Sckwarzwal
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Nalionalsozialislischeüaqeszeitung
(kalwerKyblalt
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Amtliches Organ äer N. §. v. A. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle StaSt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw
Nr. 1
Calw, Freitag. 1. November 1935
3. Fahrgang
Mussolini ruft zum Kamp? gegen Sanktionen au?
§MMr WSW A 8 SÄSN
Berlin, 31. Oktober
„Nniversiiütsstadt Nom"
Rom, 31. Oktober.
Unter großer Feierlichkeit wurde am Donnerstag in Anwesenlseit Mussolinis die Universitätsstadt Nom ihrer Bestimmung überleben. Die Anlage, die vor genau drei Jab- ren begonnen wurde, erstreckt sich aus einer Fläche von 215 000 Ouadratmetern und umfaßt insgesamt 700 000 Kubikmeter Gebäude In verschiedenen Häusern, die überall mit modernsten Hör. und Versuchssälen ausge- stattet sind, sind die einzelnen Fakultäten untergebracht.
Um 10 Uhr betrat Mussolini, gefolgt von zahlreichen Ministern, Staatssekretären und Universitätsprofessoren, die Aula und nahm in der Mitte des erhöhten Rektorats- tiiches Platz. Ter Rektor der Universität Francisci. hielt die Eröffnungsansprache. Der Erziehungsminister De Becchi, einer der vier Ouadrumviren, wies in seiner Rede auf die überragende Nolle hin. die Italien in den vergangenen 30 Jahrhunderten seiner Kultur gespielt habe, und hob besonders hervor, daß es einst auch ein geistiges Reich beherrscht habe, in dem die Sonne niemals »nterging.
Von stürmischem Beifall begrüßt, hielt so- dann Mussolini eine Rede, in der er besonders aus die enge Verknüpfung der gegenwärtigen Geburtsstunde der neuen italienischen Universität mit dem für Italien geschichtlichen Augenblick hiuwies. wo italie- Nische Soldaten als Festiger der Zivilisation in Ostafrika kämpften. Eindringlich erinnerte Mussolini daran, nicht zu vergessen, daß die Universität von Rom an demselben 31. Okto. ber eingeweiht werde, an dem in Genf eine ..Koalition von Egoisten und Plutokraten" vergeblich versuchten, den Weg des jungen Italien zu versperren. Tie wirtschaftliche Belagerung, die man Italien androhe, müsse alle zivilisierten Kreise Europas vor Scham erröten lassen. Dem unerhörten Experiment, das man heute erstmalig gegen Italien aus. probiere, werde ganz Italien seinen unerschütterlichsten Widerstand entgegensetzen, seinen entschlossensten Willen und seine tiefste Verachtung. Mussolini richtete ganz besonders an die geistigen Schichten Italiens die Aufforderung, mit in der Front zu stehen und gemeinsam mit dem militärischen Wider- stand ein Bollwerk zu bilden, uni dann zu- lamw"n den Sieg zu erleben.
Nrr EWktjoiislmsWH tagte
Uebergangsregelung in der Bohkottfrage vorgeschlagen
Genf, 31. Oktober
Die Sanktionskonferenz hat am Donnerstagabend eine Sitzung abgehalten, in der nur formale Angelegenheiten geregelt wurden
Der Präsident legte den Bericht über die Stellunanahme der Negierungen zu den einzelnen Sanktionsvorschlägen vor. wobei er seine Befriedigung darüber aussprach, daß die große Mehrzahl der Völkerbundsmitglie- dcr unter den gegenwärtigen ernsten Umständen ihre Pflicht zur Solidarität erkannt habe. Er teilte mit, daß die verschiedenen Vorbehalte den zuständigen Ausschüssen der Konferenz zur Prüfung überwiesen würden. Was die Ein- und A u s f u h r s a n k t i o- n e ii, also den Kern des Problems, betreffe, so soll der Zei tp ii n k t i h r e s In kr a f t- treten? von der Konferenz erst nach Prüfling der bereits vorliegenden und noch erwarteten Antworten der Negierungen festge- setzt werden. Wann die Konferenz zu diesem Zwecke wieder zusammentreten soll, ist noch nicht bestimmt.
Vor der öffentlichen Sitzung hatte der Arbeitsausschuß der Konferenz die Aus- spräche über die laufenden Verträge und die Durchführung der zwischen Italien und verschiedenen Ländern bestehenden Clearingver. fahren beendet. Besondere Beachtung fanden dabei die Darlegungen des norwegischen Vertreters, der darauf hinwies, daß verschie- dene Länder ihre gegenwärtigen Guthaben in Italien nur durch die Abnahme italieni- scher Waren flüssig machen können, und Saß ^es deshalb angezeigt-sei, eine Neber-
einßerveiht — Der Duee über Italiens KuZlurwiLen
gnngsregelung für die Turchs'>s'ruug des Boykotts italienischer Erzeugnisse zu tresten.
Noch nichts Positives!
In einem Leitauffatz warnen sie „Times" vor der Ansicht, daß die unermüdlichen Anstrengungen Lavals, Mussolini zu einer Vereinbarung zu veranlassen, um Frankreich ans einer peinlichen Lage her- auszuhelfen, in kurzer Zeit zu greifbaren Ergebnissen führen könnten. Es handle sich um einen langen und voraussichtlich ununterbrochenen Vorgang. Gegenwärtig habe man
noch keinen Punkt erreicht, wo ine tiicg-crun- gen zweckmäß.gerweise einhakcn könnten. Noch weniger gebe es etwas, was dem Völkerbund berichtet werden könnte, ohne dessen Zustimmung es keine Regelung geben könne.
Lavals Bemühungen hätten bisher nur gewisse Gedanken gezeitigt, die von Sachverständigen zu prüfen seien, ober keine Äerhand- uingsgrundlage bildeten. Auf der anderen Seite gebe es nichts Unbestimmtes oder Vorzeitiges bei dem engen Einvernehmen zwischen oer französischen und britischen Regierung in der Frage der gemeinsamen Zusammenarbeit bei kriegerischen Zwischenfällen im Mittel- mcer.
Ter frühere englische Minister Chur» ch i l l hat im „Strand - Magazin" einen Artikel veröffentlicht, der in kaum zu über» bietender, gehässiger Weise den Nationalsozialismus und seinen Führer angreist. Die Zeitung, die sich zu einer derartigen Hetze hcrgegeben hat, ist auf unbestimmte Zeit für das Reichsgebiet verboten worden.
Mit Rücksicht auf die in den Ausführungen Churchills enthaltene Beleidigung des deutschen Staatsoberhauptes ist der deutsche Botschafter in London beauftragt worden, auf die ungehörigen Ausführungen eines Mitglieds der Regierungspartei an zuständiger Stelle entsprechend aufmerksam zu machen und schärfste Verwahrung ein- ruleaen.
Italienischer Vormarsch aus allen Fronten
Eine Schlappe der Italiener im Gebiet nordwestlich des Muffa-Ali-Gebirges
Rom, 31. Ott.
Die Verlautbarung Nr. 33 des Ministeriums für Presse und Propaganda hat folgenden Wortlaut: „General de Bono telegraphiert von der Eritreafront, daß Abteilungen von Schwarzhemden des ersten Armeekorps am Morgen des 30. Oktober das B r u n n e n g e b i e t aus dem Wege zwischen Adoga Hamus und Makak l e besetzt haben. In dem vom 2. Ar- meekorps und vom Eingeborenenarmeekorps besetzten Gebiet ist die Zählung der in An- Wendung des Erlasses des Oberkommissars befreiten Sklaven beendet. Es handelt sich insgesamt um 16 000 Personen. An der Somalifront haben eingeborene Soldaten unseres Postens Malkarie bewaffnete abes- sinische Abteilungen nordwestlich vom Tau.asluß anczegriffen. Ter Feind ergrtt> die Flucht und ließ I I Lote zurück. Aus un- serer Seite wurden drei eingeborene Solda- ten getötet und zwei verwundet. Die Flie- gertätigkeit wird in allen Abschnitten normal fortgesetzt.'
Am Mittwochabend waren tn Samara wilde Gerüchte über neue militärische Unter, nehmiingen an der Nordfront verbreitet, jedoch stellte sich die Behauptung, daß die Vorhut der Truppe Santini bereits die Orte Hausten und Aluga kurz vor Makaue beseht hätte, als unzutreffend her- aus. Nichtig ist lediglich, daß die italienische Vorhut am Mittwochabend die Wasserstellen von Mai Wetsch, 10 Kilometer südlich von Edaga Hamus. besetzt hat. Von Beden- tung ist, daß das Korps Santini jetzt auch eine Front gegen das Danakil- gebiet gebildet hat, um etwaige lleberraschungen von dieser Seite zu ver- eiteln.
Die Italiener haben, um die Aufmerksamkeit der Abessinier von ihrem Hauvtangriffs- ziel Makalle abzulenken, einen Vorstoß in dem Gebiet nordwestlich des Mussa Ali. im Verfolge der Straße von Ela nach dem Tirad»d-See eingeleitet. Nach anfänglichen Erfolgen, die unter starker Beteiligung von Kavallerie. Tanks und größe
Belriebsappelle der DAF. am S. November in ganz Württemberg
V. Die DAF tm Gau Württemberg Hai bisher von der Einrichtung der Betriebs- appelle verhältnismäßig wenig Gebrauch ge- macht. Tenn, so führte Gauwart Pa. Klemme in einer gestern nachmittag abgehaltenen Preffebesprechung aus. es gall bei uns zuerst die Voraussetzungen sür ein Gelingen dieser Feierstunden zu schaffen. Nun aber, am 9. November, dem Tag. an dem die Partei ihre Toten ehrt, will auch die DAF in Württemberg im Rahmen eines allgemeinen Betriebappells alle Schassenden in einer kurzen Feier aus die Bedeutung des Tages hinkühren.
Jeder Betrieb veranstaltet diese Feier geschlossen innerhalb der Gefolgschaft. Die vor. bereitenden Arbeiten von seiten der DAF sind mitten im Gang. Die Stunde wird nicht vorgeschrieben. Sie kann vom Betriebssichrer so gewählt werden, wi? er im Interesse des Betriebs sür zweckmäßig hält. In den Betrieben in denen in Schichten gearbeitet wird und damit nur die eine Hälfte der Ge- solgschast an der Feier am Samstag teil- nehmen könnte, wird sie zweckmäßigerweise bereits am Freitag, vielleicht sogar bei Schichtwechsel abgehalten.
Tie Ge st alt ii ng der Feierstunde wird in allen Betrieben gleich sein. Das Heft II des Mitteilungsblattes der NS.- Gemeinschast „Krast durch Freude' gibt genaue Anweisungen dafür. Nach Möglich, keit tritt die Belegschaft kurz vor der Feierstunde in einem Viereck an. das ans einer Seite offen ist alle mit Blickrichtung nach der Innenseite des Vierecks. Aus der freien Seite steht entweder der Betriebssichrer oder der BetriebSzellenobmann kurz derjenige der den Appell abhält. Nach den beiden ersten Versen des Liedes ..Brüder in Zechen und Gruben' liest der Leiter de? Appells einen kurzen Text vor. tn dessen Mittelpunkt das
prophetische Schlußwort des Führers im Münchener Hitler- Prozeß 1924 steht. Tie beiden lebten Verse des Liedes und das Sieg-Heil aus Volk und Fübrer beenden den Appell.
Der Betriebsappell muß. wenn er nicht zur Alltäglichkeit werden soll, die man gewohnheitsmäßig mitmachl. zum Erlebnis werden so oft er stattstndet. Hier hat die Gaiiwalliing Württemberg der DAF die diese Feierstunde ganz an? eigener Initiative veranstaltet den richtigen Rahmen gesunden, um wieder einmal allen Schassenden über die tägliche Arbeit hinaus das große Ziel unseres Streben? zu zeigen.
Ter Reich ssender Stuttgart wird ans diesem Grund in einem großen Betrieb eine Aufnahme der Feier ani Wachsvlatten machen, nm sie im ..Kleinen Kapitel der Zeit' am 10. November zu senden. Dadurch Hai jeder, der den Appell selbst nicht mtterleben kann. Gelegenheit, ihn noch nachträglich wenigstens z» hören.
MiWerprSsibent Wring Im Saargebikt
Berlin, 30. Oktober.
Wie wir erfahren, werden Ministerpräsident Göring und Neichsbankpräfident Tr. Schacht am kommenden Sonnabend dem Saargebiet einen Besuch abstatten. Nach einem kurzen Aufenthalt in Saarbrücken sah- ren die Gäste mittags zur Grube Reden, wo eine Besichtigung der Anlagen stattstndet. Für 18 Uhr ist im Wartburgsaal zu Saarbrücken eine öffentliche Kundgebung vorgesehen, bei der Ministerpräsident Göring das Wort ergreifen wird.
Am Sonntag wird der Ministerpräsident die Weihe der neuen Hermann-Göring-Brücke bei Neuwied vornehmen.
ren Jnfanterieabteilungen erzielt werdeit konnten, wurde der italienische Angriff zu- rückgeschlagen, wobei die italienischen Truppen. abcssinischen Berichten zufolge bis znm Mnssa Ali zurückqeworfen wurden. Einzelheiten über diese Kämpfe fehlen noch. Italienische Truppen in Stärke von 15 000 Mann, die sich zur Hälfte aus Europäern und zur anderen Hälfte aus Eingeborenen zusam» mensetzen, rücken langsam in der Wüste von Danakil gegen die Brunnen von Asla vor, die jedoch von dem wilden Stamm der As- laimeras und anderen §ttn""n-8f,fmickiöria»n des ganzen Gebietes dnrcki Salz nnbranch. bar gemacht wurden. In Verbind»"-» bier- mit werden von den italienischen Truppen von Mongalle ans große Bewegungen nach Osten dnrchgesührt. Hier ist zur Sicherung der Kampfhandlunaen 'wischen Mont Ali und Oddoobo eine Straße angelegt worden.
Gegenüber einer Meldung des Senders Asmara. wonach die abessiniscbe Stadt M a- galo von großen italienis^en Bombengeschwadern zerstört warben sei. st»Ot die abes. sinische Negierung fest, daß Magalo nur von einigen Flugzeugen mit V»mb»n belegt wor- de» sei. die nach d»n eiu"elausen»n nur ganz gerinne Verlust» verursacht hätt»n. Gle'»t"»ttig wird von Seite eine
Meldung über einen Luftanariss ans eine abessinische Miinttian?.tf,brik gm Fafan^sNuß denzentiert. Es soll sich dab-i -^-ich-ettia nm das Hauptquartier des knmmandierenden Generals Massib» aebandeit hab»n. k->»»-n wird festgest»llt. daß eS in Ab-'inien überhaupt keine ein'ige Mnnttwn8sa»-!t gibt und daß sich das Ha»ota"ar"»'' b»s gz». nerals nicht am Fasan-Fluß, sondern in D^'i^-'-iaa befindet. '
Ans Addis Abeba wird gemeldet' Die abessinische Regierung bat der Ernennung des Infanteriemasors Hott ,„w britischen MilitärattachS und des ArtiNeriehanvt- manns Tahlor znm st»llvert''et»nd»n Miss» tärattachä zugestimmt Die« isi da? erst-m-l. daß Großbritannien einen Militärattachä in Addis Abeba hat.
Km inmD s-reiigkil
deutsche s
Schanghai. 31. Oktober.
Keber das furchtbare Explosionsunollick, das sich am 2 v. O k t o b e r i n L a n t s ch a u (Provinz Kansu China) ereignete, liegen nunmehr eingehende Berichte vor. Darnach ist ein in der Mitte der Stadt gelegenes Munitionslager, beste, hend aus zahlreichen Fliegerbomben und großen Mengen alter Gewehr- und Geschütz» munition unter ohrenbetäubendem Donner und erdbebengleicher Erschütterung in die Lust geflogen. Von der sich über einen weiten Umkreis erstreckenden Trümmerstätte stiegen dichte Rauchwolken bis zu einer Höhe von 400 Metern auf. Die Zahl der de, Explosion zum Opfer gefallenen Toten wird aus annähernd 2008 geschätzt.