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Verlag: Schwär'. va'r>,Wachi A.m.b.H. Calw. NotaiionLdrurk: A. Oelschlcjger'sa)e Buchdrnckerci. Calw. Hauptschristleiler: Friedrich Hans Scheele. Anzeigenleiter: Alfred Sch afheitle: Sämtliche in Calw. D. A. II. 36-' 3192. Geschäftsstelle: Alle« Postamt. Fernsprecher 251; Schluß der Anzeigenannahme: 7.30 Uhr vormittags. Als Anzeigentarif gilt zur Zeit Preisliste 3.
Nationalsozialistische Tageszeitung
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Amtliche Zeitung der N. 5. v. A. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Eakv
Nr. lt»
s. Jahrgang
Krise der Unvernunft von Versailles
Gegensatz zwischen der Friedenssehnsucht der Völker und derZurifterei der Regierungen
cs. London, lö. März.
Tie zu Beratungen über den deutschen Schritt vom 7. März in London tagenden Vertreter der Locarno-Mächte haben bisher lticht den Eindruck erwecken können, daß sie >en Erklärungen und Vorschlägen des Fühlers und Reichskanzlers auch nur an- lährend ArhnlicheS entgegensetzen Hunten. Schon ain ersten Tage der Londoner Verhandlungen brachten die Vorbesprechungen Schwierigkeiten, so daß die Konferenz gar nicht pünktlich beginnen konnte. Um überhaupt weiter kommen zu können, mußte beschlossen werden, einen Führeraus- schutz der Abordnungen einzusetzen, der am Freitag mittag und am Freitag nachmittag lange Besprechungen abhielt. ohne daß bis zun, Abend des Freitag auch nur der leiseste Anschein irgend eines Ergebnisses vorhanden gewesen wäre. Dem nüchternen Beobachter wird dies nicht sonderbar erscheinen können, weil der am 7. März vom Führer und Reichs- kanzler gesetzte Akt sich grundsätzlich von den seit Versailles üblichen Staatsaktionen unterscheidet.
Die Völker verstehen...
Tie Vorschläge des Führers zu einer wirklichen und aufrichtigen Organisierung des Friedens in Europa sind nämlich von den Völkern viel schneller und besser verstan- den worden, als von den Staatsmännern. Völker denken nicht ,n Paragraphen und juristischen Formeln, sondern Völker wollen leben und arbeiten. Stehen Völker nun nicht unter dem Truck einer verantwortungslosen und anonym geleiteten Propaganda und Pressehetze, dann begreifen sie die Ehrlichkeit von Friedenserklärungen auch dann, wenn diese von einer bisher als .sriedensgefährlich" verleumdeten Seite kommen. Wenn vor etwas mehr als einem Jahr ein englischer Staatsmann die Notwendigkeit von Nüstnngsaiisgaben noch damit begründen konnte, daß .Englands Grenze am Rhein" läge, so hat seither das nüchtern und realpolitisch denkende englische Volk begriffen, daß >enem L-atz nicht mehr Bedeutung zukommt als einer mehr oder minder geschickten Redewendung — weil es gerade a»s seinem nüchternen Denken heraus das Reale in den Vorschlägen des Führers sofort herausempfunden hat. Aus diese Art ist ein
Gegensatz zwischen Volksempfinden und dem juristischen Formelkram
gewisser Berater im englischen Außenamt entstanden. Das englische Volk weigert sich einfach in der Wiederbesetzung c>er bislang entmilitarisierten Rheinlandzone eine Gefahr für den europäischen Frieden zu sehen, wenn gleich nicht geleugnet
8nW englischer BerteldtgiWsiniaiiter
London. 13. März.
Der Generalstaatsanwalt, Sir Thomas Jnscip, ist zum Verteidigungsminister ernannt worden. In seiner Eigenschaft als Generalstaatsanwalt gehörte Jnscip bereits der Regierung an. Der neu geschaffene Posten des Verteidigungsministers fällt somit einer Persönlichkeit zu. die aus der juristischen Laufbahn hervor« gegangen ist.
Jnscip ist bisher wenig hervorgetreten. Wahrend des Krieges gehörte er der Nachrichtenabteilung der Admiralität an. Von 1922 bis 1924 bekleidete er den Posten des Generalrechtsanwalts. JnscipS Hauptaufgabe wird die Gleichschaltung der.drei Haupt« wassengattungen sein. In seiner Eigenschaft wird Jnscip der Hauptvertreter des Ministerpräsidenten Baldwin im ReickMerteidi» gungsausschuß sein. Der Verteidigungsminister hat das Recht, eine Sitzung der Stabschefs cinzuberusen, falls er dies für notwendig hält.
wird, daß es sich um eine schwere Nervenprobe für das französische Volk handelt. In diesem Dilemna müssen min die britischen Staatsmänner verhandeln und aus ihm einen Ausweg suchen. Wir geben gerne zu, daß diese Ausgabe nicht leicht ist. aber nicht das Deutsche Reich hat diese Aufgabe gestellt, sondern die englische Negierung stellte sie sich selbst. Mit Kompromissen hat man fast 20 Jahre in Europa her- umoperiert und die Völker haben instinktiv begriffen, daß ein Kompromiß niemals eine Verständigung ersetzen kann, keinesfalls eine Verständigung in dem Ausmaße wie sie der Führer am 7. März vorgeschlagen hat.
Unzulänglichkeit der Paragraphen
Es fehlt den Völkern, vor allem aber auch den Engländern, das Verständnis dafür, daß Regierungen sich an Paragraphen festklam- mern. die längst unter das rollende Rad der Feit gekommen find? Das englische Volk har — zahllose Zuschriften, die in der englischen Presse veröffentlicht werden, beweisen cs - begriffen, daß die Diskriminierung eines 67-Millionen-Volkes, das zu sich selbst zurückgefunden hat, nicht mehr ausrechtzuerhalten ist. Man kann es daher auch nur als eine Verlegenheitsgeste der Teilnehmer an der Tonnerstag-Beratung der Locarno- Mächte auffassen, wenn sie amtlich mitteilen. daß sie ..einmütig der Anst-istnng" seien, .die
Wicdcrveietzung der entmlliiariiierien Zviu stelle eine ..klare Verletzung der Artikel 42 und 43 des Versailler Vertrages und des Locarno-Paktes" dar. Vielleicht war es ein Rückfall in die gescheiterte Kompromißpolitik. vielleicht guch nur eine Höflichkeit einzelner Konferenzteilnehmer, die andere Teilnehmer nicht gleich am ersten Tage vor den Kopf stoßen wollten. Der Versuch.
den Ankläger zum Beklagken zu stempeln,
muß in seinen Anfängen steckenbleiben. Der Führer selbst hat in seiner Rede vor dem Deutschen Reichstag die wahren Schuldigen an der Verletzung des Locarno-Vertrages eindeutig herausgestellt, so daß sich jede weitere Erörterung darüber als überflüssig erweist. Er hat aber mit der gleichen Deutlichkeit auch ausgesprochen, daß jetzt und in allerZukunftirgendeineDiskri- minierung des d^utsHen Volkes garnichtinFrage kommt. Sir Anthony Eden scheint sich darüber auch durchaus im klaren zu sein, da er noch am Mittwoch abend den deutschen Botschafter zu sich bat. um die Franzosen mit einem neuen Kom- promißvorschlag beruhigen zu können. Wenn er von Hitler einen spontanen Beitrag im Interesse einer Regelung forderte, so ist er durch die deutsche Antwort dahingehend de- lehrt worden, daß dieser spontane Beitrag von Dei-tscVand schon geleistet ist. während
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Hiiiler de« Kulisse« der Lsear««-Konserenz
London, 14 Mürz.
Ueber die Sitzung der Locarno machte am Freitag nachmittag wird eine amtliche Mitteilung ansgegeben, in der es heißt, daß die Prüfung der Lage fortgesetzt nmrde. Im Verlaufe der Besprechungen sei mit Befriedigung festgestellt worden, -atz eine Annäherung der Ansichten stattgefuuden habe. Die nächste Sitzung des engere« Ausschusses werde am Samstag um 17 Uhr ftattsiuden.
Hinter den Kulissen der Locaruokonfercnz wurde am Freitag bereits eifrig verhandelt, da inzwischen die meisten Abordnungen für die am Samstag ftattfindende Eröffnungssitzung des Völkerbnndsrates eingetroffe» waren. So hatte der französische Vertreter eine etwa einftündige Aussprache mit dem sowjetrnssisch. Außenkommissar Litwino«. Der rumänische Außenminister Titnlesca sprach am frühen Nachmittag im englische« Außenamt vor, wo er eine etwa halbstündige Besprechung hatte Desgleichen weilte« der französische und der polnische Botschafter im Außenamt. Inzwischen ist auch der französische Völkerbnndsminister Pank-Bonconr i« London eingetroffe«.
Wie verkantet, werde» die Franzosen «nb Belgier schon auf der Ratstagung am Samstag ihren Standpnnkt zur Rheinlandfrage darlegen.
reich an üer deuychen Grenze runo zeyn mobile Divisionen stehen hat, wozu noch fast die ganze belgitckie Armee kommt, hat Deutschland nur einen Bruchteil der französischen Stärke in das Rheinland entsandt und, um der französischen Regierung ein Eingehen auf die deutschen Vorschläge zu erleichtern, nochmals ausdrücklich erklärt, die Stärke der im Rheinland friedensmäßig garnisoniercnden Truppen vorerstnichtzuerhöhen oder näher an die französische und belgische Grenze heranzuführcn. Dies gilt natürlich nur für die Dauer der schwebenden Verhandlungen und setzt eine gleicheEin- stellung auf der anderen Seite der Grenze voraus. EineDiskussionüber dauernde oder vorübergehende Beschränkungen der deutschen Hoheitsrechte am Rhein kann natürlich nicht in Betracht kor? men.
Frankreich,
genauer genommen, Frankreichs Negierung, hat natürlich alle diplomatischen Kräfte mobilisiert, um seiner Auffassung, die es seit Versailles vertritt, daß jeder deutsche Hoheitsakt, welcher Art immer, eine Gejayr für Frankreich sei. zum Durchbruch zu verhelfen. Frankreichs Ministerpräsident L>arraut behauptet noch immer, nicht verhandeln zu können, solange das Reich seine Truppen aus der Nheinlandzone nicht zurückgezogen hätte. Auch ihm sollte längst klar sein, daß das nationalsozialistische Deutsche gleich für «symbolische Handlungen" nichts übrig hat. wenn es -sich um die Ausübung deutscher Hoheitsrechte auf deutschem Boden handelt Am Freitag mußte sich der französische Außenminister Flandin. der in London eine unheimliche diplomatische Tätigkeit ent- wickelt, von einem großen englischen Blatt sagen lasten, daß Sanktionen gegen das Reich überhaupt nicht in Frage kommen können, weil die deutschen Truppen am Rhein lediglich de nt- sches Gebiet besetzt haben, genau so wie er sich tags zuvor von den gewiß nicht nativ- nalsozialistischer Tendenzen verdächtigen .Times" sagen lasten mußte, daß die Vor- schlüge Hitlers eine Entschädigung von unschätzbarem Wert für den Locarno-Vertrag darstelle. Flandin setzt nunmehr seine Hoffnung auf den Völkerbundrat, für den er das ganze französisch« Bündnissystem zu mobilisieren versucht. Er arbeitet damit ^
Hand in Hand mit Moskau,
besten Vertreter in London mit einer Unge- niertheit sondergleichen auftritt, als wär« die Sowjet-Regierung bereits die Europa allein beherrschende Macht. Der rumänijchß
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