Htaiit Eil OrLo

Calw, den 10. Juni 1936

Einquartierung in Calw und Hirsau

Seit den traurigen Tagen der Demobil­machung hat die Stadt Calw keine Soldaten mehr im Quartier gehabt. Fast 18 Jahre sind seitdem verstrichen I Kein Wunder, das; nun die Nachricht von der bevorstehenden Ein­quartierung einer Abteilung unserer neuen Wehrmacht in Calw nnd Hirsan für jung und alt eine Freudenbotschaft gewesen ist. Gestern gingen die Quartiermacher in der Stadt nmher und walteten ihres Amtes. In unserem Fall eines nichtganz einfachen" Amtes, denn man hat sich um die Soldatcu- gäste förmlichgerissen". Einen Soldaten ins Quartier zu bekommen war Ehrensache und wo bas nicht möglich war einfach darum, weil soviel Soldaten gar nicht kommen gab es die unausbleibliche Verstimmung. Aber die wird bestimmt verflogen sein, wenn heute mittag unsere Soldaten einrückcn.

Es sind Artilleristen ans der Garnison Karlsruhe, welche sich auf dem Rückmarsch vom Truppenübungsplatz Heuberg befinden und hier einen Ruhetag cinlegen. Ihre Pferde werden in Calw größtenteils in der Georg Vaumann Halle am Walkmühleweg untergebracht, während Mannschaften und Offiziere im Stadtkern und im südlichen Teil der Stadt cinquarticrt sind. Die Verpflegung erfolgt zur F^nde der Gastgeber durchweg im Privatquartier. Heute abend 7.30 Uhr wird ein Manöverball imBad. Hof" die Ein­wohnerschaft mit den Soldaten vereinen, und auch den Donnerstag über werden die Ar­tilleristen noch hier sein. Der Abmarsch ist für morgen abend angesetzt. Bis dahin wün­schen wir unseren Quartiergästen in Calw und Hirsau recht frohe Stunden.

Deutsches Zugendfest 1936

Die amtlichen Richtlinien für die Durch­führung des Deutschen Jugendfcstcs 1936 sind im Amtsblatt Nr. 10 erschienen. Darnach werden an allen Schulen mit lehrplanmäßi­gem Turnunterricht vom 8. bis 19. Juni Ein­zelleistungsprüfungen sämtlicher 1018jährt- gen Schülerlinnenj in Lauf, Sprung und Wurf öurchgeführt. Jungvolk und Juugmädel kämpsen am Sonntag, den 20. Jnni, Hitler­jugend und Bund Deutscher Mädel am Sonntag, den 21. Jnni in Mannschaften «m den Sieg.

Für die Vorbereitung der sportlichen Wett­kämpfe im Kreis Calw ist imHaus der Jugend" eine Kreisgeschäfts st elle er­richtet worden, von hier aus erfolgt heute der Versand der genauen Richtlinien und Wer- tungstabellen zunächst an die Schulen des Kreises Calw, die hiemit aufgcforöert wer­den, mit den Einzelleistungsprüfungen (siehe auch Amtbl. Nr. 10) sofort zu beginnen. Die Ergebnisse sind bis zum Eintreffen der Schul­leistungsbogen auf selbstgefertigten Tafeln einzutragen. Sieger ist, wer 180 Punkte und mehr erreicht.

Für das Deutsche Jugendfcst ist ein Ab­zeichen geschaffen worden, das durch die Schu­len zum Preis vpn 20 Pfg. verkauft wird- Möglichst jeder Teilnehmer sollte dasselbe tragen. Für die Durchführung der sportlichen Wettkämpfe, der Siegerehrung und Sonn­wendfeier sind Bann-, Jungbann- und Unter­gauführerin verantwortlich. Leiter der Kreis-

Wie wird das Wetter?

Die Großwetterlage ist immer noch ge­kennzeichnet durch das über dem Ostatlantik liegende Hochdruckgebiet, welches seine Lage nur wenig verändert. Auf seiner Ostseite bleibt die Zufuhr mäßig kühler und feuchter Luftmassen aus Nordwesten erhalten, so daß eine wesentliche Besserung deS Witterungs­charakters auch jetzt noch nicht zu erwarten ist. Wir rechnen mit weiteren, zum Teil ge­witterigen Regenfällen, wobei die Tempera­turen im allgemeinen tiefer liegen, als es der Jahreszeit entspricht.

geschüfisstelle des Deutschen Jugendfestes ist Turnlehrer Roller in Calw.

Turnen und Sport am Sonntag

Zu den bevorstehenden leichtathletischen Wettkämpfen auf dem Turn- und Spielplatz haben sich bis heute 80 Teilnehmer gemeldet. Außer dem Turnverein Calw beteiligt sich die Truppführcrschule des RAD. mit einer stattlichen Anzahl Wettkämpfer,' ferner sind die im Kreisgebiet liegenden Orte Schöm­berg, Hirsau, Pfalzgrafenweiler, Freuden­stadt, Wcitingcn b. Horb, Neuenbürg, Con­weiler, Ostelsheim und Altensteig vertreten. Weitere Meldungen werden noch erwartet.

Das Deutsche Rote Kreuz, Frauenverein für Deutsche über See

ist der Erhalter der in den Fiebern, An­strengungen und Gefahren der Tropenländer so unsäglich notwendigen Volksgcsundheit. Die Tätigkeit des Fraucnvereins, des Schutz­engels unserer Deutschen über See, bedeutet

für unsere koloniale Arbeit und ihren Er­folg unendlich viel. Jede dieser Schwcstern- stationen und Entbindungshäuser der Erho­lungsheime und Hospitäler des Vereins ist eine Quelle der Erneuerung für unsere Brü­der und Schwestern über See. Von diesen Häusern gehen Stürme neuen Höffens und neuen WollcnS ins Land, von hier erwächst die körperliche Tauglichkeit der jungen Gene­ration.

Möchte doch die Heimat mehr noch als bis­her dies Frauenwerk mit all der Liebe för­dern, die es verdient und die auch jene Brüder und Schwestern da draußen verdie­nen, die für das Deutschtum kämpfen Jahr um Jahr, und die durch ihre Arbeit mehr als durch Worte jene unwürdige Lüge von unse­rer kolonialen Unfähigkeit widerlegen.

In Calw besteht eine Abteilung des Franenvcreins für Deutsche über See seit 29 Jahren. Die Abteilung sammelt gemein­sam mit dem Landesverein vom Noten Kreuz am diesjährigen Rotkreuztag, den 13./14. Juni. Helft helfen!

NSB.-Walter Müller bei der Arbeit

Ein Stückchen Alltag, ein Kapitel von Pflicht und Dank

Der NSB.-Walter Müller weilt bei der Familie Bäuerle. Er hat die schöne Aufgabe, die Familienmitglieder über die vorgesehenen Hilfsmaßnahmen der NSV. zu unterrichten. Am gläubigsten schauen die beiden Kinder zumNSV.-Onkel" empor; denn die letzte Weihnachtsbescherung der NSV. ist noch in ihrer lebhaften Erinnerung. Die Eltern je­doch sind ungläubig, zurückhaltend.Es ist mitunter keine leichte Aufgabe, die Vor­sehung zu spielen", denkt NSB.-Walter Mül­ler, aber er hat die Pflicht, die vom Schick­sal arg mitgenommenen Menschen aus ihrer Abgestumpftheit herauszureißen, selbst wenn sie zuerst der guten Tat schlechten Willen ent­gegenbringen.

Vater Bäuerle ist seit sieben Jahren er­werbslos; er ist arbeits- und berufsfremd ge­worden. Zwar hatte er in den letzten zwei Jahren wiederholt Stellung gefunden, doch mußte er wieder ausscheiden, weil er den technischen Fortschritten seines Berufes nicht mehr gewachsen war. Die Mutter ist nb- gerackert und vergrämt. Die Wohnung zeigt Spuren der Verwahrlosung. Die guten Möbel sind längst veräußert, und was nicht zu verkaufen war, ist bei bitterster Kälte in den Ofen gewandert. Als der NSB.-Walter ihnen erklärt, daß die Mutter den Som­mer über fort soll in ein Mütter- erhol ungsheim der NSV., malt sich Ablehnung auf ihrem Gesicht.Was soll mit den Kindern werden?" fragt die besorgte Mutter. Ehe Herr Müller antworten kann, wirft der Vater feinausgeschlossen" hin. Erst muß ich Arbeit haben, dann kann ich selbst für meine Familie sorgen!"

So geht es nicht, Herr Bäuerle", wendet der NSV.-Walter ein. Doch Herrn Bäuerles starke Seite" ist das Kritckastertum gewor­den; er weiß alles bester, er will sich in seine Familiensachen nicht dreinreden lassen, er hat seine eigenen Pläne. Geduldig läßt der NSV.-Walter die Kritikfreudigkeit des Familienvaters ausklingen. Ein paar fach­liche Fragen aus dem Beruf des Eiferers lassen ihn verstummen. Er muß einsehen, daß er nicht mehr der Jüngste ist und daß seiner Einschaltung in den Arbeitsprozeß große Schwierigkeiten entgegenstehen. Herr Müller von der NSV. macht ihm klar, daß die Wiedereinführung des Erwerbslosen in den Arbeitsprozeß von Dauer sein soll, damit das von der NSV. beseitigte Elend nach kur­zer Zeit nicht wieder von neuem beginnt. Die NSV. will dafür sorgen, daß Herr Bäuerle zur Ergreifung eines anderen Be­rufes umgeschult wird.

Und was wird aus meiner Frau und den Kindern?" ist Bäuerles letzter Einwand. Sehen Sie", antivortet ihm freundlich der

NSV.-Walter,nun kommen wir auf de» Allsgangspunkt zurück! Ihre Frau verschicken wir in ein Müttererholungsheim der NSV., damit sie sich gründlich erholen kann, körper­lich und seelisch ein neuer Mensch wird."

Ohne die Kinder?" wirft die Frau zag- hast ein.

Jawohl, ohne die Kinder; Sie sollen ohne Alltagssorgen, ohne arbeiten zu müssen, mit freundlichen Volksgenossinncn zusammen, glückliche Wochen verleben. Sie werden in einer schönen Gegend herrliche Ausflüge machen und als erholter, froher Mensch wie­der heimkehren." Frau Bäuerle vermag das alles nicht zu fasten; sie stottert unverständ­liche Worte.Ich sehe", sagt Herr Müller, Sie schauen besorgt auf Ihre Kinder. Seien Sie ohne Sorge! Die Kinder kommen in einen NSV.-Kindergarten. Mor­gen früh um neun Uhr hole ich Sie ab, und dann gehen wir zusammen in den Kinder­garten. damit Sie sich selbst überzeugen kön­nen, wie schön es Ihre Kinder dort haben werden!"Können wir nicht erst übermorgen dorthin gehen?", wendet Frau Bäuerle ein, ich muß den Kindern noch ein Paar Kleider waschen und flicken."Wird alles von der NSV. besorgt; übermorgen sitzen Sie bereits im Zug nach Schlesien!"Aber so schnell geht das doch gar nicht!" meint Vater Bäuerle mit einem Nest von Widerspruchs­geist.

Sie werden sich davon überzeugen", ant­wortet ihm Herr Müller,daß es geht. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg! Wenn Sie sich auf dem Bahnhof von Ihrer lieben Frau verabschiedet haben werden, gehen wir zur Berufsberatungsstelle und werden heraus­finden. wo wir Sie eingliedern können. Dann beginnt der Umschulungskursus, und währenddessen werden wir uns um Ihre Wohnung kümmern. Sie wird gründlich überholt und menschlich ausgestattet werden. Und wenn Ihre Frau erholt zurückgekommen ist, werden Sie wieder der Ernährer Ihrer Familie sein können und jeden Tag mit Freude an Ihre Arbeit gehen!"

Die Eheleute Bäuerle haben endlich be­griffen. Freundlich und dankerfüllt drücken Sie Herrn Müller von der NSV. die Hand zum Abschied.

So, wie Herr Bäuerle, macht es noch man­cher Volksgenoste, der, statt erst abzuwarten, gleich kritisiert. Das soll kein Vorwurf sein, denn die Systemzeit war schuld daran. Da­mals wurde den Arbeitern viel versprochen, aber nichts erfüllt. Der nationalsozialistische Staat setzt den Sozialismus der Tat durch, und jeder hat die Pflicht, mit utem Willen dabei zu sein. Das ist der beste ank!

Voraussichtlich« Witterung: Auffrischend«

westliche bis nordwestliche Winde, unbestän- dig und weitere, zum Teil gewittrige Regen» fälle, mäßig kühl.

Schwarzrvald-Waflerversorgung I

Heuer sind es 40 Jahre, baß von fortschritt- I lich denkenden Männern der Plan einer Wasserversorgung für die wasserarme Hoch­fläche des Waldes gefaßt wurde. Regierungs­rat Völker, chem. Leiter des Oberamts Calw, Altstadtschultheiß Müller in Neu­bulach und Altschultheiß Frey in Aichelberg dürfen das. Verdienst für sich in Anspruch nehmen, die Schwarzwald-Wafserversorgung gegründet zu haben. Die großzügige Planung stammt von Oberbaurat v. Eh mann in Stuttgart.

Im Jahre 1896 wurde von 11 Gemeinden unter dem NamenGemcindeverband der Schwarzwaldwasscrvcrsorguüg" der Leitungs. bau beschlossen. Der Bau wurde im Jahre

1897 in Angriff genommen und im Jahre

1898 fertiggcstellt,' anfänglich waren viele innere Widerstände zu überwinden, sodaß es der ganzen Tatkraft der Begründer bedurfte, die segensreiche Einrichtung zu verwirklichen.

Sieben Kilometer oberhalb Wildbad, wo sich der Kälberbach mit der großen Enz ver­einigt, wurde im Jahre 1897 eine Pumpstcllc erbaut und im Jahre 1898 die gesamte An­lage in Betrieb genommen. Von hier aus wird das Wasser einer großen Quelle, die in einer Höhe von SIO Metern entspringt und

ganz in der Nähe liegt, auf die Höhe ge­pumpt. Die Quelle liefert in der Sekunde durchschnittlich 20 Liter klares Master. Auf der Hochfläche bei Hiincrberg liegt der 1280 Kubikmeter Wasser fassende Hauptbehältcr, Tag für Tag wird ihm etwa eine Million Liter Wasser zugcführt. Das rauschende Was­ser der Enz wird in einer 700 Millimeter weiten und 1000 Meter langen eisernen Nöhrenleitung zur Pumpstelle geleitet und muß dort die mächtigen Turbinen, welche die Pumpen treiben, in Bewegung setzen. Der Hauptbehälter liegt so hoch, baß er alle Sam­melbehälter von 50160 Kubikmeter Inhalt speisen kann. In 3 Hauptsträngen, die sich wieder verzweigen, wirb das Wasser 51 Ort­schaften mit mehr als 10 000 Einwohnern zu­geführt.

Schon 1903 betrug die Rohrlänge der Lei­tungen 193 Kilometer, das ist die Strecke NagoldNürnberg, bei einem Kostenaufwand von 1287 000 RM. Der Kreis Calw stellt innerhalb der Versorgungsgruppe 25 Ge­meinden, Nagold 16, Neuenbürg 9 und Freu­denstadt eine. Wie wir erfahren, plant die Schwarzwald-Wafserversorgung im Jahre 1938, den Tag der 40jährigen Wiederkehr der Inbetriebnahme mit einer Jubiläums­feier zu begehen.

Schwarzes Brett

Parteiamtlich. Nachdruck verbot««. Calw, den 10. Juni 1033

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betreotei»Orp;kuit»»ti«iieo

Deutsche Arbeitsfront Rechtsberatung. Am Donnerstag den 11. ös. Mts. findet auf der Geschäftsstelle der Deutschen Arbeits­front, Altburgerstr. 14 in der Zeit von 10 bis 12 Uhr Beratungsstunüe für Arbeitneh­mer statt.

s UI., /V «6!»., M. j

Bund deutscher Mädel Gruppe 6/126. Die Führerin der Gruppe 6/126. An alle Führe­rinnen und Nefcrentinnen der Gruppe 6/126. Freitag, 12. Juni, 9 Uhr nach dem Turnen Führerinnenbesprechung- im Heim.

Gefahren -er nassen Straße

Seid vorsichtig bei schlechtem Wetter!

Vom DDAC. wird uns geschrieben: Einige Unfälle während des schlechten Wetters der letzten Tage geben uns Veranlassung, ganz allgemein alle Verkehrsteilnehmer, insbeson­dere auch die Fußgänger, darauf hinzuwei­sen, wie außerordentlich stark sich die Fahr- verhältniste im Kraftfahrzeugverkehr bei schlechtem Wetter verändern. Die Reibung zwischen Gummi und Straßenbelag ist bei trockenem Wetter sehr stark und ergibt die gute Bremsmöglichkeit des Kraftfahrzeugs im Vergleich zu anderen Fahrzeugen. Die Reibung vermindert sich jedoch bei nasser Straße außerordentlich, unter Umständen bis zum 10. Teil ihres Wertes bei trockener Straße.

Bei nassem Straßenbelag bildet sich zwischen Gummi und Straße ein Schmierfilm aus Wasser oder einem Gemisch aus Wasser, Staub und Oelresten. Die Be­einträchtigung der Bremsfähig­keit, die sich daraus ergibt, hat schon zu vielen Unfällen geführt, weil sie von Kraft­fahrern nicht genügend und von Fußgängern meist überhaupt nicht gekannt wird. Die Rei­bung verändert sich auch bei den einzelnen Fahrzeuggattungen sehr verschieden, bei den großen Lastwagen anders, als beim Klein­auto, sie ändert sich auch je nach der Be? schaffenheit der Reifen und nach dem Bau­stoff des Straßenbelages. In allen Fällen je­doch ist die Verminderung der Reibung so stark, daß Kraftfahrer und Fußgänger unter keinen Umständen auch nur einigermaßen mit den Verhältnissen bei trockenem Wetter rechnen können.

Eine ganz besonders gefährliche und auch für den langjährigen und erfahrenen Krast-

vlab oder braunwas wählen 8ie?

Lisbl nicbr ein bcsungsdcsnnisr Ivlsnscv viel gssüncksr unct . . ,

sponlicbsc svs? /Lso: wer sein /^ussstisn vsc- bssssm wiü, cksc bcsunl sicv mil Lonne u. dlivss! dlcn gsnUgenck stscic unck wiscksrbolt eincsidsn!

sahrer nicht ohne weiteres zu beurteilende Lage bildet die staubige Straße in den ersten Stunden eines Reg ens. Der Staub und Schmutz der Straße verbin­det sich mit dem Master zu einer feinen Schmierschicht, die die ganze Straße über­zieht. Auf diesem schmierigen Untergrund ist die Rutschgefahr naturgemäß am größten. Es genügt u. U. schon ein kur­zes und verhältnismäßig schwaches Bremsen und ein Fahrzeug kommt ins Schleudern. Zr einem solchen Bremsen kann ein Fahrer schon dadurch veranlaßt werden, daß etwa ein Fußgänger die Fahrbahn betritt, wie er eil bei trockenem Wetter gewohnt ist. Es ist un- nötig, zu sagen, daß dadurch Fahrer und Fußgänger in Gefahr kommen. Man kann von niemand verlangen, daß er sich über die Reibungsverhältniste von Gummi und Straße wissenschaftlich genau auskennt, man kann aber vom Kraftfahrer und Fuß­gänger fordern, daß sie sich der Rutschgefah« bei nasser Straße bewußt sind und sich mit entsprechender Vorsicht Verhalten, im eigenen Interesse und in dem anderer Straßen- benützer.

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Freudeustadt, 9. Juni. Heute nacht ist baS Oekonomicgebäude der Drcikönigsbrauerei Freubenstadt unter eigenartigen Umständen von einem schweren Schadenfeuer heimge­sucht worden und in seinem Dachstock aus­gebrannt. Das lebende Inventar konnte ge­rettet werden. Der Brand entstand im Mo­tor eines Lastwagens (Holzvergaser).

Neuenbürg, 9. Juni. Am Sonntag spielte das Reichssymphonie-Orchester unter dem Reichskapellmeister Franz Adam in der neuen Trinkhalle in Wildbad.

Aus Bade«. Im letzten Jahre hat die Reichsbahn von Bühl nach Berlin und Hamburg eine Schnellgüterzug-Verbinbung eingerichtet. Dieser Schnellobstversand wird auch in diesem Jahr beibehalten, und zwar wurde am 1. Juni mit der regelmäßigen Aufnahme der Schnellverbindung begonnen.