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Nr» 25^. Amts- und Anzeigeblatt für den Vberamtsbezirk Lalw. 89. Jahrgang.

UrschetnungSweise: 6mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Im vberamts- Seztrr Talw für die einspaltige Borgiszeile 10 Pfg., außerhalb desselben 12 Pfg., -tülamen 25 Pfg. Schluß für Jnseratannahme 10 Uhr vormittags. Telefon ö.

Dienstag, den 27. Oktober

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich. Post­bezugspreis für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.M, im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Pfg.. in Bayern und Reich 42 Pfg.

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Bekanntmachung.

Bekanntmachung.

Sämtliche noch nicht einberufene

AMseristei aller WaffeWitmgea

gelangen am Donnerstag, den 5. November 1914 zur Einstellung.

Mit Rücksicht auf die noch zu bestimmenden Eisenbahnfahrzeiten werden die Gestellungsbefehle erst kurz vor der Einberufung übersandt.

Die von den Truppenteilen wegen Krankheit entlassenen Mannschaften find hiervon nicht be­troffen; dieselben haben sich noch einer Musterung zu unterziehen.

Calw, den 26. Oktober 1914.

Kgl. Bezirkskommando.

Die Herrn Ortsvorsteher

werden beauftragt, vorstehendes wiederholt auf ortsübliche Weise bekannt zu geben.

Calw, den 27. Oktober 1914.

K. Oberamt: Binder.

Sämtliche noch nicht eingezogene

Aerzte

welche noch im dienstpflichtigen Alter sind (bis zum 45. Lebensjahre), haben sich einer Nachmusterung auf Feld- bezw. Earnisondiensttauglichkeit zu unter­ziehen, insbesondere auch alle diejenigen Aerzte, die als unabkömmlich erklärt wurden, sowie alle für dauernd unbrauchbar Ausgemusterten.

Sämtliche hiervon betroffenen Aerzte haben sich am Donnerstag, den 29. Oktober 1914, vor­mittags 10 3V Uhr im Dienstgebäude des Vezirks- kommandos Calw zur Nachmusterung zu gestellen. Calw, den 26. Oktober 1914.

Kgl. Bezirkskommando Calw.

Die Herrn Ortsvorsteher

werden beauftragt, die hiervon betroffenen Arzte auf obige Bekanntmachung hinzuweisen.

Calw, den 27. Oktober 1914.

Kgl. Oberamt. Binder.

K. Oberamt Calw.

Bekanntmachung, betr. Polizeistunde.

Das K. Stellv. Generalkommando hat am 20. d. Mts. Nachstehendes verfügt: Für sämtliche Gemeinden des Landes mit Ausnahme der Stadt­gemeinde Stuttgart wird vom 1. November d. Js. ab die Polizeistunde auf elf Uhr nachts festgesetzt; für die Stadtgemeinde Stuttgart bleibt es bei der Verfügung vom 26. September d. Js., wonach die Polizeistunde auf 12 Uhr festgesetzt ist.

Die Ortspolizeibehörden werden nun zufolge Auftrags des K. Ministeriums des Innern vom 22. d. Mts. (Staatsanzeiger Nr. 254) angewiesen, obige Verfügung alsbald in ortsüblicher Weise be­kannt zu machen und durchzuführen.

Den 26 Oktober 1914.

Reg.-Rat Binder.

Die Mmpk in öelglen und NoMailkreieb

Westlicher Kriegsschauplatz.

Immer heftiger werden die Kämpfe auf unserem rechten Flügel zwischen Aras und Nieuport. Zwar haben unsere tapferen Truppen noch keine entschei­denden Erfolge davongetragen, aber das stete Vor­dringen läßt erkennen, daß die Lage für uns gün­stig steht.

(S.C.V.) Wie demBerliner Tageblatt" aus Rotterdam gemeldet wird, war die Stadt Noulers, die angeblich von den Deutschen geräumt worden sein sollte, am 24. Okt. abends im unbestrittenen deutschen Besitz. Die Deutschen sollen unmittelbar vor Arras stehen.

Ein Amsterdamer Berichterstatter meldet, daß die Lage der Deutschen am Pser-Ppernkanal sehr gün­stig sei, da die Dünen gegen das Feuer der eWlischen Schiffe guten natürlichen Schutz gewährten.

Wie aus dem Bericht des Großen Hauptquar­tiers hervorgeht, haben sich die englischen Schiffe, die den Gegner unterstützten, zurückgezogen, nachdem einige ihrer Schiffe durch unsere Artillerie Volltref­fer erhalten hatten . Solange die Herren Engländer ohne Gefahr für sich die Landarmes unterstützen konn­ten, haben sie sich als Helden gezeigt, rissen aber nach den ersten gutsitzenden Schüssen unserer braven Bat­terien schleunigst aus.

(S.C.B.) DasBerliner Tageblatt" meldet aus Christiania: lieber die Kämpfe in Belgien und Nordfrankreich berichtet derDaily Telegraph", daß die Deutschen verzweifelte (!) Anstrengungen ma­chen, um Calais zu erreichen. Heftige Kämpfe toben jetzt zwischen Lille und Dünkirchen. Die Verbündeten seien näher gegen Ostende vorgerückt. Alle Berichte gehen davon aus, daß die Schlacht jetzt an einen kri­tischen Punkt gekommen ist und daß eine Entschei­dung im Laufe der nächsten Tage fallen müsse. Nach dem gleichen Blatt meldet der Korrespondent desNieuwe Noterdamschen Courant", daß bei Arras seit beinahe 8 Tagen heftig gekämpft wird. Die Deut­schen ständen jetzt in der Linie Arras-Vpern-Dix- muiden. Douai sei von der Bevölkerung verlassen. Die Läden seien geschlossen.

Die

Aussicht der Einnahme von Calais

scheint den Engländern trotz aller Abschwächungs­versuche, daß der Besitz der Stadt den Deutschen we-

Tagesbericht.

(W.T.B.) Großes Hauptquartier, 26. Okt., vor­mittags. (Amtlich.) Mitteilung der obersten Heeres­leitung. Westlich des Pserkanals zwischen Nienport und Dixmuiden, welche Orte noch vom Feind ge­halten werden, griffen unsere Truppen den sich dort noch hartnäckig wehrenden Feind an. Das am Kampf sich beteiligende englische Geschwader wurde durch schweres Artilleriefeuer zum Rückzug gezwungen. Drei Schiffe erhielten Volltreffer. Das ganze Ge­schwader hielt sich darauf am 25. nachmittags außer Schußweite. Bei Ppres steht der Kampf.

Südöstlich Ppres, sowie westlich und südwestlich Lille machten unsere Truppen im Angriff gute Fort­schritte. In erbittertem Häuserkampf erlitten die Engländer große Verluste und ließen 500 Gefangene in unseren Händen. Nördlich Arras brach ein heftiger französischer Angriff in unserm Feuer zusammen. Der Feind hatte starke Verluste.

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz schreitet un­sere Offensive gegen Augustow vorwärts. Bei Jwan- gorod steht der Kampf günstig. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

mg Vorteile bringe, doch gewaltig in die Glieder ge­fahren zu sein.

(S.C.B.) London, 25. Okt. Der militärische Mitarbeiter derTimes" schreibt: Wenn die Deut­schen nach Calais kommen, könnten in einiger Zeit unter dem Schutz der Nacht Batterien vorbereitet und schwere Geschütze herangebracht und aufgestellt werden. Diese Möglichkeit zu leugnen, hieße nur uns eine Enttäuschung bereiten. Deutsche Untersee­boots könnten diese Häfen erreichen, da diesePests" die Art haben, zu gehen und zu kommen, wie es ihnen beliebt. Es ist nicht undenkbar, daß kleine Tor­pedoboote mit der Eisenbahn oder auf Kanälen die Häfen erreichen. DieTimes" schreibt in einem Leitartikel: Wenn der Kaiser jetzt den Vormarsch auf Calais ungeordnet habe, so seien die Gründe da­für mehr politischer als militärischer Natur. Cr wende Kraft in einer Richtung an, die dem eigent­lichen Ziel fern liege und nur selten rächten sich solche Fehler in einem Kriege nicht. Der Besitz von Calais lasse die Aussichten Deutschlands im wesentlichen unverändert. Er habe größere Bedeutung als Ost­

ende, sei aber kein vitaler Punkt. Er sei kein Ersatz für die Unmöglichkeit, in Frankreich oder in Ruß­land vorzudringen und werde bas britische Volk nicht beunruhigen, das längst darauf gefaßt gewesen sei, Nordfvankreich und selbst Paris von den Deutschen besetzt zu sehen, was daraus hervorgehe, daß French seine Seebasis vorübergehend nach dem Golf von Visoaya verlegt habe.

Calais liegt nur etwa 33 Kilometer von Dover entfernt. Unsere Brummer schießen aber über 40 Kilometer. Das wird den Briten gewaltig in die Glieder fahren, wenn sie ständig unter der Angst zu leben haben, daß ihre meerumgürtete Insel selbst nicht mehr sicher ist vor den Granaten der Deutschen. Abgesehen davon hat Calais auch den strategischen Wert, daß es ein Stützpunkt für die von den Eng­ländern so gefürchtete Invasion ist.

Englisches Lob deutscher Strategie.

(S.C.B.) London, 25. Okt. (Nicht amtlich.) Der militärische Mitarbeiter derMorn. Post" schreibt, was man auch über die Strategie des deutschen Ge- neralstabs denken möge, so sei es doch unmöglich, nicht die Energie und die Geschwindigkeit zu bewun­dern, mit der er jede Gelegenheit zur Offensive ver­folge. Er habe sogar übertrieben. Die Geschwindig­keit der Bewegungen habe zu Beginn des Feldzugs in Frankreich den Grundsatz, den Erfolg auszunutze'n, zum Extrem geführt, dem das Marschvermögen der Truppen und die Leistungsfähigkeit des Trains nicht gewachsen gewesen seien.

Französische Gemeinheiten.

(W.T.B.) Paris, 23. Okt. Ein Leitartikel des Temps" über die deutsche Propaganda sagt u. a.: Was kann das kurze, sachliche Communiquö unseres Militärpressebureaus gegen die Ueberschwemmung mit oft geschickt abgefaßten Nachrichten ausrichten, mit denen Deutschland die Öffentlichkeit der ganzen Welt überflutet. Wolff-Bureau, das Organ der Wil­helmstraße, Korr.-Bureau, das des Ball-Platzes, ver­sorgen alle Telegraphenagenturen des Nordens und des Orients mit Material. Andere Agenturen bie­ten ihre Nachrichten gegebenenfalls sogar gratis an. DerTemps" bespricht dann die Hilfsorganisationen zur Aufklärung der Neutralen. Deutschland kämpft hier mit derselben Zähigkeit wie auf dem Schlacht-