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Nationalsozialistische Tageszeitung
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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. P.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealtv
Nr. 282
Lalw, Donnerstag, 12. September 1VSS
2. Jahrgang
Ein ewiges Sinnbild monumentaler Größe
Der Führer legt den Grundstein zur Kongreßhalle — Eröffnung des Parteikongretzes
Nürnberg, 11. September.'
Der strahlend über Nürnberg heraufziehende Mittwochmorgen steht ganz im Zeichen des Parteikongrestes der NSDAP. Noch kalten die Absperrungen vor dem „Deutschen Hof", wo der Führer wohnt. Wache, damit die Begeisterung der Tausende die Früharbeit des Führers nicht durch Sprech- chöre störe. Und schon marschieren endlose Kolonnen auf. die auf den Straßen, die der Führer und seine Mitkämpfer zu der Lu i t- poldhalle nehmen werden. Spalier bilden. Hinter ihnen sammelt sich eine immer dichter werdende Menschenmauer, aus der Wan immer und überall immer nur einen Wunsch hört: Den Führer zu sehen!
In der Lmkpoldhalle
Lange vor Beginn ist die Luitpold. Halle bis auf den letzten Platz gefüllt, nur die Stufen, auf denen die Standarten Aufstellung nehmen werden, und die Ehrentribüne sind frei. Die roten mit Gold und dem silbernen Hoheitsadler geschmückten Säulen der Halle und die blauen und goldenen Ränder auf der Decke vereinen sich mit dem mächtigen, eichenlaubumrandeten und von rotem Grund leuchtenden Hakenkreuz an der Stirnseite zu einer w unde r- bar starken Symphonie, deren Wirkung durch das Braun der Uniformen noch erhöht wird. Als Neichskriegsminister von Blomberg den Saal betritt, wird er von den Tausenden mit erhobenem Arm begrüßt, nimmt er doch zum ersten Male als Vertreter des deutschen Volksheeres am Parteitag teil.
Das Hauptportal der Luitpoldhalle, aus grauem Sandstein, ist in ganz schlichten Linien gehalten. Es trägt über dem Eingang die Standarte des Führers, tu beiden Seiten weht die Freiheitsfahne. die vom Dachfirst bis zum Boden reicht und deren Spitzen mit langen goldenen Bändern tzeziert ist. Das Innere der Halle hat sich gegen das Vorjahr nur wenig verändert, doch fällt sofort die angenehme Frische aus. die die geräumige Halle durchflutet. Die Entlüftungsanlage bewährt sich auf das beste.
Der Grundton ist wieder auf Weiß. Not pnd Gold abgestimmt, elfenbeinfarben sind die zahllosen Seitenfenster und auch die
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Stirnwand Sbgedeckt, aus der wieder aus totem Grund mit goldenen Lorbeerkränzen imrahmt, das Symbol der Be- vegung leuchtet, lieber der Eingangspforte aber stehen die Worte, die der In- Haltskern des Reichsparteitags 1935 sind: „Für Deutschlands Freiheit, Ehr' und Wehr.' Die tot umkleideten Säulen tragen auf der Stirnseite ein breites goldenes Band und In der locker gespannten weißen Verkleidung der Oberlichte. Die weiße Decke ist durch Zoldschnüre in große Rechtecke untergeteilt.
Die Plätze der Parteiführer auf dem Podium füllen sich langsam. Hinter ihnen ist das Reichssymphonieorchester unterqebracht, Das Podium für die Standarte reckt sich bis zur hat- ben Höhe an die die Stirnwand schmückenden Symbole der nationalsozialistischen Bewegung.
Von draußen klingen Heilrufe und branden näher. Der Badenweiler Marsch ertönt.
Der Führer ist emgetrossen
Vor dem Hauptportal der Halle hat ein Ba-, taillon des Regiments Göring Aufstellung genommen, das unter dem Kommando des Bataillonskommandeurs Major Overdyck, dem Führer unter präsentiertem Gewehr und klingendem Spiel die Ehrenbezeugungen erweist. Nachdem der Führer mit General Göring die Front abgeschritten hat, betritt ec die Halle. Von brausenden Heilrufen empfangen, schreitet er, gefolgt von Rudolf Heß und den übrigen seiner Mitkämpfer, durch die ganze Halle nach vorne rur Ehrentribüne. Des Heurufens will
kein Ende werden. Dann folgen die siegreichen Standarten der Bewegung.
Das Reichssymphonieorchester unter Stabführung seines Dirigenten Pros. Adam leitet die feierliche Eröffnung deS Kongresses mit der Festmusik von Jung ein. Als sie der- klungen ist, erheben sich alle. Erst leise, dann immer mächtiger braust das Niederländische Dankgebet durch die Halle und sein Schluß: Herr, mach' uns frei! ist nicht mehr das in- brünstige Gebet eines gequälten und geknechteten Volkes, sondern des Jubelruf: Wir sind frei!
Fanfaren schmettern in die Halle. Der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß, tritt zum Rednerpult und eröffnet den Vll. Kongreß der NSDAP. Mit seinem Gruß vereinigen sich die Tausende, die in der Halle anwesend waren.
Dumpfer Trommelwirbel ertönt, die Blutfahne des 9. November 1923 folgt dem Stabschef Lutze an das Rednerpult und senkt sich mit den mehr als 300 Standarten. Der Stabschef verliest die Namen der Toten, die ihr Leben hingegeben haben für Deutschlands Freiheit. Als er endet, erklingt der Ruf: Sie marschieren im Geiste in unseren Reihen mit!
Dann hält Rudolf Heß die Eröffnung?- ansprache. Als er den Dank der Bewegung an den Führer ausspricht, der Deutschland die innere und äußere Freiheit wiedergegeben hat, da braust ein Jubel durch die Halle, der alles mitreibt: Die Auslese
der Nation dankt dem Führer für sein Werk!
Nach dem Stellvertreter des Führers dankt der Gauleiter von Franken, Julius Strei. cher, dem Führer dafür, daß er Nürnberg zur Stadt der Neichsparteitage erhoben hat.
Dann verlas Gauleiter Wagner als Sprecher der' NSDAP, die Proklamation des Führers. (Wir veröffentlichen diese Proklamation an anderer Stelle.)
Dann und wann brach die Begeisterung übermächtig durch, Heilrufe klangen irgendwo auf und schwollen zu einem mächtigen Treuegelöbnis an. So, wenn die Proklamation von dem wirtschaftlichen und innerpolitischen Er- solg des Nationalsozialismus sprach, oder als sie feststellte, daß das Reich nunmehr kein Spielball fremder Mächte mehr sein wird. Schlag auf Schlag fallen die Sätze, die klar und eindeutig Herausstellen, was das Vaterland heute von uns fordert und die Weltanschauung uns zu tun zwingt. Wenn der Führer in bei- ßendem Spott die ewig Gestrigen in die von einem nationalsozialistischen Staat gezogenen Schranken zurückrief, klang lautes Freudenlachen auf.
Nach diesem eindrucksvollen Rechenschaftsbericht über die Erfolge der letzten Jahre und der klaren Zielsetzung für die Zukunft erfüllte nochmals das Heil der Tausenden die Halle. Dann verließen der Führer und seine Getreuen, gefolgt vom langen Zug der Standarten die Kongreßhalle.
Die Grundsteinlegung für die Kongreßhalle
Ein Zeuge der Bolkwerdung und Geschlossenheit im nat.-soz. Deutschland
Es ist immer das gleiche Bild, das sich vor den großen Veranstaltungen des Reichs- Parteitages bietet. Und doch ist es ewig neu und wechselnd. Endlose Menschenmassen fluten durch die Straßen der Stadt und fast alle einem einzigen Ziele zu. den Straßen, die der Wagen des Führers nehmen wird, wenn er zur Grundsteinlegung für den Kongreßbau der NSDAP, fährt. Unermüdlich und mit nie versiegendem Humor tun die Absperrmannschaftcn, SS. aus allen deutschen Gauen, ihren Dienst. Die Menge erleichtert den braven SS.-Leuten die Pflichterfüllung: Allen Anordnungen wird Folge geleistet. An der Stätte, an der sich in acht Jahren der fertige Kongreßbau erheben wird, sind Formationen bereits ausmarschiert. Die Reichswehr und die Gruppe General Göring sowie die Leibstandarte haben je eine Kompanie mit Gewehr gestellt, unter ihnen stehen die Abordnungen der Politischen Leiter, der, SA., des Neichsarbeitsdienstes, des NSKK., der Flie- ger, der SS. und der HI.
Vor der Tribüne erhebt sich der Grund- stein, vor dem die Handwerker bereitstehen, die Urkunde über den Beginn des gewaltigen Baues einzumauern. Den Abschluß des Aufmarschfeldes bilden die Fahnen der Bewegung, vor denen die Standarten mit ihren in der Sonne blinkenden Adlern Aufstellung nehmen. Das ganze Feld ist eingerahmt von den das Ufer des Dutzendteiches säumenden Bäumen. Nürnberg hätte kaum einen schöneren Platz finden können für dieses erste große Baudenkmal, das nach dem Willen des Führers für mehr als ein Jahrtausend zeugen soll von dem Aufbauwillen des nationalsozialistischen Deutschland.
Auf der dem Dutzendteich zugekehrten geraden Front wird der halbrunde Bau eine Länge von über 260 Meter, bei einem Radius von 118 Meter haben. Er soll über 6 0 000 Menschen, die Auslese und Willensträger der Nation, fasten können. Die Belichtung des Saales wird durch Glasober- licht erfolgen, jedoch so. daß die Spannweite von mehr als 140 Meter umsastenden Dachkonstruktion unsichtbar bleibt. Die Bühne wird einige tausend Personen und damit alle Standarten und Fahnen der Bewegung auf.
neymen rönnen. In den Nebenräumen wird noch ein kleinerer Kongreßsaal und ein Konzertsaal für über 3000 Personen untergebracht werden, ebenso eine Halle zur Auf- stellung geschlossener Formationen für den Einmarsch auf die Bühne.
Die Bühne hat sich inzwischen mit den ge- ladenen Gästen gefüllt. Die hervorragendsten Mitkämpfer des Führers werden von der Menge bei ihrem Erscheinen besonders begrüßt. So kommen u. a. die Pg. Dr. Fri ck. Hühnlein, Dr. Goebbels, Dr. Ley. Ammann, Kriegsminister von Blom- berg, Neichsarbeitsminister Seldte im schwarzen Anzug und v. a. m.
„StandartenundFahnenhoch!" — so dröhnt es aus dem Lautsprecher über den Platz. Fanfaren verkünden das Nahet, des Führers. Die goldenen Adler der Standarten blinken in der Sonne. Die Ehrenkompanie der Gruppe General Göring und des Neichsheeres und die der Leibstandarte Präsentierten. Durch die Gaste der Standarten schreitet der Führer mit seinem Gefolge aus das Podium zu, das der Grundstein trägt.
Oberbürgermeister Liebes spricht:
Während der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg in kurzer Rede mit kräftiger Stimme dem Führer für die Ernennung Nürnbergs zur Stadt des Neichsparteitages oanii, iieyl oer sMyrer neven »er Biuisayne. links von ihm Gauleiter Streicher.
Oberbürgermeister Liebel führte in sei- ner Rede u. a. aus:
Während der Abhaltung des ersten Reichs. Parteitages nach der Machtübernahme im Jahre 1938 bestimmten Sie, mein Führer, daß die Neichsparteitage der NSDAP, für alle Zeiten st etS in Nürnberg ab- gehalten werden sollten. Nürnberg war da- mit zur Stadt der Reichsparteitage gewor- den. Der Stadtverwaltung erwuchs aus die. ser Auszeichnung die gewaltige Aufgabe, entsprechende Dauereinrichtun- gen und Anlagen für die Abhaltung der Parteitage der NSDAP, zu schaffen.
Schon während des Neichsparteitages des Sieges im Jahre 1933 hatte sich gezeigt, daß die ursprünglich als Ausstellungsraum für Maschinen erbaute Luitvoldhalle für die Ab-
Dauer nicht geeignet war. Deshalb würdig der Plan erwogen, eine hauptsächlich für die Abhaltung der Parteikongreste bestimmte riesige Stadthalle in Nürnberg zu errichten und das geplante monumentale Bauwerk entsprechend einzugliedern im Aufmarsch, aelände der für die Reichsparteitage in Aussicht genommenen Anlagen.
In jenen Novembertagen des Jahres 193Z war bereits die äußere Form des gigantischen Baues in den Grundzügen von Ihnen bestimmt worden. Es sollte nicht etwa nur ein Riesenbau geschaffen werden mit einem Fassungsvermögen von Zehntausenden von Menschen, sondern ein grandioses Bauwerk als architektonische Darstellung der Bolkwerdung der deutschen Nation und ihrer tiefsten Geschlossen- heit rm nationalsozialistischen Deutschland.
Ein gütiges Geschick hat es gefügt, daß wir zu jener Zeit in Nürnberg selbst einen Mann unser eigen nennen durften, der ein solches Werk schaffen konnte.
Erfüllt von der gigantischen Größe dieser hohen Aufgabe ging der damit beauftragte Professor Ludwig Ruff als ein würdiger Nachfolger des großen Baumeisters Troosi mit beispielloser Hingabe an die Planung Bereits am 1. Juni 1934 konnten Ihnen, mein Führer, die Skizzen und Entwürfe vor- gelegt werden. Diese Pläne fanden Ihren vollen Beifall und wurden von Ihnen als ausgezeichnet begutachtet. Auch mit der von uns vorgeschlagenen Wahl des Platzes erklärten Sie sich einverstanden und bestimmten die sofortige Inangriffnahme der Vor- arbeiten für die Ausführung des Kongreß, baues. Dank der sofortigen tatkräftigen Hilst deS Parteigenosten, Staatssekretär Reinhardt k^mien in kurzer Zeit auch die für Planung und Inangriffnahme der Vorbereitungen notwendigen Mittel aus der Spende dei nationalen Arbeit zur Verfügung gestellt
Zu unser aller Bestürzung riß Profestoi Ruff am 15. August 1935 ein Plötzlicher Tot mitten aus seinem Schaffen. Dem Sohr und engsten Mitarbeiter des Verewigten, den Architekten Franz Ruff, hat Jh vertrauen, mein Führer, die Fortführun, des Werkes ermöglicht.