Im kskleeokel«!. klin kild, das ebenso maleriscb ist. wie es die 8ebvvierigkeiten des Italieniseke» Vormsrsekes in Abessinien reist: l'snks beim änsrikk sn der k^ordkront. (PTN.)

Ruhe, aber gespannte Lage in Aegypten

Die Opfer der blutigen Unruhen: 7 Tote und 147 Verletzte

Kairo, 14. November.

Am Donnerstag ist es mit einer ein­zigen Ausnahme in Aegypten zu keinen Ruhestörungen mehr gekommen, aber die Spannung hält trotz der Wiederausnahme des Hoch- und Mittelschulunterrichts (nur die Rechtsstudenten streiken noch weiter) an. Tie Regierung trifft weitere Vorsichtsmaß- nahmen, um gegen alle Möglichkeiten ge- wappnet zu sein. Aus zwei Hauptplätzen von Kairo hat ägyptische Infanterie Lager be­zogen. Tie Absichten der Regierung sind noch ungewiß. Allgemein erwartet man ihren Rücktritt. Außerdem fordern die Nationa­listen die Wiederherstellung der Verfassung.

In den frühen Morgenstunden erhielt die Polizei in Kairo die Nachricht, daß etwa 1590 Nationalisten, mit Stöcken und Knüp­peln bewaffnet, aus Gizeh im Anmarsch seien. Eine unter dem Befehl eines britischen Offiziers stehende Polizeiabteilung, die ihnen rntgegengesandt wurde, gab eine Salve au? die Menge ab. woraus diese entschlossen zum Gegenangriff überging. Ter britische Be- seblshaber soll nach einer Neutermeldung vier Nationalisten erschossen haben. Ein bri­tischer Polizeibeamter wurde schwer verletzt.

Tie Gesamtzahl der Opfer der Unruhen einschließlich der von Donnerstag früh be­trägt 7 Tote und 147 Verletzte; von diesen sind mehr als die Halste Polizisten.

Neue schwere Zusammenstöße

In den Mittagsstunden des Donnerstag versuchten wiederum mehrere tausend Stu- deuten, die sich vorher in der Nähe der Uni­versität gesammelt hatten, in die Stadt zu ziehen. Sie hatten die Absicht, alle Studenten und Schüler, dir sich dem Streik noch nicht angeschlossen hatten, aus den Schulen heraus- zuholen. Ter Zug der Demonstranten bewegte sich aus die Abbas-Brücke zu, die über den Nil in die Stadt führt, wobei aus der Menge dauernd Rufe, wieHoch Aegypten! Es lebe dir Freiheit! Nieder mit England! Nieder mit dem Verräter Hoare!" laut wurden. Unter- Wegs bewaffneten sich die Demonstranten mit Stöcken und großen Steinen. An der Abbas- Brücke tras der Zug auf die Absperrung der Polizei, di« unter Leitung eines englischen Polizeiossizirrs stand. Ein wildesHand­

gemenge entstanden dessen Berlaus sich die Polizei gezwungen sah, von der Schuß­waffe Gebrauch zu machen. Die Menge strömt« zurück, wobei sie ihre Toten und Ver­wundeten mit sich nahm. 4 Studenten sollen bei dem Zusammen st ge» tötetundOschwerverwundetwor- den sein. Von der Polizei wurden der eng­lische Offizier und ein englischer Sergeant schwer verletzt.

Zur gleichen Zeit sammelten sich Studenten vor der Medizinischen Fakultät im südlichen Stadtteil Kairos. Da das Gebäude von starken Polizeikräften umgeben war, erkannten die Studenten die Aussichtslosigkeit einer Kund­gebung. Ein Student hielt eine Ansprache, in der er betonte, daß die Studentenschaft ent­schlossen sei, bis zum letzten Mann für die Unabhängigkeit Aegyptens zu kämpfen. So­dann forderte er die Menge auf» in kleinen Gruppen ruhig nach Hause zu gehen.

Sämtliche Fakultäten der Hoch­schule sind von der Regierung für eine Woche geschlossen worden. Der Ministerrat tagte ununterbrochen den ganzen Vormittag.

Wie aus Kairo gemeldet wird, fand am Donnerstag angesichts der gespannten poli­tischen Lage eine Sondersitzung des ägypti­schen Kabinetts statt. Tie Negierung beschloß, die Universitäten ab Sonntag eineWochelangzu schließen, wenn nicht alle Studenten bis Samstagmorgen das Studium wieder ausnehmen. Am Don­nerstag fanden weitere Kundgebungen strei­kender Studenten statt. Im Hos der medi­zinischen Fakultät brachten die Studenten Hochrufe auf Nahas Pascha aus. Ferner wurden Ruse laut: ..Nieder mit dem Impe­rialismus!' ..Verfassung oder Revolution!' Tie Sprechchöre wurden von englischsprechen­den Studenten geführt.

Was England dazu meint

In London wurde am Donnerstag amtlich nutgeteilt. daß die Unruhen in Aegypten zu keinem politischen oder anderweitigen Vorgehen Englands Anlaß gaben. Ten letzten Nachrichten zu- solge, seien die Behörden Herr der Lage. »

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Berlin, 14. November.

Der Funkfachausschuß der internationalen riminalpolizeilichen Kommission, der be- anntlich vom 12. bis 14. November in Ber­lin tagt und der nach dem nachträglichen Eintreffen der türkischen Vertreter fast voll­ständig ist. faßte eine Reihe von Beschlüssen, die für die Ausgestaltung des internationalen P o l i z e i s u n k n c tz e s von außerordent­licher Bedeutung sind. Man entschloß sich unter anderem, die Polizeilichen Erfahrungen mit dem sogenannten Hellschreiber in Deutsch­land dem internationalen Polizeifunk dienst­bar zu machen und verabredete in dieser Nick,, tung praktische Versuche zwischen Berlin. Wien. Bukarest und Paris.

Zum Polizeilichen Aufgabengebiet gehört auch die schnellste Feststellung und Ausschal, tung von Schwarzsendern. Ter Erfah­rungsaustausch über das ..Anpeilen' diestr Störenfriede im Aether brachte den Ta­gungsteilnehmern viele wertvolle Anregun­gen. Ebenso gab die Aussprache über die Er- sahrungen mit den fahrbaren und tragbaren Funkstellen der Polizei ein aufschlußreiches Bild von der Funktechnik im Dienst der mo­dernen Polizei. Ten ausländischen Polizei- beamtcn wurde Gelegenheit gegeben . in Potsdam und dem Templiner Sie mehrere Boote der W a s se r s ch u tz p o l i z e i mit drahtloser Telephonieeinrichtung zu besichti­gen und sich an Hand von praktischen Ver­suchen von der Zuverlässigkeit dieser Anlagen zu überzeugen. Tie ausländischen Polizei- sachleute äußerten im übrigen wiederholt im Verlauf der Tagung ihre Bewunderung über die vorbildlichen technischen Anlagen der deutschen Polizei und waren von ihrer Voll­kommenheit begeistert. ___

Die Landesgruppe Groß-Berlin des Reichs- lnftschntzbundes veranstaltete gestern abend im Berliner Sportpalast ihre erste große öffentliche Kundgebung, bei der in Anwesen­heit des Oberbefehlshabers der Luftwaffe General Göring die neuen Fahnen geweiht und 18 Oliv Luftschntzamtsträger verpflichtet wurden.

Dgr Chef -es Außenpolitiscbe» Amtes der

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London» 15. Nov.

Die bisherigen Wahlergebnisse zeigen, daß die Wahlbeteiligung diesmal gegenüber den Wahlen von 1931 etwa um 10?L zurückge­gangen ist. Die Wahlbeteiligung scheint kaum über 65 A hinaus zu gehen. Um 1.15 Uhr früh MEZ. hatten die Konservativen insgesamt 70 Sitze zu verzeichnen. Sie Arbeiterpartei 35. Der Führer der Liberalen Opposition, Sir Herbert Samuel, ist in seinem Wahl­kreis Darwcn in Lancashire von dem Kon­servativen Russell geschlagen worden.

Wie in englischen Kreise» verlautet, ist die britische wie die französische Regierung der Ansicht, daß der italienische Einspruch gegen die Siihuemaßnaymen eine kollektive Ant­wort der beteiligten Mächte erfordert.

König Georg narh SrieKrnlM unterwegs

London. 14. November.

König Georg II. von Griechen­land ist am Donnerstag von London abgereist. Die anwesenden Griechen bereite­ten ihm eine große Kundgebung. König Geörg begibt sich zunächst nach Paris, wo er vermutlich den Präsidenten der Republik. Lebrun, und den Ministerpräsidenien Laval sehen wird. Am Samstag reist der König nach Florenz weiter, am Dienstag nach N o in. wo er vom Königvon Ita­lien und von Mussolini empfangen werden wird. Am 21. November schifft stch der König in Brindisi an Bord des Kren- zers ..Helli' ein. von wo aus er sich, be­gleitet von der gesamten griechischen Flotte, nach Athen begibt, wo er am 24. November feierlich einziehen wird.

NSDAP., Reichsleiter Alfred Rosenberg, sprach vor der ausländischen Diplomatie und Presse überGrundsätzliche Forderungen, die mir Nationalsozialisten an nationalsozia, listische Staatsmänner stellen".

Der Nobelpreis des Jahres 1935 für Che­mie wurde Professor Joliot-Paris und sei­ner Gattin Irene Curie-Joliot verliehen Der Nobelpreis des Jahres 1935 für Physik wurde Professor Chadwick in Cambridge ver­liehen.

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ks ist zehn Uhr abends als Georgia Bell rus der Kabine Laptain Vaniiters kommt and mit geienklem Köpfchen über das Teck geht. Ein wilder Ausruhr tobt m ihrer mn- gen Brust. Was hat der Kapitän getagt? Ei kann die Entlassung nicht rückgängig machen selbst wenn er es wollte! Weil eine promi- nente Persönlichkeit die Entlastung des Fun­kers Reetz fordert, eine Dame! Wer kann das ander» sein als Miß Swist. Und was sagte der Kapitän noch weiter ganz zum Schluß alz Georgia? Augen voller Tränen standen? Dunkle, geheimnisvolle beängstigende Worte. Daß Georg Reetz kein Schade durch die Ent- lassung nehmen würde. Daß er im G'gen- 'eil seinem Glück entgegenginge.

Georgia spürt das bange Hämmern ihr-s Herzens. Ethel Swist steckt dahinter, lpün ste instinktiv, die reiche, innge Lady, die io lie­benswürdig zu Georg ist und sogar Blumen für ihn kaust. Keine Lady könnte einem stem- den Mann Blumen schenken, ohne sich etwas zu vergeben, aber wenn man die Nichte Ram- seh Grover-Swist ist letzt die Mitwelt allen Fehlern Kronen aut. Geora und Miß Ethel' Die kleine Georgia kühlt dunkel daß da eine Gefahr ist die viel schrecklicher ist als die Möglichkeit, daß Georg die ..Hiawatha' oer- lasten muß.

..Georgia!' wie ein heißes Zischen schlägt Ihr Name an ihr Ohr. Eine vor Leiden- Dchast bebende Hand >aßi sie bin am Arm.

-^^Erjchreck mich doch »ichi >o. Paolvl'

Savedra antwortet ihr nicht. Seine Zähne knirschen, während er sie mit einem gewalt­samen Ruck zu sich in den Schlagschatten unter der Brücke zieht. Aus dem Dunkel sieht Georgia zwei Raubtierlichter glühen.

..Wo warst du?' zischt der Mann, die Handgelenk? des Mädchens preisend.

..Schweig! Ich brauche deine Antwort nicht. Ich Hab hier aestanden und gesehen wie du aus Caviain Balusters Kabine kamst!'

Die Nägel Savedras pressen sich schmerz­haft in den weichen Arm. Wie das Gebiß eines reißenden Tieres stehen die Zähne des sinnlos Wütenden Vicht über Georgias ver­löschenden Augen. Ganz plötzlich schlägt Sa­vedras Stimmung um. Seine Hände lasten das Mädchen los. Mit einem wilden Schlnch- zen wirst er stch vor ihr ank die Knie.

..Vergib. Geliebte! Tu bist ja nicht schuld, du Arme! Man hat dich betrogen. Ich weiß wer die Schuld trägt, ich . . .' Jählings springt er wieder auf. Sein ganzer, von Liebe Haß und unbändiger Leidenschaft dnrchschüttelter Körper zitiert.Ich werde dich rächen. Georgia! Ihn finden, der dir...'

..Paolo!'

Ein wilder Stoß hat die nach Lust Rin- gende gegen die eiserne Wand des Brücken­pfeilers geworfen. Taub und blind rast Paolo Savedra über das Teck. Als Georgia, gegen eine Ohniiiachi ankämpstnd die Augen östnei Mid sich entsetzt umstellt. ist er verschwunden.

Georg! Er wird ihn töten! Die Angst um den Freund ist der einzige Gedanke, den das Mädchen zu fasten vermag. Keuchend rennt sie die kurze Strecke zur Funkstation hinaus, reißt die Türe ko heftig auf, daß Georg Reetz, der im Dienst ist. zusammenfahrend aus­schaut.

Ladhbird! Um Gotteswillen, wie siehst du aus?'

Ist er nicht Per?' Ihre Augen fahren wild durch den kleinen Raum.Versteck dich. Georg! Schnell! Savedra! Er will dich er­morden!'

Ruhe, Ruhe. Mädel!' Georg schlingt den Arm behutsam um die zuckenden Schultern. Seine andere Hand tastet schnell nach der Hüftentasche, in der er seit gestern seinen Browning trägt. Mit hetzendem Atem erzählt Georgia, lauscht dabei mit allen Sinnen rückwärts nach der Tür. Kommen nicht Schritte über das Teck? Taucht in der Tür nicht das wutenstellle Antlitz deS Rasenden auf?

Soll er doch kommen. Ladhbird!' sagt Georg und streichelt beruhigend ihren Schei­tel.Ist sowieso die höchste Zeit, daß ich mit ihm klar werde.'

Aber Savedra kommt nicht. Eine Viertel­stunde wohl warten sie und horchen ange- spannt nach sich nähernden Schritten, angst- zerquält zitternd das Mädchen, in entschlos­sener Erwartung der Mann. Endlich zuckt Georgia zusammen. Es kommt wirklich je­mand. Aber Georg schüttelt den Kopf.

TaS ist nur Banss. Ich kenn' seinen Schritt. Er löst mich ab.'

Es ist wirklich nur der Funker Banff. Ein häßliches Grinsen zieht über kein Gesicht beim Anblick Georgias und ihres zerzausten Haa­re». Erst die rercke Lady aus der ersten

Klasse, und jetzt auch noch die hübsche, kleine Katze vom Blumenstand! Oho! Ter Mister German scheint ja alle Frauen aus der ..Hia- walha'. die keinen Buckel haben, für sich mit Beschlag zu belegen, und die Funkbnde wird nachgerade die reinste Liebeslaube.

Viel Spaß.' rnst er noch höhnisch als Georg mit dem Mädchen den Raum verläßt. Georg unterdrückt nur mühsam eine scharie Antwort.

Die Promenadendecks sind hell erleuchtet. Festlich gekleidete Herren und Damen tau­chen im lichterstrahlenden Eingang zum gra- ßen Saal auf. Weiße Hemdbrüste Helle Schals und Kleider schimmern. Lachen ge­dämpftes Stimmengewirr. Musik dringt her­über durch die laue Nacht.

..Geh in deine Kabine. Ladybird'. lagt Georg zärtlich. Schließ dich ein und östne ihm nur ja nicht, wenn er etwa anklopken sollte. Tu kannst nichts Besseres tun als jetzt kaltes Blut zu bewahren und das Weitere abzuwarten.'

Und du. Georg?'

Ich werde Savedra misslichen' sagt der junge Funker ruhig. ..Ich habe keine Lust zu warten, bis er mich irgendwo aus dem Dunkel von hinten anspringt.'

Er wird dich töten!'

Dazu gehören zwei, mein Mädel. Abei er wird es auch gar nicht versuchen. Nstr kennen ihn doch. Sein Jähzorn verrauscht ebenso schnell wie er ihn packt. Ich sckätz? er hak sich den heißen Kopf inzwischen schon in der Nachilust gekühlt und wird einem ehrlichen Wort unter Männern nicht aus- weichen.'

»-Ich liehe mit dir. Georg!'

(Fortsetzung folgt.) ^