Si«d Abessiniens Kriegspläne verraten?

Die Armee General Grazianis versucht auf Addis Abeba durchzustoßen

Dschibuti, 28. Januar

Die aus italienischer Quelle stammende Nachricht, daß das italienische Oberkom­mando der Nordfront im Besitz der abessi- nischen Offensivpläne an der Nordfront ge­wesen sei. wird von Marschall Badoglio in einer den Pressevertretern gegebenen Erklä- rung insoweit bestätigt, als er zugab. daß er auf Grund der Nachrichten über die Ab­sicht der Abessinier am 20. Januar der ge­planten abessinischen Offensive, die sich gegen die Makalle mit Adua verbindende Straße richtete, durch einen Gegenstoß zuvorkam. so daß der Durchbruchsplan der Abessinier ge­scheitert ist. Marschall Badoglio warnte vor einer pessimistischen Beurteilung der Lage der italienischen Truppen, deren Nachschub durchaus gesichert sei. da die Hoffnung der Abessinier auf die Versumpfung der Straßen in der Regenzeit hinfällig geworden sei.

Jni italienischen Heeresbericht vom Tiens- tag wird über den Erkundungsvorstoß auf Wadara. nordwestlich Neghelli, berichtet, bei dem ein kleines schwedisches Lazarett ent­deckt und beschlagnahmt wurde. Die mit dem Zeichen des Noten Kreuz versehenen Last­kraftwagen des Lazaretts hätten auch 27 Munitionskisten enthalten. Unter der übri- gen Beute habe man auch die Fahne des Ras Desta und seine großen Ehrentrommeln gefunden. Von der Nordfront wird ein vier- stündiger. erfolgreicher Kamps ohne nähere Ortsangabe berichtet.

Graziani zielk auf Addis Abeba

Auch in Addis Ilbeba wird man sich nun­mehr des Ernstes der Lage bewußt, die sich aus dem erfolgreichen Durchbruch der Ita­liener an der Südfront ergeben hat. Von abessinischer Seite wird zwar immer noch darauf hingewiesen, daß die Entwicklung der militärischen Ereignisse im Boran-Gebiet nach wie vor unübersichtlich sei, trotzdem kommt aber in den Frontberrchten zum Aus- druck, daß die italienischen Truppen von Neghelli aus Erkundungsvorstöße auf der strategischen Hauptanmarschstraße in der Richtung aufUardera unternehmen. Von

Dolo aus hat ein starker Nachschub von Munition. Lebensmittel, und Wasservorräten frontabwärts eingesetzt, der allerdings durch plötzlich einsetzende Regensälle stark behindert werde. < ^ <

Gedeckt durch Panzerwagen und Bomben­flieger rückt eine zweite italienische Stoßtruppe unter heftigen Kämpfen an den Ufern des Daua Parma vor. Diesem Vor- marsch setzen die abessinischen Truppen, wie sich aus den hier vorliegenden Meldungen ergibt, überraschende Einzelvorstöße entgegen, die von Gruppen von 1000 bis 2000 Mann durchge­führt werden, um den Rückzug zu decken. Diese Gegenstöße, die vor allem aus dem südlichen Boran-Gebiet kommen, haben, wie von abessi­nischer Seite verlautet, bewirkt, daß der linke italienische Flügel bedeutend langsamer vor- wärts kommt als die italienische Hauptmacht, die auf der alten Karawanenstraße nach Addis Abeba vorstößt.

Nach abessinischer Auffassung ist es unver­kennbar, daß die Armee General Grazianis darauf abzielt, durch das große Seengebiet, das den tiefen Graben des Dembara-Tales bedeckt, über den Sciala- und den Zuai-See auf die Hauptstadt Addis Abeba d u r ch z u st o ß en. Die zurückgenommenen Teile der Armee von Ras Desta haben daher sämtliche Höhenzüge vor dem Seengebiet be­setzt. um den Durchbruch der Italiener zu verhindern. Da diese Gebirgsketten außer­ordentlich hoch sind und nur über zwei Pässe verfügen, glaubt die abessinische Heeres- leitung. den italienischen Vormarsch im Ge- birge zum Stehen bringen zu können. Zur Verstärkung der Armee Ras Destas sind überdies starke Abteilungen aus dem Westen und Norden an die Front geworfen worden.

Von abessinischer Seite wird besonders betont, daß die Gerüchte, die von einem vollständigen Zusammenbruch der Armer Ras Destas sprechen, keineswegs zutrefsen. Die Armee habe zwar sehr große Verluste erlitten, die auf einige tausend Mann ge­schätzt werden, doch sei ihre Moral nicht zer­rüttet.

marschälle, der Generalstab, der Kriegsrat, alle mit wehenden Weißen Federbüschen am Helm und im langen dunkelgrauen Mantel, schließ­lick die Vertreter der Flotte, sämtliche Admirale und die meisten Kommandanten der Kriegsschiffe.

Den 40 ehemaligen Flügeladjutan­ten des toten Königs, die im Laufe der 25 Jahre nacheinander zur Dienstleistung beim König befohlen waren, und den Musik­kapellen der Garderegimenter, deren Abschluß eine schottische Dudelsackpfeifer- Kapelle bildete, folgte

die Lafette mit dem Sarg des Königs,

der in langsamen Trauerschritt von 120 Ma­trosen in Paradeuniform gezogen wurde. Zur Seite schritten Abordnungen und Herolde des Königlichen Haushalts und Gardevsfiziere. Den Sarg bedeckte die Stan­darte des Königlichen Hauses Windsor, auf dem Sarg lagen Krone, Reichsapfel und Szepter und auf ausdrücklichen Wunsch der Königin ein einfaches, aus weißen Lilien bestehendes Kreuz. Dem Sarg nach­getragen wurde die Königliche Standarte, begleitet von zwei Offizieren.

Unmittelbar hinter dem Sarge schritt allein König Eduard Vlll. in der Uni­form eines Großadmirals der britischen Flotte. Ihm folgten die Prinzen des Königlichen Hauses, hinter diesen die höchsten Beamten des König­lichen Hauses in ihren prunkvollen mittelalterlichen Uniformen und der dien st- tuende Offizier des Königlichen Haushalts. Dann kamen dieMitglie- der der fremden Königshäuser, fünf Könige, neun Kronprinzen und etwa 30 andere Prinzen, unter diesen Herzog von Sachsen.Koburg-Gotha in feldgrauer Uniform und Stahlhelm. Diesen schloß sich die Staatskarosse der Königin, von vier Herolden in rot- goldenen Mänteln begleitet, an.

Tie Vertreter der fremden Mächte-

Hinter dem Wagen der Königin schritten die Führer der ausländischen Abordnungen, unter ihnen in der zwei­ten Reihe Reichsaußenminister Freiherr vonNeurath. Ihnen schlossen sich Wagen mit den drei Königinnen und den Prinzessinnen an. darunter die Schwe- ster des verstorbenen Königs. Königin Maud von Norwegen. Den Abschluß des Zuges bildeten die Beamten des Königlichen Haushalts, die Kam­merdiener. das Gefolge der Könige und die fremden Abordnungen. Abordnungen der Londoner Polizei, der Feuerwehr und der städtischen Beamten, schließlich wieder Ab­ordnungen der Garderegimenter.

Vor dem Cenotaph

Als der Zug den Cenotaph. das bri- tische Ehrenmal der Weltkriegsgefallenen er­reichte. schwieg die Musik. König Eduard Vlll. erhob die Hand zum militärischen Gruß, der Toten des Reiches gedenkend. Erst am Paradeplatz der Gardekavallerie ertönte wie­der klassische Trauermuflk. Nach fast zwei- einhalbstündigem Marsch erreichte der Zug, an dem überlieferungsgemätz die Mitglieder der Negierung und des Parlaments nicht teilnahmen. den Bahnhof Paddington.

Die zwei bis drei Millionen Menschen zäh- lende Menge hat mustergültige Disziplin ge­halten. Nur an einer einzigen Stelle gab es für kurze Zeit ein kleines Gedränge. Die ge­samte Feier wurde nach England und allen Teilen des Reiches, sowie auch durch aus­ländische Sender nach vielen fremden Län­dern übertragen.

In Windsor

Auch in Windsor sammelten sich Zehn- tausende von Menschen um die Mittagsstunde in den Straßen, als die große Glocke des Schlosses - das Nahen des Trauerzuges an- kündigtc. Wenige Minuten später lief der aus acht Wagen bestehende Sonderzug, dessen vierter Wagen schwarz ausgeschlagen war und den Sarg des Königs trug, in Windsor ein. Als der Sarg aus die Lafette die gleiche, die auch die Särge der Königin Vik­toria und Eduards VII. getragen hatte -- ertönten wieder Artilleriesalven. Wieder zogen Matrosen den Sarg durch die enge» Straßen Windsors zum Schloß, wo der Sarg in der St. Georgs-Kapelle auf einer Bahre, die über eine in den Boden eingelassene Grube gestellt war. niedergelcgt wurde.

In Begleitung des Oberzeremonienmeisters trat König Eduard Vlll. an den Sarg. Die Lieblingshymne des Königs wird gespielt, dann sprechen die Erzbischöfe von Canter- bury und Pork die Gebete. Langsam senkte sich der Sarg in die Tiefe.

Ursprünglich sollte sich in dem Augenblick, in dem der Sarg der Gruft übergeben wurde, zwei Minuten lang Schweigen über das ganze weite Britische Reich breiten. Aber die Abwicklung des Programmes hatte doch längere Zeit in Anspruch genommen als

vorgesehen. So trat die Gedenkpause ein, als der Zug noch unterwegs war. In dem Werftbecken und in den Häfen ruhte mit einem Schlag die Arbeit, auf den Straßen stockte der Verkehr. Zwei Minuten wurden der Ehrfurcht und dem stillen Gedenken ge­widmet. Bisher war diese Ehrung nur am Wassenstillstandstag den Toten des Welt­krieges Vorbehalten. Es sei zum ersten Male, daß sie einem verstorbenen englischen Herr- scher zuteil wird.

Nicht nur das äußere Bild des Trauer­zuges zeigte, daß England eine Seemacht ist. sondern auch das Zeremoniell, als der Zug die Georgs-Kapelle erreiche. Bootsmanns- pseifen schrillten. Ihr Signal bedeutete:Der Großadmiral kommt längsseits". Als der Sarg die Schwelle der Kapelle passiert hatte, schrillte es wieder:Der Großadmiral ist an Bord". Dumpf dröhnte vom Schloß her das Trauergeläut der großen Glocke. Dazwischen krackten die Schüsse der Salutbattene.

I« England erreichte die Ausfuhr vo» Flugzeuge« und Flngzeugmotore» im ver­gangenen Jahr eine bisher «och nie dagewe­sene Höhe. Ihr Wert betrug rund 8,7 Mil­lionen Psnnd.

LesenSiedie.Schvarzwald-Wacht"!

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Der geheimnisvolle Graue

ttomun von fo8 Kostlliokei' Eovvrtabt bv DrometbeuT-Bcrlag Wröbenzell bei München

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Nun verlöschte die Lampe, und der Ser­geant verlebte eine qualvolle Stunde. Er vernahm die Atemzüge des Wartenden und zeitweise das Knarren des Stuhles, wenn er seine Haltung änderte. Für Gibbs bedeutete die Situanon eine große Nervenprobe: die geringste Bewegung konnte ihn verraten, selbst das Atmen mußte er durch den geäst- neten Mund besorgen, um in der Stille der Nacht nicht gehört zu werden. Er ver- wünschte es. daß sich im Zimmer keine Uhr befand ihr Ticken hätte ihm manche Erleich, terung verschafft. Sein Körper wurde all- mählich steif. Zum Glück für ihn war der ungebetene Gast etwas unruhig und ver­ursachte dadurch Geräusche, die auch ihm zu- gute kamen. Es wäre ihm nicht schwer ge- fallen, den Schwarzbarl niederzuschlagen und unerkannt die Flucht zu ergreifen. Da­mit würde der Zweck seines Eindringens bin- fällig geworden sein, weshalb er alles ver- werden wollte, hier gesehen zu werden und autzusallen.

Tie Spannung seiner Nerven stieg mit der Länge der Zeit. ..Was wollte der Schwarz, bari hier? Warum verhielt er sich so ruhig? War er hereingekommen, um sich hier auszuruhen?"

Gibbs verneinte die letzte der Fragen, die n sich im stillen selbst gestellt hatte. Er .staubte nicht sehlzugehen. wenn er annahm. daß der Besucher entweder herbestellt wor- den war -Mer erne andere Versau m dr-ieS

Haus beorderte. Ter Sergeant hätte viel darum gegeben, das wahre Gesicht deS Man­nes sehen zu können; er vermutete in ihm eine» Offizier des Grauen.

Während er noch überlegte, was zu tun wäre, um das sestzustellen. Erschien plötzlich wieder der Lichtkegel der auf dem Schreib­tisch liegenden Lampe, deren Schein auch den Kops des Bärtigen beleuchtete. Dieser holte ein Stück Papier hervor und beschrieb es mit einigen Zeilen. Tabei neigte er den Kops ziemlich tief; er schien kurzsichtig zu sein. Als er sich wieder ausrichtete, verhängte sich der künstliche Bart in seinem Mantel, er wurde durch den Widerstand abgestreist und kiel aus den Schreibtisch.

Gibbs sah nun das unverhüllte Gesicht des Mannes er glaubte zu träumen. Tie Feststellung, die er machte, war so unge­heuerlich. daß er unwillkürlich die Augen ,u- sammenknisf. Es war gut. daß der Mann jetzt verschwand. Ter Sergeant ließ noch eine Zeit verstreichen, ehe er sich aus seinem geschützten Platz hervorwagte. Er nahm das Papier, welches der Schwarzbart hinterlal- sen hatte, säst widerwillig in die Hand, und als er sich den Text abschrieb lag in seinem Mund ein bitterer Geschmack.

Sorgfältig verglich er die Abschrift mit dem Original.

Achtung!

Kam wie verabredet und wartete über eine Stunde. Nehme an. daß Sie verhin­

dert. Sofort neuen Treffpunkt Mitteilen an bekannte Stelle. Erhöhte Summe. Vorsicht! Razzia in Aussicht! Pobloll Als Gibbs das Haus verließ, lag der Zet­tel wieder aus den Schreibtisch. Derjenige aber, der ihn schrieb, ging täglich in Scot- land-Hard aus und ein. Las Gesicht, wel­ches de-- Sergeant gesehen hatte, war das des Polizeicaptains Blowden gewesen.

Sallys Salon lag im Limehouseviertel in der Emniettstreet. zwei Häuserbreiten von der Themse entfernt. Wer diese Gegend kennt, weiß daß in den Docks und Piers, die wie Zungen in das User schneiden, in dnutter Stunde manche Gelegenheit vorhanden ist dies und feneS zu tun. was die Augen der Oestentlichkeit zu meiden hat. Daß Sallys Salon gerade in dieser Gegend lag. war nach Ansicht anständiger Kunden keine Empfeh- lung. aber die Mehrzahl der Besucher setzte sich aus Elementen zusammen, die einen rei- nen Leumund als Beleidigung aufgefaßt hätten.

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raums lautete auf den Namen Hohr Grimsbay. Es gab noch meherer solche, Konzessionen, die auf den gleichen Namer ausgestellt waren. Grimsbays Hände grif­fen überall zu. er war aber nicht der smart, Geschäftsmann, wie es viele aus Grund »ei­nes biederen Auftretens vermuteten. In kei. nem Leben gab es manchen dunklen Punkt "ur d?'"" kein Interesse, dies an die große Glocke zu hängen.

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Vielleicht wußte ost seine rechte Hand

tat. Man sah ihn nie a als im Cut; er bevorzugte einfarbige Sc und schmale Lchuhe. §lank man ihm c über, so glaubte man m Gelellschqst

Unterredung Eden-Flanbtn !

London, 28. Januar.

Am Montag hatte der als Mitglied de, französischen Abordnung zum Königsbegräb- nis nach London gekommene französische Außenminister Flandin eine Unterredune mit dem britischen Außenminister Eden über deren Inhalt die Pariser Presse snk nicht einig ist. ..Matin' glaubt, daß sich die beiden Minister über alle internationalen Fkagen einig geworden seien.Oeuvre" be- hauptet, daß die kurze Aussprache keine Ze>! zum Anschneiden politischer Fragen gelassen Hütte. Sicher scheint zu sein, daß nach de» Beisetzungsfeierlichkeiten die Aussprache der beiden Außenminister svrtgc- setzt wird.

Entscheidung über SeUaiMiM Mitte Februar?

London, 28. Januar.

Nach einer Meldung derMorningpost" sind die britischen Vertreter für den Genfer Sach­verständigenausschuß in der Oelfrage am Dienstag von London abgereist. Die Beratmi- gen in Genf beginnen am Mittwoch und dürs- ten vier b:s fünf Tage dauern. Die Entschei- düng des Achtzehnerausschusses soll Mitte Fe- bruar fallen. DieMorningpost" rechnet mit dem Beschluß des Ausschusses, die Oelsperre durchzuführen.

Sarraut droht mllKammrauMW

Paris, 28. Januar.

Der Unterstaatssekretär Zay der französi­schen Ministerpräsidentschaft hat am Montag abend einigen Abgeordneten u. i. erklärt, daz sich das Kabinett Sarraut am Donnerstag vor der Kammer nicht auf die Frage der Lava!- schen Notverordnungen einlassen werde; es werde aber den Wünschen der Kammer inso­weit entgegengekommen, als es den Notver­ordnungen einemenschlichere Note" geben werde. Außenpolitisch werde sich die Regierung in ihrer Klärung vor der Kammer klarund deutlichaufdieVölkerbundspoli- tik festlegen. Falls das beschränkte Ar- beitsprogramm der Regierung bei der Kammer keine Zustimmung finden sollte, werde bei Ministerpräsident den Präsi- dentenumdieAuflösungderKam- mer bitten. (Es ist das eine Drohung, di! ihre Wirkung nicht verfehlen dürfte, da sich du Kammer bereits gegen eine Vorverlegung de> Wahlen von Mai auf März energisch sträubt.)

Bei eiuem Prozeß gegen 17 der Vorberei­tung -es Hochverrats beschuldigten Kommu- «iste« feuerte i« Wilua (Polens ein Man» auf eine« Zeuge» vier Schüsse ab. Der Zenze stürzte getroffen zu Boden. Der Täter wurde vo« Polizcibeamten niedergeschossen.

MW blutige Zusninnienftöße in Syrien

Jerusalem, 23. Januar

Der arabische Widerstand gegen die fran­zösische Mandatsmacht in Syrien hält noch immer an. Auch der Generalstreik geht wei­ter. Bei Zusammenstößen am Sonntag waren abermals zwei Tote ynd 25 Verletzte zu verzeichnen. Trotz des" Einsatzes von Tanks, Maschinengewehren und marokkani­schen Reitern, trotz zahlreicher Verhaftungen und täglichen Aburteilungen zu langen Frei­heitsstrafen ist die Stimmung nach wie vor erregt und wird nicht zuletzt geschürt von kommunistischen Agitatoren, die hier im nationalistischen Mäntelchen auftrcten, um Frankreich Schwierigkeiten zu bereiten.

vertrauenswürdigen, versierten Geschäfts­mannes zu sein; seine Redeweise konnke *o- gar fesseln, wenn er sich Mühe gab anderen etwas vorzumachen. Er trug leine Glitze mit Würde, sie war -'m nicht unerwün'-lt und bildete jungen W ochen gegenüber vas vertrauenswürdige Attribut natürliclcn Alters und väterlicher Harmlosigkeit. Seme Gestalt war proportioniert, das Gesicht voll- wangig und bartlos.

Vormittags liebte er es. seine verschiedenen Schankstätten ausziisuchen: er fand es ange- nehm. im eigenen Unternehmen als Gast >u sitzen. Er sagte, seine Kunden könnten vier von ihm verlangen. Es waren erst einige Minuten vergangen, als er Sallns Sa>on, der im übrigen weiter keinen Gast beher- beryte. betreten hatte. Er sollte nicht lanae allein bleiben; kurz nach ihm östnele sich neuerdings die Tür.

..Der Blitz!" murmelte Grimsbay.

Er erschrak so kehr, daß das Glas in seiner Hand zitterte. Gerion. der einen Reilekosier bei sich trug, kam ruhig näher. Er ließ sich am Tische von Grimsbay nieder und siebte den Koffer vorsichtig darunter.

Guten Tag. Grimsbay ziemlich kalt heute", begrüßte er händereibend den Ae- sttzer der Schankstiibe. ..da lut lo eine kle ne Zwischenstation ganz gut. Man kann sich billig wärmen. Wir Beamte sind lür v-ese Jahreszeit viel zu schlecht bezahlt"

Grimsbay. der sich beruhigt halte, er- widerte den Gruß.

..Ich denke Kälte ist zeitweise ganz g"i> man kann sich so sehr aus die Wärme freuen", antwortete er.

Gott - sind Sie ein Philosoph" kicherte Will anerkennend. ..um dies sestznsiellen tun ich eigentlich nicht Hera

(Forlsttziing iolgl.)