Sckwarzwald-Wackt
Berlagj Echivarzwald-Wacht T.m.b.H. Ealw. Rotationsdruck» A. velschlLgee'sch« Buchdrucker-!,- Lalw, Hauxtschrlftleiterr Friedrich Han» kcheele. Anzrig-nleiter: «Isred Schafhett!« «»mtliche In Lalw. D. «. V.SS: SdM B-schLsttst-ll«: «Ite» Postamt, Fernsprecher Wi; Schluß der ilnzetgenannahcke; 7.S0 Ahr vormittag». Al» Anzeigentarif gilt zur Zelt Preillist« S.
Nationalsozialistische Tageszeitung
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Amtliche Zeitung äer N. §. v. A. P.
für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw
Nr. 197
Lalw, Montag, 29. Juni 1986
S. Jahrgang
«Deutschland vor jedem Aeberfall gesichert!"
Reichsminister Dr. Goebbels auf der Führertagung des Gaues Württemberg- Hohenzollern — Grotzangelegter Rechenschaftsbericht von Gauleiter Murr
Stuttgart, 28. Juni.
Am SamStag und Sonntag fand in Stuttgart eine Führertagung statt, zu der aus dem ganzen Gau 10 000 Polnische Leiter zusammen- gekommen waren. Der Reichsminister Dr. Goebbels, der zu dieser Tagung eintraf, wurde von den Tausenden von Volksgenossen auf dem Wege durch die festlich geschmückte Stadt begeistert begrüßt. Beim Betreten der Stadthalle klang dem Reichsminister Dr. Goebbels ein einziger Jubel entgegen.
.In seiner Rede erinnerte er die alten Partei, genossen an jene Zeit,da es für viele Deutschen noch als schimpflich galt, Mitglied oer siSDAP. zu sein. Heute fedoch bedeute es eine besondere Ehre, in den Reihen der national- sozialistischen Bewegung als aktiver Kämpfer zu marschieren. Diejenigen seien die besten Nationalsozialisten, die heute wie damals dieselben seien. Die NSDAP, habe mit der lieber- nähme der ganzen Macht auch die ganze Verantwortung auf ihre Schultern genommen. „Hinter uns liegt nicht ein abgeschlossenes Leben," so sagte der Minister, „sondern schwere Arbeit wartet auf uns. Wir sind noch nicht alt nug, um die großen Aufgaben, die der Lösung rren, auf nachfolgende Generationen zu über- tragen; diese Aufgaben sind uns selbst aufgegeben. Der Wert unserer Generation fleht und fällt mit ihrer Lösung.'
Der Reichsminister beschäftigte sich nun mit dem Vorwurf, die Nationalsozialisten seien die „Heiden des 20. Jahrhunderts' und hätten den Segen des Himmels nicht verdient. „Der Himmel segnet aus die Dauer nur den, der seinen Segen verdient.' Wenn er immer die nur segnen wollte, die am lautesten von ihm reden, dann hätte er sicher unsere Amtsvorgänger gesegnet. Auch das Glück, das uns manche Neider Vorwerken, ist nicht von selbst gekommen. Wir haben in d i e s e n 3'/, I a h r e n u m das Glück gerungen und gekämpft, haben uns gesorgt und manche schlaflose Nacht verbracht, wenn wir um das Schicksal unseres Volkes bangten. Es gehörte nicht nur Glück dazu, die neue Wehrmacht aufzubauen und das Rheinland wieder zu besetzen — das war nicht nur Glück, das war auch Mut! Unsere Vorgänger haben diesen Mut nicht gehabt, und deshalb sind sie gescheitert. (Stürmischer Beifall.)
An groven^Zügen zeichnete Dr. Goebbels sodann ein eindrucksvolles Bild des gewaltigen Aufstieges, den der Nationalsozialismus auf allen Gebieten herbeigeführt hat. Das deutsche Volk sehe viele Erfolge und fühle sich in der Führung Adolf Hitlers gesichert. Das früher zerrissenste Land Europas sei damit zur eigentlichen Ordnungszelle dieses Erdteils geworden. Deutschland sei mit diesen Aufgaben vollauf beschäftigt, so daß es für die Händel der Welt keine Zeit und kein Interesse aufbringen könne. Sein innerer Aufbau sei auf ganz weite Sicht eingestellt. Es brauche niemand zu glauben, daß ein Punkt des nationalsozialistischen Programms vergessen werde. Es frage sich nur. wann die Zeit für seine Erfüllung im einzelnen reis sei. „Wir gehören eben nicht zu jener Sorte von Politikern,' so rief Dr. Goebbels unter stürmischer Zustimmung aus. „die heute einen Entschluß fasten, um ihn morgen unter dem Druck von härteren Tatsachen wieder rückaänaia zu machen.'
Tr. Goebbels verwahrte sich dagegen, daß man Deutschland vorwerfe, es rüste aus. um in einem kommenden Krieg militärische Lorbeeren zu suchen und dadurch sein innenpolitisches Prestige zu heben. Erneut von starken Zustimmungskundgebungen unterbrochen, meinte er. daß es in Europa vielleicht einige andere Regierungen gebe, die eine Prestigesteigerung nötig hätten. »Ich glaube nicht, daß alle Regierungen so furchtlos wie wir zur Wahlurne schreiten oder soLMten in ihLezn
eigenen Volke leben wie wir. Lias oeuifcye Volk weiß, daß das Prestige seiner Führung auch sein Prestige ist.
Zur außenpolitischen Zielsetzung Deutschlands übergehend, erklärte der Minister: „Wenn es uns gelingt, Europa auf einer neuen Grund- läge einen besseren Frieden zu geben, ist das nicht eine Aufgabe, die des Schweißes derBesten verlohnt? Ist diese Aufgabe nicht wert, daß die besten Europäer sich darum iakrelana
mühen? Auf eine andere Weise kommt eben dieser Friede nicht zustande! Es gibt keine Instanz, die den Frieden organisieren könnte, auch der Völkerbund nichtl Im abesstnisch- italienischen Krieg blieb allen friedenstiftenden Instanzen nichts anderes übrig, als die geschaffenen Tatsachen zu akzeptieren. Ver- mutlich wäre es uns ebenso ergangen, wenn wir einmal das Opfer eines kriegerischen lleberfalles geworden wären, deshaw haben wir uns rechtzeitig vorgesehen nach dem Grundsatz: „Völkerbund: st gut. aber Luftgeschwader und Armeekorps sind noch besser!' (Stürmischer Beifall.) Heute wagt eS niemand mehr, uns un- sittliche und die deutsch- Mre^vnd hg?
deutsche Volk verletzende Verträge vorzulegen. weil alle Welt weiß, daß wir solche nicht mehr unterzeichnen.
Der Führer hat sich e»n Verdienst um Deutschland, um Europa und »m die gesamte Kulturmenschheit erworben, denn er hat nicht nur 1933 den Ansturm des Bolschewismus abgewehrt, sondern auch durch die Wiederbesetzung des NheinlandeS Deutschland endgültig gegenjeden Ueberfall gesichert'.
Am Schluß gedachte Reichsminister Dr. Goebbels des Führers, der Deutschland und die Bewegung mit Genialität und Kühnheit von Erfolg zu Erfolg geführt habe und uns allen ein leuchtendes Beispiel der Pflichterfüllung sei.
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Am Samstag war bereits eine große Arbeitstagung in der Stadthalle vorausgegangen, zu -er die einzelnen Gliederungen der Bewegung ihre Vertreter entsandt hatten. Wir berichten von dtstser Arbeitstagung auf Seite S. ^ ^ ' ,
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Vor der Rede Dr. Goebbels gab
Gauleiter .
und Reichsstakthalker Wilhelm Murr '
seiner Freude Ausdruck, Reichsminister Dr. Goebbels bei dieser Kundgebung begrüßen zu dürfen. Er gedachte der ersten Kundgebung gen, bei denen Dr. Goebbels in Stuttgart weilte und wo er sich in einer stürmischen Versammlung in Feuerbach einst in messerscharfer Rede der Marxisten erwehrte und sie glänzend abführte. „Solche Erinnerungen/" rief der Gauleiter unter dem Jubel der Politischen Leiter, „geben uns das Recht, Sie zu den Un. jrigen zu zählen. Wir sind stolz darauf, uns mit Ihnen in den Erinnerungen an die erste Kampfzeit verbunden zu wissen."
Dem Sinn und der Aufgabe der Führer» tagung entsprechend gab dann Gauleiter Murr einen groß angelegten Rechenschaftsbericht, in dem er aus der Arbeit der Gaupropagandaleitung u. a. die bedeutsame Tatsache erwähnte, daß der Gau Württemberg-Hohenzollern bei den Volksabstimmungen im November 1938 an 6. Stelle im Reich stand, bei der Volks- abstimmung am 19. August 1934 an 5. Stelle. Mehr als 50 000 öffentliche Versammlungen und Kundgebungen, über 9000 Filmvorführungen, und die Verteilung von 12 Millionen Broschüren und Flugblättern runden das Bild der propagandistischen Arbeit ab. Nach einem Ueberblick über den Arbeitsbereich des Amtes für Technik kam der Gauleiter auf die weltanschauliche Schulung zu sprechen, wobei er erwähnte, daß wir heute im Schwarzwald und am Bodensee zwei gut eingerichtete Gauschulen besitzen, in denen seit 3 Jahren gegen 3000 Parteigenossen in längeren Kursen geschult worden sind. Außer diesen Schulen bestehen noch die Bauernschule in Lorch, die Schule für Erzieher bei Nürtingen und die Schule der Frauenschaft in Waldsee. In Angriff genommen ist eine Schule für Beamte in Neuffen.
Die NS.-Frauenschaft erfreue sich im Gau einer von Jahr zu Jahr steigenden Mitgliederzahl. Sie verwaltet in eigener Regie zwei Müttererholungsheime in Plieningen und Lauterbach. Nach dem Ueberblick über die Arbeit des Parteigerichts berührte der Gauleiter die Tätigkeit des Gaupersonalamts, in dem mehr als 6000 Hoheitsträger und Mitarbeiter geführt wer. den. In diesem Zusammenhang erwähnte er, daß durch die Stellenvermittlung, die dem Gaupersonalamt angegliedert ist, alle alten Kämpfer untergebracht werden konnten. Nachdem der Gauleiter den Aufgabenkreis des Gauorganisationsamtes und des Gaugeschäftsführers Umrissen hatte, behandelte er den Arbeitsbereich der Deut- schenArbeitsfront, die auch in Würt- temberg die zahlenmäßig stärkste Organisation darstelle. 700 000 Mitglieder sind ihr angeschlossen und werden von ihr betreut. Nach der Deutschen Arbeitsfront ist daS größte Amt noch die NS. -Volkswohlfahr t, aus deren erfolgreicher Arbeit Gauleiter Murr einige Zahlen nannte: Das Auskommen des jeweiligen Winterhilfswerks beträgt etwa 10 Millionen an Sach, und Geld- werten. Zum Vergleich erwähnte er. daß vor der Machtergreifung kaum 2 Millionen ge- sammelt und ausgegeben werden konnten. Die NSV. zählt rund 12 000 Mitarbeiter, deren Zahl sich im Winter aus 22 000 erhöht. 30 000 württembergische Kinder konnten durch die Kinderlandverschickung im Reich untergebracht werden, während Württemberg 40 000 Kinder auS dem Reich aufgenom. men hat. Bis jetzt wurden 160 Kindergärten und 41 NS.-Schwesternstationen eingerichtet.
Weiterhin umriß der Gauleiter die Arbeit des Gauwirtschastsberaters. des Amtes für Agrarpolitik und des Amtes für Volksgesundheit. um auS dem Aufgabenbereich deS Gau- rechtSamtes zu erwähnen, daß bei jedem württembergischen Amtsgericht eine Rechtsberatungsstelle eingerichtet ist, bei der jeder .Schwerkriegsbeschädigte und arme Volksge- uosie unentgeltlich Rechtsauskünfte sich holen
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