Lckcttit Eli Wüters LaMt
Calw, den 16. März 1936
Dienstnachricht
Reichsbahnobersekretär Kautt in Hirsau ist nach Ludwigsburg zur Banabteilung für Kraftfahrbahncn versetzt worden.
Die Amtsverwescrin Emma Ger st lauer in Bad Liebenzell ist zur HandarbeitS- nnd HanSwirtschaftslehrerin ernannt worden.
Bei der in der Zeit vom 14. bis 22. Febr- üs. Js. abgehaltencn Prüfung inr Wasserbau f a ch sind u. a. die Baumeister und staatlich geprüften Bauingenieure Karl Maier von Simmozheim und Karl Walther von Calw für befähigt erklärt worden.
Militärkonzert in Calw
Das TrompeterkorpS des Reiter - Regiments 18, Bad Cannstatt gab gestern nachmittag unter Leitung von Musikmeister Wehmeyer ein Konzert im großen Saal des „Bad-Hof", das — der Saal war nur annähernd halb besetzt — einen beschämend geringen Besuch aufwies. Die vorzüglichen Leistungen des Musikkorps, und auch die Tatsache, daß erstmals wieder eine Militärkapelle in Uniform in unserer Stadt spielte, hätten wahrlich ein größeres Interesse erwarten lassen. Der erste Teil des genußreichen Konzertes umfaßte Opernmusik von R. Wagner. C M. v. Weber und Verdi, sowie die zweite Ungarische Rhapsodie von Liszt. Die Wiedergabe der recht hohe Anforderungen an die Kapelle wie deren Leiter stellenden Tonschöpfungen war schlechthin vollendet und erntete begeisternden Beifall. Der zweite Konzertteil brachte schmissige Märsche und bunte Potpourris. Ein Marsch über das Kampflied „Bolk ans Gewehr" und der „Große Zapfenstreich" bildeten den erhebenden Abschluß des Konzerts, für dessen Veranstaltung der NS-Kulturgemeinde und der NSG. „Kraft durch Freude" herzlicher Dank gebührt.
Weitere Gauentscheid-Berufungen
Die Liste der erfolgreichen Neichsberufs- wettkampfteilnehmer aus dem Kreis Calw hat sich um zwei weitere Einberufungen zum Gauentschetd vermehrt: Gustav Menges- Ernstmühl (Eisen und Metall) und Richard Vetter-Gechingen (Nährstand) sind zum Gauentscheid einberufen.
Generalversammlung des Turnvereins Alzenberg
Im Vorort Alzenberg fand unter der Leitung des 1. Vorstandes Jakob Kübler die Generalversammlkng des Turnvereins von 1903 E. V. im Lokal Gasthaus zum „Löwen" statt. Nach der Eröffnung der gut besuchten Versammlung ehrte der Bereinsvorsitzende die gefallenen Helden des Vereins, Sie in fremder Erde ruhen. Dann folgten die Tätigkeitsberichte des Kassiers und der einzelnen Fachwarte. Kassier Matthäus Ganzhorn, welcher die Kasse schon 80 Fahre hindurch und auch in diesem Jahre wieder vorbildlich geführt Hat, wurde besonderer Dank zuteil.
Der Oberturnwart Gg. Gackenheimer mußte in seinem Arbeitsbericht bekanntgeben, daß das Geräteturnen im vergangenen Jahr infolge Inanspruchnahme der Turner durch Spiele usw. etwas vernachlässigt wurde, bemerkte aber dabei zugleich, daß es in diesem Jahre nachgeholt werden müsse. Schülerturn- wart Fritz Lürcher konnte über die Arbeit seiner Schülerriege Erfreuliches berichten. In seiner Riege ist bereits die ganze Jugend erfaßt und in ihrem turnerischen Können ein gutes Stück vorwärts gekommen. Auch Spielwart Albert Stoll konnte von seiner Faust- Lallmannschaft Gutes berichten, wurden doch von einer großen Anzahl ausgeführter Spiele nur wenige verloren. Bei den Kreisspielen letzten Jahres konnte sich die Mannschaft den Titel „Kreismeister ini Faustball" erringen. Neu gewählt wurden: zum Kassier Georg Schroth und zum Schriftführer Johannes Ganz Horn. Der seitherige Kassier Matth. Ganzhorn wurde in Anerkennung seiner langen Tätigkeit zum Ehrenkasster ernannt.
Der Ehrenvorsitzende und langjährige Vorstand des Vereins Jakob Lörcher ermahnte die Turner, die Treue zu halten, denn nur durch kameradschaftliche Zusammenarbeit könne ein voller Erfolg gesichert werden. Zum Schluß dankte der 1. Vorsitzende seinen Fachwarten und Turnern für ihre geleistete Arbeit. Mit einem „Sieg Heil" auf den Führer und auf die deutsche Turnsache fand die Generalversammlung ihren Abschluß.
Generalversammlung des Dieh- versicherungs-Bereins Althengstett
Vor wenigen Tagen fand im Gasthaus zum „Lamm" die Generalversammlung des Vieh- versicherungsveretns Althengstett statt. Vorstand Eugen Fischer begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder, sowie Vet.-Rat Dr. W o l f, Calw, und Bgm. Braun urrd erstattete hierauf den Tätigkeits- und Jahresbericht für das Jahr 1935. Während im Jahre 1934
30 Vichverluste zu verzeichnen waren, sind cs im Jahre 1935 nur 15,- von diesen 1ö Viehverlusten waren 14 normaler Art, d. h. die Kühe mußten infolge eingetretener Krankheit notgeschlachtet werden. Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt 180, nur 2 Landwirte von Alt- hengstctt sind nicht Mitglieder des Viehversicherungsvereins. Der Verein hat insgesamt 4955.68 Mark an Entschädigungen aufgebracht; der Beitrag von der Zentralkasse beträgt 230 Mark. Die Einnahmen des Viehversicherungsvereins im Jahre 1938 betrugen 658.63 Mark, die Ausgaben 609.65 Mk., somit beträgt der Kassenbestand 48.98 Mark. Das Guthaben bei der Darlehenskasse beträgt 145.38 Mark, das bei der Kreissparkasse 6.69 Mark. Der Ver- mögcnsstand am 31. Dezember 1935 beträgt somit 201.05 Mark
Bei sämtlichen Verlusten trat die segensreiche und nutzbringende Arbeit, die der Viehversicherungsverein seinen geschädigten Mitgliedern leistet, deutlich in Erscheinung. Es hat sich immer und immer wieder gezeigt, daß der Viehversicherungsverein sür die kleinbäuerlichen Betriebe, die in Althengstett vorherrschen, eine Einrichtung ist, die gerade dem Kleinbauern unschätzbare Dienste leistet. Die Regelung der Schadensfälle wurde jedesmal zur Zufriedenheit der Geschädigten ausgeführt.
Anschließend fand eine rege Aussprache der Mitglieder des Vereins mit Vet.-Rat Dr. Wolf, Calw, statt. Dr. Wolf machte inter-
Huk cker luseml
Die nationalsozialistische Jugend hat sofort erfaßt, welch ungeheure geschichtliche Bedeutung dem 7. März und der Wahl vom 29. März für die ganze Zukunftsgestaltung Deutschlands zukommt. Es überrascht daher nicht weiter, in der ganzen Wahlpropaganda dieses Mal die Hitlerjugend besonders aktiv zu sehen. Mit welch originellen und eindrucksvollen Mitteln sie hervortrttt, darüber soll unter dieser Rubrik öfters berichtet werden.
Am Staatsjugendtag maschierten weit über 800 Calwer Pimpfe und Jungmädel unter Vorantritt des Spielmannszuges mit einem Transparent durch die Straßen Calws und appellierten in kurzen Sprechchören an die Wähler, der Zukunft ihrer Jugend eingedenk zu bleiben. Bannführer Waidelich sprach in begeisternden, aufrüttelnden Vorträgen über bas Kernproblem in Ottenbronn, Liebenzell und Neuhengstett, sowie auf einer Geldverwaltertagung des Bannes in Horb, die gleichfalls Richtschnur für die Wahlarbeit zum 29. März wurde.
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Die gestern abend im städtischen Kursaal in Bad Liebenzell von der Hitlerjugend, Standort Liebenzell, veranstaltete Feierstunde „In unsern Fahnen lodert Gott"
essante Ausführungen über die Gründung und die Satzungen der Viehverstcherungsverein« und die sog. Nachfleischbeschau. Er regte weiterhin die Bereitstellung eines Raumes für die geschlachteten Tiere an. In Althengstett ist dafür bas sog. „Dörrhäusle" (neben dem Backhaus) in Aussicht genommen. Der Vorstand beschloß die Versammlung mit dem Wunsche weiterer ersprießlicher Zusammenarbeit im Verein.
Vorwärts im Calwer Turnerfechten
Im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksklasse konnten bei dem gestern in Eßlingen stattgehabten Fcchtturnier der Kreisklasse die Calwer Turnerfechter sehr große Erfolge erzielen. In der Vorrunde des Florettfechtens gelang es fast allen Calwer Teilnehmern sich durchzusctzcn; auch in der Zwischenrunde setzten sich alle in großer Form durch. Die nun folgende Endrunde sah von 9 Teilnehmern 5 Calwer. Der Fechter Dagne vom TV. Calw wurde, ohne ein Gefecht verloren zu haben, 1. Sieger. Nus den nächsten Plätzen folgten Willi Mitschele 4., Otto Woche le 5., Eugen Kolb 8. und Oskar Schmid 9. Sieger. Zur Bezirksklasse steigen 2 Drittel der Endrundenteilnehmer auf. Zum zweitenmal in diesem Jahr stellte nun der TV. Calw, bei den Turnieren der Kreisgruppe Stuttgart, den 1. Sieger. Ein schöner Erfolg für den Verein!
wurde ein eindrucksvoller großer Erfolg. Bannführer Waidelich und stellv. Kreis- leiter Bosch hielten Ansprachen. Über die Veranstaltung folgt noch ein Bericht.
Nagold, 16. März. Der in ganz Württemberg bekannte geachtete Sohn unserer Stadt, Oberpräzeptor a. D. Karl Lindmaier, beging heute in voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit . seinen 89. Geburtstag. Er ist am 15. März 1847 in Nagold als Sohn des Stadtwundarztes Lindmaier aus Wildberg geboren. Der Jubilar ist 64 Jahre lang im Schuldienst gestanden, allein 48 Jahre am Realgymnasium in Stuttgart. Lindmaier war und ist heute noch ein eifriger Anhänger der Turnsache und des Witrtt. Schwarzwaldvereins.
Frendenstadt, 16. März. In den nächsten beiden Wochen des Wahlkampfes wird Kreis- leiter Lüdemann als Reichsredner in zusammen neun Versammlungen in Sachsen und in der Bayerischen Ostmark sprechen. Außerdem wird er als Gaurebner in verschiedenen würt- tenrbergtschen Kreisen eingesetzt.
Birkenfeld, 16. März. Gestern nachmittag kam eine Abteilung Pioniere nach Birkcnfeld. Sie haben der Gemeinde das Angebot gemacht, die geplante neue Enzbrücke in der Scheitcrhau
Der Sieg der erbgesunden kinderreichen Familie entscheidet über Deutschlands Leben
Über diesen Gedanken sprach der Landesleiter des Bundes der Kinderreichen Deutschlands kürzlich im Saal des Calwer George- näums. Die Bedeutung dieses Gedankens erhellt aus der Tatsache, daß unser Bolk vor 1900 jährlich 2 Millionen Kinderzuwachs hatte; im Jahre 1932 nur noch 970000 Kinder. Das bedeutet für uns Volkstod. Diese Schrumpfung des Nachwuchses ist nicht so leicht erkennbar, da das Sterbealter um durchschnittlich zwanzig Jahre hinaufgerückt ist. So erfreulich es an sich ist, daß das gegenwärtige Durchschnittsalter 68 Fahre betragt, so liegt doch in der damit gegebenen Überalterung unseres Volkes neben der Schrumpfung des Nachwuchses ein Zeichen von Volkstod. Denn in wenig Jahren wird sich diese zahlenmäßige Anspeicherung durch erhöhte Sterblichkeit ausgleichen.
Es geht unserem Volk dann genau so wie den berühmten Völkern des Altertums, so mächtig, groß und kriegstüchtig sie waren, heute sind sie vollständig verschwunden. Was hat sie zugrunde gerichtet? Zunächst die Vermischung mit artfremden Rassebestandteilen: die unterworfenen Völker, mit denen sie sich vermischten, wurden ihr Untergang; denn Bastarde vermehren sich nicht. Sodann trat eine Verschiebung der erblichen Werte ein; es vermehrten sich die Erbkranken viel rascher als die Erbgesunden. Das schlimmste Übel aber war der Geburtenstreik; die Kindcrzahl der erbgesunden Familie ging zurück.
In dieser Lage befand sich unser Volk in der Zeit vor der Machtübernahme. Der Führer hat auf diese bedrohliche Tatsache mit großem Nachdruck hingewiesen. Schon damals hatte es sich der Reichsbund der Kinderreichen zur Aufgabe gemacht, Negierung und Volk auf diese tödliche Krankheit aufmerksam zu machen. Aber man dachte zu sehr an den Einzelmenschen und nicht genug an die Familie und das Volk. So konnte es dahin kommen, daß die Substanz unseres Volkes heute der Erschöpfung entgegengeht.
Der Kampf gegen diese volkstötende Krankheit kann nur vom Volk selbst geführt werden. Der Staat kann die Nassenvermi- schung verbieten; er kann die Vermehrung der erbkranken Volksteile unterbinden; aber er kann keine gesetzlichen Maßnahmen ergreifen, um die Minderzahl unseres Volkes hinaufzuschrauben. Das Volk selbst muß gegen seinen Untergang kämpfen, indem es seinen Bestand auf der erforderlichen Höhe hält. Doch kan« der Staat die Lebenshaltung der kinderreichen Familie erhöhen und dadurch die Fami- liengrünöungerleichtern. Bon selbst werden sich dann die Familien auch vergrößern. Alles, lvas möglich ist, will unser heutiger Staat tun, um den Sieg der erbgesunöen kinderreichen Familie zu ermöglichen. Darum gibt er Ehestandsdarlehen und Kinderbeihilfen. Mit allen Hilfen aber kann er die innersten Hemnmngen nicht beseitigen, die Wiederbelebung des WtllenszumKiNde. Dies ist die Aufgabe des Bundes der Kinderreichen.
Die Beseitigung der wirtschaftlichen Not der Kinderreichen wird angestrebt durch einen großzügigen Lastenausgleich. Es wkrd danach gestrebt, die Achtung vor der deutschen Mutter zu heben; sie verdient wahrlich nicht, bemitleidet zu werden. Wer das tut, ist ein StaatsfeinL. Das Ziel geht aber nicht dahin, überhaupt Grobfamilien zu züchten; viel wichtiger ist es, die Kinder zu echten Menschen zu erziehen, dre brauchbar sind im Leben. Wo sich die Familie so für den Staat einsctzt, da setzt sich auch der Staat für sie ein.
Unserem Volk fehlen heute etwa 13 Millionen Kinder; der Ausfall kann kaum mehr hereingeholt werden. Geht aber unser Volk am Volkstod zugrunde, dann ist alles umsonst: der Tod unserer 2 Millionen Krieger, der ganze Kampf des Nationalsozialismus. Der Bund der Kinderreichen ringt um die Seele des Volkes, damit unser Volk noch einmal zurückgerissen werde vom Abgrund des Bolkstobes!
EKivarzeö Sreit
VartelawUlch, Nachdruck verböte«. Calw, den 16. März 1936
NSDAP. Kreisleitung Calw. Kreis- propagandaleituug. Wahlplakat Nr. 1 ist eingetroffe» und heute sofort auf der Kreisleitung abzuholen.
NSDAP., Ortsgruppe Calw. Der Orts- gruppeuleitcr. Am Mittwoch, den 18. März, 2g Uhr, findet im „Badischen Hos" eine große öffentliche Wahlknndgebnng statt. Es spricht Pg. Ministerpräsident Prof. Mergenthals r. Die Ortsgruppe und alle Gliederungen der Partei sowie die angeschloffenen Verbände fDAF., NSV., NSLB., NSKOB., Amt für Beamte usw ) nehmen vollzählig an der Kundgebung teil. Die Pol. Leiter und sämtliche Fahnen, auch die der Gliederungen und der Verbände, treten um 19.20 Uhr vor der Kreisleitung an. Dienstanzug bzw. Uniform. Die Einwohnerschaft ist zum Besuch der Wahlver, sammlung herzlich eingeladen.
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NS-Frauenschast, Ortsgruppe Calw. In- gendgruppe. Morgen Dienstag abend 8 Uhr Heimabend im Frauenschaftsheim.
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BdM. Standort Calw. Die Führerin der Gruppe 6/126. Montag. 16. März, 8 Uhr müssen alle Mädel über 16 Jahren zum Singen ins Musikzimmer der Volksschule kommen.
Dienstag, 17. März fällt der Heimabend aus. Wer die Ostland-Ausstcllung noch nicht besucht hat, schaut diese am Dienstag abend ab 8 Uhr an.
Mittwoch, 18. März, 19.46 Uhr Antreten am Haus der Jugend in Dienstkleidung zur Kundgebung im „Bad. Hof".
zu bauen. Bürgermeister Dr. Steimle hat dem Vorschlag gern zugesttmmt.
NeichstagswahlI Am 29. März wird daS deutsche Volk abermals zur Wahlurnr treten, um den deutschen Reichstag zu wählen. Unwillkürlich steigen Bilder der Erinnerung auf aus einer Vergangenheit, die kaum vier Jahre zurückliegt. Damals hat das deutsche Volk sogar zweimal gewählt. Aber was waren das für Wahlen) Liest man die Zeitungen jener Tage nach, so erfährt man zwar auch, daß es um daS Schicksal der Nation gegangen wäre. Bloß wird man nachdenklich, wem dieses Schicksal anvertraut werden sollte und wurde. Stimmzettel aus jener Zeit haben heute bereits Museumswert — sie sind ein sprechender Beitrag zur Geschichte der Verfallszeit. Nicht weniger als 46 Par- teien bewarben sich um die Tun st der „sehr geehrten Herren Wähler". Die „Sozialdemokratische Partei Deutschlands" flötete noch große Töne, obwohl sie in Preußen bereits der „brutalen Gewalt" eines einzigen Leutnants mit zehn Mann gewichen war. Teddy Thälmann appellierte an das orgaUisterte Untermenschentum. Die „Deutsche Zentrumspartei" log fromm und bieder, daß sich die Balken bogen; die ..Deutschnationale Volkspartei" sah durch rosenrote Monokel ein Thrönlein wachsen: die „Deutsche Volkspartei" mobilisierte Reservefonds und Rücklagen; die „Neichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftspartei) e. V." bemühte sich vergebens. Bäcker und Metzger unter einen Hut zu bringen: die „Deutsche Staatspartei" wurde, obwohl sie außerhalb der Synagogen nicht mehr bestand, von Georg Bernhard. dem Geohrfeigten beleitartikelt. als wäre sie noch da; um dre Bauern stritten sich das „Deutsche Landvolk", die „Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauern", die Haus- und Landwirtepartei", die „Christ- lich-radikale Volksfront"; der „Ernste evangelisch-lutherische Christ" trat in ernste Konkurrenz zum „Christlich-sozialen Volks, dienst (Evangelische Bewegung)" usw. Sie alle wollten das deutsche Volk „retten", die wirtschaftliche Krise „beseitigen" und die soziale Frage „lösen".
Sie alle ritten das deutsche Volk nur tieser ins Unglück hinein. 7V, Millionen Erwerbslose waren das Ergebnis dieser „Rettungen". „Krisenbekämpsungen" und „sozialen Lösungen". Und dann kam einer: Adolf Hitler. Drei Jahre liegt nun daS Schicksal der Nation in seinen Händen. Fünf Millionen Arbeitslose sind weniger geworden, die Spareinlagen haben sich um 3,5 Milliarden Mark erhöht, ein ganzes Volk arbeitet wieder — und seine Arbeit ist wieder sreigeworden.
Wollen wir wieder die Qual der Wahl unter 46 haben? Schon die ersten Tage des Wahlkampfes haben bewiesen, daß das deutsche Volk sich entschieden hat. endgültig und für alle Zeiten: Wir ge- hören Adolf Hitler! Der 29. März wird es auch zahlenmäßia beweisen! dl.
Mittwoch abend spricht Ministerpräsident MergenthaLer in einer Wahlkundgebung im Badischen Hos in Ealw