»
'' ^
Hatte ich Viele Bor'chlüge erst Ver Welt uiiier. breiter, verbunden mit der Forderung einer endlichen Ausübung aller Souveränitätsrechte in der entmilitarisierten Zone, so würden sie vielleicht die verständnisvolle Zustimmung der Welt erhalten haben, allein ich glaube nach meinen Erfahrungen nicht mehr, daß wir jemals an den Verhandlungstisch gekommen wären. Es ist aber nicht möglich, daß ein Vertragspartner gegen den Sinn und Buchstaben eines Vertrages handelt, ohne daß auch der »weite dann seine Bindungen löst. Und dies habe ich getan! Im übrigen, wenn jemals ' z. B. ein britischer oder französischer Staatsmann Vas Unglück gehabt haben würde oder sollte, ihr Volk in einem ähnlichen tragischen Zustand zu finden, wie ich mein eigenes, dann würden sie, dessen bin ich überzeugt, unter gleichen Voraussetzungen genau so gehandelt haben oder in der Zukunst handeln. Das Urteil der Gegenwart läßt freilich einer geschichtlichen Tat selten volle Gerechtigkeit zuteil werden.
Das Urteil der Nachwelt aber wird mir rinmal nicht bestreiten, daß es anständiger und auch richtiger war, eine unmöglich gewordene Spannung zu beseitigen, um dann endlich einer vernünftigen, von allen ersehntenEntwiülung die Tore zu öffnen, als aus irgendwelchen Rücksichten entgegen dem eigenen Gewissen und der eigenen Vernunft einen nun einmal untragbar gewordenen Zustand zu versuchen weiter aufrecht zu erhalten. Ich glaube, daß, wenn die Vorschläge der deutschen Reichsregierung akzeptiert werden, nachträglich einmal festgestellt werden wird, daß damit Europa und dem Frieden ein großer Dienst erwiesen wurde.
Sie HallW Belgiens
Die „konstruktiven Pläne" Hitlers werde« anerkannt
Brüssel, 18. März.
In der Kammer gab am Mittwoch Ministerpräsident van Zeeland die angekündigte Erklärung über die Haltung der belgi- schen Negierung zu der Lage ab, die sich für Belgien aus dem Memorandum der Reichs- regierung vom 7. März ergeben hat. Im Nahmen seiner Ausführungen über den Locarno-Pakt machte der Ministerpräsident die Mitteilung, daß die belgische Negierung im Einvernehmen mit der französischen Ne- gierung das französisch.belgische Militärabkommen vom Jahre 1920 einer Aenderung unterzogen habe. Er gab einen Briefwechsel zwischen den beiden Regierungen bekannt, in dem festegestellt wird, daß die Verein- barungen aus dem Jahre 1920 aufgehoben werden mit der Ausnahme der Bestimmungen, die die Aufrechterhaltung des Kontakes der beiden Generalstäbe zur Ausführung der im Rheinpakt niedergelegten Verpflichtungen betreffen. Der neue Brief- Wechsel soll dem Völkerbund mitgeteilt wer- den.
Ter Ministerpräsident verbreitete sich dann in ziemlich klaren, entschiedenen, aber jeder aggressiven Schärfe entbehrenden längeren Ausführungen über die Grundsätze der belgischen Haltung in dem Streit zwischen Deutschland und den Locarnomächten. Er beschäftigte sich dabei besonders mit der Wirkung der Remilitarisierung des Nheingebie- tes auf die sicherheitspolitische Lage Belgiens und erklärte u. a. hierzu, daß auch ein? vertragsmäßige Remilitarisierung Belgiens das Recht auf Kompensationen gebe.
Zn diesem Zusammenhang erklärte van Zeeland zu den Vorschlägen des Führers, daßdarin Ideen enthaltenseien, die einen konstruktiven Charak- ter hätten und die für Belgien von Interesse seien.
Immerhin müßten diese Anregungen unvollständig bleiben, auch wenn man alle Möglichkeiten, die darin enthalten seien, der- wirklichen würde. Es müßten andere, leicht vorstellbare Anregungen hinzutreten, wenn man genügende und gerechte Komvm- sationen wieder finden wollte für die Verminderung der Sicherheit Belgiens, die die ständige Anwesenheit deutscher Soldaten in
der bisher demilitarisierten Jone nur ncy bringen würde. Das Problem sei durch den ..Gewaltstreich" Deutschlands kompliziert worden. Seine Lösung dürfe nicht eine Belohnung für die Verletzung von Verträgen darstellen. Deshalb müsse man das Mittel für die Wiederherstellung der intern.ttio- nalen Ordnung finden, und zwar auf einem geeigneten Wege, wobei man ganz im Rahmen der Wirklichkeiten bleiben und alle denk- baren Vorsichtsmaßregeln treffen müsse, um zu verhindern, daß die Ereignisse nicht der Herrschaft derjenigen entglitten, die sie leiten müßten.
Belgien sei entschlossen, vorbehaltlos an
jeder Kollektivmaßnahme, an jedem Schritt und an jeder Haltung teilzunehmen, die gemeinsam von allen Locarnounterzeichnern und ganz besonders von Frankreich und Eng- land ausgehen würden. Belgien bleibe auf dem Boden des Locarnovertrages so lange, als er nicht durch eine andere Konstruktion mit Zustimmung aller interessierten Parteien ersetzt werde. Van Zeeland schloß mit einem optimistischen Ausblick in die Zukunft und erklärte, daß die Pariser Besprechungen seine optimistische Auffassung zu rechtfertigen schienen. Velgien sei vor allein daran interessiert, daß die Ordnung wieder hergestellt und gesichert werde.
Erhebe dich, deutsches Volk, Lu deine Pflicht?
Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet den Wahlkamps in der DeutschlandhaNe
In seiner groß angelegten Rede zur Eröffnung des Wahlkampfes hob Neichsmini- ster Dr. Goebbels einleitend hervor, daß die großen Erfolge des dreijährigen nationalsozialistischen Ausbaues nur errungen werden konnten, weil Deutschland den Parlamentarismus westlicher Prägung abge- schafft hat. Es unterliegt keinem Zweifel, lo ries Dr. Goebbels unter lebhaftester Zustimmung aus, daß sich die sogenannten westlichen Demokratien in bezug aus Volksver- bundenheit an der Negierungsform in Deutschland ein Beispiel nehmen könnten.
„Es gibt heute in Europa keine Regierung" — erneute stürmische Beifallskundgebung unterbrechen diese Feststellung, — „die so volksverbunden wäre wie die unsere! In keinem anderen Lande dürfte die Regierung das Volk so oft auffordern, an die Wahlurne zu treten."
Wenn der Führer nun das deutsche Volk erneut zu einer Wahl aufruft, so tut er es in der Ueberzeugung, daß er ein wahrhaft gutes Gewissen vor feinem Volk haben kann. Und wenn die Emigranten in anderen Län- dern immer noch den Eindruck zu erwecken stichen. als sei daS nationalsozialistische Regime nicht im Lande verwurzelt, so werden wir ihnen erneut beweisen, daß das Gegenteil der Fall ist. „Wir werden ihnen zeigen daß die eine Partei, die wir heute statt der Dutzende vergangener Parteien besitzen, um so enger und verantwortungsvoller mit dem Volk verbunden ist. Denn jenen Parteien weint das deutsche Volk keine Träne nach. Es ist ja trotzdem an der Bestreitung seines Schicksals auss engste beteiligt, indem es eine starke Führung mit der Gestaltung dieses Schicksals beauftragt, die Mut und Vertrauen genug besitzt, dem Volk immer wieder Ge- legenheit zur Abgabe eines Urteils zu geben.
Im übrigen kommen wir ja nicht nur in Wahlzeiten zum Volk. Ununterbrochen haben wir in diesen drei Jahren mitten im Volk gestanden, haben auch unpopuläre Ent- Müsse als notwendig klar zu machen ver- fucht, haben Rechenschaft abgelegt und auf den Ernst der Lage verwiesen. So manches Opfer konnten wir fordern in dem Bewußtsein, die notwendige Gefolgschaft zu finden. So kann es nicht ausbleiben, daß tatsächlich der Wille des Volkes in der Führung seinen plastischen Ausdruck findet
So war es früher!
Dr. Goebbels zeigte dann in eindrucksvollen, mit beweiskräftigen Zahlen belegten Worten, wie der Führer im Januar 1933 Deutschland vorfand und wie sich diese Lage bis heute grundlegend geändert und gebessert
hat. Wie grundlegend sie sich gebessert hat, könne man daraus ersehen, daß das deutsche Volk heute kaum noch weiß, wie Deutschland einmal ausgesehen hat. Als der Führer an die Macht gerufen wurde, stand das Reich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Ruin. Mir hatten 7 Millionen gezählte Arbeitslose. Handel und Wandel waren bis aus ein Minimum zusammengeschrumpft. Die fürchterlich st en sozial enNot- stände herrschten in den breiten Massen und die Regierung stand dem tatenlos und energielos gegenüber. Manwußte gar nicht mehr, wer wen regierte. Die Negierungen wechselten jeden Monat. Die Finanzen des Reiches, der Länder und Gemeinden befanden sich in einem verzweifelten Zustand. Ein Dritte! des Bauerntums stand vor der wirtschaftlichen Katastrophe. Der ganze deutsche Land- und Grundbesitz ging in die Hände des internationalen wurzellosen Leihkapitals über. Die Jugend der Nation stand verzweifelt vor den Arbeitslosenämtern und war eine billigeBeute des Verbrechens und des internationalen Kommunismus. Die deutsche Kultur befand sich in einem fürchterlichen Zustand. In Berlin spielten nur noch drei Theater. Unsere deutsche Kultur. Presse, Film, Theater wurde fast ausschließlich von internationalen Juden repräsentiert. Wenn eine Regierung nur den leisesten Versuch machte, gegen die internationalen Tributdiktate Stellung zu nehmen, mußte sie gewärtigen, von der Presse an das Ausland denunziert zu werden.
Die Regierungen machten überhaupt keine Pläne mehr, west sie wußten, daß die Pläne döch nicht durchgeführt werden konnten. Die Parteien sahen nicht auf das große Ganze, sondern lebten von der Not des Landes. Der internationale Bolschewismus schnellte bis weit über 100 Reichstagsmandate hinauf, so daß sich am Ende die große politische Aus- ernandersetzung in Deutschland nur noch zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus abspielte. Das Reich selbst stand vor dem innerpolitischen Zerfall, nicht nur be- droht von den Parteien und vom internationalen Bolschewismus, sondern bedroht auch von den Ländern. Wir wollen nicht vergessen. daß damals im zweitgrößten deutschen Lande ein Ministerpräsident osten, erklärte: Wenn das Reich sich irgendein Recht anmaßt, werden wir schießen. Das Ausland baute seine Pläne auf die innerpolitische Schwäche des Reiches auf. Wir saßen im Völkerbund nur geduldet. Jedes Diktat mußte angenommen werden. Wenn eine Regierung nur den geringsten Widerstand wagte, fielen ihr entweder die Länder oder die Parteien in den Rücken. Landesverrat war nicht nur in der Presse, sondern auch
im Parlament und m den Kabinetten der einzelnen Länder zu Hause, die nicht das Ge- samtfchicksal des Reiches, sondern nur ihre Neservatrechte im Auge hatten. Wir waren weder Herr über unsere Wehrhoheit noch über unsere Souveränität und unser Reichsgebiet. Die Grenzen selbst waren ngch allen Richtungen hin offen. Wir hatten nur eine Armee von 100 000 Mann. Das Reich war wehrlos und cs wurde damit auch ehrlos. Erdrückende Ne- parationslasten lagen auf der Nation. Sie wurden dadurch bezahlt, daß wir Tribute in anderen Ländern aufnahmen. Man täuschte für kurze Zeit ein Leben in Schönheit und Würde vor, und als die geborgten Gelder verbraucht waren, kam der graue Aschermitt- woch der Erkenntnis.
„Wir haben", — so erklärte Dr. Goebbels unter starkem Beifall — „gegen diese Zustände 14 Jahre lang gekämpft. Wir waren deshalb Freiwild der öffentlichen Meinung in Deutschland. Jede nationale Regung wurde rücksichtslos niedergeknüppelt. Denn eine Stellungnahme gegen den Versailler Vertrag wurde von den Gerichten des Novemberdeutschland als Hoch- und Landesverrat gebrandmarkt (Pfuirufe). Mit Inbrunst haben damals alle nationalen Deutschen diesen Weg des Zerfalls verfolgt. Wir haben in breiter Front den Angriff vorgetragen und sind nicht müde geworden, das Volk aufzurufen. Nach einem 14jährigen Kampf gelang es uns, die Macht an uns zu reißen."
Und das ist des Führers gewaltiges Werk
Diesem Bild des völligen inner- und außenpolitischen Zerfalls, wie es der Führer am 30. Jgyugr 1933 in Deutschland vorfand, stellte Dr. Goebbels nun in einem eindrucksvollen und durch umfangreiches Zahlenmaterial belegten Vergleich die Leistungen des Nationalsozialismus gegenüber.
„Wir haben uns nicht mit der Arbeitslosenzahl von 7 Millionen abgefunden", so rief er aus, „sondern haben sie durch großzügige Ausbauprojekte bezwungen. Aus 7 Millionen Arbeitslosen im Jahre 1932 wurden 2V, Millionen zu Beginn des Jahres 1936! Die Steigerung der Umsätze im Handwerk von 10.9 Milliarden RM. im Jahre l^l auf 14.5 Milliarden RM. ö. Jahre 1935 ist ein Beweis dafür, daß die neu in den Arbeitsprozeß eingeschalteten Volksgenossen ihre Lebenshaltung verbessern konnten. Die industrielle Erzeugung ist von 34,8 Milliarden im Jahre 1932 auf 53,5 Milliarden RM. im Jahre 1935 gestiegen. Von Reichsbahn ""* *> ^ -
Der geheimnisvolle Grane
Itomao von /os Xosilsioter 61)
„Mich sendet Grimsbay von Sallhs Salon. Fräulein", führte sich Gerson ohne Namensnennung ein. Er drehte verlegen an der Kreinpe seines Hutes, ehe er weiterfuhr.
„Grimsbay vermutet nämlich, daß Lucy so ein bißchen ein Auge kür einen anderen Herrn hat. und da meinte er. ich soll bei Ihnen fragen, ob Sie nichts willen."
Das Mädchen schob ihm einen Stuhl hin. aus den er sich mit einer ungeschickten Verbeugung niederließ.
.Hohn wird allmählich alt. Daß er eifersüchtig sein könnte, hätte ich nie gedacht." Cie setzte sich Gerson gegenüber und schlug kokett die Beine übereinander. „Aber so »st eS mit allen Männern: wenn sie in die Jahre kommen, werden sie kindisch."
„Es ist nicht wegen der Eifersucht", er- klärte Gerson mit wichtiger Miene. — „Grimsbay möchte loskommen von ihr, und das wäre doch ein seiner Grund!"
„Tann möchte sich also Grimsbay drücken? — So ein Schuft! Von mir wird er allerdings nichts erfahren können, da mir L»cy wenn sie wirklich einen anderen hat. dies nicht z» willen gäbe. Hat er denn einen Beweis für seine Vermutung?"
Gerson schob die Achseln hoch.
„Was heißt Beweis. Fräulein! — Er vermutet, daß sie ihn mit Tom Wardsfield hin- 'ergeht, weil er von diesem einen Zettel er- wischte. Tom hat das ziemlich ungeschickt ge- macht."
Lviwrtabt bo PrometheuS-Bertaa Grüben,cll bei München
Wie von einer Tarantel gestochen, sprang Susa auf.
„Diese falsche Katze — diese Schlange!" stieß sie wütend hervor und spreizte ihre Finger. „Ich kratze ihr die falschen Augen aus."
„Ja, es gibt wirklich schlechte Menschen. Soviel ich weiß, will sie sich sogar mit Tom verloben, aber daS soll noch geheim gehalten werden. In Romanen liest man ja oft von so heimlicher, stiller Liebe und Schwüren biS in den Tod. Tom ist ein fescher Kerl, ich kann verstehen, daß ihm Lucy nachläust und schöntut", gab Gerson seiner Meinung Ausdruck.
.LZerloben auch noch? — Sie soll eS nur wagen, ihn mir wegzunehmen. Ich bin ein gutes Ding..."
..... ein nettes Ding, ohne Zweifelt — Gegen Sie ist Lucy ein Negerweid..."
..... aber wenn ich von der eigenen Freundin hintergangen werde, ist es aus damit. Lucy soll sich in acht nehmen, noch mehr aber Tom. Sein Zimmer hat schon mehrmals einen Gast beherbergt, nach dem sich die Polizei die Augen aussieht. Wenn ich wollte, könnte ich ihm einen schlimmen Streich spielen. Sie hat nicht umsonst ihre roten Haare, es ist die Farbe der Hinterlist und Verschlagenheit. Lucy ist falsch, das ließe sich beweisen. Erst vor kurzer Zeit, als ich mit Tom aus der Straße stritt — ihret
wegen natürlich —. har sie mit einem Detek. tw vom Uard gewispert."
„Leider wußte ich nicht, daß Sie Toms Braut sind", entschuldigte sich der Besucher. „Eine peinliche Sache sür mich. Hat Elims- ban viele Freunde?"
Sie schien diese Frage gar nicht zu hören.
„Grimsbay scheint noch mehr Freunde dieser Art zu haben. Er kann daraus wirk- lich keinen Staat machen", wiederholte Gerson geduldig seine Frage in anderer Form.
„Das interessiert mich nicht, wenn auch seine Freundschaften bis nach Scotland-Uard reichen", entgegnete sie wegwerfend.
„Donnerwetter, sind das Verbindungen. Kaum glaublich. Wenn ich nicht wüßte, daß mir daS eine kluge Frau erzählt, könnte man daran zweifeln. Grimsbah ist doch von der Zunft?"
Das Mädchen zündete sich eine Zigarette an und sog mit gierigen Zügen den Rauch ein.
„Ich kann mich auch täuschen", korrigierte eS. wieder ruhiger geworden, seine Antwort.
..Natürlich! — Noch dazu hat man erst kürzlich bei Grimsbay Haussuchung gehalten, da kann eS eigentlich dann nicht so wert her sein mit der Polizeifreundschaft. Na. ich werde John Ihren Bescheid übermitteln, wenn ich ihn treffet" Er machte Anstalten, zu gehen.
„Kommen Sie auch mit Tom zusammen?"
„Eigentlich nicht, sonst würde ich ihm sa- gen. was für ein Esel er ist."
Susa sah ihn wohlwollend an.
„Schade, daß Sie nicht Wardsfield heißen. Wie nennen Sie sich überhaupt? In Sallhs Salon habe ich Sie noch nicht getroffen. Nun bin ich aber neugierig, Ihren Namen zu erfahren."
„Ich habe ein Gelübde abgelegt, nicht eher meinen Namen zu nennen, vis nickt ein be-
ftimmtes Ereignis einkrttt. Denken Sie »eh Fräulein, es gibt m London ein Mädchen das behauptet mit mir schon lange ein Ver. hältnis zu haben, obwohl ich es periönliH gar nicht kannte. Was sagen Sie dazu?"
„Das wird <o irgendeine hysterische Gans sein!" erwiderte Susa, das Ganze sür einen Scherz haltend.
Gerson öffnete die Tür.
„Ihre Meinung ist mir außerordentlich, wertvoll. Wenn Sie die hysterische GanS kennenlernen wollen, sie ist ,n jedem Spiegel. den Sie benützen, zu tehenl"
Er verbeugte sich höflich.
Sie starrte ihn verständnislos an. Allmählich glitt es wie ein Verstehen über ihre Züge. Ihre Augen öffneten sich weit. Während ne mit der Hand auf ihn wies, kam eS stockend über ihre Lippen:
„Tann — sind — Sie..."
„Jawohl, bin ich!"
Gerson schloß bedächtig die Tür und entfernte sich in bester Laune.
*
Sir P. H. I. Edwards. Mitglied des Ober. Hauses und englischer Innenminister, ein ebenso hervorragender Politiker wie Staatsmann lauschte auf den Klang der alten, holzgeschnitzten Standuhr, welche die achte Abendstunde verkündete. Der Minister saß in seinem Arbeitszimmer; vor ,hm lagen verschiedene Londoner Zeitungen, die m mehr oder minder ausführlicher Weise den Mord in Chelmsford besprachen und kommentierten. Uebereinstimmend kam in den Artikeln zum Ausdruck, daß der Chelmssorder Mord zu den anderen in letzter Zeit m London begangenen blutigen Verbrechen zu zählen sei. die einem Kopf entsprangen und einem Ziel zustrebten. Es fehlte auch nicht an Vorwürfen.
lFortsebuna folat.1 ,
1