sich vor allen Dingen um die Personen, die im Kriege zur näheren Umaebung des Generals von Nathusius gehört haben, um seine Ädfutanten und Burschen, die von Eene- ral von Nathusius als Entlastungszeugen angegeben worden sind. Weiler soll in diesen Tagen der General in Taste! vernommen werden.
Dr. Marx über den Rechtsblock.
Aachen. 29. Nov. Reichskanzler Marx hielt gestern in öffentlicher Versammlung der Zentrumsvartei eine Rede. Er erklärte u. a.: Gegen den Rechtsblock habe er sich gewandt, weil er glaubte, es nicht verantworten zu können, wenn das Zentrum in einer Rechtskoalition den linken Flügel bilde. Darum müßten die Demokraten in die Regierung hineingezogen werden.
Die französische Schuldenregelung gegenüber Amerika.
Paris, 29. Nov. Zu den Meldungen aus amerikanischen Quellen, daß Frankreich mit den Vereinigten Staaten Besprechungen zwecks Regelung seiner Schulden eröffnet habe, wird am Quai d'Orsay erklärt, daß es sich lediglich um private Unterredungen des französischen Botschafters Iusserand mit dem amerikanischen Schatzsekretär Mellon handele. Diese Besprechungen ließen auf ein großes Entgegenkommen der Vereinigten Staaten schließen, in der Frag« der Verzinsung wie des zurückzuzahlenden Kapitals und der Amortisierung, die langfristig sein solle.
General Sarrail als Oberbefehlshaber der Orientarmee.
Paris, 29. Nov. Der Ministerrat hat gestern den General Sarrail zum Oberkommissar der französischen Republik in Syrien und zum Oberbefehlshaber der Orientarmee ernannt.
Nordmännerlied.
Victor von Scheffel.
Der Abend kommt und die Herbstlust weht, Reifkölt« spinnt um die Tannen.
O Kreuz und Buch und Mönchsgebet — Wir müssen alle von dannen.
Die Heimat wird dämmernd und dunkel um Trüb rinnen die heiligen Quellen:
Du götterumschwebter, du grünender Wald, Schon blitzt die Axt, dich zu fällen!
Und wir zieh'n stumm, ein geschlagen Heer, Erloschen sind unsere Sterne —
O Island, du eisiger Fels im Meer,
Steig auf aus nächtiger Ferne.
Steig auf und empfah unser reisig Geschlecht Aus geschnäbelten Schiffen kommen Dir alten Götter, das alte Recht.
Die alten Nordmänner geschwommen.
Wo der Feuerberg loht, Elutasche fällt, Sturmwogen die Ufer umschäumen.
Auf dir, du trotziges Ende der Welt,
Die Winternacht woll'n wir verträumen.
Amittche Bekanntmachung?
Vieh« und Schweinemarkt in Herrenberg.
Der Vieh- und Schweinemarkt in Herrenberg am Diens- tag, den 2. Dezember d. I., findet unter einschränkenden Bedingungen statt. Die letzteren können beim Oderamt Talw oder Herrenberg in Erfahrung gebracht werden. Calw, den 28. Nov. 1924.
Oberamt: Vögel, Amtmann A.B.
Aus Stadt und Land.
Calw, den 29. November IV24.
Zum 1. Advent.
Keines der christlichen Feste versteht der moderne Mensch so gut als Advent, das Fest des Wartens, des sehnsüchtigen Harrens. Denn wenn wir auch nur ein Stück unserer Volksnot aus dem Herzen tragen, schauen wir doch aus nach Hilfe und Rettung. Und die geistigen wie die äußeren Nöte sind riesengroß. Keiner ist verschont. Alles hängt zusammen aufs engste: die persönlichen, kleinen Nöte und die allgemeine Not, es geht immer mehr ums Ganze. Nicht nur unsere Volksnot, nicht nur die europäische Krisis — „die Welt" — so heißt immer mehr unsere Not. Darum dieses unruhige, bange Suchen, dieses Rufen in die Nacht. Darum sammelt jeder neue Prophet über Nacht tausenoe von Fragern um sich,- darum dieses Rütteln an den Eisengittern des Lebens. Darum aber auch für den, der hört, „unsre ganze Zeit ein Geschrei nach Gott!" Adventszeit ist angebrochen unter uns, Rufen und Fragen nach dem lebendigen Gott! Jetzt ist seine Zeit. K. H.
Volksbräuche im Advent.
Aus den vielen alten Volksbräuchen, mit denen die geheimnisvolle Zeit des Advents förmlich übersät erscheint, sei vorab an den Andreastag (SO. Nov.) erinnert, an dem, wie an den 3 Donnerstagen vor Weihnachten abends da und dort Kinder oder arme Leute zum „Umfingen" umherziehen, dabei Erbsen, Bohnen, Linsen und dergl. an Türen und Fensterläden werfen oder mit Hämmerchen oder Nuten klopfen. Darum werden diese Nächte Klöpfelnächte genannt. Während einer Pest in Schwaben sollen di« Leuts ihren Bekannten sich nur durch Werfen von Erbsen und dergl. an die Fenster bemerkbar gemacht haben. Andererseits wird der Brauch auf die von den ersten Christen, die sich nur heimlich versammeln dursten, geübte Sitte, zum Zeichen der Verabredung sich Erbsen an die Fenster zu werfen, zurückgeführt. In manchen Gegenden finden lärmende Umzüge statt, die der Äerscheuchung von Dämonen gelten. Dem Volksaberglauben zufolge M man an Barbara nicht nähen, in der ganzen Adventszeit keine Linsen öder Erbsen essen. Ein alter, mancherorts noch üblicher Brauch sind die Spinn-, Rocken- oder Kunkelstuben. Ledige Vurschen und Mädchen treffen sich an den Abenden in bestimmten Spinnstuben. Die Hauptsache ist aber nicht das Spinnen oder heute das Stricken, sondern das Plaudern, Singen, Scherzen oder Pfänderspielen. So sucht bald mehr, bald weniger sinnig die Volkssitte die Langeweile des Abcnvs und den finsteren Druck der langen Nächte zu bannen.
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Arbeitsgemeinschaft der Bezirksfürsorgebeamten.
Die Reichsregieruno hatte auf 1. April d. I. die Fürsorge für die Kriegsopfer, für die Sozial- und Kleinrentner und die Wochenfürsorge auf die Amtskörperschasten Lbertagen und ihnen große finanzielle Opfer aufgehalst. Die Durchführung der Fürsorge kommt den Bezirksfür- sorgebehörden zu. Bei der Vielgestaltigkeit der Verhältnisse und der Mannigfaltigkeit der anfallenden Ausgaben ist es nur zu begrüßen, daß die Beamten, insbesondere die leitenden Beamten der BezirksfürsorgeLehörden sich zu- sammengefunden haben und eine Arbeitsgemeinschaft gründeten. Sie wollen die Beratung und Förderung der Berufsarbeit, die einheitliche Durchführung der Fürsorgemaßnahmen, gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und gemeinsame Stellungnahme zu wichtigen Angelegenheiten der Fürsorgebehörden und der Fürsorgeverbänd« bezwecken. Für später ist an den Zusammenschluß aller mit der Wohlfahrts- und Jugendpflege betrauten öffentlichen Beamten gedacht. Bei der letzten Landesversammlung in Stuttgart, die den vorläufigen Vorstand, Rechnungsrat Fiesel, Leiter der Bezirksfürsorgebehörde Lud- wigsburg, bestätigte, wurde der Ausschuß beauftragt, mit der Arbeitsgemeinschaft der württ. Jugendamtsbeamten wegen Verschmelzung der beiden Vereinigungen in Verbindung zu treten. Trotz der kurzen Zeit des Bestehens gaben viele Fragen rechtlicher und geschäftlicher Art überaus reichen Verhandlungsstoff. In der sehr regen und tiefgründigen Aussprache nahm u. a. auch die Behandlung der Ersatzforderungen der Bezirksfürsorgeverbände unter einander viel Raum ein. Die Bezirksfürsorgedeamten werden künftig in verschiedenen Landesteilen regelmäßig Zusammenkommen, um schwebende Fragen gemeinsam zu erörtern.
Fußballsport.
Am Sonntag empfängt der hiesige Fußballverein die 1. und 2. Mannschaft des F.T. Unterreichenbach. Die erste Mannschaft der Gäste war im letzten Jahr mit 1 Punkt Vorsprung vor Calw Bezirksmeister der OKlasse und nachdem Calw auch in die nächst höhere Klasse L aufgerückt ist, haben sich beide 1. Mannschaften Heuer wieder zu messen. Wie Calw so hat auch Unterreichenbach Heuer Aussichten, wiederum eine unter den ersten Stellen einzunehmen. Das Vorspiel endete unentschieden 1:1. Calw hat bei diesem Spiel infolge des eig. Platzes etwas voraus.
Schützt dke Hunde vor KÜtkel
Der Winter ist plötzlich hereingebrochen, Kalte bat ein» gesetzt, unter ihr leiden nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere und vor allem unsere treuen Begleiter, die Hunde, namentlich wenn sie die Nacht über in schlecht mit Stroh versehenen, rissigen Hütten untergebracht sind, deren Eingang nicht einmal mit einem Sack verschlossen rst und durch deren Fugen überall scharfer Nord- und Ostwind hereinfegt. Nicht umsonst hört man gegenwärtig bei Nacht die Hofhunde mehr als sonst bellen, die Kälte tut ihnen weh. Ueberhaupt gehört der Hofhund bei großer Kälte, namentlich bei Nacht, in das Haus oder in den Stall, er wird auch hier seine Schuldigkeit als Wächter des Hauses tun.
Wetter für Sonntag und Montag.
Der Tiefdruck über Großbritannien zieht nach Nord- osten ab. Für Sonntag und Montag ist bei nordwestlichen Winden für Süddeutschland vielfach bewölktes und kühles Wetter zu erwarten.
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(SCB.s Birkenseld, OA. Neuenbürg, 28 Nov Der 11jährige Herbert Schußler kam hinter die Sprengkapseln, die sein Vater zum Stumpenschießen in Bereitschaft hielt. Er zeigte sie seinen Schulkameraden und bald wurde man einig, eine Zündschnur in Brand zu stecken. Weil aber die Explosion nicht gleich erfolgte, gingen die neugierigen Knaben hinzu- Als Schüßler im Begriff war, die Kapsel in die Hand zu nehmen, explodierte sie und riß dem Knaben einige Finger von der Hand weg. Auch drangen ihm einige Splitter in den Körper, so daß der unglückliche Knabe schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mutzte. Von den andern Knaben wurden ebenfalls einige verletzt.
(SCB.s Pforzheim, 28. Nov. Sang- und klanglos wurde in der vorigen Woche ein Werk vollendet, an dem seit einem Vierteljahrhundert gearbeitet wurde; der Umbau der gesamten Gleis- und Dahnhofanlagen des Bahnhofs Pforzheim. Das letzte Gleisstiick wurde am Donnerstag in Benützung genommen. Man freut sich über die Verbesserung der Verkehrsver- hältnisse umsomehr, als die Stadt heute 85 000 Einwohner zählt.
(SCB.s Heilbronn, 28. Nov. In der gestrigen Eemeinderats- fitzung wurde der Antrag, wonach in Heilbronn bei der diesmaligen Wahl die Männer und Frauen getrennt ihre Stimm« abgeben sollen, ohne Widerspruch angenommen.
(SCB.s Tübingen, 28. Nov- Das hiesige Neichswehr- bataillon wurde innerhalb 14 Tagen zum zweitenmal von der Interalliierten Militär-Kontrollkommission heimgesucht. Während sich der mehrere Stunden dauernde Kon- trolloesuch das erstemal auf eine Prüfung der Stärken und Bekleidung erstreckte, wurde das zweitemal die Ausrüstung mit Waffen, Gerät und Ausrllstungsgegenständen besichtigt Die Kontrolle, die sehr peinlich durchgeführt wurde, ergab natürlich keinerlei Anstände.
(SCB.s Tuttlingen, 28. Nov. Daß die Donau auch mit Beginn des Winters völlig versinkt, ist schon dagewesen, gehört aber immerhin zu den Ausnahmen. Vor ca. 4 Wochen fand die Schwarzwalddonau wieder ihren Weg zu uns, und es war der Wasserstand in jüngster Zeit ein normaler. Da ging er in den letzten Tagen rasch zurück und vom Sonntag auf den Montag erfolgte die völlige Versinkung. Seit dieser Zeit fließt kein Tropfen mehr über die berüchtigten Löcher beim „Brühl". Die Eisdecke, die der Fluß hatte, ist zu Boden gesunken. Wo noch einiae Tümpel und Eumpen mit Wasser stehen, da wimmelt und zappelt es von Tausenden und Abertausenden kleineren und kleinsten Fischen die sich um ihr Leben wehren; große Mengen, oft dicht geschichtet beisammenliegend, hat der Tod bereits ereilt. Für den Möhringer Fischpächter gab es große Beute; sie war so rtich, daß er genötigt war, einen Wagen zur Bergung benützen zu müssen, insgesamt 8 Ztr. Fische, darunter stattliche Hechte, einer mit einem Gewicht von 9 Pfund. _
Aus Geld-, Volks- u. Landwirtschaft.
Ter Kurs der Reichsmark.
Berliner
1 Goldmart 1 Dollar
1 holländischer Gulden 1 französischer Franken 1 schweizer Franken
Briefkurse.
1000.0 Ma.
4.21 BM. 1700,7 M«. 325. 2 Ma. 812,0 Ma.
^ Börsenbericht.
(SED.) Stuttgart, 28. Nov. Die Stimmung an der Börse war heute wieder ausgesprochen fest. Anleihen lagen still.
Viehseuchenumlage für das Jahr 1825.
Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern sind folgende Veiträge zur Viehseuchenumlage zu entrichten: Für jedes über 1 Jahr alte Pferd und für jedes Maultier 1 für jedes unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlens 40 Pfg., für jedes einer kleinen Rasse angehörige Pferd, jeden Esel und Maulesel 40 Pfg,, für jedes drei Monate alt« und ältere Stück Rindvieh 80 Pfg., für jedes unter 3 Monate alte Kalb 10 Pfg. Für Ziegen wird kein Beitrag erhoben. Für die Verpflichtung Ml Leistung der Beiträge ist der Bestand der umlagepflichtigen Tiere vom 1. Dezember 1924 maßgebend, wie er durch die Viehzählung ermittelt wird. Für Tiere, deren Besitz verheimlicht worden ist, wird der Beitrag auf das lOfache der in Ziffer 1 angegebenen Veiträge erhöht. Die Umlageverzeichnisse sind an Hand der Ortslisten der Viehzählung spätestens bis 15. Dezember 1924 zu fertigen. Ueber Einwendungen gegen die Einträge in den Umlageoer« zeichnissen hat der Ortsvorsteher binnen drei Tagen zu erkennen. Beschwerden hiegegen such beim Oberamt anzubringen. Ueber sie entscheidet der Bezirksrat endgültig. Die Belohnung der Gemeinden für die Aufnahme des Tierbestands, den Einzug der Beiträge und deren Ablieferung an die Zentralkasse wird auf 4 Prozent der eingezogenen Beiträge festgesetzt. Die nicht angefochtenen Umlagebeträge sind ohne Verzug durch die Gemeinde einzuziehen und nach Abzug der Belohnung der Gemeinde bis spätestens 15. Januar abzuliefern.
Fleischpreisermätzigung.
(SEB.s Stuttgart, 28. Nov. Im Anschluß an die Herabsetzung der Viehpreise sind die Fleischpreise mit sofortiger Wirkung wie folgt ermäßigt worden: Ochsen- und Rindfleisch I. 90 bis 95 Pfg. (bisher 95—100 Pfg.). II. 80 (85s; Kuhfleisch I. unverändert; Kalbfleisch I. 95—100 (100—110s, II. 75—85 (80 bis 90s; Schweinefleisch 115 (120s; Hammelfleisch 70—80 (80 bis 85); Schaffleisch 50—60 (60—70) Pfg.