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Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- unb Gemeinbe-Behöröen des Kreises Eakv

Rr. 333

3. (110.) Jahrgang

Rückschau auf die Arbeitsschlacht 1S3S

8. Jahresbericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung u. Arbeitslosenversicherung

Berlin. 4. Dezember

Am Freitag übergab die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche­rung der Oeffentlichkeit ihren achtenIah- resbericht für die Zeit vom 1. April

1935 bis zum 31. März 1936. Zur Erläute­rung dieses umfassenden Tatsachenberichtes, der mit vielen Zahlenübersichten und gra­phischen Darstellungen den Text anschaulich gestaltet, führte der Pressereferent der Reichs­anstalt vor Pressevertretern u. a. aus:

Im Kamps gegen die Arbeitslosigkeit ist in der Zeit vom 1. April 1935 bis 31. März

1936 wiederum ein großer Erfolg erzielt worden. Betrug die Zahl der Arbeitslosen Ende März 1935 noch rund 2.4 Millionen, so wurden ein Jahr später nur noch 1 937 090 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gezählt. Das bedeutet eine Abnahme um 19.4 v. H. Diese günstige Entwicklung kommt noch klarer zum Ausdruck, wenn man den Um­fang der Arbeitslosigkeit auf I960 Einwoh­ner an diesen beiden Stichtagen vergleicht. Ende März 1935 kamen auf 1009 Einwoh­ner noch 36.4 Arbeitslose, am 31. März 1936 jedoch nur noch 29.3 Arbeitslose. Wesentlich ist dabei auch die Feststellung, daß wir das Frühjahr 1936 mit einer um rund '/r Mil­lion niedrigeren Zahl von Arbeitslosen be­gonnen haben, wie überhaupt der Rückgang im Haushaltsjahr 1935/36 größer war als im Jahre zuvor.

Je mehr die Arbeitslosigkeit verschwindet, desto weniger sind die Entwicklung bzw. der weitere Rückgang der Zahl der Arbeitslosen geeignet. Spiegelbilder der Entwicklung des Arbeitseinsatzes und der Wirtschaftstätigkeit eines Volkes zu sein. Ein zuverlässigerer Gradmesser ist vielmehr die Entwicklung der Beschäftigtenzifser. die auch im Berichtsjahr nicht mit der Entwicklung der Arbeitslosen- zahl korrespondiert, sondern wesentliche Ab­weichungen in Richtung einer stärkeren Zu­nahme der Zahl der Beschäftigten ausweist.

X Berlin, 4. Dezember.

Auf einer wirtschaftspolitischen Kund­gebung an der Berliner Universität sprach der Leiter der Kommission für Wirtschafts­politik der NSDAP., Bernhard Köhler, überDie Beseitigung der Armut'. Als Vor­aussetzungen hiefür bezeichnte er. da es eine naturgesetzliche oder gottgewollte Armut nicht gibt, den entschlossenen Willen zum Einsatz aller angeborenen Fähigkeiten, den Willen zur richtigen Bewirtschaftung der eigenen Ar­beitskraft und des Ertrages.und die ent­schiedene und völlige Abwehr jeder Art von Ausbeutung. Dazu ist jede, verfügbare Arbeitskraft so zweck­mäßig wie möglich einzusetzen. Die Zahl der einsahfähigen Arbeitslosen und stellungslosen älteren Angestellten und die Reserven von Arbeitskraft, die in der da und dort noch un­vermeidlichen Kurzarbeit liegen, müssen voll ausaeschöpst werden. Die geglaubt haben, daß die Forderung nach restloser Beseitigung der Arbeitslosigkeit das utopische Wunschbild eines romantischen Sozialismus sei, werden nun erkennen, daß die sittliche Forderung mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit völlig übereinstimmt. Weiter ist die Planmäßige Einordnung der Wirtschaftstätigkeit des ein­zelnen in einen großen Wirtschaftsplan ebenso wirtschaftlich nützlich wie sittlich not­wendig.

Sparen heißt nicht entbehren, sondern nur richtig wirtschaften. Es ist wichtiger, das deutsche Haus und die Werkstatt des deut- schen Volkes gut einzurichten, als möglichst viel zu verbrauchen. Die Möglichkeit der Verbrauchssteigerung ergibt sich dann von selbst. Der entscheidende Erfolg der zweiten Arbeitsschlacht, für die die Verkündung des Vierjahresplanes den Angriffsbefehl dar­stellt. wird eine Versorgungsmöglichkeit des deutschen Volkes sein, die ohne Wucher und Ausbeut lingsgefahr jeder ehrlichen Arbeit zugutekommt.

L>o st leg diese Zahl um rund eine halbe Million stärker an. als die Zahl der Arbeitslosen gesunken war. Diese verschiedenartige Entwicklung läßt nur den außerordentlich erfreulichen Schluß zu. daß nicht nur die sogenannte un- sichtbare Arbeitslosigkeit weitgehend beseitigl werden konnte, sondern daß es auch möglich war. den starken Jahrgang Jugendlicher ohne große Schwierigkeiten in das Erwerbsleben aufzunehmen. Die bereits im Jahr zuvor be­gonnene Einschränkung der öffentlichen Nor- standsarbeiten konnte dank der gesteigerten Aufnahmefähigkeit der deutschen Wirtschaft verstärkt fortgesetzt werden. Infolgedessen ging die Zahl der Notstandsarbeiter inner- halb Jahresfrist von rund 350 090 auf rund 220 vOO zurück.

Besonders erfreulich ist auch die starke Ab­nahme bei den arbeitslosen anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen, und zwar von rund 570 000 Ende März 1935 auf rund 300 000 Ende März 1936. Das bedeutet eine Abnahme um über 45 v. H. Damit ist zugleich der An­teil der arbeitslosen anerkannten Wohl- tahrtserwerbslosen von rund 50 v. H. auf etwas mehr als 25 v. H. der von der Reichs- anstatt unterstützten Arbeitslosen zurückgc- gange». Gleichzeitig hat die ungesunde En:- Wicklung der früheren Jahre eine wesentliche Besserung erfahren und die Zusammenfassung der unterstützenden Arbeitslosenhilfe im

Rahmen der Reichsanstalt weitere Fortschritte gemacht.

Der feit der Machtübernahme erzielte bei­spiellose Rückgang der Arbeitslosigkeit ist vor allem darauf zurückzusühren. daß n eu - artige Wege zur Lösung der Ar­beitslosenfrage beschritten werden. Eine staatspolitisch begründete Arbeitseinsatz­politik. die von dem Grundgedanken ausgeht, daß es richtiger ist, dem arbeitslos geworde­nen Volksgenossen so schnell wie möglich wie­der Arbeit und Brot zu verschaffen, statt ihn lediglich zu unterstützen, kann aber nur dann erfolgreich fein, wenn sie mit Hilfe planvoll durchdachter Maßnahmen betrieben und vor allem, wenn sie einheitlich geführt und ge­lenkt wird. Schritt für Schritt mit den ein­zelnen Abschnitten des Kampfes um die Be- seitigung der Arbeitslosigkeit ist die Reichs» anstatt dem Ziele einer solchen einheitlich ge­lenkten und Planmäßig durchgeführten Ar­beitseinsatz-Politik näher gekommen. Davon legt Zeugnis ab sowohl das Gesetz über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 26. 2. 1935 als auch das Gesetz über Arbeitsver­mittlung. Berufsberatung und Lehrstellen- Vermittlung vom 5. November 1935. das die Reichsanstalt grundsätzlich sowohl zur alleini­gen Trägerin der Vermittlung von Arbeits­kräften als auch der Zuführung des Nach- Wuchses in die einzelnen Berufe und damit des Arbeitseinsatzes überhaupt gemacht hat-

Rosenberg vor den fränkischen SA.-Fiihrern

Auf den Schultern der SA. wurde die Revolution zum Siege getragen

Nürnberg, 4. Dezember

Auf der Arbeitstagung des fränkischen SA.-Führerkorps sprach am Freitag der Be­auftragte des Führers zur Ueberwachung der Schulung und Erziehung der gesamten nationalsozialistischen Bewegung, Neichsleiter Alfred Rosenberg. Er skizzierte einleitend die Entwicklung des nationalsozialistischen Kampfes, der bewiesen habe, daß einer neuen Weltanschauung nicht eine Theorie oder Debatte vorauszugehen brauchten, sondern daß Charakterwille und -Haltung eine -neue Weltanschauung wachsen ließen. Bei diesem Wachsen habe sich die SA. ein weltgeschicht­liches Verdienst erworben. Man könne es heute mit Stolz sagen: .Auf den Schultern der SA. wurde die Revolution zum Siege getragen!'

Tie SA. aber sei, wie kaum eine andere Organisation, nach ihrer inneren Struktur an das Leben des Alltages geknüpft. Damit sei die SA. zugleich zur Kerntruppe für die Verteidigung der Idee bestimmt und es sei aut. daß der Mann im Braunhemd ebenso bei großen politischen Aktionen wie bei schweren Unglücksfällen als der unbekannte, stets bereite Helfer erscheine. So leiste die SA. in stillem Einsatz ungeheuer viel für die nationalsozialistische Idee.

-Im Ausland sei vielfach aus Haß Achtung und schließlich Verständnis geworden für die weltgeschichtliche Tatsache der NSDAP., wie sie sich auf den beiden letzten Reichsparteitagen manifestierte. Wie einst Athen den großen Ber- teidigungskampf der griechischen Kultur gegen bas Kleinasiatentum führte, so sei Deutschland heute bestimmt, iLuropas Kultur gegen oa» jüdisch-bolschewistische System zu verteidigen,

Dieser Kampf verlange selbstverständlich den geschloffenen Einsatz der Menschen, denen die NSDAP, das Rüstzeug geben werde. Dazu aber gehöre die totale Erfassung der deutschen Menschen, denn die Weltanschauung des Natio- nalsozialiSmus sei unteilbar. Um in dieser Idee und Weltanschauung festen Boden zu be- kommen, müsse jeder in sich die Entscheidung selbst fällen. Der Nationalsozialismus nehme oiesen inneren Kampf niemand ab. Aber die er- kämpfte, nicht einefertig gelieferte" Weltan­schauung führe die Menschen dann in die Ge- meinschaft der Idee.

Bei dieser Arbeit am deutschen Menschen hat die SA. nicht nur ein großes Vermächtnis zu wahren, sondern selbst die heldische Haltung

des nationalsozialistischen Menschen vorzuleben! damit wir alle einmal in den Sturm Horst Wessels in Ehren eingegliedert werden können."

Stürmischer Beifall folgte den Worten des Reichsleiters.

Selb»; MW LttftiindiWg

Paris, 5. Dezember.

In der Kammer sprach gestern Außen­minister Delbos über Frankreichs Außen­politik. Auf die Beziehungen zu Deutschland eingehend, erklärte er, daß nichts für die Be­ruhigung Europas notwendiger sei, als eine deutsch-französische Annäherung. Psychologisch sei sie möglich, denn Frankreich und Deutschland hätten auf den Schlacht­feldern gelernt, sich zu schützen. Politisch gebe es keine Grenzfrage, die sie voneinander trenne, aber um sich verständigen zu können» müsse man Reibungen verhindern. Das ein­zige Hindernis für eine Annäherung sei, so behauptete Delbos, dieeinseitige" Aufhebung von Verträgen.

Frankreich suche eiue« Boden -er Ver­ständigung anf Wirtschaftlichem Gebiet «nd in einem neuen Westpakt.

Politische Wochenschau

Man kann zwar nicht sagen, daß die außenpolitische Entwicklung der vergangenen Woche nicht weit her gewesen sei. aber im­merhin geht uns doch das zu verzeichnende wichtige, innenpolitische Geschehen in erster Linie an. Der Neichsbauerntag klang aus in gewaltigen Appellen führender Män­ner an die deutschen Bauern, ihr Aeußerstes für den neuen Vierjahresplan beizutragen. Diese Reden hatten wahrlich Hand und Fuß. Sie sind wohl im In- und Ausland ver­standen worden.Tie Bauernfcheunen sind unsere Panzerschränke'.Tie deutschen Bauern sind die Sturmbataillone der Er- nährungssreiheit'; das waren die Parolen» und der deutsche Bauer wird unter solcher Führung so wenig versagen wie in den letz­ten vier Jahren.

Die Frage der Kunstkritik beherrschte indessen die große alljährliche Tagung der Reichskulturkammer in Berlin. Auch hier war die Parole, die Dr. Goebbels heraus­gab:Statt Kunstrichter nun Kunstdie» n e r', klar und eindeutig genug, um überall verstanden zu werden, und auch hier haben wir im Ausland bei allen ehrlichen Leuten nicht wenige Bewunderer, die diese deutschen Errungenschaften auch gern bei sich einge- sührt sehen würden.

Die Beschlüsse deS Reichskabi­netts gehören daneben nicht zu den klein­sten Ereignissen der Woche. Es wird wohl kaum einen vernünftigen Menschen geben, der die Todesstrafe für die volksschädlichen Kapitalverschieber wie die Ausbürgerung meist jüdischer Literaten vergangener Zeiten nicht restlos billigt und der sich nicht über den großen Ernst und über die Tatkraft freut, mit der aus allen Gebieten der Vierjahresplan in die Praxis umzusetzen begonnen wird. In sehr solider Weise ist z. B. die Reichsresorm mit einer großzügigen Realsteuerre- sorm eingeleitet worden.

Daß die HI. nunmehr auch rein formal- gesetzlich zur Staatsjugend geworden ist, be- deutet nur den Abschluß eines längeren, ge­sunden. weil ganz natürlichen Entwicklungs­prozesses, dessen zweckmäßiges Endziel keinem Beobachter zweifelhaft sein konnte. Auch auf dieser Linie sind wir dem Ausland um ver­schiedene Nasenlängen voraus, denn die Er­gänzung von Elternhaus und Schule durch eine weltanschauliche, straffe staats- und wehrpolitische Erziehung der Jugend ist eine Notwendigkeit, an der kein Staat des zwan­zigsten Jahrhunderts auf die Tauer wird vorbeikommen. Mit den neuen Verord­nungen zum Pr eis Problem ist ein Kernpunkt unserer Wirtfchaftsumgestal- tung überhaupt getroffen worden. Dabei ist

Es verstehe die Sorgen Deutschlands, aber Deutschland müsse auch Verständnis für die Sorgen Frankreichs aufbringen. Frankreich wünsche aufrichtig den Abschluß eines Ab- kommens, das die ungeheure Gefahr der Blockpolitik abwende, die Frankreich energisch verurteile, weil sie einen europäischenBür­gerkrieg" heraufbcschwören könnte.

Dieinternationale rote Armee" in Spanien

Nur die Russenhundertprozentig"

Freiwilligenkorps der Abenteurer

Nr. Berlin. 4. Dezember.

Während eine gewisse Auslandspresse mit allen Mitteln der Hetzjournalistik der sowjet­russischen Parole, das Deutsche Reich der Einmischung in Spanien zu verdächtigen, nachkommt, erfährt die Welt die wohlpräzi- sierte und beweiskräftige Nachricht, daß 4ÜVV französische Freiwillig, in zwei Kontingenten von je 2000 Mann im Hafen von Barcelona gelandet seien und sich auf dem Wege nach Madrid befinden, um dort am Kampf gegen di« Rationalisten teil­zunehmen; des weiteren liegen Zahlenan­gaben über di« bisher erreichte Stärke der Sowjetformationen, die im Rahmen der roten spanischen Armee Dienst tun, vor. Nachdem jetzt «in sibirisches Regiment (!). bestehend auS 8000 Mann, in Spanien ein­getroffen ist, wird di« Gesamtzahl der in der roten Armee kämpfende« sowjetrussischen

Staatsangehörigen mit rund 22 UW ange» geben! Dies aber sind nicht die einzigen Na­tionen. die Freiwillige zur Unterstützung des spanischen Bolschewismus auf die iberische Halbinsel entsandt haben. Bisher hat man noch nicht feststellen können, wieviel. Eng, länder z. B. auf seiten der Roten kämvsen.

Evening Standard' macht darauf auf- merksam, daß die Schätzungen über die An- zahl der Freiwilligen in Spanien eine über- wiegende Mehrheit auf der Seite der Roten ergäbe. Außerdem besteheein kleiner Bür­gerkrieg unter diesen Freiwilligen selbst'. Aus der Seite der Roten befände sich ein ganzes Bataillon ..deutscher' Kommunisten, und Franzosen seien auf beiden Seiten bei­nahe gleichmäßig verteilt, nur die sow­jetrussischen Freiwilligen seien hundertprozentig rot. Britische Freiwillige seien nicht sehr zahlreich.