(DEB.) Pforzheim, sv. Ott. Als abenos oer Hasser Josef Hermann in Tiefenbronn auf seinen Heuboden stieg, um Futter zu holen, bemerkte er in der Dunkelheit eine Männergestalt und glaubte, ein Handwerksbursche hätte hier ein Nachtlager «sucht. Ms er ihn vergebens aufforderte, die Scheune zu verlassen, holte Hermann einen Gendarm und beide gingen mit einem Licht nach der Stelle zurück, wo sie dann die Leiche des 25 Jahre alten Flaschnermeisters Ludwig Eger von Tiefenbronn auffanden, der seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht Hatte. Der Lebensmüde lebte lange Jahre getrennt von seiner Frau und war in letzter Zeit schwermütig. ^
SCB Stuttgart, 30. Okt. Gestern abend kam auf dem Haupt- Lahnhof beim Aussteigen aus einem noch in Bewegung befindlichen Zug eine Frau so unglücklich zu Fall, daß ihr beide Fuge abgefahren wurden. Die Verunglückte wurde ins Katharinenhospital verbracht. De rFall ist eine eindringliche Warnung vor verfrühtem Aussteigen.
(SCB.) Untertürkheim, 30. Okt. Angesichts der weiteren Verschlechterung der Marktlage sieht sich die Daimler-Motoren- Gesellschaft in gleicher Weise wie die übrigen Automobilfabriken genötigt, für die Werke in Untertürkheim und Sindelfingen eine weitere Betriebseinschränkung dergestalt vorzunehmen, daß in nächster Zeit die Entlassung von einigen hundert Mann erfolgt.
(SCB.) Heilbronn, 30. Ott. Der Gemeinderat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, den Umlagesatz von 15 Prozent auf 17,5 Prozent zu erhöhen. Der Abmangel, der durch die Umlage zu däken ist, beträgt 2 077 OVO Mark. Am 18. Mai war die Umlage auf 15 Prozent festgesetzt worden. Interessant ist ein Vergleich mit den Umlagesätzen anderer Städte. Stuttgart erhebt 15, Eßlingen 22, Reutlingen 15, Ludwigsburg 17, Göppingen 25, Tübingen 15, Gmünd 2V, Heidenheim 20 (wird voraussichtlich erhöht), Schwenningen 16, Ravensburg 25. Geislingen 25, Zuffenhausen 19, Ulm hat die Gemeindeumlage noch nicht festgesetzt. Der Gemeinderat beschloß, an der am 15. November im Sieglehaus in Stuttgart vom Württ. Städtetag gegen die würt. Regierung einberufene Proestversammlung teilzunehmen.
SCB Rottweih zy. Okt. Vom Unglück bedroht war abends ein Beamter aus Berlin, der vom Bahnhof am letzten Zug abgeholt wurde und in Begleitung von zwei Fräulein das Hotel auffuchte. Ein Auto, das in rasendem Tempo die Kurve beim Cafe Lehre nicht richtig ausgefahren, streifte den Herrn und eines der Fräulein so, daß sie zu Boden geschleudert wurden. Der Herr wurde am HinterkoÄ nicht unbedeutend verletzt, das Fräulein kam mit leichteren Schürfungen davon.
(SCB.) Schwenningen, 30. Ott. In der Anwesenheit von j Regierungsrat Kälber von der Ministerialabteilung für die -Fachschulen und vom Gemeinderat Teufel-Tuttlingen als dem Abgeordneten der Handwerkerkammer Reutlingen, der Stadtverwaltung und des Gemeindcrats mit dem Stadtvorstand Dr. Lang v. Langen an der Spitze wurde das neue Gewerbeschulgebäude feierlich seiner Bestimmung übergeben. Es enthält 6
geräumige Lehrsäle, das Amtszimmer für den Schulvorstand und einige Lehrerzimmer. Im Erdgeschoß sind Werkstätten für Holzarbeiter und Mechaniker, sowie eine Schmiede. Das Gebäude hat Zentralheizung. Fünf Lehrkräfte unterrichten 457 Schüler, die in eine Reihe Sonderklassen zusammengefaßt sind: Uhrmacher, Mechaniker, Feinmechaniker. Bau- und kunstgewerbliche Berufe. Vom 1. Dez. treten besondere Klassen fiir Lehrlinge aus dem Betteidungs-, sowie dem Nahrungsmittelgewerbe und der Elektrotechnik hinzu. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres übernimmt die Gewerbeschule sämtliche Schüler der allgemeinen Fortbildungsschule. Für die Ausstattung der Schule wurden seitens der Industrie namhafte Beihilfen gewährt.
SCB Villingen, 30. Ott. Nachmittags drohte in den Kienzleschen Tarameterwerken in der Waldstvaße ein Brand auszu- brechen. Bei der Heizung eines Ofens wurden mit Petroleum getränkte Lappen mit den Kohlen hineingeworfen, so daß eine heftige Explosion erfolgte, die die Fenster des Heizraumes zertrümmerte. Auch ein dabeiliegender Kohlenhaufen fing Feuer, das jedoch von den Arbeitern unterdrückt wurde. Da sich im Augenblick der Explosion kein Personal in dem Raum befand, ist glücklicherweise niemand verletzt worden.
Aus Geld-,
Volks- und Landwirtschaft.
Berliner Briefkurse.
1 holl. Gulde» 1892,1
1 franz. Frauken 177,4
1 schweiz. Frauken 810,6
Börsenbericht.
SLB Stuttgart, 3V. Ott. Auch heute verkehrte die Börse kn sehr lustloser Stimmung und die Umsätze hielten sich in engten Grenzen. Die Kurse gaben wiederum mehrfach nach.
Produktenbörse und Marktberichte des Landwirtschaftliche» Hauptoerbandes Württemberg und Hohenzollern «. B.
Berliner Produktenbörse vom SV. Oktober.
Weizen mark. 214—217, Roggen märk. 114—147, Sommergerste ISS—216, Wintergerste 151—163, Hafer märk. 166—176, Weizenmehl 26,75—36,75, Roggenmehl 21,25—23,25, Weizenkleie 11,30—11,50, Roggenkleie S—9,30, Viktoriaerbsen 29—32, kleine Spetseerbsen 25—27, Futtererbsen 19—22, Peluschken 18—19, Ak- kerbohnen 26—22, Wicken 22—2S, Lupinen blaue 12—12,50, Rapskuchen 14,80—15, Leinkuchen 21,80—21,90, Trockenschnitzel 8, vollw. Auckerschnitzel 20,40—20,50, Torftnelasse 9,40—9,60, Kartoffelflocken 13,30—13,70, Speisekarioffeln weiß 1,60; rote 1,70: gelbfleischige 2 Tendenz: uneinheitlich.
Viehpreise.
Gammertingen: trächtige Klabinnen 400—500, Rinder 300 bis 400, schwere Ochsen 500—600, Stiere 300—400, trächtige Kühe 4—500, Schlachtkühe 2—300 — Münstngen: Ochsen 380 bis
740. Farren 2-400, Kühe 275—700, Kalbeln 280—685, Jung- vieh 150—370 — Welzheim: Farren 4—600, Stiere 3—600,
Rinder 3—500, Kühe 3—600. Kalbeln 5-800 °<t pro Stück. Ochsen 48—50 der Zentner.
Schweinepreise.
Creglingen: Milchschwcine 30—40 °<t. — Gaildorf: Milcht schweine 33—45 — Gammertingen: Ferkel 30—40 —
Münsingen: Milchschweine 32—46 — Nürtingen: Läufer 75
bis 115, Milchschweine 3V—55
*
Dl« örtlichen iklelnhandeleprelse dürfen selbstverständlich nicht LN den Vliesen- »ich Großhandclipreifen gemessen werden, da sür len« noch die sog. wirtschaftlichen 18er- kehrSkoften l» Zuschlag lammen. D. Schrift!.
Eingesandt.
Für bie unter dlesrr Rubrik gebrachten Veröffentlichungen übernimmt die Schriftlettung nur die pretzgefetzliche Verantwortung.
Aufklärung über die Wahlnachklänge in Deckenpfron».
Auf das Eingesandt über Wahlnachklänge in Deckenpfron» (Calwer Tagbl. Nr. 250) fühle ich mich gezwungen, Berichtigung und Aufklärung zu geben. Das Schreiben aus Deckenpsronn, das vermutlich aus der Feder des Vaters des „Zigarrenbestellers" stammt, verdreht die Tatsachen. Soviel ist sicher, daß nicht meine Wähler den Frieden im Ort stören, sondern meine Gegner dies getan haben und heute noch tun.
Wer war es. oer die Versammlung im Gemeindehaus mit den hetzerischen Reden hielt? Der gegen mich aufgestellte Kandidat und sein rührigster Anhänger, der vermutliche Einsender des Artikels in Nr. 250 des Calwer Tagbl. Wer macht meinen Anhängern Vorwürfe und feindet sie grundlos an, weil sie nach Recht und Gerechtigkeit ohne Einfluß abgestimmt haben? Wieder mein damaliger Gegenkandidat und seine Anhänger. Wer hat nach der Wahl noch alle möglichen Behörden ausgesucht, um mir Schwierigkeiten in den Weg zu legen? Nur der bei der Wahl unterlegene Kandidat und seine Anhänger. Es wäre wohl den beiden führenden Gegnern als Kirchenpfleger und Kirchengemeinderat besser gestanden, sie hätten den Frieden im Ort wahren helfen, anstatt ihn zu stören.
Sicher wären dann Beleidigungen nicht vorgekommen und wären Klagen nicht notwendig gewesen.
Was die Frage der Bestrafung des „Zigarrenbestellers" mit meiner Namensunterschrtft betrifft, so könnten nur mildernd« Umstände für ihn in Frage kommen, weil er durch die Wahlagitation, di« in seinem elterlichen Hause aufs schärfste betrieben wurde, beeinflußt worden ist. Die Abbitte hat d«r Zigarrenbesteller erst leisten wollen, nachdem er als Täter entlarvt war und von seinem Lehrherrn hiezu aufgefordert wurde. Daß dessen Name in einem Flugblatt aufgeführt war. trifft nicht zu, sondern es war nur ein Fingerzeig für die Wähler angeführt, der seinem Vater gegolten hat.
Zum Schluß noch: Es war stets mein Bestreben, die Geschicke der Gemeinde reibungslos zu leiten und ich bin überzeugt, wenn sich die Unterlegenen in die Sachlage schicken, daß auch in Dek- kenpfronn wieder Ruhe einkehrt.
Schultheiß Braun.
Stadtgemcinde Calw.
Fund.
Nachstehende Fundgegenstände kamen zur Ablieferung: 1 größere» 4rädrige, Leiterwägcle, 1 goldene Armband- Kette, 1 Luftkissen. 1 Damenschirm, 1 Halskettchen mit Anhänger, 1 Herrenregenschirm, 1 gold. Zwicker und Geldbeutel.
Calw, den 30. Oktober 1925.
Stadtschultheißenamt: Göhner.
ASgemeim SrtrkMkeilüafse für ben SSermlsSezirb Calw.
Erwerbslosen-
VersicherungsbeitrSge.
Nach der Verordnung des Württ. Arbeits- Ministeriums vom 28. 9. 1925 — Staatsanzeiger Nr. 227 — find ab 2. November 1S2S die Dienstboten (Hausgehilfen u. ländliches Gesinde) nicht mehr wie bisher ohne weiteres von der Bezahlung der Erwerbslosenversicherungsbeiträge befreit, sondern es ist jeweils gleichzeitig mit der Anmeldung zur Krankenversicherung eine besondere Anzeige zu erstatten. Diese Anzeige ist auch für Lehrlinge» die beim Bestehen eines schriftlichen Lehrvertrags von mindestens 2jähriger Dauer beitragsfrei sind, vorzulegen. Geschieht dies nicht, so müssen Erwerbslosenversicherungsbeiträge bezahlt werden.
Antragsformulare können von der Krankenkasse und den örtlichen Geschäftsstellen (Schultheißen- 'stfter) unentgeltlich bezogen werden.
Die KaffruveemattuAg:
Verwaltungsdirektor Proß.
Gesucht werden:
») Männliche Personen:
mehrere 14—16jiihr. Dienst- Knechte,
1 DIehflItterer,
118-22jShr. Möbelschreiner 1 selbst. Metzger.
b) Weiblich« Personen:
mehrere Mägde für Landw-, 1 Flrnerin,
1 Trosslerin,
2 Strtckerinnenf.Handmasch.
1 Rest.-Köchtn,
2 Köchinnen für Privat,
4 Lausmädchen,
1 Schreibhilf« d. Maschinenschreiben Kaan (z. Aushilfe)
2 Verkäuferinnen für Der- kaussstände.
Näherer
c) Lehrlinge
mit Kost und Wohnung: 1 Flaschnerlehrling,
3 Küferlehrling«,
1 Bäckerlehrling,
1 Mllllerlehrling,
ohn« Kost und Wohnung:
1 Gärtnerlehrling,
1 Huf- und Wagrnschmied- lehrling,
2 Goldschmiedlehrlinge,
2 MetallschleiserlehrUngr,
1 Stahlgraveurlehrling,
1 Sattlerlehrling,
2 Kammacherlehrlinge,
1 Bäckerlehrling,
2 Schneiderlehrlinge,
2 Maurerlehrltnge,
2 Malerlehrlinge,
1 Kaufmanns- l mit dem lehrling, l Nachweis
1 Verwaltung »-1 d. m. Reif« lehrling, f (Linjühr.)
Arbeitsamt Calw
Tel. 174 (Oeffentl. Arbeitsnachweis) Bahnhofstr. 626.
— Berufsberatungsstelle —
Rächst««
Montag
Tvruver-
sMMlvNg.
Althengstett.
Wegen Aufgabe der Viehhaltung verkauf« ich ein« schwere, hochträcht.. sehr gute
Nutz- U. Zucht-
Anna Flik d. „Lamm".
k.Vereine ln Merer üiuMlvoriMbel
ks."" ' , Lrlv.
«mpfirhlt
Earl Her zog. EiseühMlüüg. Ledcrstrche.
Calw, den 30. Oktober 1925.
Todes-Anzeige.
Am Samstag, den 24. Oktober entschlief unerwartet nach kurzem, schwerem Krankenlager in Nimptsch (Schlesien) mein inniggeliebter Mann, unser lieber Sohn und Bruder
Fritz Pfeiffer
Diplom-Landwirt, Landwirtschafts-Lehrer.
Frida Pfeiffer, geb. Salitter.
Emil Pfeiffer, Veterinärrat und Frau Marie,
Oskar Pfeiffer.
geb. Koch
Beerdigung findet am Samstag, den 31. Oktober nachmittags 4 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt.
Hab« im Auftrag folgende sehr gut erhaltene Anzüg« und Urberzieher preiswert zu verkaufen.
1 schwarz. Sehrochanzug,
iRolk, Zackest mit Fan- lafieweste u. gestreifter Hofe.
1 gewöhnlich, schwarzen Anzug.
2 schwarze Mderzieher, 1 grauen Neberzieher.
für groß« Figur paffend.
Fr. Zeeb, Maßschneiderei Liebenzell.
S-iedMyer-
Aögel
mahagony, vollständig neu besitzt, gründlich durchrepariert, voll tm Ton, ganz besonders für Gesangvereine geeignet, zu Mk. 7S0.— zu verkaufen.
bchmidLBuchwaldt
Pianohau» Pforzheim Wrstl. 23 »in» Trepp« gegenüber dem Schauspielhaus. Telef. 1613.
(H^ ürtt. Volksbühne
Donnerstag, 19. Nov.
Moreto, Donna Diana.
Freitag, 20. Nov.
Hebbel, Agnes Bernauer (statt Schillers „Kabale und Liebe", das wegen Erkrankung eine» d. Hauptdarsteller nicht gegeben werden kann.)
kkiMklleüMMllellMel
stet, suck vorrätig im /welnckepot:
MMmev-üMeke
I-e«»r»k>Lkir», ösdndotstr. 4, TÄek. 1486
Du» Uso m s i i v -
(»20 Leiten. 200 äddllckungen) erdklt jecker l^rer. 6er seine äckress« einsckickt von ckerttirms I-vklHvlS H«n- -»-»-»»» 4K ttürnderg bä. 24, grstt» wlL-b«üw«EUnM. lÄMstkte Kwlxt.