Die rvaupsnchk für dieses ungeheure Bäu. iverk, das seinesgleichen in der Geschichte der Völker bisher nicht hat, ist inzwischen aus den durch Reichsgeseh geschaffenenZweck- verband Reichspartertag Nürnberg" über­gegangen.

Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, gedenkt in dieser Stunde der Grund­steinlegung sür die Kongreß. Halle rn tiefster Dankbarkeit Ihrer Großmut, mein Führer, der es allein zu danken ist. daß auch dieses gigantische Bauwerk als Denkmal einer großen Zeit in Nürnberg erstehen und daru oeitragcn wird, den Ruhm der alten Reichs­stadt in die Jahrtausende zu tragen. Die Stadt Nürnberg gedenkt in dieser Stunde auch des verewigten Schöpfers des Werkes in stolzer Trauer und mit der Gewißheit, daß sein größtes Werk vollendet und seinen Namen unsterblich machen wird.

Daß Sie, mein Führer, sich bereitgefunden haben, die Grundsteinlegung zur Kongreß­halle im Rahmen dieses Parteitages der Freiheit vorzunehmen, danken wir Ihnen aus tiefstem Herzen. Namens der Stadt Nürnberg als der Stadt der Reichspartei­tage und des Zweckverbandes Reichspartei­tag Nürnberg, als dem Bauherrn, darf ich Sie. mein Führer, nun bitten, diesen histo­rischen Akt zu vollziehen und den Grund­stein zu legen zu der künftigen Kongreßhalle der Nationalsozialistischen Deutschen Arbei­terpartei.

Nun tritt der Führer, gefolgt von dem Träger der Blutfahne, an den Grundstein vor. Er gedenkt der Kämpfe, die uns zum Sieg geführt haben. Und wenn man das weite Rund überblickt, das der Bau einneh­men wird, dann versteht man. warum der Führer diese künftige Halle den ersten Rie­sen unter den Bauten der NSDAP, nannte.

Der Führer legt den Grundstein

In dem gewaltigen Halbrund klangen weithin schallend die Worte des Führers:

Vor 16 Jahren fand die geistige Grund­steinlegung einer der größten und entschei­dendsten Erscheinungen des deutschen Lebens statt. Als wir wenige Männer damals den Entschluß faßten, Deutschland aus den Fesseln seiner inneren Verderber zu lösen und von dem Joch der äußeren Knechtschaft zu befreien, war dies einer der kühnsten Ent­schlüsse der Weltgeschichte.

Dieses Vorhaben ist nach einem nunmehr 16jährigen schweren Ringen zumentschei­dend st engeschichtlichenErfotgge- h rt worden. Eine Welt von inneren Wider- sachern und Widerständen wurde überwunden und eine neue Welt ist im Begriff zu entstehen. An diesem heutigen Tage setzen wir dieser neuen Welt des deutschen Volkes den Grund­stein ihres ersten großen Denk­mals. Eine Halle soll sich erheben, die be- stimmt ist, die Auslese des nationalsozialisti- scheu Reiches für Jahrtausende alljährlich in ihren Mauern zu versammeln. Wenn aber d-ieBewegung jemals schweigen sollte, dann wird noch nach Jahr- tausenden dieser Zeuge hier re- den.

Inmitten eines heiligen Haines uralter Eichen werden dann die Menschen diesen ersten RiesenunterdenBautendesDrit- ten Reiches in ehrfürchtigem Staunen be- Wundern.

In dieser Ahnung setze ich den Grundstein der Kongreßhalle des Reichsparteitags zu Nürnberg im Jahre 1935, dem Jahre der von der nationalsozialistischen Bewegung erkämpf- ten Freiheit der deutschen Nation.

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Ich habe Sie genau beobachtet", sagte Schliebach. ..ES war nicht leicht, wißen Sie. Der alte Townleigh war eine mißtrauische Natur, sogar mir gegenüber. Sie sind eigent­lich eine großartige Frau. Sie wißen, was Sie wollen. Was mich interessiert, ist. wie Sie Fredersen dazu kriegen, in vaS Haus einzuziehen. das Sie von Townleigh geerbt haben, unten in Pretoria. Und wieso er so gar nichts merkt. Fredersen ist so ziemlich der Mann, der sich am letzten so was gefal­len laßen würde. Im Grund ist das alles sehr bewundernswert. Eine Frau wie Sie kann viel erreichen, kann alles erreichen, wenn sie mit dem richtigen Mann zusammen­gespannt wird, das ist meine Meinung. Sie sind scheinbar so wehrlos, so nur Frau, wis­sen Sie"

Agnes Fredersen schnellte Hoch, ihre Taße fiel zu Boden und zerklirrte. Sie lief nach dem Ausgang.

Schliebach blieb sitzen. Er machte nicht die geringste Bewegung. Sein Gesicht zeigte kein Erstaunen.

Ein ungelenkes Kellnermädchen kam zö­gernd auf ihn zu.

^Tie Rechnung bitte", sagte er ruhig.

. *

Der Inhalt der Urkunde - -

Der Führer bittet sodann NeichSmknister Kerrl, den Inhalt der Urkunde, die in den Grundstein eingemauert wird, zu verlesen. Sie hat folgenden Wortlaut:

Urkunde über die Grundsteinlegung zur ' Kongreßhalle der Rationalsozialistischen ' Deutschen Arbeiterpartei in Nürnberg.

Diese Kongreßhalle der Nationalsozia­listischen Deutschen Arbeiterpartei auf dem Reichsparteitaggelände zu Nürnberg verdankt ihre Entstehung dem Wunsche und Willen des Erneuerers des Deutschen Reiches, des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler, ihre Form und Gestaltung entsprechend den Anregungen des Führers dem Architekten Ludwig Ruff in Nürnberg, ihre Errichtung der auf Anregung der Stadt Nürnberg ge­schaffenen und unter Leitung des Neichsmini- sters Kerrl stehenden Körperschaft des öffent­lichen RechtesZweckverband Reichsparteitag Nürnberg". Den Grundstein zu dieser Kon- greßhalle legte heute am 11. September des

' dritten Jahres vkr natlönalMlaliflischen l ^ Revolution und im 1935. christlicher Zeit- < rechnung der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler.

Möge eS diesem gewaltigen Bau, dessen Grundstein während des 7. Reichsparteitages der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiter­partei. des Parteitages der Freiheit, gelegt ' wurde, dereinst beschieden fern, auf Jahr­tausende hinaus dem Parteikongreß der NSDAP, eine Stätte zu bieten und damit dem deutschen Volke zu dienen.

Es lebe die Nationalsozialistische Deutsch« Arbeiterparteil Es lebe Deutschlandl Es lebe Adolf Hitler!

Nürnberg, 11. September 1935

-G

Zweckverband Reichsparteitag Nürnberg: Hans Kerrl, Reichsminister

Dann überreicht Reichsminister Kerrl den Führer den eigens für diese Grundstein, legung von einem Nürnberger Goldschmied angefertigten Hammer.

die Urkunde umschließt, in das hergerichtets Gemäuer versenken und den Mörtel am rühren, werden die Fahnen und Standarte» erhoben, präsentieren die Ehrenabordnungei und intoniert die Musik das Deutschland, und das Horst-Weßel-Lied. Batterien künde, den historischen Augenblick aus eherne, Schlünden. Mit erhobener Rechten wohne, die Zeugen der Grundsteinlegung dem fest lichen Akt bei. Als die Musik verklungen ist begleitet der Führer mit weithin schallende, Stimme seine drei Hammerschläge mit de, Worten:

Stehe fest und rede als ein ewiger Zeuge.

Der Führer verläßt dann durch das Spa. lier der Ehrenzeichen der Bewegung unte, den Heilrufen der Menge und den Klänge, des Badenweiler Marsches die Stätte, a, der nun das Kongreßhaus der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ev stehen wird.

Die Nation dankt dem Führer die Freiheit

Rudolf Hetz:Deutschland ist frei, weil Adolf Hitler sein Führer ist!"

Ergriffen steht die Nation vor dem Schau­spiel eigener Auferstehung. Das deutsch«

Volk sann und dichtete einst vonFrei, heit" und es wußte noch nicht, was Frei- heit ist. Was Freiheit bedeutet, kam ihm erst zum Bewußtsein, als es die Freiheit verlor:

Als die Trikolore am Rhein wehte, als Neger deutschen Frauen Gewalt antaten, als eine feindliche Soldateska in Deutsch­land Deutsche mit der Peitsche schlug, als fremde Kommissionen in Wohnungen und Höfe drangen, um nach den letzten Massen zu suchen, als in unseren Restunaen die letz­ten schweren Geschütze durch eigene Hand zer» stört werden mutzten, als Deutschland ver­boten wurde, sich selbst den primitivsten Schutz gegen feindliche Bombengeschwade, zu schaffen, als in den Kruppwerken deutsch«

Arbeiter niedergeschossen wurden, als Deutsch­land das Recht genommen wurde, gegen sepa­ratistische Landesverräter im eigenen Land« vorzugehen, als deutsche Soldaten in der Ge­fangenschaft noch lange nach Friedensschluh unmenschlich gequält wurden, als die ihrer Habe beraubten Deutschen in der Welt als vogelfrei behandelt wurden, da wußte daS deutsche Volk, was es heißt, die Freiheit ver­loren zu haben.

Erst die furchtbare Wirklichkeit zeigte ihm, daß verlorene Freiheit, Hungerlohn und

In seiner Eröffnungsrede führte der Stell­vertreter des Führers, Rudolf H e ß, aus:^

" Wir gedenken wie immer zu Beginn deS Kongreßes der Toten unserer Bewe­gung, die starben im Kampf um die Freiheit unseres Volkes.

Nach der Namensverlesung fuhr Rudolf Hef fort: die Partei Deutschlands begrüßt die an­wesenden Hinterbliebenen unserer Toten.

Sie begrüßt die Gäste des In- und Aus­landes, insbesondere die hohen Vertreter frem- der Mächte, die der Partei die Ehre erweisen, an ihrem Parteitag teilzunehmen. Sie begrüß! die Mitglieder der Reichsregierung und di« zahlreichen sonst anwesenden Vertreter des Nationalsozialistischen Staates. Mit besondere, Freude begrüßt die Partei die Vertreter der Wehrmacht./ - - - >

Wenn die Parteitage der NSDAP. Mei. lensteinedeutscherGeschichte sind, so stehen wir dieses Jahr an dem Meilenstein des Abschnitts des Lebens unseres Volkes von solch unerhörter Größe, daß niemals mehr deutsche Geschichte geschrieben werden kann, ohne seiner zu gedenken. Denn zwischen dem vergangenen und diesem Parteitag liegt der 16. März 1935 liegt der Tag. an dem Sie. mein Führer, mit der Proklamation der Wiedereinführung der allgemeinen Wehr­pflicht den Wiederbeginn der deut» schcnFreiheit verkündeten. Unter Ihrer Führung ging Deutschland über einen ihm abgepreßten und von der Gegenseite gebro­chenen Vertrag hinweg, und nahm sich aus eigener Kraft das Recht das primitivste Recht jedes freien Volkes. sich die Armee, sich die Waffen zu schassen, die notwendig sind, Freiheit und Unabhängigkeit zu sichern. Wieder gehen Hunderttausende durch die große Wehrschule der Nation, lernen die Handhabung modernster Waffen, welche Er- findergeist und Arbeitskraft des deutschen Volkes erstellen, um seine Verteidigung zu ermöglichen. Deutschland hat seine Ehre zurückerobert. Gleichberech- tigt und gleichgeachtet steht das deutsche Volk wieder neben den

übriaensreienBölkernderWelt.

Mein Führer! Sie haben durch den Weg über den Bolschewismus in Deutschland uns die innere Freiheit erkämpft. Sie haben mit dem 16. März 1935 Deutschland die Freiheit nach außen errungen. Sie haben uns den Glauben und die Freude am Leben wieder- gegeben.

Arbeitslosenelend, Verzweislungskampf aller gegen alle, Mindergeburten und damit Volkstod bedeutet.

Um der Freiheit des Volkes willen starben im Weltkrieg zwei Millionen deutscher Sol­daten.

Mit dem Verlust der Freiheit schien ihr Opfer vergeblich und sinnlos gewesen zu sein.

Heute hat der Tod einen Sinn erhalten.

Deutschland ist frei!

Die Schmach der Jahre nach 1918 ist a-- sühnt.

Das Deutsche Reich ist wieder ein > räner Staat.

Deutschland wurde frei, weil Sie, mein Führer, Ideale der Front, kameradschaft­liches Einstehen füreinander, Einordnen nm der höheren Gemeinschaft willen, Klass"-- Überwindung, Opferbereitschaft zu Jde-' " der gesamten Nation gemacht haben.

Deutschland ist frei, weil unter diesen Idealen hunderttausende Deutscher im Braunhemd unter Ihrer Führung in schwe­rem, erbittertem Kampf bei Einsatz des Lebens die Voraussetzungen zur Erringung der Freiheit schufen.

Deutschland ist frei, weil Sit der Führer sind. Adolk Hitler. Siea-Leil!"

Hitler hat einen neuen Glauben geschmiedet

Eindrücke eines französischen Pressevertreters vom Parteitag der Freiheit

Paris, 11. September.

Der nach Nürnberg entsandte Sonderbericht­erstatter des Journal, Poulain, veröffentlicht am Mittwoch seine ersten Eindrücke über den Parteitag.

Unter der ÜberschriftDie trium­phale Ankunft Reichskanzler AdolfHitlers. DasJdoldesneuen Deutschland in Nürnberg", schreibt das Blatt u. a. Wenn man als Franzose das heutige Deutschland nach seinem Wert beurtei­len wolle, so müsse man sich zunächst einmal darüber klar sein, daß ein religiöser Hauch ganz Deutschland durchdrungen habe. Man müsse verstehen, daß gewisse Streitigkeiten, die in Frankreich vielmehr Lärm gemacht haben würden, als in Bayern, Preußen, Württem­berg oder Westfalen, Deutschland nicht er­schüttert hätten.Täuschen wir uns nicht,"

so schreibt der Sonderberichterstatter weiter, hier ist der Kommunismus tot, hier hören konfessionelle Auseinandersetzungen auf, wenn es sich um den Gedanken der Nation handelt. Hier gibt es keine sterile Politik. Eine einzig« Parten der Nationalsozialismus; ein einziger Mann: Hitler; ein einziger Führer; eine einzige Idee, Deutschland seinen Platz in der Welt wiedergebend und ein« einzige Religion, die des Vaterlandes. Die große, unbesiegbare Macht des nationalsozia­listischen Staates abstreiten wollen, hieße sich unbedingt mit einem gefährlichen Chloroform betäuben.

Hitler habe dem deutschen Volk anscheinend nicht den Reichtum gebracht, aber er habe für alleeinenneuenGlaubengeschmre- det, indem die größten Hoffnungen, die Lust zum Kampf und der Opfergeist sich vereinten.

Las tzyde-Pait-Gate-tzolet ilt Vas lypilche englische Prival-Hmel. Es hat eine prunkende Halle mit Mahagoni-Täfelung aus dem Jahr neunzehnhundertneun, es hat acht Kellner uns acht Zimmermädchen aus den achtziger Jahren, und derKomfort" der Zimmer stammte aus präviktorianischer Zeit. Teßen- . ungeachtet gilt dies Hotel sür erstklassig.

Foerster jedenfalls war hier zufrieden. Er gehörte nicht zu den Menschen, die Hotels wichtig nehmen. Ihm mangelte das Selbstbe- wußtsein eines Baedeker-Reisenden, der den Stern des Hhde-Park-Gate-Hotels am lieb­sten wutbrüllend herausgerißen hätte. Außer­dem hatten Mum und er in ihrer Berliner Vierzimmerwohnung auch nicht den letzten Komfort gehabt.

Gute Mum. Sie war vor vier Jahren ge­storben. eine silberhaarige, porzellangesichtige kleine Dame mit so gepflegten Händen und so gepflegten Ansichten.

In der letzten Zeit war sie nicht mehr auS- gegangen seit dem Besuch einer alten Freundin, die das Unglück hatte, erwachsene Töchter zu haben. Sie war damals ganz er­schüttert nach Hause gekommen, ihr Hut saß schief, er hatte sie nie so gesehen.Jetzt weiß ich, was Bolschewismus ist", satzte sie. Mehr nicht. Und von da ab lebte sie wie eingespon­nen in ihrer Vierzimmerwohnung in der Brückenallee. Sie wollte sich ihre gepflegten Ansichten nicht derangieren laßen. Gute, liebe Mum.

Als sie gestorben war. verschenkte er die Wohnungseinrichtung.

Ein paar Dinge, an denen sie besonders gehangen hatte, verbrannte er; wie ein In­dianer seinen Toten ihr liebstes Eigentum mit in die seligen Jagdgründe gibt. Er tat das sehr feierlich, noch in der gleichen Nacht, in der sie gestorben war. ' ^ ^

Mit Mum erlosch die Aera des ruhigen Vor-sich-hin-Arbeitens. Plötzlich von der Ver­gangenheit getrennt, spürte Foerster. daß es Spaß machte, ehrgeizig zu sein. Er wollte aufsteigen, gesehen werben, mit seinen Ge­danken fremde Gehirne anregen.

Das kam aus ihm selber heraus. Weder Annelies Wilke noch die Vanina regten ihn dazu an. Annelies. zu oberflächlich, die Vanina. zu sehr mit anderen Dingen beschäf- tigt. hatten sie keinen Einfluß auf seinen Verstand.

Plötzlich war Foerster? Ehrgeiz da. und daran schuld, daß er nun von Zimmer 83 dH Hyde-Park-Gate-Hotels aus London er­obern. Buddha stürzen, ein Machtfaktor wer­den wollte. Er hatte eine ungeheure Emp­fangsbereitschaft in sich. Er wußte, daß er in einer ihm noch völlig fremden Welt zu kämp- fen hatte, und gerade das machte ihm Freude.

Als er abends im Speisefaal das obligate englische Menü herunteraß, verarbeitete er noch einmal seine erste Unterhaltung mit Buddha. Es war wahrscheinlich ein Fehler, noch eine Woche untätig herumzulaufen. Je eher man anfing zu arbeiten, desto eher be­kam man den .Ueberblick" über die Stadt".

Schliebach ging an seinem Tisch vorbei, er grüßte kurz und etwas herablaßend.

Was hier sonst so herumsaß, war reichlich uninteressant. Menschen mit langsamen Be­wegungen, die leise oder gar nicht sprachen und sich mit absoluter Geräuschlosigkeit große Mengen von Consommö Julienne, Roastbeef, Horkshire-Pudding und Gorgon­zola cinverleibten.

Man sollte meinen, daß sie durch nichts da­von abgelenkt werden könnten. Aber dazu kam es doch, wenn es Foerster auch nicht gleich merkte. Die junge Frau von heute morgen kam herein, an der Seite eines Mannes.

eines allen Mannes. Er halte weißes Hanr. Sie gingen Arm in Arm und so vorsichtig, als sei der Saal voller heimlicher Hinder­nisse.

Links oder rechts", fragte Fredersen leise und ungeduldig.

Etwas links drei Schritte ja ist das unser Tisch. Kellner? das ist unser Tisch. Bernd"

Seine rechte Hand tastete vor. er fühlte die Tischplatte, die linke den Stuhl, es war eine schnelle und sehr geschickte Orientierung. Nur. wer sehr genau hinsah. konnle erkennen, daß Bernhard Fredersen blind war. Es war sein Stolz, daß man es ihm lo wenig an­merkte. Er haßte Menschen, die aut seinen Zustand viel Rücksicht nahmen. Wenn man ihn wie einen Kranken behandelte, konnie er grob werden: was tonst nicht seine Art mar.

Kein angenehmer Saal. Agnes?"

Es geht, Bernd. Zuviel überflüssige Ver­zierungen."

Sie nahm die Karte vor.Auf was hast du Lust. Bernd"

Ich weiß nicht. Irgend waS. Das Menü."

Sie sah sich nicht um. Sie glaubte zu spüren, was um sie herum vorging: daß man sie zuerst nur verstohlen musterte, wie man eben eine Frau mustert, die in Begleitung eines Mannes ist dann kam der Moment, in dem man erkannte, daß Bernd nicht sehen konnte und sofort, aber sofort wurden die Blicke »nverhüllt. deutlich, gierig. Man musterte sie. als säße sie allein da. wehrlos Bernd zählte nicht mehr, ein blinder Mann sehr bedauernswert, sicherlich, aber kein Faktor, mit dem man zu rechnen brauchte.

Wie geht es denn Petermann heute", fragte er.Hast du schon nach ihm gesehen?"

(Fortsetzung folgt.) ,