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Calw, den 17. Oktober 1935

Die erste Werbewelle der NSDAP.

Der Führer ist die Partei, die Partei ist Deutschland.

Die angekündigte, große Werbeaktion der NSDAP, beginnt im Kreis Calw am mor­gigen Freitag mit einer Werbeversammlung in Hirsau. Am Samstag solgt eine Kund­gebung in Bad Licbenzell und am Sonntag eine solche in Stammheim. Am Sonntag den 27. Oktober geht die Werbe­welle über die Gemeinden Dcckeupfronn, Gechingen, Ncubulach und Bad Tein ach. Die erste große Kundgebung in Calw wird am Donnerstag den 81 .Oktober stattfindcn.

Diese Versammlungen sind öffentlich. Alle deutschen Volksgenossen sind zu ihnen «ungeladen, vor allem aber diejenigen, die glauben, Anlaß zu haben zur Kritik. Hier sollen sie hören, unter welchen Gesichtspunk­ten die nationalsozialistische Führung das Leben des deutschen Volkes gestaltet. Die Parteigenossen werden in vorbildlicher Ge­schlossenheit zu den Kundgebungen antreten.

Dienstnachricht

Zollsekretär Flin spach bei der Zollauf-. sichtsstelle Schwaigern ist an die Zollaufsichts­stelle Bad Liebenzell versetzt worden.

3n Stuttgart tödlich verunglückt

In der Heilbronncr Straße beim Zugang zum Lipkenweg in Stuttgart ist am Sonntag abend gegen 20.20 Uhr die 17jährige Annemarie Wolpert von Calw auf dem Fahrrad von einem Motorradfahrer angc- fahrcn worden. Die Verunglückte wurde mit einer schweren Gehirnerschütterung in das Krankenhaus Feuerbach übergcfliHrt, wo sie nach zwei Stunden gestorben ist. Da das Mädchen keinerlei Ausweispapier bei sich führte und auch sonst keine Anhaltspunkte sestzustellen waren, gestaltete sich die Ermitt­lung der Personalien es standen letzten Endes hiezu nur Presse und Rundfunk zur Verfügung recht schwierig. Die schwer- betroffenen Eltern, welchen sich allgemeine Teilnahme zuwenöet, kamen infolgedessen erst spät in den Besitz der Nachricht von dem «traurigen Schicksal ihres Kindes.

Vom Bezirksverein württ. Ruhe- standsbeantten

Anschluß des Landesvereins an den Neichsbund der Deutschen Beamten

Vergangenen Sonntag hielt Ser Bezirks- Verein Calw, Nagold, Neuenbürg, Württ. Ruhestanösbcamtcn und Hinterblie­benen seine Jahresversammlung in Calw ab. Vorstand Sanier begrüßte die Erschie­nenen, darunter besonders die beiden 80- jährigen Mitglieder des Vereins, und be­richtete sodann über die Lanöesversamm- lung, über den Anschluß an die Grotzorgani- sation des Nb. d. D. B. und die Gründe, welche den Rb. d. D. B. zu dem außerordent­lichen Entgegenkommen veranlaßt haben, die Nuhestandsbcamten und Hinterbliebenen an­zuschließen und zu betreuen. Der Reichs- Lund wird der erneuerte» Satzung zufolge Sorge tragen für:

1. Erziehung der Pensionäre, Witwen und Hinterbliebenen im nationalsozialistischen Sinne und Durchdringung der Mitglieder mit nationalsozialistischem Gedankengut. T Unterhaltung, Ausbau und Schaffung von Wohlfahrtscinrichtungcn. 3. Beratung und

Im Norden entwickelt sich zur Zeit wieder stärkere Wirbeltätigkeit, doch herrscht in Süd- Deutschland vorerst noch Hochdruck vor.

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luk.

Voraussichtliche Witterung für Freitag Md Samstag: Ziemlich freundliches Herbst- Hetter,

Betreuung der Mitglieder, namentlich der Witwen und Hinterbliebenen, soweit diesel­ben keinen eigenen Beruf haben.

Zu diesem Zwecke sollen alle Nuhestanbs- bcamtcn, Witwen und Hinterbliebenen er­faßt werden: niemand aus ihrem Kreis soll der Organisation fernbleiben. Wer sich nicht anschließt, kann an den zu schaffenden Wohl­fahrtseinrichtungen nicht teilnehmen. Nach Bekanntgabe der in den Jahren 1034/35 ver­storbenen Mitglieder und Ehrung der Ver­storbenen durch Erheben von den Sitzen, be­sprach der Vorstand die Ehrungen Ser Mit­glieder bei festlichen Anlässen, wie Goldene, Diamantene und Eiserne Hochzeit, 70. bis 100. Geburtstag oder bei Glückwunschschrei­ben des Führers sowie Glückwunschschreiben und Ehrengaben durch den Neichspostminister und den Generaldirektor der NcichScisen- bahngesellschaft.

Aus dem Kreis der Versammelten heraus wurde bemängelt, daß die übrigen Behörden

Mit dem Reichsarbeitsdienst hat der natw- nalsozialistische Staat eine Einrichtung ge- schaffen, die in jeder Hinsicht vorbildlich ist. Die Zeiten sind vorbei, zu denen Tausende und aber Tausende arbeitslose junge Men­schen zu Hause und auf den Landstraßen ziel- und zwecklos herumzutreiben sich ge- zwungen sahen. An ihrer Stelle erlebt heut« unser Volk das erfreuliche Bild sauber geklei­deter, gut ernährter und in straffe? Mannes­zucht erzogener Kolonnen von Arbei»sdienst- männcrn. Alle Schichten des Bolkes leisten Arbeitsdienst und tun damit das Ihrige, die Achtung vor der Handarbeit jedem zum Be­wußtsein zu bringen und zugleich in Kame­radschaft und Opferwilligkeit nationalsozia- listische Volksgemeinschaft vorzuleben.

Wenn so auf der einen Seite dem deut­schen Volk durch die Führer und Männer

Don der Kleinenztalstraße

Der Straßenbau an der Höhenstraße CalmvachSimmersfelöBesenfeld geht in wenigen Wochen seiner Vollendung entge­gen. Bis Simmcrsfeld und von Freuden­stadt bis Bcsenfclü ist die großartige Höhen­straße ausgebaut. Seit Frühjahr wird an der Fertigstellung des Zwischenstückes Sim- mcrsfcldBesenfcld mit Hochdruck gearbei­tet. Die nun bald durchweg fertiggestellte Höhenstraße ist für den Fremdenverkehr von großer Bedeutung, denn man darf sie mit zu den schönsten Höhenstraßen im nördlichen Schivarzwalö zählen. Das einst so stille Klein- enztal wird dadurch zu einem der bekann­testen Schwarzwaldtäler. Der Kraftwagen- vcrkehr aus dem Hinteren Murgtal oder der Freuöenstüdter Gegend ins Enztal oder nach Pforzheim wird nicht mehr über die große Enztalstraße durch Wildbaö führe». Damit aber Wtlöbad vom Durchgangsverkehr nicht zu sehr abgeriegelt wird, ist der Ausbau einer sehr schönen Verbindungsstratze nach dorthin geplant. Er dürfte bis zum Früh­jahr ebenfalls zur Ausführung kommen.

nicht wie Post und Eisenbahn, ihre alten Nuhestandsbcamten zu den Geburtstagen nicht ebenso ehren. Bet der nächsten Lanöes- vcrsammlung soll in dieser Richtung gewirkt werden. Das frühere Ausschußmitglieö, Ober­schaffner i. R. Schorpp, Nagold, dankte für die ihm bereiteten Ehrungen von seiten des Vereins anläßlich seiner Goldenen Hoch­zeit.

Aus der Mitte der Versammlung wurde zuletzt dem Vorstand für seine Ausführun­gen und seine fürsorgliche Betreuung der Bereinsmitgliedcr der Dank der Versamm­lung ausgesprochen. Mit einem Treuegelöb- niS und einem 8fachcn Sieg Heil auf den Führer und Reichskanzler schloß die Ver­sammlung. Die Ruheständler und Hinter­bliebenen schieden mit dem freudigen Be­wußtsein, daß durch Sen Anschluß und die Betreuung durch den Rb. b. D. B. bei ein- tretenöer Krankheit und Not für sie gesorgt und ihre Zukunft gesichert ist.

des Arbeitsdienstes ungeheurer Nutzen er­wächst. so entsteht daraus aber auch die Ver­pflichtung, für die jeweils zur Entlastung kommenden Arbeitsdienstmänner zu sorgen. Diese Aufgabe übernimmt als Organisation der Arbeitsdank. Ich richte deshalb an die Wirtschastsführer und alle Behörden die Aufforderung, den Arbeitsdank bei seinen Be- strebungen mit allen Kräften zu unterstützen. Der ArbeikSdienstmann. der Kraft und Zeit ausschließlich seinem Volke gewidmet hat. hat ein Recht darauf, daß, wo es notwendig ist, ihm mit Rat und Tat zur Gründung einer Existenz an die Hand gegangen wird.

aez.: Murr,

Gauleiter und

Ncichsstatthalter in Württemberg.

Stark gewonnen durch den Va >öhen-

stratze hat die Gemeinde Cal welche

jetzt zu einem Mittelpunkt in« enver- kehr des nördlichen Schwarzwaldes gewor­den ist .

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Ncuweiler, 10. Okt. Eine hervorragende sportliche Leistung vollbrachte dieser Tage der Kameraöschaftsführer der Hitlerjugend Ncuweiler, Ernst Rex er. Er durchlief die 100 Meter Sprinterstrecke in 11,4 Sekunden, erreichte im Wcitsprung 5,S8 Meter, und im .Kugelstoßen 10,50 Meter. Bemerkt sei, daß die Leistungen ohne vieles Training und auf sehr geringen Platzverhältnissen erzielt wur­den.

Nagold, 16. Okt. In der 10 . Obermeister­versammlung Ser Kreishandwcrkerschaft Na­gold hielt Inspektor Ruppert vom Finanz­amt Altcnsteig einen Vortrag über bas Wareneingangsbnch. Als zweiter Redner sprach Berufsberater Erhardt vom Arbeits­amt Nagold über die Fragen der Lehrlings- einstcllung.

Nagold, 16. Okt. Das Elektrizitätswerk

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hat, nachdem jetzt in 6 Gemeinden des Ur­sprungsgebiets 60 Elektroherde in Betrieb sind. Sie Strompreise pro Tagstrom von 16 auf 7 Npfg. und für Nachtstrom von 6 auf 4 Npfg. gesenkt.

Freudeustadt, 16. Okt. Gestern ist Regic- rungsrat Freiherr von Matter (seither im Württbg. Wirtschaftsministerium tätig) im Freudenstädter Oberamt als Amtsverwescr aufgezogen.

Neuenbürg, 16. Okt. Auf Vorschlag des Beauftragten der NSDAP, ist Rechtsanwalt Barth als 1. und Wilhelm Girrbach als 2. ehrenamtlicher Beigeordneter der Stadt be­stätigt worden. Das Technische Landesami hat von dem erbetenen Staatsbcitrag zur Enzuferverbesserung von 65000 Mk., 44000 Mark für das Jahr 1935 bewilligt.

Calmbach, 16. Okt. Bisher bestand für > Charlottenhöhe nur eine Zufahrtsstraße r Calmbach aus und zwar die, welche dur das Calmbachtälchen in steilen Winöungc zur Charlottenhöhe emporführt. Diese Straß ist nicht nur sehr schmal, sondern auch sehr steil und genügte den heutigen Verkehr-- erfordernissen nicht mehr. Die Württ. forstverwaltung, das Straßenbanam: ' '

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und Sie Verwaltung der Volker. Charlottenhöhe faßten deshalb den Entsch.. auf die Charlottenhvhe eine neue Verb«: dungsstraße anzulegen. Mit dem Bau diese Straße wurde dieser Tage begonnen. S zweigt kurz vor Calmbach von der Enzta straße ab und führt dann in leichter Stc gung zur Höhe empor.

Pforzheim, 16. Okt. Kürzlich fand hier wi der eine Sitzung des Nagold-Ausschusses stal Als Hauptpunkt wurde die Einstellung vr Triebivagen auf der Nagold- und Enzta: bahnstrecke besprochen. Durch das Entg genkommen der Stadt wurde die Jugcn Herberge in der Nonnenmühlgksse, die s. in der Hauptwanderzeit als viel zu klein c wiesen hat, auf Sie doppelte Anzahl Bette erhöht.

Stuttgart, 16. Okt. Der ordentl. Profess« für Vaugeschichte an der Technischen Ho« schule in Stuttgart, Dr. Ernst Fiechter, i auf eigenes Ansuchen mit dem 1. Oktober ö Jahres aus dem Landesamt für Denkm pflege, Sem er seit 1920 als Leiter der Grup Baudenkmäler angchört hat, ausgetreten.

Stuttgart, 16. Okt. (Gemeinsame Ein topf in der Liederhalle.) A, Dienstagabend versammelten sich im Eduar Pfeiffer-Haus die Ortsgruppenbeauftragtc- des WHW. mit ihrem gesamten Mitarbeiter stab zu einer Besprechung über dah W i n t e r h i l f s w e r k 1 9 3 5 / 3 6. Die Be- deutung dieser Besprechung wurde durch di« Anwesenheit'von Kreisleiter Mauer, Bür- germeister Ettwein und Kreisfrauen schaftsleiterin Pgn. Lutze erhöht. Einge- leitet wurde der Abend mit dem FilmS o - jialismus der Tat", der Ausschnitte aus der umfastenden Arbeit der Ns.-Volks- Wohlfahrt zeigte. Zur Einleitung sprach der Kreisbeauftragte des Winterhilsswerkes

1935/36, Kreisamtsleiter Güntner, über die Bedeutung des Winterhilsswerkes und seine zukünftigen Ausgaben. Der Eintops- Sonntag werde im kommenden Monat inso­fern eine Neuerung ersahren, als i n der Liederhalle ein gemeinsamer Ein topf eingenommen werde, bei dem Spender und Bedü^tiLe a y einem Ti!A> Otzim

Der Reichsstatthaller über den Arbeilsdank

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Steig herunter von Deinem hohen Rotz, der Du meinst: ich bin ein self-made-man, ich bin was ich bin, aus eigener Tüchtigkeit! Adolf Hitler hat's Dir gesagt: Der ganzen Nation, der Tüchtigkeit und dem Opfermut von Generationen und Generationen Deines ganzen Volkes verdankst Du Deine Position! Drum hast Du um so mehr die Pflicht, auch Deinerseits zu helfen, und gerne zu helfen!

Pionierarbeit in der deutschen Hauswirtschaft

Die Reichsgemeinfchaft Deutscher Hausfrauen geht im Frauenwerk auf

Eng verknüpft mit der Weiterentwicklung des Deutschen Frauenwerks sind die anläß­lich ihres 20jährigcn Bestehens gefaßten Be­schlüsse der Reichsgemcinschaft Deut- scher Hausfrauen. Die vor Jahres­frist eingcleitete Zusammenarbeit zwischen der NS-Frauenschaft und der Reichsgcmein- schaft Deutscher Hausfrauen in der Ab­teilung Volkswirtschaft-Haus­wirtschaft führte die Frauen sowohl in der Neichsstelle als auch in den Gauen, Krei­sen und Ortsgruppen auf ihrem ureigensten Gebiet, der Hauswirtschaft, zusammen. Die Abteilung Volkswirtschaf t- Hauswirtschaft setzt diese Arbeit, die bis zur Eingliederung der Neichsgemeinschaft Deutscher Hausfrauen in das Deutsche Frauenwerk im Oktober 1934 von dieser allein betreut wurde, auf einer breiteren Basis fort und trägt die volkswirtschaftliche Aufklärung bis an die letzte Frau heran. Die Neichsgemeinschaft Deutscher Hausfrauen wird uunmchr ihre gesamte Arbeit sowie ihre Einrichtungen, z. B .die Versuchsstelle für Hauswirtschaft, die Schulen und Lehrküchen der Ortsgrup­pen, in das Deutsche Frauen werk überführen. Die von der Neichsgemeinschaft Deutscher Hausfrauen geleistete Pionier­arbeit findet damit volle Anerkennung.

Die Neichsfraucnführerin, Frau Scholtz- Klink, dankte in einer Feierstunde, die die 20-Jahrfeier der Neichsgemeinschaft Deut­scher Hausfrauen beschloß, allen denen, die im Dienst der deutschen Hauswirtschaft und

damit im Dienst der deutschen Familie und der deutschen Volkswirtschaft in den Reihen der Neichsgemeinschaft Deutscher Hausfrauen tätig gewesen sind.

Die Vereine der Neichsgemeinschaft Deut­scher Hausfrauen werben am Ende dieses Jahres in das Deutsche Fraucniverk, Abtlg. Volkswirtschaft-Hauswirtschaft eingehen, in der die grüßte Zahl der Vorsitzenden und Mitarbeiterinnen der Neichsgemeinschaft Deutscher Hausfrauen heute als AbteilungK- leiterinnen und Sachbearbeiterinnen stehen. Die Reichsvorsitzende, Frau Maria Jeck er, hat in der Reichsstelle die Bearbeitung der FachgebieteZweckmäßige Haushaltführung" übernommen.

So fließt diese wertvolle Frauenarbeit, die 20 Jahre lang mit ernstem Streben und gutem Erfolg öurchgeführt worden ist, ein in das große nationalsozialistische Frauen­werk. Auch bei der Ortsgruppe Calw sind nun Sie Folgerungen aus Sen angeführten Beschlüsten gezogen worden. Am letzten Mittwoch fand im Gasthaus zum Adler eine außerordentliche Mitgliederver­sammlung des Hausfrauen-Vereins statt, bei der die Auflösung des Vereins voll­zogen wurde.

Es ist zu hoffen, daß die bisherigen Mit­glieder, soweit sie nicht schon der NS-Frauen- schaft angchören, doch treue Glieder Ser A b- teilung Volkswirtschaft-Haus­wirtschaft bleiben.