Der Kampf
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Roman von Kart Kassa» Raylena«
^ - Eoovrißbt bo Prometheus-Verlag. Gröbenzell
14) bei München
„Ja! Ich heiße Bolle! Max Dolle! Danke!'
Er nahm den Brief, der ihm gereicht wurde, und riß ihn auf.
Herrn Max Bolle.
Hotel Imperial. Wien.
Wenn Sie, wie ich glauben will, wirklich «in Deutscher sind und Ihr Vaterland so lieben wie ich. so lassen Sie die Hand von Isserloh!
Ich habe, wie Sie. sür Deutschland an der Front gestanden und stehe, wie viele andere Millionen, auch heute noch täglich an der Front!
Ihre Hintermänner werden mich nicht ein» schüchtern — ich kenne sie und fürchte sie uicht!
Lassen Sie von einem Kampfe, der Ihnen im besten Falle keine Ehre, wahrscheinlich erber Unehre bringen kann und Deutschland aus alle Fälle schadet.
Wollen Sie aber den Kamps, dann werden Sie und Ihre Hintermänner. Ihre Auftrag- «eher, ihn haben! Bis an das Ende! ?
Georg Heinrich Isserkvh.
Bolle war erstaunt und etwas verwirrt und ging dann entschlossen in das Hotelbüro.
..Geben Sir mir meine Rechnung, und bc- legen Sie mir einen Platz auf dem nächsten Flugzeug nach Rom... ja. nach Nom ... in
einer Stund«? Danke! Das Paßt mir sehr gut!'
«
^Der Salto, den Inge in das Bassin der Schwimmhalle machte, konnte sich sehen lasse». und sie glaubte sogar, daß ihn ihre so kritische Schwester Suse anständig gefunden hätte.
Sie tauchte auf, schwamm ein Stück, kraulte eine Weile, ließ sich, am Rücken liegend, von den künstlichen Wellen tragen, klet» terte heraus, sah nebenan noch einige Minuten der Wasserballmannschaft ihres Klubs zu. mußte einige spitzige Bemerkungen über ihre Nachlässigkeit und Faulheit in Kauf nehmen, ebenso einige Spritzer, wandte sich, nachdem sie sich lachend entschuldigt hatte, zum Gehen als Baron Herbert von Holst vor ihr stand, der eben zum Training in seiner Mannschaft antreten wollte.
Wie sie sich nun gegenüberstanden, waren sie beide prachtvolle Vertreter der Nahe, der sie angehörten — jung, gesund, klug, voll Intelligenz und Wissen pulste in ihnen das Blut heiß und froh durch die Adern: daß sie es bändigten, beherrschten, wie der Beduine das edle Pferd, das energiegeladen voll Krall unter ihm zittert das war das Erbe des alten Geschlechtes das heute am Steuer eines Rennwagens sich nicht minder wirksam zeigte als rund zweihundert Jahre früher ...
Beide standen sie in der Feit, deren leben- diger, wunderbarer Ausdruck sie waren.
Die schlanke, feingliedrige und doch harte Inge Isserloh. Doktor chem. et Phil., die ihren Salto ebenso sicher machte wie eine kniffige chemische Analyse, und dieser junge Baron von Holst, der Rennfahrer, der auf der Avus mit 200 in die Kurve ging, so ruhig und sicher, wie der Neiterobrist Änno 1741 an der Spitze seiner Husaren bei Mollwitz seine Attacke geritten hatte!
„Ach, Inge, du mal hier? Ich dachte schon, du schwimmst nur mehr in Oel. wie so 'ne Sardine, hm?'
Sie lachte und gab den festen Truck seiner Hand ebenso zurück.
„Ja. mein Lieber, bei mir kommt eben erst ' einmal die Arbeit, dann wieder die Arbeit, und dann', sie hob die Augenbrauen hoch, „dann erst der Sport, das Vergnügen!'
Holst schüttelte komisch bekümmert den Kopf. „Man könnte fast auf die Idee kommen. daß du auf Nonne und so weiter trainierst! Du zählst, wenn ich recht unterrichtet bin', er blinzelte mit den Augen, „ganze fünfundzwanzig Jahre! Meinst du nicht, daß es Zeit ist. daran zu denken, daß das Leben verrauscht. Inge?' Er sah sie mit seinen Hellen krischen Augen offen an: „Glaubst dn nicht, daß es nett wäre, etwas auszuspannen? Ich fahre demnächst mit meinem neuen Wagen nach Monza ... beginne das Trai- ning für das Nennen ... willst du nicht mit- kommen? Du warst, denke ich. schon Jahre nicht auf Ferien! Ucbertreib doch nicht! Oder', er sah sie von der Seite an. „hast dn andere Pläne? Ich will dann nach Locarno Lugano, am Rückweg nach Bayern ... dn weißt. Inge, ein Paradies ... es wäre verteufelt schön wenn wir es zusammen besuchen könnten nicht?'
Inge lehnte sich an die Holzbrüstung, sah auf das grünschimmernde Wasser und blickte dann Holst an. „Tu hast recht, es wäre schön, vielleicht sogar sehr schön, aber sieh mal. ich kann jetzt nicht fort. Vater braucht mich notwendig!'
„Wenn du wartest bis er dich nicht mehr braucht, bist du reif für ein Damenstiftl' Er war etwas erregt. „Natürlich braucht dich dein Vater Tag um Tag. das erzählt er mir ja immer wenn ich mal davon spreche, daß du fort sollst!
Aber begreifst du denn nicht, daß es nicht gleich ist. ob man Luaano mit fünfundzwanzig sieht und genießt oder mit vierzig? Willst^ du nicht verstehen, daß du etwas versäumst^ was dir auch die wunderbarste Analyse, auch» dein Vater nicht ersetzen kann? Ihr habt doch: Geld genug.' Er lachte. „Fast schon zu viel,'"» warum also nicht einmal ausspannen?' e Sie sah ihn an! „Nein. Herbert! Das will? ich nicht verstehen, gar nicht! O ja, es gibt^ schon Tage, wo ich Retorten, Tiegel. Analy- ^ sen. alle Oele der Welt furchtbar gerne in> eine Ecke feuern und auf eine Wiese laufen- möchte! Natürlich gibt es das. ich kann und > will es gar nicht leugnen, wenn ich aber, dann meinen Vater ansehe, den Mann, der^ das Wort „Ferien' seit zwanzig Jahren nicht! kennt, gestrichen hat. dann schäme ich ^ mich . . .'
„Also ich muß sagen . . .'
. und wenn ich das Werk betrachtet
sein Werk, dann versinken meine Wünsche '> in Nichts, und ich begreife, daß man die Arbeit lieben kann, wie . . Sie schwieg und sah über ihn hinweg auf die Wasserballer. Er faßte ihre Hand.
.lieben kann, wie . .
Sie raffte sich zusammen. „Wie einen Menschen. Herbert!'
Er beugte seinen Kops zu ihr nieder. „Meinst du aber nicht, daß der Mensch denn doch vor dem Werk kommt? Das Leb»n vor der Sache der leblosen? Ist denn nicht daS Leben das Natürliche Selbstverständliche? Daß Leben meine ich und all das. was eS einschließt? Liebe Frau. Kinder. Mann . . . und ist nicht das Werk, in deinem Falle das Werk Isser. etwas, das hinterher kommt, weit hinterher, weit hinter dem Blukvollen. warmen Leben? Ist das Werk nicht etwas, das nicht zwilchen dem Menschen und seinem Glück stehen soll und darf?' (Forts, folgt.)
Amtliche Bekanntmachungen.
Straßensperre
anläßlich des Kreisparteiiags am 7.Zurrt 1S36 in Calw
Um Verkehrsstockungen unö Unfälle nach Möglichkeit zu vermeiden, wird angeorbnet:
1. Die Straße Altburg—Caliv ist von 10.15—13 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt.
2. Der Stratzenzug Friedhof Calw — Badischer Hof — Waldhorn — Adler — Bahnhof Calw und umgekehrt ist in der Zeit von 12.15—14 Uhr für jeden Verkehr gesperrt.
3. Fahrzeuge des Durchgangsverkehrs werden von den bei Altburg, Althengstett, Bad Teinach, Bad Liebenzell und Hirsau sowie an einigen wichtigen Straßenkreuzungen aufgestellten Verkehrsposteil auf die vorhandenen Um- lcitungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Soweit diese Fahrzeuge trotzdem Calw besuchen wollen, haben sic an der Staötgrenze mit einem längeren Aufenthalt zu rechnen.
4. Fahrzeuge mit dem Ziel Calw haben sich auf dem für ihre Einfallstraße bestimmten Parkplatz, der von den Verkehrsposten angewiesen wird, aufzustcllen. Sie dürfen das Stadtinnere nicht befahren.
5. Den Weisungen der Polizeibeamten und der als Hilfspolizei erkennbaren SA -Männer ist unbedingt Folge zu leisten.
Calw, den 5. Juni 1W6.
Oberamt: Dr. Hailer, Regierungsassessor.
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Die Kameradschaften beteiligen sich vollzählig beim
Aufmarsch zum Kreisparteitag
Antreten: S onntag, den 7. Juni 9.45 vormittags jeweils bei den Fahnen. Orden und Ehrenzeichen sind anzulegen. Möglichst Kyffhäuscrmützc.
Die Kameradschaftoführer.
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Sonntag 20 '°Dtzr im Sactisotion tiok snsctzlisösnä 1*2 IH
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Stadt Calw
Zu dem am nächsten Mittwoch, de» 10. Juni 1986 statt- findendcn
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ergeht Einladung.
Die üblichen gesundheitspolizeilichen Bedingungen (insb. Vorlage von Ursprungszeugnissen) sind einzuhalten.
Die Schweinehändler haben bis zur Vornahme der tierärztlichen Untersuchung der Schweine bei ihren Körben und Kisten zn bleiben, welche zuvor nicht geöffnet werden dürfen. Auftriebszeit ^9 Uhr.
Calw, den 6. Juni 1936.
Bürgermeister Göhner.
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