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Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- unb Gemeinde-Behörden des Kreises Laüv

Nr. «28

Calw, Dienstag, 24. November 1S8S

8. <L10.) Jahrgang

Deutschland tritt A-Bootkrieg-Abkommen bei

Eine Rote der Reichseegierung an das englische Autzenamt

Berlin, 23. November.

Botschafter von Ribbentrop hat am Montag im Aufträge der Reichsregierung an den englischen Staatssekretär für Aus­wärtige Angelegenheiten eine Rote gerichtet, in der erklärt Wird, daß die deutsche Reichsregierung den Bestim­mungen über den Unterseeboots­krieg des Teiles IV des Londoner See­rüstungsvertrages beitritt und diese als dom heutigen Tage ab für sie verbindlich 'mnimmt.

In den ausgedehnten Nachkriegsverhand­lungen über die Begrenzung und Herab­setzung der Rüstungen zur See sind inter­nationale Regeln für die Führung des U- Boots-Krieges aufgestellt worden, die in Art. 22 (Teil IV) des Londoner Vertrages vom 22. April 1930 niedergelegt sind und zunächst von Großbritannien, den Vereinigten Staa­ten und Japan angenommen wurden. Im Verlaus der deutsch-englischen Flotten- verhandlungen 1935 hat Deutschland ans englische Anfrage hin seine Bereit- Willigkeit erklärt, diesen Bestimmun­gen beizutreten. Die kgl. britische Negierung Mt nunmehr, nachdem auch die Annahme- Atläriliig von Frankreich und Italien vor- Wgt, Deutschland auf Grund eines vom 6. November dieses Jahres in London von den beteiligten Seemächten gezeichneten Proto­kolls förmlich zum Beitritt aufgefordert. Daraufhin hat am 23. November der deutsche Botschafter in London an den eng­lischen Staatssekretär für Auswärtige An­gelegenheiten folgende Note gerichtet:

In einer Mitteilung vom 9. ds. Bits, hat der kgl. britische Botschafter in Berlin dem Neichsminister des Auswärtigen Abschrift eines am 6. Nov. 1936 in London Unterzeichneten Protokolls über die Regeln der Unterseeboots­kriegführung gemäß Teil IV des Londoner Ver­trages vom 22. April 1930 übersandt und dabei namens seiner Regierung der Hoffnung Aus­druck verliehen, die deutsche Reaieruna werde

Sie Well gegen dos Mord- urteil Vit' " 7

kk. Berlin, 23. November.

Das Mordurteil von Nowosibirsk, das auch den reichsdeutschen Ingenieur Stick- ling den Henkern der GPU. ausliefert, hat in der ganzen Welt Entrüstung hervorge­rufen. Die englischen Blätter berichten ausführlichst über diesen skandalösen Richt­spruch und wenden sich voller Abscheu von der sowjetrussischen Iustizmethode, die Ge­ständnisse erpreßt und keine Entlastungszeu­gen zuläßt, ab. Wenn auch eine unmittelbare Stellungnahme der Blätter zu den ersten Be- richten fehlt, so gibt doch ihre Fassung und die Anführung der deutschen Pressestimmen das Urteil der englischen öffentlichen Mei­nung wieder, die in dem Urteil von Nowo­sibirsk nichts anderes sieht, als eine Provo­kation und eine Mordabsicht. Einige Blätter drücken Besorgnisse um das Schicksal der übrigen 40 verhafteten Ausländer aus.

In W i e n hat die Nachricht von dem un­geheuerlichen Urteil wie eine Bombe ein­geschlagen. Am Abend fand eine große Kund­gebung der österreichischen Gruppe der Inter­nationalen Antikommunistischen Vereini­gung statt, bei der Innenminister Glaise- vorstenau. der Leiter der Antikomintern. Dr. Ehrt, und mehrere ausländische Per­sönlichkeiten sprachen.

*

In Orla wurde ein für einen Eisenbahn- lusammenstoß angeblich verantwortlicher Maschinist zum Tode, der Zugführer zu b Jahren Kerker verurteilt. In Roslawl rech­net man mit dem Todesurteil gegen drei «uenbahnbeamte, die an einem zweiten Zua- tusammenstoß schuld sein sollen.

oen genannten Regeln beitreten. Diese Regeln lauten:

1. Bei ihrem Vorgehen gegen Handelsschiffe müssen Unterseeboote sich nach den Bestim­mungen des Völkerrechts richten, welchen Ueberwasserschiffe unterworfen sind.

2. Insbesondere darf, mit Ausnahme des Falles der fortgesetzten Weigerung zu stop­pen, nachdem die ordnungsmäßige Aufforde­rung hierzu ergangen ist, oder des tatsäch­lichen Widerstandes gegen Besichtigung oder Untersuchung, ein Kriegsschiff, ob Ueber- wasserschiff oder Unterseeboot, ein Handels­schiff nicht versenken oder zur Seefahrt un­tauglich machen, ohne vorher die Passagiere, die Bemannung und die Schiffspapiere an einen sicheren Ort gebracht zu haben. Für diesen Zweck werden die Boote des Schiffes nicht als ein sicherer Ort an­gesehen. es sei denn, daß die Sicherheit der

X Goslar, 23. November.

Zum vierten Male ist der deutsche Reichs- nährstaiid im festlich geschmückten Goslar zusammcngetreten. Der vierte Neichsbaucru- tag steht im besonderen Zeichen des Vier­jahresplanes, für dessen Durchführung der deutschen Landwirtschaft wichtige Aufgaben gestellt sind. Tie ersten drei Tage sind mit Fachberatungen und Sondertagungen aus­gefüllt. So galten die Beratungen am Mon. tag der gleichmäßigen Versor. gung der Verbraucherschaft und dexangemessenenPreiSbildung, Fragen, die den Gliederungen in der Reichs. Hauptabteilung III unterstellt sind. Durch mehr als 150 Marktvcrbände, MarktgDnein- schasten und Bezirksgruppen regelt die Hauptvercinigung des Reichsnährstandes die Volksversorgung. Sie wird durch eine nach einheitlichen Richtlinien ausgerichtete Markt. Überwachung kontrolliert. Eine ähnliche ein­heitliche Marktübersicht sorgt sür die Er. fassung der Bestände und liefert die Unter, lagen für die Abwickelung des Geschäftes am Markt. Daneben ist der Marktausaleick

Salamanca, 23. November.

Nach Meldungen nationaler Sender sind vor einigen Tagen in Alicante mehrere sowjetrussischeHandelsdampser" eingetrof­fen. Angeblich führen sieLebensmittel" für Madrid. In Wirklichkeit schifsten sie eine große Anzahl sowjetrussischer Hilfsmannschaften aus, die sofort nach Madrid weiter befördert wurden. Der Sowjetbotschaster Moses Rosenberg hat einen Ausruf erlassen, in dem er die Roten in Madrid anfeuert, weiter Widerstand zu leisten. Madrid müssedas Grab des Faschis­mus" werden.

Auch die bolschewistischen Machthaber in Katalonien wollten Berstärkungcn nach Ma­drid senden und bildeten einKatalanisches Bataillon". Im letzten Augenblick vor der Abfahrt weigerten sich jedoch die dem Ba­taillon zugeteillen Mannschaften, an die Front zu gehen. Es entstand eines Schießerei, bei der es mehrere Tote und Verletzte gab. Auch das rote BataillonValencia", das an den letzten Kämpfen um Madrid teilgenom­men hat, meuterte und kehrte nach Valen­cia zurück. Der Widerstand in Madrid sei völlig aussichtslos, so erklärten die Roten, da die nationalen Truppen bereits Herr der Lage wären.

Im Volkshaus zu Madrid fand eine große Versammlung der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien statt. Dabei be­

Passagiere und der Bemannung bei den herrschenden See- und Wetterverhältnissen durch die Nähe von Land oder durch die An­wesenheit eines anderen Schisses, welches in der Lage ist, sie an Bord zu nehmen, ge­währleistet ist."

Die deutsche Regierung hat anläßlich der deutsch-englischen Flottenverhandlunaen in der Zusammenfassung de, Besprechungen zwischen den deutschen und englischen Flot­tensachverständigen am 23. Juli 193k ihre Bereitwilligkeit erklärt, den Bestimmungen über den U-Bootskrieg des Teiles IV des Londoner Seerüstungsvertrages beizutreten. Demgemäß beehre ich mich, im Auftrag mei­ner Regierung zu erkläre«, daß di« deutsche Regierung den oben wiedergegebenen Regeln beitritt und diese als dom heutigen Tage ab sür sie verbindlich annimmt. (Schlußsormel) aez. v. Ribbentrop.

im Sinne einer gesunden Vorratshaltung seit den letzten Jahren nahezu lückenlos ausgebaut. Preisschwankungen zum Ausgleich der Versorgungsver- hältnisse werden nicht mehr ge- duldet. Zur Ueberwindung zeitlicher Schwierigkeiten trägt der Marktausgleich durch untereinander verwertbare Erzeugnisse bei, um im Sinne einer Verbrauchslenkung sür den Verzehr derartiger Erzeugnisse zu sorgen, die gerade besonders reichlich und preiswert zur Verfügung stehen und vor dem Verderb bewahrt werden müssen.

Besonders interessant waren die Mittei­lungen des Bauern Nietfeld-Beck­mann von der Hauptvereinigung der deutschen Milchwirtschaft, der feststellte, daß die Butterversorgung aus eige- ner Scholle keine Unmöglichkeit ist. wenn es gelingt, die jährliche Milch­leistung noch um etwa ein Achtel bis ein Fünftel zu steigern. Eine weitere Entlastung würde eintreten, wenn die Haushaltungen in größerem Umfange als bisher entrahmte Milch verwendet

schuldigten die Kommunisten die Sozial­demokraten, daß sie die Uebergabe der Hauptstadt an die Rationaltruppen vor­bereiteten. Der Krach zwischen den feind­lichen Brüdern nahm derartige Ausmaße an, daß Schüsse gewechselt wurden.

Wie dasEcho de Paris" aus Barrclona be­richtet, haben die Anarchisten in per katalani­schen Hauptstadt eine Schreckensherrschaft auf­gerichtet. Als di« Nachricht von der Ermordung ihres Häuptlings Durruddi durch Madrider Kommunisten bekannt wurde, ist von den Anarchisten eine Art Bartholomäus­nacht veranstaltet worden. Dir furchtbaren Ausschreitungen find schließlich sogar der Lei­tung -er anarchistischen Verbände zu arg gewe­sen, so daß sie in dringenden Ausrufen die Ein­stellung des blutigen Terrors gefordert Hst.

In Barcelona sind Vorbereitungen im Gange, um einen täglichen Flugverkehr nach Sowictrußland zu oraanisieren.

Reue WU Seritrale für Westeuropa

X Paris, 23. November.

Nach einer Mitteilung desMatin" wer­den in Barcelona die Vorbereitungen für die Schaffung einer Zweigstelle der GPU. sür Westeuropa mit Hochdruck betrieben. Die erfahrensten Sachverständigen find dieser .xmsländischen Operationsabteilung" zuge- teilt, die künftig olle Geheimtruppen der GPU. in Europa leiten wird. Die bisher in

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Zum 4. Reichsbauerntag in Goslar

Es sind erst wenige Wochen vergangen, seit der alten Reichsstadt Goslar vom Neichs- und Preußischen Minister des Innern die amtliche BezeichnungN e i ch s b a u e r n - stadt Goslar" verliehen wurde. Die Ausnahme dieses Ereignisses in der Oeffent- lichkeit bewies eindeutig, daß die alte Harz­stadt heute tatsächlich für das ganze deutsche Volk zum Sinnbild alter deutscher Bauerntradition geworden ist.

Die trutzige Geschichte dieser Stadt hat auch in unseren Tagen neue Bedeutung ge­wonnen. Dort leben all die großen Fragen und Probleme aus, die sich mit dem deutschen Landvolk und darüber hinaus mit der gan­zen Ernährungswirtschaft beschäftigen und von denen das deutsche Volk weiß, daß sie in Goslar und zwar auf den jährlichen Reichsbauerntagen in ihren Grundsätzen und jeweiligen Arbeitsabschnitten verkündet werden. Goslar hat mit den Reichsbauern­tagen einen bestimmten Sinn und eine be­stimmte Aufgabe bekommen.

Der Reichsbauernsührer hat das Führer­korps des Reichsnährstandes nun zum 4. Reichsbauerntag vom 22. bis 29. November aufgerufen, davon zum dritten Male nach Goslar. Wer die ver­gangenen Rcichsbauerntage erleben konnte, der hat dabei die Feststellung machen müssen, daß sich schon jetzt sür diese bedeutendste Veranstaltung des Reichsnährstandes eine gewisse Tradition herausgebil­det hat, die in Kleinigkeiten sich hier und da vielleicht einmal ändern, im Grundsätz­lichen aber bestehen bleiben wird. Im Aeuße- ren wird diese Tradition gekennzeichnet durch die Reihenfolge der Veranstaltungen: durch Erössnungsscierlichkeiten. Sondertagungen der einzelnen Abteilungen, der Rcichshaupi- abteilungen und anderer Fachtagungen, durch die Vorträge auf den Haupttagungen, an denen jeweils das gesamte Führer- und Untersührerkorps des Reichsnährstandes teil- nimmt, durch den festlichen Rahmen der Ver­anstaltungDeutsches Bauerntum" und durch die Schlußkundgebungen, auf denen der Reichsobmann und der Reichsbauernsührer selbst das Wort nehmen. Tie Ab sch lutz­rede des R e i ch s b a u e r n f ü h r e r s bringt jeweils die knappe und straffe Zu­sammenfassung der Ergebnisse der verschie- denen Fachtagungen und damit für da? bäuerliche Führerkorps die Richtlinien, nach denen die Arbeit des kommenden Jahres ausgerichtet werden soll.

Die bisherigen Reichsbauerntage haben sich immer durch eine klare Gliederung und straffe Zusammenfassung des Programms der Arbeits- tagungen und Einzelkundgebungen ausgezeich­net. Immer wurde mit dieser Form eine klare und eindeutige Willens­bildung erkennbar. Ob es sich im einzelnen um die äußere Form der Haupttagungen, um den Inhalt der Reden und Vorträge, um die Arbeit der Fachtagungen oder um die kultur­politischen Veranstaltungen handelte, immer wieder war jede Veranstaltung von dem Wil­len getragen, eindeutig und klar zu irgendeiner Frage Stellung zu nehmen und dieses oder jenes schwebenoe Problem so oder so zu ent- scheiden, wenn eine Entscheidung notwendig und die Zeit dazu reif war.

Diese klare Mllensbildung, die auch den 4 "»eichsbanerntag kennzeichnen wird, unter­scheidet sich wohltuend von den schwatzhaften und parlamentarischen Diskussionstagungen früherer Bauernorganisationen. Allerdings

Prag, Wien und Zürich betriebene Herstel­lung falscher Dokumente und Ausweise soll ebenfalls der neuen Zentrale übertragen werden. Alle schriftlichen Unterlagen und Nachrichten werden jetzt in Barcelona zu» sammenlauken und von hier aus erst nach Moskau gehen. Auch die in Paris gestohlenen Trotzki-Tokumente worüber wir kürzlich berichtet haben sollen nach Barcelona unterwegs sein.

Reichsnährstand zum Appell angelreten

Vierter Reichsbauerntag in Goslar Die Sicherung der Selbstversorgung

Sowjettruppen in Barcelona ansgeschifft

Kommunisten und Sozialdemokraten im Streit Meuternde Milizen