Ltarit Eit Dürers
Calw, den 29. November 1935
Sie gaben für das Winterhilfswerk
Bei der Kreisführung Calw des WHW. ist in letzter Zeit eine Anzahl größerer Spenden eingegangen. Es spendeten die Firmen: Chr. L. Wagner einen Posten Pullover im Werte von 200 NM., die Baumwollspinnerei K e n t h e i m ebenfalls Pullover im Wert von 200 NM. und eine Sonderspcnöe von 1000 RM. Bargeld, H. F. Bau mann Textilwaren im Wert von 1200 RM., die Ver. Dccken- fabriken 124 Stück Teppiche im Werte von 1599 NM. Ferner gingen größere Spenden ein an Konserven, Lebens- und Genußmitteln vom Consumverein Calw und von Kaisers Kaffeegeschäft. Die letztgenannte Firma bedenkt jeden Monat die Kreisführung des WHW. mit einer größeren Spende. Daneben gehen den Ortsgruppen der NS-Volkswohlfahrt laufend Sachspenden aus den Kreisen des Einzelhandels zu, welche immer wieder die Opferfreudigkeit unserer Geschäftsleute, oft gerade der wirtschaftlich weniger gut gestellten, bezeugen.
In den wenigen Wochen vor dem Weih- nach Issest hat das Winterhilsswerk in unserem Kreis noch viel vorzubereiten. Bald wird mit dem Zusammenstcllen der Weihnachtspakete für bedürftige Alte und Kinder begonnen. Spenden an Mehl, Obst, Backwerk und anderen Dingen mehr, die jungen und alten Herzen Freude machen, sind deshalb jetzt sehr willkommen. Vor dem Fest kommt dann die Wild spende der Jägerschaft zur Verteilung, und schließlich werden auch in diesem Jahr wieder öffentliche Bescherungen von den Ortsgruppen der NSV. durchgeführt. In Calw kommt eine Bescherung in der Wand erarbeiisst ä t t e hinzu, denn das WHW. will auch den Wanderern Freude bringen und ihnen zur Weihnacht das Gefühl geben, daß sie von ihren glücklicheren Mitmenschen nicht vergessen sind. Wer in der Lage ist, diese Weihnachtsarbeit des Winterhilfswcrkes zu unter, stützen, säume jetzt nicht länger und tue dem ärmeren Volksgenossen gegenüber seine Pflicht!
Bauernfpende für das WHW. in Stammheim
Die von der Ortsbauernschaft Stammheim öurchgeführte Sammlung für das Winter- hilfswcrk erbrachte 9 Ztr. Weizen, 2 Ztr. Dinkel, 6 Ztr. Obst und 48 Ztr. Kartoffeln. Obst und Kartoffeln wurden bereits nach der Kreisstadt überführt.
Bad Teinachs Schulhaus hißt die HI.-Fahne
Der Teinachcr Schule wurde vom Führer des Bannes 126 der Hitlerjugend das Recht verliehen, bei feierlichen Anlässen die HJ- Jahne hissen zu dürfen. Knaben und Mädchen gehören seit Einführung des Staatsjugendtages 100Aig der Hitlerjugend an.
Dienst am Volk
in der NS.-Frauenschast
Wenn am kommenden Samstag und Sonntag in Freudenstadt die Amtsleiterinnen der NS. -Frauen schast znsammentressen. um in gemeinsamer Arbeit über die Aufgaben und ihr Winlerprogramm zu sprechen, so ist es notwendig, hinzuweisen aus die ernste und Pflichtbewußte Arbeit, die meist im Stillen von der NS.-Frauen!chast geleistet wird. Wer kennt die große und aufopfernde Tä- tigkei, des Deutschen Frauenwerks in allen ihren Einzelteilen, des Frauenwerks. das unter der Leitung der NS.-Frauenschast steht? Wer weiß etwas von der fürsorglichen Arbeit des Frauenamtes der DAF.? Tie Parteigenossen, die täglich im Dienst silr die Bewegung stehen oder nach ihrem Berus ihre Freizeit der Partei widmen, wissen wohl manches von dieser stillen Tätigkeit. Es ist aber notwendig, daß auch die übrigen Volksgenossen einmal davon erfahren. Das Gaulreffen in Freudenstadt, bei dem wie wir schon berichteten. Reichsstatthalter Murr. Reichsfrauensührerin Pgn. S ch o l tz-K l i n k und Pg. Groß. Leiter des Rasiepolitischen Amts sowie Gauamtsleiterin der NS.- Frauenschast Pgn. Haindl sprechen wer- den, soll darum im Interesse der Oefsent- lichkeit stehen. Mitgliedschaft und Arbeit in der NS.-Frauenschast heißt Dienst am Volk.
Aufklärung ins letzte Saus
Die 3. Versammlungswclle in Württemberg Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Unermüdlich trägt die Partei Wellen der Aufklärung durch das Land. Schon wieder am 29. und 30. November und am I. des nächsten Monats wird eine neue, die dritte Versammlungswelle, in Württemberg durchgeführt. Die Teilnahme der Bevölkerung bei den früheren Kundgebungen ist so groß ge- wesen, daß die Partei mit Stolz die Bestätigung für ihre Ansicht gefunden hat, daß die Volksgenossen in Stadt und Land wissen wol- len, welchen Kurs die Partei in den Tages- fragen einnehmen wird. Auch bei den kommenden Kundgebungen werden sich die führen
den Männer von Staat und Partei restlos einsetzen. In den kleinsten Orten, in den Städten des Landes, werden wieder die Redner sprechen. So wird nach dieser Versammlungswelle kaum noch ein Ort in Wurttembergsein,dernichtseine eigeneKundgebunggehabthat So wird es kaum noch einen Flecken geben, in dem nicht die Volksgenossen von dem Munde der nationalsozialistischen Redner abgelesen haben, was das Gebot der Stunde ist. Eine 4 Versammlungswelle wird am 8. Dezember die Volksgenossen aufrütteln. Die gleichen Parolen werden ihnen an diesem Tag wie an den vorhergegangenen die Redner überzeugend auslegen und in Herz und Hirn schreiben.
Wo einst die Hirsauer Peterskirche stand
Aus dem Trümmerfeld im Kloster ist eine würdige Anlage geschaffen
bekanntlich haben zwei namhafte Sachverständige, Professor Dr. Eimer und Ephorus Mittler, seinerzeit sehr wesentliche Mar-
Tie Wiederherstellungsarbeiten auf dem Ruinenfeld der ehem. Hirsauer Peterskirche sind nun beendet. Wiewohl man schon im Laufe des Sommers an die Arbeit ging, die zur Markierung der Fundamente, Säulen und Altäre unsachgemäß errichteten Bctontlötze wieder abzutragen und den von den Ausgrabungen her noch vorhandenen Bauschutt zu entfernen, ist doch noch der Herbst vergangen, bis das ganze Werk vollendet werden konnte. Wenn wir heute die denkwürdige Stätte in Hirsau aufsuchen, so können wir zu unserer Befriedigung fest- stellcn, daß das Lanöesamt für Denkmalspflege im Einvernehmen mit dem Bezirksbauamt in Calw ganze Arbeit geleistet und aus der einstigen Trümmcrstätte eine würdige, sachliche und doch sehr stimmungsvolle Anlage geschaffen hat, die der wissenschaftlichen Seite ebenso Rechnung trägt, wie der ästhetischen. Es ist insbesondere auch der Anregung des Ministerpräsidenten Mergen- thaler zu danken, daß die Arbeiten so gut zu Ende geführt werden konnten.
Die Arbeiten waren nicht sehr schwierig, aber desto umfangreicher. Zum großen Teil stellte sich ihre Notwendigkeit erst während der Wiederherstellung heraus. So wurden große Teile der Umfassungsmauern, besonders die des Chores, neu aufgcführt. Es darf lobend anerkannt werden, daß die Erneuerungen kaum sichtbar sind. Die störenden und häßlichen Betonsockel sind sämtliche verschwunden und durch solide Sandsteinplatten und -mäuerchen ersetzt worden. Aus die Markierung des Hauptaltars hat man entgegen den ersten Arbeiten aus fttglichen Gründen verzichtet, da er sich nach Lage und Umfang bisher nicht einwandfrei fcststcllen ließ: nur ein großes Holzkreuz beutet seine ungefähre Lage an.
Das ist einerseits bedauerlich, andererseits ist diese Vorsicht aber durchaus am Platze —
kierungen der ersten Ausgrabung scharf kritisiert. Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieser letzten Ausgrabungen sind ja bisher überhaupt noch unbekannt, d. h. noch nicht veröffentlicht, obwohl nun schon anderthalb Jahre darüber verstrichen sind. Es märe von Interesse, nun zu erfahren, was für Acnde- rungen des bisher gültigen Mcttlerschcn Grundrisses und welche allgemeinen Rückschlüße auf die Hirsauer Schule daraus entstehen. Vielleicht wäre in diesem Zusammenhang auch eine wissenschaftliche Stellungnahme zu der Veröffentlichung von Karl Gr einer über den rätselhaften Figurenfries am Eulcnturm angebracht. (Greiner erklärt bekanntlich den Fries auf astronomischer Grundlage als eine der Hauptdisziplinen der einstigen Hirsauer Mönche — eine Auffassung, die völlig neu ist.)
Auch sonst hat das Feld der ehem. Klosterkirche einige erfreuliche Neuerungen erfahren. Der Boden wurde sorgfältig eingeebnet, — wie wir hören, soll er durch einen Stuttgarter Gartenarchitekten im Frühjahr noch eine gärtnerische Ausgestaltung erfahren —, die alten Grabsteine, die sich in großer Zahl in der Aureliuskirche fanden, wurden an der Längswand der Kirche schön und sorgfältig ausgestellt, und die alten Pförtchen und Torbogen der Kirche mit neuen Holzgittern versehen.
Alle diese Maßnahmen sind in hohem Matze erfreulich. Zu wünschen übrig blieb freilich noch manches — was allerdings nicht mehr in den Machtbefugnissen des Lanöcsamts für Denkmalpflege allein steht. Die Neuanlage des Kirchenfcldcs erfolgte im Rahmen der von der Bauabtcilung des württ. Finanzministeriums verwilligtcn Mittel. k.
von» LS. Svvsnidvr
Ochien
Butten
Fungoullen
Kühe
Färsen
Fresser
Kälver
Schweine
Schafe
Auiiried
18
8
89
17
I
181
138
—
Unverkauft "
—
—
—
—
—
—
-
—
Ochsen
v) ovUsleilchige. auSgemäftcte höchsten Schlachlwertes
28. 11.
26. 11.
1. lungere.......
—
41
2 . allere .
—
—
bl sonstige volllleilchige ....
40-41
40—41
ot fteischige., , , .
—
—
ä> gering genährte.
Bullen
a) lungere vollfleischige
höchsten Schlachtwertes b> sonstige volisteischige voer
—
41
ausgemästele ...
41
o> fteischige.. -
. —
—
ä> gering genährte .......
Kühe
a) lüngere voUsleischige
höchsten Schlachlwertes v) sonstige voUlteilchige oder
40—41
!0—4?
27_4s,
o> fteischige..
39-34
29—85
ä> gering genährte.
Fällen tKalbinnens
—
25—29
»s vollsleilchige. ausgemästete
—
41
b> voUlteilchige..
—
—
66—70 60—65 53—58
65.50
55.50
67-72 62 66 54—61
55,50
55LO
Fällen iKawinnenj
e- fteischige. ......
ä> gering genährte.
Fresser
mäßig genährtes Jungvieh Kälber
a> beste Mast- und Saugkälber bi mittlere Mast- u. Saugkälber
os geringe Saugkälber.
0> geringe Kälber..
Schweine
a) Fettschweine über 300 Pfd.
1- kette .
2. ooUileischige.
b) voUileischige von etwa 24»—3»» Pso. Uebendgewlcht
<r) vollfleischtge von etwa 2»»—24» Pft> Uebeiiogewichl <1) voUlleischlge von etwa 16»—2»» P»d Lebenbgewlchi s) fleischige von
12»— >6» Piü Lebendgewicht k) unter 12» PW Lebendgewicht
gl Sauen t. fette..
2. andere.
„Bei obigen Viehpreisen handelt es sich um Marktpreise einschließlich Transportkosten. Schwund, i Händlerprovision, demzufolge müssen die Stallpreise unter den Marktpreisen liegen.'
Marktverlauf: Jungrinder zugeteilt, das übrige Großvieh sehr lebhaft. Kälber mäßig belebt. Schweine zugeteilt.
Weil-erstadter Marktbericht. Schweine- I Preis 36—45 RM. d. Paar. Handel gedrückt, markt: Zufuhr 150 Stück Milchschweine:!
28. 11
26 . 11 .
Schwarzes Brett
varteiowtllch RoSdrvlk verbales,
Ealw, den 29. November 1935
II^..
HI. Bannsührung 128. Der Bannführer. Während meiner Abwesenheit bis Weihnachten vertritt mich Jungbannführcr Jg. Erich Nest.
Unterbau» Il/126. Sämtliche Gefolgschaften haben bis zur Führcrtagung namentlich 3 Jg. zu melden, die als Feldschere geeignet sind.
Am kommenden Samstag haben sämtliche Führer des Untcrbannes ab stcllv. Kameraü- schaftsführer mit der vorgeschriebencn Ausrüstung im „Haus der Jugend" in Calw einzutreffen.
Voraussichtliche Witterung für Samstag und Sonntag: vielfach bedecktes, unbeständiges Wetter.
*
Dcckenpsron«, 28. Nov. Die Bewerber um unsere Pfarrei haben sich binnen 3 Wochen beim Ev. Oberkirchenrat in Stuttgart zu melden.
Freudenstadt, 28. Nov. Bei der vom Obcr- amt angeordneten Verkehrskontrolle am Montag nach Eintritt der Dunkelheit mußten nicht weniger als 37 Fahrzeuge beanstandet werden. Dieses Ergebnis übcrtrifft alle bisherigen Verkehrskontrollen. — Es wird in Zukunft in den Orten, in denen ein Milchsammelzwang schon besteht, dieser verschärft durchgeführt. In allen anderen Gemeinden sind Landbuttersammelstellen bestimmt worden, so daß jeder Erzeuger die Möglichkeit zur Ablieferung hat. Künftig wird jede But- terhamstcrei unterbunden.
Enzklösterle, 28. Nov. Aus Brooklyn (Nordamerika) wird berichtet, daß am 8. Nov. im Alter von 73 Jahren der von hier gebürtige Christian Frey auf einem Jagdausflug an einem Herzschlag gestorben ist. Der Verstorbene war in den 89er Jahren als erster vom Hause „Hetschelhof" nach Amerika ausgewandcrt und machte sich in Brooklyn ansässig, wo er eine gutgehende Metzgerei betrieb. Ihm folgten seine 2 Brüder und zwei Schwestern. Seit zirka 20 Jahren lebte Christian Frey im Ruhestand auf seinem Landsitz in den Bergen von Monticcllo.
Ans Baden, 28. Nov. Einer der bekanntesten süddeutschen Luftfahrtpionicre, der Mosbacher Brauereibcsitzcr Dr. Hübner, hat ein Kleinflugzeug konstruiert und kürzlich auf dem Mannheimer Flugplatz der Fachwelt vorgcfhrt. Mit einem 16-PS-Motor ausgerüstet, kostet das Hübncrsche Volksflugzeug im Selbstbau etwa 2009 NM. Die Fluggeschwindigkeit beträgt rd. 60 Std.,-Kilometer.
Evaug. Gottesdienste 1. Advent, 1. Dezember Turmlicd: 132 Macht hoch die Tür.
Jbr Hauptgottcsdienst. Hermann. An- 1 fangslicd. M^chr 5?-b die Tür. Chor- gcsang: Nun konnn de-». Heiden Heila d (Oslander) und: Hosianna dem Sohne Davids. Abendmahlsfeicr.
10.45 Uhr Kindergottcsdicnst im Vereins- Haus (D).
19.30 Uhr Adventsjugenbfeier (an Stelle der Christenlehre für die Söhne). Kirchenopfer für den Gustav-Adolf-Vercin.
Vorträge über evangelische Zeitfragen je 20 Uhr in der Kirche Dirnstaa bis Freitag s. bes. Anzeige Freitag 6. Dezember
15.00 Gustav Adolffrauenverein im Dekanat. Kath. Gottesdienste 1. Adventsonntag, 1. Dezember 1935 Calw (Stadtpfarrkirchc):
8 Uhr Frühmesse mit Kurzpredigt und Kommunion: 9>4 Uhr Predigt und Amt; anschl. Christenlehre: 6 Uhr abds. Andacht. kW. Kirchenopfer für Caritas. — Freitag: Herz-Jesu-Freitag. — Dienstag: 6 Uhr Rorate.
Bad Ltebenzell (Marienstift):
Montag 8 Uhr Gottesdienst. Kinderheim (Hirsauer Wiesenweg): Mittwoch—Samstag 148 Uhr Hl. Messe.
Zur Siemens-Son derbeilage!
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