Verlag: SchwarzwM-Wacht G.m.b.H. Calw. Notatlassdruck! A. Oellchläger'sche Buchdrulker»!, Calw. Haupischrlstleller: Fried­rich Hans Scheele. AnzeigenleUer: Alfted Schasheitle. Sämtliche in Calw. D. «. IX. LS: LWl. Se,chlftrstelle: Mt-, Postamt. Fernlstrecher 2S1; Schluß der Anzeigenannahme: 7.M Uhr «ormittagS. «l» «nzeigentaitf gilt ,m Zeit Preisliste 3.

Nationalsozialistischeüageszeilung

Ällwerlaablatt

PezugSprel«: Durch Präger monatlich 7.SV RM. einschließ­lich so Psg. Trägerlohn. Bet Postbezug t 88 RM. elnschließltch St Psg. Postgebühren. - «ngelgenbrelr-Dle lleinspaitig» mm-Zeil«7Psg., NeNamezeile IS Psg. vet Wiederholung Nachlaß. Erftiliungsort sür beide Peil« Calw. Für richtig« Wiedergabe von durch Fernsstruch »usgenommene Anzeigen keine Gewähr.

Amtliches Organ äer N. §. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- unb Gemeinde-Behörden öeS Kreises Laliv

Nr. S0S

Lalw, Samstag, 28. Oktober 1SSS

2. Jahrgang

Die HoheitsgrenzpfLhle der Länder fallen

Nach dem Wegfall der Eigenstaatlichkeit der Länder find fie überflüssig

Steuereinnahmen - Gradmesser

3m 1. Halbjahr 1938 um 514,8 Millionen RM. mehr Steueraufkommen wie 1934

Rede kundgetan, daß er mit Wissen und Willen den Vermittlungswünschen Lavols Raum ge* geben hat, um Italien noch eine Möglich* reit zu geben, Mussolini umzustimmen und un* ter gewissen Eingeständnissen in Abessinien den Krieg zu beenden, bevor die wirtschaftlichen Sanktionen in Kraft treten, die allgemein a'S Uebergang zu kriegerischen Verwicklungen an­gesehen werden. Italien gibt allerdings bisher keinen Anlaß zu irgendwelchem Optimismus. Es hat vielmehr in Südabessinien eine neue Offensive begonnen und bereitet sich vor, auch in Nordabessinien unter dem persönlichen Oberbefehl des soeben aus Rom herbeigecil* ten Generalstabschefs vollendete Tatsachen zu schaffen. Was weiter wird, dürfte sich inner­oalb der nächsten drei Wochen Herausstellen.

»ischösltche und erzblscyüsiicye Ordinariat, glaubten nun diese Anordnung derart sabo­tieren zu können, daß sie wohl das Hisse» der Hakenkreuzflagge aut kirchlichen Gebäu, den anordneten, sür die Kirchen selbst aber dieals Wohnungen des eucharistischen Hei. lands dem profanen Gebrauch entzoaen^ seien, Beflaggung nur an kirchlichen Fest­tagen und nur mit Kirckrensahnen zuließen Dieser Sabotage des politischen Katkwlizis- nius wird nunmehr ein Riegel vorgeschoben

VMMwuz am der «MMmr^apne

Berlin, 25. Oktober

Auf Vorschlag des Bundesführers des Reichskriegerbundes Kysfhäuser genrhmiate der Führer und Reichskamler die Aendernng der Khffhäuserfahne dahin, daß an Stelle des Kisifhäuser-Tenkmals im Mittelfeld der Fahne das Reichsspmbol dks Hakenkreuzes erscheint. Die ^--»h. neu werden vom BiindeKMl'rer allen Kame­radschaften verliehen werden.

der Wirtschaft

Unsere Politische Wochenschau

Spannungen ln Oesterretek unel 6er 'ksekeckel >V»8 In Ntinemark, knxlaml uns Italien gesebati

Das Kleinmosaik der europäischen Politik Ist auch in der vergangenen Woche wieder um einige pikante Steinchen ergänzt wor- den. Jii Oesterreich wurde über Nacht das Kabinett nmgebildet. nachdem noch einige Tage vorher Bundeskanzler Schuschnigg alle Absichten dieser Art aus das energischste zu- rückgewiesen hatte. Minister Feh wurde aus­gebootet und irgendwohin als provinzialer Verwaltnngsmann in die Wüste geschickt. Ueber die Hintergründe des Kabinettswech­sels gehen die verschiedensten Lesarten um: Tie einen sprechen davon, der Heimwehrein- sluß habe nunmehr endgültig gesiegt, wobei heimwehr und Fürst Starhemberg als iden­tisch anzunehmen sind. Andere Stimmen wieder wollen davon wißen, daß die Christ- lkchfozialen die Führung in dw Hand ge- nommen hätten. Dritte Quellen verbreiten eifrig das Gerücht, diese Regierungsumbil- düng habe nur den einen Zweck verfolgt die llebersührung der Hennweyr m oas reguläre Bundesheer zu tarnen: und diese Ansicht gewinnt dadurch einige Bedeutung, daß Fürst Starhemberg kategorisch verboten hat. von Veränderungen innerhalb der heimwehr überhaupt zu sprechen.

Der latente Konflikt zwischen Polen und der Tschechoslowakei hat in jüngster Zeit eine fühlbare Verschärfung erfahren, und zwar in der Hauptsache wegen der kon­sequenten Intoleranz der tschechoslowakischen Behörden gegenüber den geringsten Gefühls­regungen der polnischen Minderheit im Teschener Raume. Vor einiger Zeit schon hatte im Zusammenhang mit polensreund- lichen Demonstrationen im schlesischen Grenz, gebiet Prag die Abberufung des polnischen Konsuls in Mährisch - Ostrau verlangt und erreicht, aber nach wenigen Wochen schon wurden auch hinsichtlich des Nachfolger? die gleichen Forderungen gestellt und diesem nach Nichterfüllung der diplomatischen For­derungen das Exequatur entzogen: Ein höchst unfreundlicher Akt. der im Verkehr europäischer Staaten untereinander bisher noch kaum vorgekommen ist. Als Gegenstoß wurde der polnische Gesandte in Prag ab- bernsen in der Absicht, seinen Posten nicht Wieder zu besetzen. Das heißt mit anderen Worten, daß die diplomatischen Beziehungen wischen den beiden Ländern in weitem Um- ange abgebrochen werden sollen.

»

Eines der wenigen Länder, das es noch nicht sür notwendig gehalten hat. mit dem Marxismus zu brechen, ist unser nördlicher Nachbar Dänemark, wo soeben die Neu­wahlen zum Folketing einen neuen Gewinn der Sozialdemokraten und einen fühlbaren Verlust der bürgerlichen und bäuerlichen Stimmen gebracht hat. Der Gewinn der Kommunisten von 10 000 Stimmen bei gleichbleibenden Mandatszahlen Mt dem Anwachsen der Sozialdemokraten um rund 100 000 Stimmen gegenüber überhaupt nicht ins Gewicht. Es mag sein, daß in Tänemarl die äußeren formen der sozialdemokratischen Herrschaft, die ohnehin durch den großen Einfluß des Königshauses gemil­dert werden, nicht unerheblich zu diesem Er- folg beigetragen haben; außerdem fehlt den bürgerlichen und bäuerlichen Parteien prak­tisch jede weltanschauliche und politische Richtlinie, jedes Programm, das dem der Zweiten Internationale entgegengesetzt wer- den könnte.

Menschlich erschütternd mutet die Poli- tische Tragikomödie an, die in dem Ableben des langjährigen Präsidenten der Ab- rüstungskonserenz. Henderson. zu er- blicken ist. Er starb, nachdem sich seine mit dem letzten Einsatz der Person verfolgte Aufgabe als gescheitert erwiesen hatte, ohne davon zu wissen, daß seit Wochen in Abessi­nien ein blutiger Krieg im Gange ist. der allen Prinzipien ins Gesicht schlägt. Er starb, nachdem sein eigenes Vaterland durch M uiulsnareulleS Siültmrasvroaramnr ter,

neu Willen'bekundet hatte, sich dem Vor­ehen Frankreichs und Italiens anzufchlie- en und seine militärischen Positionen in aller Welt auf den stärkstmoglichen Rüstungs- stand zu bringen. Er starb in dem gleichen Augenblick, als sich die britische Flotte im Mit­telmeer versammelte und als Italien in Lybiev immer neue Truppenmassen konzentrierte, uw für die eventuell kommende Ausemandersetzunx mit dem britischen Weltreich vorbereitet zu sein. Hendersons Tod hinterläßi keine Lücke; denn er verteidigte ein Phan­tom, das angesichts der imperialistischen Ten­denzen der ehemaligen Sieger des Weltkrieges niemals Wirklickckeit werden sonnte. Er wird voraussichtlich lernen Nachfolger mehr Huden.

Die Phrase vom Abrüstungswillen der Völker*

BerN». 28. Oktober

Reichsinnenminister Dr. Fr ick hat an alle Reichsstatthalter und Oberpräsidenten einen Runderlatz gerichtet, in dem es heißt: ..Nach dem Wegfall der Eigenstaatlichkeit der Länder haben die Hoheitsgrenzstöcke an den deutschen Binnengrenzen ihre Bedeutung verloren. Ich ersuche daher, ihre Beseitigung alsbald zu veranlassen." Zur Vermeidung von Zweifeln wird in dem Erlaß bemerkt, daß die Landesgrenzsteine von dieser An­ordnung nicht betroffen werden, da sie viel­fach gleichzeitig Gemarkungs- und Eigen­tumsgrenzsteine sind.

Mit der Durchführung dieses Erlaßes fal­len die letzten Erinnerungen an die vielfäl­tige Zerrissenheit des deutschen Volkes. Es ist Adolf Hitlers größtes Werk, die deutsche Viel- staaterei endgültig überwunden und ein einiges Reich der einigen deutschen Nation geschaffen zu haben.

Berlin, 25. Oktober.

Der Wirtschaftsaufstieg als Folge der natio­nalsozialistischen Aufbauarbeit zeigt sich deut­lich im Wachsen des Steueraufkommens, das im ersten Halbjahr des Rechnungs­jahres 193536 4 537,5 Millionen Mark gegenüber 3 956,3 Millionen Mark im ersten Halbjahr des Rech­nungsjahres 193435 betrug. Davon entfaÜen auf Besitz» und Verkehrs­steuern 2 878,9 (1934: 2379.4) MM. RM. auf Zölle u. Verbrauchssteuern 1 663,6 (1934: 1576,9) MM. RM. Allein im Sept. 1935 sind um 152,6 Millionen Reichsmark mehr aufge- kommen als im September 1934. Unter Be­rücksichtigung der monatlichen Aussonderung von 12,5 Millionen Mark aus dem Besitz* und Verkehrssteuernaufkommen für die Ehestands­darlehen beträgt das tatsächliche Mehraufkom-

l bundsmächte ist an ihrer eigenen Unaufrichtig» I keit erstickt. *

»

Nach wochenlangen fieberhaften Verhand* lungen, die immer näher an den Ausbruch des Krieges im Mittelmeer heranzurücken schienen, ist es in den letzten Tagen zu einer gewissen Entspannung gekommen, die in der Haupt» sache dadurch möglich wurde, daß England außenpolitische Ruhe braucht, um die Neu­wahl seines Parlamentes ungestört durchführen zu können. Die dreitägige Unter* Hausdebatte, die letzte dieser Legislaturperiode, hat aber klar erwiesen, daß das britische Welt­reich den Kampf um seine Erhaltung nicht liquidiert, sondern höchstens vertagt hat. Der englische Außenminister bat in seiner aroßen

Auch kirchliche Steilen müssen sich -ielchsanor-nungen Wen!

Berlin, 25. Oktober.

Amtlich wird mitgeteilt: Eilte Reche von kirchlichen Stellen hat für die Beflaggung der Kirchen und kirchlichen Gebäude Anord­nungen getroffen, die mit dem Erlaß deS Neichsministers des Innern über die Kirchen- beslaggung vom 4. Oktober 1935 in Wider­spruch stehen. Die Reichsregierung stellt di« Unrechtmäßigkeit und Nichtigkeit jener An­ordnungen hiermit öffentlich fest und hat die erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um ihren auf Gesetz und Recht gestützten Er­laßen auch kirchlichen Stellen gegenüber die gebührende Achtung zu verschaffen.

Der erwähnte Erlaß des Reichsinnemmni- sters bestimmt, daß an den Nationalfeier­tagen auch die Kirchen die Reichsslagge, also die Hakenkreuzflaaae. zu hißen haben. Einig»

men im ersten'Halbjahr des Rechnungsjahres 1935 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeit­raum 514,8 Millionen Mark.

Die Reform des Ehescheidungsrechts

Auf der Sondertagung der Rechtswahrer Schlesiens in Breslau befaßte sich der Reichs­führer der deutschen Rechtswahrer, Reichs- mtnister Dr. Frank, auch mit der Rechts­reform und führte nach dem Bericht des Gau- preßeamtes hierzu u. a. aus: Ich bekomme fortwährend, vor allem zur Reform von zwei großen Gebieten, nämlich dem Eheschei­dungsrecht und dem Recht des unehe­lichen Kindes, Briefe aus dem Volk. Unausgesetzt wird hier die Anforderung erhoben, befreit uns endlich von dem Ehe- scheidungsprozeß des Bürgerlichen Gesetz­buches und gebt irgendwie zu erkennen, daß Ihr daS Unglück der unehelichen Kinder be­

seitigen wollt. Wir glauben, daß wir auf die­sen Gebieten nach dem nationalsozialistischen Prinzip, daß alles Recht sein soll, was dem deutschen Volk nützt, zu Ergebnissen kommen werden, die schon in nächster Zeit zu einer Reform des Ehescheidungsrechtcs im Wege der Novellengesetzgebung führen werden.

Allerdings muß dabei gleich von vorn her­ein gesagt werden, daß an der grundsätz­lichen Bedeutung der Ehe als Heim­stätte der nationalen Wohlfahrt vom Natio­nalsozialismus nicht nur nichts geän­dert wird, sondern daß diese Urzellc d:r völkischen Gemeinschaft mit allen Sicherun­gen des Rechtsschutzes zu umgeben sein wird. Daß allerdings auch aus dieser heiligen Mission der Ehe heraus dieses Institut nicht zum Tummelplatz schmutzigster materieller, egoistischer Interessen gemacht werden darf.

Der Ausschuß für die Reform des F-ami- lieurechtes in der Akademie für deutsches Recht wird in den nächsten Tagen das Ergeb­nis seiner fast zweijährigen Arbeit der Oef- fentlichkeit unterbreiten.

Mtzte md Nis-««»

« Zm-kii zeskzi

Sin Nachspiel zum Saarkampf

Kehl, 26. Oktober.

Der Leiter der Bcrgpolizei der Röchling­werke in Völklingen (Saar), der Kriegs­blinde Rathke, und der Angestellte des glei­chen Werkes, F r i s ch m a n n, die beide wegen angeblicher Spionage in Frankreich zu zwci- einhalbjährigcr Gefängnisstrafe verurteilt worden waren, sind am Freitag nach einer Haft von nicht weniger als einem Jahr vier Monaten imWcge des Austauschver­fahrens ausgeliefert worden.

Man wird es allgemein begrüßen, baß die beiden Männer, die nichts anderes getan haben, als sich in den Dienst der deutschen Sache zu stellen, ihrer Familie und d.r Ar» beit wieder zurückgegeben worden sind.

Der pildrer vor sei, lielelisresoern 6er Partei. Me lleicksrerjner 6er Partei verssmmet tea sieb im veisein ses pübrers im izeicksminlstsrium kür Volksaukktärung uns propagsnsa r» einer lagung, auk 6cr sie sie Nicbtlinien kür sen näebsten Nesnerketsrug entgegennakmen. Neicks minister llr. Loebbel, erökkneie sie Tagun« mit Oesenkworlen kür sen verstorbenen Neick» statlballer l.oeper. Vor sem ltesnerpult ser p ü k r e r. ln ser ersten Neide von links nac» reebls: 5>a ilsminisler tV a ß n e r <It:ivern>, 6»ule!ier 8 c k rv e s e, NeiGdsorganisationsIeitei vr l.ex. lleindsmiaistar Daus. Lauteiter Sauellsl, liauleitei 8 u d e, Oanleüer kok,»

lSeinrick Hvllman». 84