Ltacit Eit ^üeets La5w

Calw, den 16. November 1935

Gaustraßensammlung fürdasWHW.

Kauft die schöuen Kunstharzblume»!

Wer heute und morgen seine WHW.- Blnmcn erstanden hat, wirb seine Freude an den wohlgelungenen hüvschen Abzeichen haben. Er wird, wenn er es machen kann, mehr geben, als den Mindestpreis von zwei Zehnern für die Blume, oder sich eine ganze Serie fünferlei sinds znlegen, denn in Calw allein sind 140ll Blumen an den Mann zu bringen. Die Blumen sind in den Farben gut abgestimmt und bilden eine wirkliche Zierde. Es ist geradezu erstaunlich, daß sie zu dem geringen Preis von 20 Rpf. abge­geben werben können. Jeder wird freudig die Blumen tragen, denn er weiß, er hat damit bedürftigen Volksgenossen, armen deut­schen Brüdern und Schwestern geholfen.

Berkehrsunfall bei Kentheim

Gestern kurz vor 12 Uhr mittags stießen ln der Kurve bei der Baumwollspinnerei Kentheim ein Pforzheimer Personenkraft­wagen und ein ebenfalls von Pforzheim stammender Dreirad-Lieferwagen zusammen. Der letztere überholte von Station Teinach herkommend, in der Kurve gegenüber der Baumwollspinnerei einen Radfahrer. Uner­klärlicherweise geriet er dabet so weit nach links, daß ein im selben Augenblick von Calw her in die Kurve einbiegcnüer Per­sonenwagen nicht mehr ausweichen konnte. Bei dem Zusammenstoß überschlug sich der Dreirad-Lieferwagen nd blieb auf dem Ver­deck liegen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt,' beide Fahrzeuge sind beschädigt.

Die Kreisfachgruppe Imker Calw begeht ihr SOjähriges Jubiläum

Die Kreisfachgruppe Imker-Calw feiert morgen ihr SOjähriges Bestehen. Unter dem Namen Bczirksbienenzüchterverein Calw hatten sich im Jahre 1885 einsichtsvolle Bie­nenzüchter unseres Bezirks zusammcnge- schlossen in dem Bestreben, sich gegenseitig mit Rat und Tat zu helfen. Durch eine Fach­zeitschrift, durch aufklärende Vorträge, durch Lehrkurse für Anfänger u. a. m. wurde in diesen 60 Jahren viel Segensreiches ge­schaffen. Die Bedeutung der Bienenzucht für das allgemeine Wirtschaftsleben wird durch eine kleine Ausstellung, die der Verein anläßlich seiner SO Jahrfeier im Saal­bau Weiß in Calw veranstaltet, gezeigt wer­den. Die Ausstellung wird am nächsten Sonn­tag von vormittags 8 Uhr an geöffnet sein.

Die Bienenzucht besitzt eine ganz erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Was wäre allein unser Obstbau ohne die Bestäubung der Obst­blüten durch die Bienen? Diese Ueberlegung erscheint gerade in einer Zeit angebracht, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Deutschland durch gesteigerte Obsterzeugung vom Aus-

Voraussichtliche Witterung für Sonntag und Montag: veränderliches, aber zeitweilig immer noch freundliches Wetter.

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land imm^r unabhängiger zu machen. Da­neben ist der direkte Nutzen der Bienenzucht verhältnismäßig klein, wenngleich heute ihre Erzeugnisse Honig und Wachs an Wert­schätzung gewonnen haben. Auch der Imker hat aus volkswirtschaftlichen Gründen die Aufgabe, soviel wie möglich selbst zu erzeu­gen. Daß der deutsche Honig und im beson­deren der des Schwarzwaldes, dem auslän­dischen weit überlegen ist, dürfte jedermann bekannt sein. Er ist nicht nur Nahrungs-, sondern vor allem auch Heilmittel!

Leider sind die Erträgnisse aus der Bienen-

Jm Eisenbahnabteil

beträgt man sich nicht ««gehörig!

Ein junger Unterreichenbacher hatte sich, unbekümmert um die anderen Fahrgäste und die im Abteil befindlichen Kinder, einem jungen Fahrgast genähert und in seiner Angetrunkenheit bald intime Um­armungen versucht. Ein vom Dienst hcim- kehrender Eisenbahnbeamter, der ihn pflicht­gemäß zu Zucht und Ordnung aufforderte, ivurde von ihm mit den unflätigsten Aus­drücken belegt und am Hals gewürgt. Wie bei der ersten Gegenüberstellung, so suchte der Angeklagte auch in der Hauptverhandlung alles abzuleugnen. 100 NM. Geldstrafe oder 20 Tage Gefängnis und Tragen der Gcrichts- kosten wegen leichter Körperverletzung in Tateinheit mit einem Vergehen der öffent­lichen Beleidigung, für die der Belei­digte Veröffentlichungserlaubnis erhielt, lautete der Urteilsspruch des Gerichtes. Der Staatsanwalt hatte 120 NM. Geldstrafe oder 20 Tage Gefängnis beantragt.

Schorle-Morle

kein alkoholisches Getränk?

Kein Hintertreppen- oder Gangsterwitz, dies wurde von einer Stuttgartcrin, die in Würzbach eine Pension umtreibt und we­gen Vergehens gegen bas Gast­stättengesetz angeklagt war, allen Ern­stes behauptet. Die Angeklagte stellte sich so naiv wie möglich, um ihre Unschuld öarzu- tun, hatte aber damit beim Richter kein Glück. Sie hatte ohne Konzessionserlaubnis nicht nur Pensionsgästen, sondern auch Dorf­

Lichtspiele Badischer-Hof Calw

Einer znviel an Bord" ist ein fesselnder Unterhaltungsfilm von Schuld und Opfer, Kampf und Liebe mit bewußt kriminalistischer Färbung, der sich durch große Lebensechtheit auszeichnet! Wir erleben Schicksale, Menschen von Fleisch und Blut verstrickt in Leidenschaften, Nöte und Kämpfe dieses Lebens! Lebensechthett verrät auch die Schilderung der Schauplätze des Films, das in Dienst, Pflichterfüllung und Kameradschaft ausgehende Leben an Bord eines modernen Frachtdampfcrs, Neapels leuchtende Küste, Hamburgs Hasen und Kon­tore, ein blühender Winkel in Worpswede u. a. m. Die klug gestaltende Spielleitung haftet nicht an äußerlichen Dingen nicht nur im spielerisch-blendenden Bild, sondern dringt im Aufbau des Stoffes, in der Be­herrschung des dramatischen Elementes und in der Führung der Charaktere zu jenen tieferen, seelischen Bezirken, die wirkliches Erleben vermitteln. Der Film gelangt

zucht in den letzten 20 Jahren stark zurück- gcgangen. Das hat seine Ursache teils in der dem Bauern nützlichen Unkrautbekämpfung, bei uns im Schwarzwald aber hauptsächlich in der Tatsache, baß unsere Tannen nicht mehr so gerne honigen. Nach einer Pause von 19 Jahren hatten die Waldimker im ver­gangenen Jahr zum erstenmal wieder eine gute Honigernte. So waren für die meisten Bienenzüchter des Bezirks in den letzten Jahrzehnten viel Liebe zur Sache und Opfer­mut nötig, um burchzuhaltcn. Dieses Durch­halten wird künftighin ebenso nötig sein!

einwohnern einwandfrei alkoholische Ge­tränke verabreicht. Die schon 1933 einschlägig vorbestrafte Angeklagte erhielt eine Geld­strafe von 60 NM. oder 12 Tage Gefängnis, ferner mutz sic die Kosten tragen. lAntrag 80 NM. ober 20 Tage.) Im klebrigen ivurde der Angeklagten erneut empfohlen, die Kon­zessionsberechtigung endlich zu erwerben.

Nie vergessen,

daß wir in einem soziale« Staate leben!

Ein wegen Vergehens gegen dieArbeits- zeit-Verordnung angeklagter Calwer Gewerbetreibender hatte in seinem Betrieb von morgens 6 Uhr bis abends 8 Uhr arbei­ten lassen. Das Gericht vermochte sich durch die Aussagen des Angeklagten und insbeson­dere des Sachverständigen davon zu über­zeugen, daß der diesjährige große Fach­arbeitermangel und die langanhaltende Dürre in diesem Sommer eine längere Ar­beitszeit der vorhandenen Arbeitskräfte im Gartenbaubetrieb notwendig erscheinen ließ. Das Verfahren wurde daher mit Zustim­mung der Staatsanwaltschaft wegen geringen Verschuldens eingestellt. Die Kosten wurden vom Angeklagten zivilrechtlich übernommen. Der Richter ermahnte den Angeklagten ein­dringlich, in seinem Betrieb alle gebotene soziale Rücksichtnahme, insbesondere auch auf die Lehrlinge zu üben, da neben deren Be­rufsarbeit doch auch noch eine fachkundige und staatspolitische Erziehung einhergehen muß, für welche die jungen Menschen Frei­zeit brauchen.

(Fortsetzung folgt.)

heute Samstag Abend und morgen Sonntag Mittag und Abend in den Lichtspielen Bad. Hof zur Aufführung.

*

Nenhengstett, IS. Nov. Handelsschuldirektor Talmon-Groß, ein Sohn der Gemeinde, beging gestern in Stuttgart den 60. Geburts­tag. Der Jubilar, der seit 1923 die Höhere Handelsschule Stuttgart leitet, hat seiner Heimat die Treue bewahrt. Bis zum heutigen Tag nimmt er an allen das Gemeindeleben bewegenden Fragen und Ereignissen warmen Anteil und weilt alljährlich zu Besuch im Ort.

Wildbcrg, IS. Nov. Segelflieger-Scharf. Emil Hörrmann von der Flicgcrschaft Wild­berg hat auf der Neichsfliegerschule Hornberg die C-Prüfung im Scgesflug abgelegt. Gleich­zeitig hat Hörrmann die theoretische Prüfung für den amtlichen Segelflugzeugführerschcin abgelegt und konnte zum Fluglehrer beför­dert werden.

Kurzberichte aus dem Calwer Gerichtssaal

Schwarzes Brett

vaetetnmtltck «ackdruck verboten,

Calw, den 16. November 1935

mit

t»etreut^uOrL»rii»»t «neu

NSG.Kraft durch Freude". Kreisamt. Das Heft über die WinterurlaubSfahrtcn 19SS/36 liegt nun vor. Es kann für S Rpfg. vom Krcisamt Bahnhofstraße 1 bezogen werden.

Die erste Urlaubsfahrt nach Oberstaufcn beginnt am 26. Dezember und endigt am Abend des 1. Januar. Die ganze Fahrt ein­schließlich Unterkunft und Verpflegung kostet RM. 24.10.

NS-Frauenschast. Abtlg. Volkswirt­schaft-Hauswirtschaft. 8 Sceflsch-Koch- kurse finden in der Schulküche statt: Montag 18. Nov. nachm. ^L3 Uhr, Montag 18. Nov. abends 8 Uhr, Dienstag 19. Nov. abends 8 Uhr.

Herrenberg, 15. Nov .Heute vormittag ^48 Uhr löste sich während der Arbeit im Stein­bruch des Gipswerk Altingen eine schwere Steinplatte und begrub den 33 Jahre alten Joh. Sindlingcr von Kayh unter sich. Der Unglückliche, dem der Schädel vollständig zer­trümmert wurde, war sofort tot.

Altensteig, IS. Nov. Ein hiesiger Bürger glaubte sich vom Finanzamt irrtümlich zu hoch veranlagt. Er ließ sich zu einer Schimp­ferei gegenüber den Beamten hinreißcn und bekräftigte dies noch durch einen namenlosen Brief. Deshalb hatte er sich vor dem Tü­binger Gericht zu verantworten. Er wurde wegen Beleidigung und übler Nachrede zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte drei Monate Gefängnis beantragt.

Freudenstadt, IS. Nov. Für den unter Denkmalschutz stehenden Marktplatz plant die Stadt den Erlaß einer ortspolizeilichen Vor­schrift, derzufolgc künftig jede Absicht der far­bigen Gestaltung eines Hauses am Markt­platzhaus einen Firmennamen au der Haupt­front anzubringen, vorher dem Bürgermci- st ramt zur Genehmigung vorgelegt werden muß. Dieses wird jcweis das Landcsamt für Denkmalspflege um ein Gutachten ersuchen und dann entscheiden.

Neuenbürg, IS. Nov. Seit einer Woche er­strahlt das Engelsbrandcr Bahnhöfle im Hellen elektrischen Licht. Die Petroleumlampen sind außer Dienst gesetzt.

Gottesdienste der Methodistcngemeinden (Evang. Freikirche)

Sonntag, den 17. Nov. 1933

Calw: 9.30 Uhr Erntedankfest (Zcuner). 11 Uhr Sonntagsschule. 14 Uhr Gesangs- gottesdicnst als Abschluß der Bezirksdank- fcste (Walz. Zcuner). Mittwoch 20.15 Uhr Bibelstunde (Zcuner). Donnerstag 20.15 Uhr Frauenmissionsabcnd. Freitag 20.15 Uhr Singstunde vom Gcm. Chor.

Stammheim: 10 Uhr Prebigtgottesdienst. 11 Uhr Sonntagsschule. Donnerstag 20 Uhr Bibclstunde (Zeuncr).

Oberkollbach: 10 Uhr Predigtgottes­dienst (Walz). 11 Uhr Sonntagsschule. Dienstag 20 Uhr Bibclstunde (Walz).

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