ScnwarzwaldWaclrt
Lerlaz: Kchwarswald-Wacht T.m.b.H. Lalw- Rotattonstruck: U. oelschlsger'sche Puchdruckerei, Salm. Hauptschristleiter: Friedrich Hunt vcheel». Anzeigeuleiter: Ulsred Schasheitl« «mtliche in Salm. ». «. X. R: ISS», «eschästtstelle: Alte« Postamt. Fernsprecher Als Schiltst der Suzeigeuannahme: 7.80 Uhr vormittag«. «I» «ln,eigentarif gilt zur Zeit Preisliste 8. Für richtig« Wiedergabe »ou durch ssernspruch ausgenommen« Anzeigen wirb kein« PewLhr übernommen.
tkalwerlayblatt
Bezuglpret«: Ausgabe N. durch Trllger monatlich 1.5ÜRM. »ad Ui Pfg. .Schwäbische Gonntagspost' seiuschl. W Pfg. LrLgerlohnj. Ausgabe 8 durch Träger monatlich l.8> KM. («iafchl. APfg. Triigerlohn. Sei Postbezug Ausgabe 8 IchiÜ KM. «inschl. 18 Psg. Leitungsgebühr, zuzügl. SS Pfg. «estellgeld. Ausgabe ä. zuzügl. 1L Pfg. sür .Schwäbisch« S-nntagspost». Anzeigenpreis: Der grostspaltige 4S rnm-kaum 7 Psg. Textteil mra lä Psg. Sei Wiederholung kachlast. Mengenstaffel L Srsülluugsort für beide Teil« Salw,
Nationalsoziattstische rageszettrmg
Amtliche Settrmg cker N. S. v. A. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- unb Gemeinde-Behörden des Kreises Laüv
Nr. «28
Calw, Dienstag, 24. November 1S8S
8. <L10.) Jahrgang
Deutschland tritt A-Bootkrieg-Abkommen bei
Eine Rote der Reichseegierung an das englische Autzenamt
Berlin, 23. November.
Botschafter von Ribbentrop hat am Montag im Aufträge der Reichsregierung an den englischen Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten eine Rote gerichtet, in der erklärt Wird, daß die deutsche Reichsregierung den Bestimmungen über den Unterseebootskrieg des Teiles IV des Londoner Seerüstungsvertrages beitritt und diese als dom heutigen Tage ab für sie verbindlich 'mnimmt.
In den ausgedehnten Nachkriegsverhandlungen über die Begrenzung und Herabsetzung der Rüstungen zur See sind internationale Regeln für die Führung des U- Boots-Krieges aufgestellt worden, die in Art. 22 (Teil IV) des Londoner Vertrages vom 22. April 1930 niedergelegt sind und zunächst von Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Japan angenommen wurden. Im Verlaus der deutsch-englischen Flotten- verhandlungen 1935 hat Deutschland ans englische Anfrage hin seine Bereit- Willigkeit erklärt, diesen Bestimmungen beizutreten. Die kgl. britische Negierung Mt nunmehr, nachdem auch die Annahme- Atläriliig von Frankreich und Italien vor- Wgt, Deutschland auf Grund eines vom 6. November dieses Jahres in London von den beteiligten Seemächten gezeichneten Protokolls förmlich zum Beitritt aufgefordert. Daraufhin hat am 23. November der deutsche Botschafter in London an den englischen Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten folgende Note gerichtet:
In einer Mitteilung vom 9. ds. Bits, hat der kgl. britische Botschafter in Berlin dem Neichsminister des Auswärtigen Abschrift eines am 6. Nov. 1936 in London Unterzeichneten Protokolls über die Regeln der Unterseebootskriegführung gemäß Teil IV des Londoner Vertrages vom 22. April 1930 übersandt und dabei namens seiner Regierung der Hoffnung Ausdruck verliehen, die deutsche Reaieruna werde
Sie Well gegen dos Mord- urteil Vit' " 7
kk. Berlin, 23. November.
Das Mordurteil von Nowosibirsk, das auch den reichsdeutschen Ingenieur Stick- ling den Henkern der GPU. ausliefert, hat in der ganzen Welt Entrüstung hervorgerufen. Die englischen Blätter berichten ausführlichst über diesen skandalösen Richtspruch und wenden sich voller Abscheu von der sowjetrussischen Iustizmethode, die Geständnisse erpreßt und keine Entlastungszeugen zuläßt, ab. Wenn auch eine unmittelbare Stellungnahme der Blätter zu den ersten Be- richten fehlt, so gibt doch ihre Fassung und die Anführung der deutschen Pressestimmen das Urteil der englischen öffentlichen Meinung wieder, die in dem Urteil von Nowosibirsk nichts anderes sieht, als eine Provokation und eine Mordabsicht. Einige Blätter drücken Besorgnisse um das Schicksal der übrigen 40 verhafteten Ausländer aus.
In W i e n hat die Nachricht von dem ungeheuerlichen Urteil wie eine Bombe eingeschlagen. Am Abend fand eine große Kundgebung der österreichischen Gruppe der Internationalen Antikommunistischen Vereinigung statt, bei der Innenminister Glaise- vorstenau. der Leiter der Antikomintern. Dr. Ehrt, und mehrere ausländische Persönlichkeiten sprachen.
*
In Orla wurde ein für einen Eisenbahn- lusammenstoß angeblich verantwortlicher Maschinist zum Tode, der Zugführer zu b Jahren Kerker verurteilt. In Roslawl rechnet man mit dem Todesurteil gegen drei «uenbahnbeamte, die an einem zweiten Zua- tusammenstoß schuld sein sollen.
oen genannten Regeln beitreten. Diese Regeln lauten:
„1. Bei ihrem Vorgehen gegen Handelsschiffe müssen Unterseeboote sich nach den Bestimmungen des Völkerrechts richten, welchen Ueberwasserschiffe unterworfen sind.
2. Insbesondere darf, mit Ausnahme des Falles der fortgesetzten Weigerung zu stoppen, nachdem die ordnungsmäßige Aufforderung hierzu ergangen ist, oder des tatsächlichen Widerstandes gegen Besichtigung oder Untersuchung, ein Kriegsschiff, ob Ueber- wasserschiff oder Unterseeboot, ein Handelsschiff nicht versenken oder zur Seefahrt untauglich machen, ohne vorher die Passagiere, die Bemannung und die Schiffspapiere an einen sicheren Ort gebracht zu haben. Für diesen Zweck werden die Boote des Schiffes nicht als ein sicherer Ort angesehen. es sei denn, daß die Sicherheit der
X Goslar, 23. November.
Zum vierten Male ist der deutsche Reichs- nährstaiid im festlich geschmückten Goslar zusammcngetreten. Der vierte Neichsbaucru- tag steht im besonderen Zeichen des Vierjahresplanes, für dessen Durchführung der deutschen Landwirtschaft wichtige Aufgaben gestellt sind. Tie ersten drei Tage sind mit Fachberatungen und Sondertagungen ausgefüllt. So galten die Beratungen am Mon. tag der gleichmäßigen Versor. gung der Verbraucherschaft und dexangemessenenPreiSbildung, Fragen, die den Gliederungen in der Reichs. Hauptabteilung III unterstellt sind. Durch mehr als 150 Marktvcrbände, MarktgDnein- schasten und Bezirksgruppen regelt die Hauptvercinigung des Reichsnährstandes die Volksversorgung. Sie wird durch eine nach einheitlichen Richtlinien ausgerichtete Markt. Überwachung kontrolliert. Eine ähnliche einheitliche Marktübersicht sorgt sür die Er. fassung der Bestände und liefert die Unter, lagen für die Abwickelung des Geschäftes am Markt. Daneben ist der Marktausaleick
Salamanca, 23. November.
Nach Meldungen nationaler Sender sind vor einigen Tagen in Alicante mehrere sowjetrussische „Handelsdampser" eingetroffen. Angeblich führen sie „Lebensmittel" für Madrid. In Wirklichkeit schifsten sie eine große Anzahl sowjetrussischer Hilfsmannschaften aus, die sofort nach Madrid weiter befördert wurden. Der Sowjetbotschaster Moses Rosenberg hat einen Ausruf erlassen, in dem er die Roten in Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten. Madrid müsse „das Grab des Faschismus" werden.
Auch die bolschewistischen Machthaber in Katalonien wollten Berstärkungcn nach Madrid senden und bildeten ein „Katalanisches Bataillon". Im letzten Augenblick vor der Abfahrt weigerten sich jedoch die dem Bataillon zugeteillen Mannschaften, an die Front zu gehen. Es entstand eines Schießerei, bei der es mehrere Tote und Verletzte gab. Auch das rote Bataillon „Valencia", das an den letzten Kämpfen um Madrid teilgenommen hat, meuterte und kehrte nach Valencia zurück. Der Widerstand in Madrid sei völlig aussichtslos, so erklärten die Roten, da die nationalen Truppen bereits Herr der Lage wären.
Im Volkshaus zu Madrid fand eine große Versammlung der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien statt. Dabei be
Passagiere und der Bemannung bei den herrschenden See- und Wetterverhältnissen durch die Nähe von Land oder durch die Anwesenheit eines anderen Schisses, welches in der Lage ist, sie an Bord zu nehmen, gewährleistet ist."
Die deutsche Regierung hat anläßlich der deutsch-englischen Flottenverhandlunaen in der Zusammenfassung de, Besprechungen zwischen den deutschen und englischen Flottensachverständigen am 23. Juli 193k ihre Bereitwilligkeit erklärt, den Bestimmungen über den U-Bootskrieg des Teiles IV des Londoner Seerüstungsvertrages beizutreten. Demgemäß beehre ich mich, im Auftrag meiner Regierung zu erkläre«, daß di« deutsche Regierung den oben wiedergegebenen Regeln beitritt und diese als dom heutigen Tage ab sür sie verbindlich annimmt. (Schlußsormel) aez. v. Ribbentrop.
im Sinne einer gesunden Vorratshaltung seit den letzten Jahren nahezu lückenlos ausgebaut. Preisschwankungen zum Ausgleich der Versorgungsver- hältnisse werden nicht mehr ge- duldet. Zur Ueberwindung zeitlicher Schwierigkeiten trägt der Marktausgleich durch untereinander verwertbare Erzeugnisse bei, um im Sinne einer Verbrauchslenkung sür den Verzehr derartiger Erzeugnisse zu sorgen, die gerade besonders reichlich und preiswert zur Verfügung stehen und vor dem Verderb bewahrt werden müssen.
Besonders interessant waren die Mitteilungen des Bauern Nietfeld-Beckmann von der Hauptvereinigung der deutschen Milchwirtschaft, der feststellte, daß die Butterversorgung aus eige- ner Scholle keine Unmöglichkeit ist. wenn es gelingt, die jährliche Milchleistung noch um etwa ein Achtel bis ein Fünftel zu steigern. Eine weitere Entlastung würde eintreten, wenn die Haushaltungen in größerem Umfange als bisher entrahmte Milch verwendet
schuldigten die Kommunisten die Sozialdemokraten, daß sie die Uebergabe der Hauptstadt an die Rationaltruppen vorbereiteten. Der Krach zwischen den feindlichen Brüdern nahm derartige Ausmaße an, daß Schüsse gewechselt wurden.
Wie das „Echo de Paris" aus Barrclona berichtet, haben die Anarchisten in per katalanischen Hauptstadt eine Schreckensherrschaft aufgerichtet. Als di« Nachricht von der Ermordung ihres Häuptlings Durruddi durch Madrider Kommunisten bekannt wurde, ist von den Anarchisten eine Art Bartholomäusnacht veranstaltet worden. Dir furchtbaren Ausschreitungen find schließlich sogar der Leitung -er anarchistischen Verbände zu arg gewesen, so daß sie in dringenden Ausrufen die Einstellung des blutigen Terrors gefordert Hst.
In Barcelona sind Vorbereitungen im Gange, um einen täglichen Flugverkehr nach Sowictrußland zu oraanisieren.
Reue WU Seritrale für Westeuropa
X Paris, 23. November.
Nach einer Mitteilung des „Matin" werden in Barcelona die Vorbereitungen für die Schaffung einer Zweigstelle der GPU. sür Westeuropa mit Hochdruck betrieben. Die erfahrensten Sachverständigen find dieser .xmsländischen Operationsabteilung" zuge- teilt, die künftig olle Geheimtruppen der GPU. in Europa leiten wird. Die bisher in
Mi/eus/chrmeöe
-es Lan-oolkS
Zum 4. Reichsbauerntag in Goslar
Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit der alten Reichsstadt Goslar vom Neichs- und Preußischen Minister des Innern die amtliche Bezeichnung „N e i ch s b a u e r n - stadt Goslar" verliehen wurde. Die Ausnahme dieses Ereignisses in der Oeffent- lichkeit bewies eindeutig, daß die alte Harzstadt heute tatsächlich für das ganze deutsche Volk zum Sinnbild alter deutscher Bauerntradition geworden ist.
Die trutzige Geschichte dieser Stadt hat auch in unseren Tagen neue Bedeutung gewonnen. Dort leben all die großen Fragen und Probleme aus, die sich mit dem deutschen Landvolk und darüber hinaus mit der ganzen Ernährungswirtschaft beschäftigen und von denen das deutsche Volk weiß, daß sie in Goslar — und zwar auf den jährlichen Reichsbauerntagen — in ihren Grundsätzen und jeweiligen Arbeitsabschnitten verkündet werden. Goslar hat mit den Reichsbauerntagen einen bestimmten Sinn und eine bestimmte Aufgabe bekommen.
Der Reichsbauernsührer hat das Führerkorps des Reichsnährstandes nun zum 4. Reichsbauerntag vom 22. bis 29. November aufgerufen, davon zum dritten Male nach Goslar. Wer die vergangenen Rcichsbauerntage erleben konnte, der hat dabei die Feststellung machen müssen, daß sich schon jetzt sür diese bedeutendste Veranstaltung des Reichsnährstandes eine gewisse Tradition herausgebildet hat, die in Kleinigkeiten sich hier und da vielleicht einmal ändern, im Grundsätzlichen aber bestehen bleiben wird. Im Aeuße- ren wird diese Tradition gekennzeichnet durch die Reihenfolge der Veranstaltungen: durch Erössnungsscierlichkeiten. Sondertagungen der einzelnen Abteilungen, der Rcichshaupi- abteilungen und anderer Fachtagungen, durch die Vorträge auf den Haupttagungen, an denen jeweils das gesamte Führer- und Untersührerkorps des Reichsnährstandes teil- nimmt, durch den festlichen Rahmen der Veranstaltung „Deutsches Bauerntum" und durch die Schlußkundgebungen, auf denen der Reichsobmann und der Reichsbauernsührer selbst das Wort nehmen. Tie Ab sch lutzrede des R e i ch s b a u e r n f ü h r e r s bringt jeweils die knappe und straffe Zusammenfassung der Ergebnisse der verschie- denen Fachtagungen und damit für da? bäuerliche Führerkorps die Richtlinien, nach denen die Arbeit des kommenden Jahres ausgerichtet werden soll.
Die bisherigen Reichsbauerntage haben sich immer durch eine klare Gliederung und straffe Zusammenfassung des Programms der Arbeits- tagungen und Einzelkundgebungen ausgezeichnet. Immer wurde mit dieser Form eine klare und eindeutige Willensbildung erkennbar. Ob es sich im einzelnen um die äußere Form der Haupttagungen, um den Inhalt der Reden und Vorträge, um die Arbeit der Fachtagungen oder um die kulturpolitischen Veranstaltungen handelte, — immer wieder war jede Veranstaltung von dem Willen getragen, eindeutig und klar zu irgendeiner Frage Stellung zu nehmen und dieses oder jenes schwebenoe Problem so oder so zu ent- scheiden, wenn eine Entscheidung notwendig und die Zeit dazu reif war.
Diese klare Mllensbildung, die auch den 4 "»eichsbanerntag kennzeichnen wird, unterscheidet sich wohltuend von den schwatzhaften und parlamentarischen Diskussionstagungen früherer Bauernorganisationen. Allerdings
Prag, Wien und Zürich betriebene Herstellung falscher Dokumente und Ausweise soll ebenfalls der neuen Zentrale übertragen werden. Alle schriftlichen Unterlagen und Nachrichten werden jetzt in Barcelona zu» sammenlauken und von hier aus erst nach Moskau gehen. Auch die in Paris gestohlenen Trotzki-Tokumente — worüber wir kürzlich berichtet haben — sollen nach Barcelona unterwegs sein.
Reichsnährstand zum Appell angelreten
Vierter Reichsbauerntag in Goslar — Die Sicherung der Selbstversorgung
Sowjettruppen in Barcelona ansgeschifft
Kommunisten und Sozialdemokraten im Streit — Meuternde Milizen